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Taschenuhrauge


 
 
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag02.08.2011 15:11
Taschenuhrauge
von Hoody
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Prolog:
Wie die Brust eines Asthmapatienten bäumte sich das Meer. Blitzgeäst zuckte neben dem Mond auf, der durch ein Wolkenloch Dayton Blairs Boot ins Licht tauchte. Der Regen zerlöcherte die grollende Wasseroberfläche.
Dayton lag auf dem Bauch, die Hände über den Kopf gefaltet.  Die Fische zappelten hinter seinen Füßen im Netz. Eine Welle knallte gegen das Holz. Eine Zweite hob das Boot an, das daraufhin im lauten Getose zersplitterte. Dayton kreischte auf. Versuchte  seine Beute zu fassen, doch ein Splitter durchbohrte seine rechte Hand. Für einen Moment schwebte er über der Wasseroberfläche und ein Wellendach schützte ihn vor dem Regen, dazwischen füllten unzählige Holzsplitter den Raum. Die Augen der Fische kreisten wild in ihren Höhlen. Ihre Münder standen offen und die Flossen schlugen hin und her. Dayton musste ans Festland zurück – mit seiner Beute. Die Wassermengen verschlangen ihre Opfer, zogen sie in die Tiefe, bis nur noch wirbelnde Blasen an ihre Existenz erinnerten.
 

Fanni schlürfte am Kaffee. Natürlich schwarz. So wie ihre Klamotten. Einen Rock bis zu den Knien, der beim Spreizen der Beine einen  Tanga preisgeben würde. Netzhandschuhe bestückt mit Glöckchen, Armbänder und Springerstiefeln. Die brennenden,  bohrenden, stechenden Blicke hinter ihrem Rücken wedelte sie mit ihrem Fächer beiseite. Auch die lüsternen Augen ignorierte Fanni. Ihre ehemaligen Beziehungen, um genau zu sein: dreizehn,  vergötterten ihren Körper. Viele sagten, darunter auch zwei Frauen,  ihre Brüste lägen wie reife Melonen in der Hand. Ihr Po, so knackig wie ein Magnumeis. Doch  nun konnten sie sich nicht mehr an ihren Körper befriedigen. Ihre Akten sind seit einem Jahr geschlossen. Die Polizei fand den Täter niemals. Fanni kicherte.
„Aber früher“, flüsterte sie in ihr Getränk, „war ich eine Bilderbuchschlampe.“
Am anderen Tisch vor ihr knutschte ein Paar. Der Mann hielt den Kopf seiner Freundin. Wie lustvoll sie die Augen schloss und Fanni konnte ihr Seufzen hören.
Dabei wünschte sie auch  einen Freund, der nicht auf die Hülle achtet, sondern … Sondern. Sie konnte es nicht in Gedanken fassen. Sie war sich über den Besitz einer Seele nicht sicher.
Menschen im Cafe plauderten über Halloween, Horrorfilmen, Ängsten – zumindest filterte Fanni diese interessanten Gesprächsthemen heraus. Der Rest interessierte sie nicht. Aus der Küche hallte Lachen, das beim Klingeln der Eingangsglocke verstummte. Draußen pressten Schneeflocken ihren Sinn aus dem Leib. Menschen vernebelten ihre Aussicht, vielleicht auch nur um den Wetterbericht recht zu geben. Autos rasten mit glühenden Lichtern über die Straße, die Kämpfer gegen den Schnee. Stopp! Fanni. Fanni. Jetzt werde doch nicht so poetisch. Du musst gleich los. Deine Kunden warten. Hop. Trink deinen Kaffee aus, gebe der netten Bedingung 50 Cent Trinkgeld und dann zisch ab. Mit einem Schluck  leerte sie die Tasse. Die Wärme kribbelte über ihre Haut und ein Duft von bitteren Bohnen ließ ihre Augenbrauen zusammenziehen. Nächstes Mal doch mehr Zucker, dachte sie und stand auf. Ein Krachen dröhnte durch den Raum. Menschen schrieen und Fanni küsste die Motorhaube eines Lastwagens.

12Wie es weitergeht »


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Kew
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 44



Beitrag02.08.2011 16:26

von Kew
Antworten mit Zitat

Hi.

Ich persönnlich sehe jetzt wenig Zusammenhang zwischen erstem Teil und zweitem - bin für eine großangelegte Interpretation gerade zu faul. Stört mich aber nicht wirklich - ich bin da flexibel. Was aber stört sind die Qualitätsunterschiede: Der erste Teil ist viel schlechter als der zweiten.

Zitat:
Blitzgeäst zuckte neben dem Mond auf, der durch ein Wolkenloch Dayton Blairs Boot ins Licht tauchte.

Den Satz würde ich entschlacken. Einfach ab "auf" streichen. Das klingt viel zu ungelenkt für die Drammatik des Augenblickes.

Zitat:
Der Regen zerlöcherte die grollende Wasseroberfläche.

Ich empfehle "löchert".

Zitat:
Dayton lag auf dem Bauch, die Hände über den Kopf gefaltet.

Wieso bitte? Selbst wenn er ein totaler Feigling ist und die Lage ihn völlig überfordert, wird er sich festhalten und nicht die Hände über dem Kopf falten.

Zitat:
Versuchte seine Beute zu fassen, doch ein Splitter durchbohrte seine rechte Hand.

Sry, aber in einem solchen Moment ist einem die Beute doch reichlich wurscht - der Typ steht kurz vorm Ertrinken.

Zitat:
Für einen Moment schwebte er über der Wasseroberfläche und ein Wellendach schützte ihn vor dem Regen,

Das klingt ziemlich nach Parodie, dieses Bild.

Zitat:
Die Augen der Fische kreisten wild in ihren Höhlen.

Wäre mir neu, dass Fische das könnten. Kann mich aber auch ihren. Dennoch scheint mir das Bild von anderen Tieren (oder gar Menschen, Gott bewahre) übernommen zu sein.

Zitat:
Dayton musste ans Festland zurück – mit seiner Beute

Siehe oben.

Zitat:
Die Wassermengen verschlangen ihre Opfer, zogen sie in die Tiefe, bis nur noch wirbelnde Blasen an ihre Existenz erinnerten.

Blasen erinnern nur dann an einen Untergang, wenn es ruhiges Wasser ist. Bei so einem Sturm kann man da wohl kaum unterscheiden.

Zitat:
Die brennenden, bohrenden, stechenden Blicke hinter ihrem Rücken wedelte sie mit ihrem Fächer beiseite.

Adjektiv-Overkill. Die sagen doch alle in etwa das gleiche aus - warum reicht da nichts ein, oder keins?

Zitat:
ihre Brüste lägen wie reife Melonen in der Hand. Ihr Po, so knackig wie ein Magnumeis.

Ein guter und ein schlechter Vergleich. Die Melonen sollten raus - auch, wenn man sich auf die Bekanntschaften als Quelle rausreden kann.

Zitat:
Draußen pressten Schneeflocken ihren Sinn aus dem Leib.

Sry, dass ergibt für mich keinen Sinn und kein Bild.

Zitat:
Stopp! Fanni. Fanni. Jetzt werde doch nicht so poetisch. Du musst gleich los. Deine Kunden warten. Hop. Trink deinen Kaffee aus, gebe der netten Bedingung 50 Cent Trinkgeld und dann zisch ab.

Ja diese Art des Perspektivensprung gibt es öfters. Ich würde dir aber empfehlen ihn sein zu lassen, bis du besser damit umgehen kannst. Vor allem ist die Stelle zu kurz und die Anwendung zu naheliegend.

Zitat:
Die Wärme kribbelte über ihre Haut und ein Duft von bitteren Bohnen ließ ihre Augenbrauen zusammenziehen.

Aber die Wärme kommt doch von innen, oder? Vielleicht erinnere ich mich aber auch falsch an eigenes Kaffeetrinken.

Zitat:
Menschen schrieen und Fanni küsste die Motorhaube eines Lastwagens.Menschen schrieen und Fanni küsste die Motorhaube eines Lastwagens.

Bitte nicht. Das Ende ist ja furchtbar. Nicht, dass ich etwas gegen sinnlose Tode in Literatur oder Film habe. Aber bitte nur dann, wenn man das Gefühl hat, der Autor weiß, was er da tut. Und den Eindruck vermittelt dein Text leider nicht.

Insgesamt:
Wo ist die Geschichte? Da passiert doch nichts. Zwei Momentaufnahmen. Die Andeutung einer Vergangenheit. Mehr nicht. Da ist nur das Rohmaterial für eine Geschichte. Damit was daraus wird, brauchst du viel mehr Masse. Bau den Hintergrund/die Vergangenheit deiner weiblichen Figur aus. Gib ihr etwas zu tun. Entwickle eine Handlung. An deren Ende dann meinetwegen auch der Lkw stehen kann.

Tut mir leid, so war das nichts für mich.

Gruß,
Kew
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag02.08.2011 17:56

von Hoody
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo kew.
Das ist nur der Prolog. Man könnte sich jetzt streiten, ob zwei vermeindliche Todesfälle abgeklastscht sind oder nicht, aber eigentlich weiß ich selber nicht, in welche Richtung die Geschichte geht. Ich will mich einfach mal wieder längerer Kritik stellen, aber versuchen normal zu schreiben. Paar Teile, vielleicht auch nur einer, folgen noch.

Ich fands sehr interessant, dass du den zweiten Teil besser fandest. Auch für mich ein kleiner Test. Der zweite ist zwar "flappsiger" geschrieben, aber so etwas kommt anscheinend besser an, als gerade Sätze wie im ersten Teil.

Bei der Stelle mit dem Mond: Ja, auch Blitzgeäst werde ich ändern. Da holpert es ziemlich. Blitzäste vielleicht oder einfach  Blitze.

Zitat:
Wieso bitte? Selbst wenn er ein totaler Feigling ist und die Lage ihn völlig überfordert, wird er sich festhalten und nicht die Hände über dem Kopf falten.

 grr Stimmt. Ist ja kein Erdbeben. Entweder ich schreibe es um oder der Charakter sagt mir noch, wieso er des getan hat.

Zitat:
Sry, aber in einem solchen Moment ist einem die Beute doch reichlich wurscht - der Typ steht kurz vorm Ertrinken.

Die Beute ist wichtig.

Zitat:
Das klingt ziemlich nach Parodie, dieses Bild.

Ich finde, es sieht cool aus. Hast du einen besseren Vorschlag? Ich wollte nicht unbedingt gleich mit dem nächsten Teil anfangen, aber auch nicht näher in den Charaktere ranzoomen.

Zitat:
Wäre mir neu, dass Fische das könnten. Kann mich aber auch ihren. Dennoch scheint mir das Bild von anderen Tieren (oder gar Menschen, Gott bewahre) übernommen zu sein.

Also ich weiß, das Fische ihre Augen unabhängig von einander bewegen können und fast einen Rundumdblick besitzen. Aber kreisen ist das falsche Wort.

Zitat:
Blasen erinnern nur dann an einen Untergang, wenn es ruhiges Wasser ist. Bei so einem Sturm kann man da wohl kaum unterscheiden.

Also ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr am Meer, aber wars unter de Wasseroberfläche nicht ruhiger? So habe ich es nämlich gemeint. Aber dann habe ich ein falsches Bild gezeichnet. Du stellst dir wahrscheinlich vor, wie auf der Oberfläche so Blasen sind.

Zitat:
Adjektiv-Overkill. Die sagen doch alle in etwa das gleiche aus - warum reicht da nichts ein, oder keins?

Wollt mal schauen wie die Leser reagieren. So sehr stören die mich nicht, aber anscheinend sind es wirklich zu viele Adjektive.


Zitat:
Ein guter und ein schlechter Vergleich. Die Melonen sollten raus - auch, wenn man sich auf die Bekanntschaften als Quelle rausreden kann.

Hier war ich bisschen ungläubig. Magnumeis hat dir gefallen? Da hatte ich meine Bedenken. Melone ist wirklich nicht so schön, aber da ist mir im Moment nichts eingefallen.

Zitat:
Draußen pressten Schneeflocken ihren Sinn aus dem Leib.

Sry, dass ergibt für mich keinen Sinn und kein Bild.

Sieht man mal wieder. Betriebsblindheit.
Draußen an der Scheibe.  pressten Schneeflocken ihren Sinn aus dem.
ABER: Die Stellen nach der wörtliche Reden, bis auf den Lastwage, gefallen mir auch nicht. Diesen Perspektivsprung, ist des überhaupt einer?, wollte ich einfach mal testen. Aber selbst wenn ich den richtigen Einsatz beherrschen sollte irgendwann, macht es keinen Spaß.
Kaffeesache: Also wenn ich einen Kaffee trinke bzw., exe oder besonders schnell trinke, dann kribbelts bei mir immer. Generell. Auch bei anderen Getränken.

Vielen Dank für deine Kritik. Hintergründe biete ich absichtlich nicht, möchte sie gerne in die Handlung einbauen. Es ist ein Prolog.
Das alles ist ein großes Versuchskanninchen. Ich versuche mit der Geschichte verschiedene Sachen aus und möchte herausfinden, wie ich denn nun genau schreibe und wie es mir auch leicht fällt. Würde mich freuen, wenn du dran bleibst.
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag02.08.2011 23:17

von Hoody
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Jetzt das erste Kapitel. Diesmal nach freier Schnauze geschrieben. Ohne die ganzen theoretischen Regeln und den Schreibstil zu beachten. Hat mehr Spaß gemacht. Übermorgen würden mir sicherlich paar Sachen auffallen, aber ich bin zufrieden. Von den drei bisher angewandten Methode die beste und spaßigste bisher. Aber ich bin noch nicht zufrieden. Zwischen den Sätzen fehlt mir noch was. Aber darauf komme ich noch - allein oder durch euch lol2 Vielleicht eröffne ich auch eine AG und gehe so paar Schreibstile durch, bis ich eine Bestätigung für mich habe. Geht bei mir anscheinend nicht anders.

1. Kapitel
Dayton  öffnete die Augen. Hinter ihnen  pochte es unangenehm. An der Decke baumelte ein Kronleuchter an rostigen Ketten. Im Licht der staubbedeckten Glaskerzen schwebten Fusseln vorbei. Ein monotones Surren ertönte vor Dayton, doch sein Kopf steckte in einer Apparatur fest. Keinen Millimeter gab das Eisen an seinem Hals nach und seine Gliedmaßen spürte er nicht. Selbst seine Schultern bewegten sich nicht. Lag er in einem Krankenhaus und mussten die Ärzte in zu einem Krüppel operieren, damit er überleben konnte?  Die Lampendecke, ebenso die Backsteinwand bissen sich mit dem Gedanken. Auch roch es hier eher staubig, vermischt mit der leichten Note eines süßlichen Parfüms. Er schloss die Augen. Vielleicht lag er in einem BDSM Keller. Oder Terroristen hatten ihn aus dem Meer gezogen und drehten nun eine Videobotschaft für Amerika. Doch eigentlich war der Grund egal. Er musste von hier weg.
Bilder der Wellen zogen in seinem Inneren vorbei. Der Splitter, der in seiner Hand  stecken müsste. Die Wunde spürte er nicht. Auch die Fische im Netz zappelten wild vor seinen Augen. Erbarmungslose Blicke, wie ein Richter. Vorwurfsvolle Stimmen drangen aus ihren Mündern. „Du hast es nicht geschafft uns ans Festland zu bringen. Du hast versagt.“
Wie würden seine Frau und seine Tochter auf der Insel überleben?  Er hatte doch keine andere Wahl. In Ufernähe hatte er kaum noch Beute gefunden und die Bananen neigten sich dem Ende zu. Es tut mir so Leid Amelie. Eine Träne floss über seine Wange, die schuldbewusst brannte.
Das Bild seiner Lebenspartnerin tauchte zwischen den Backsteinen auf. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. Er liebte ihre weichen Haare. Sie rochen immer gut, selbst wenn sie von der Arbeit kam. Generell legte sie viel Wert auf Aussehen und Hygiene, dennoch sah sie natürlich aus. Nun sah er in ein verquollenes Gesicht.  Augenringen und Falten, in denen er ihre Angst ablesen konnte. Daytons Haut fing an zu brennen. Er wollte nicht aufgeben. So lange noch ein Fünkchen Hoffnung in ihm steckte.
„Hallo.“
„Ist hier jemand?“
„Hilfe!“
Seine Stimme kratzte und brannte im Hals. Er wollte nicht in Panik geraten. Ein klarer Kopf ist vorteilhafter, als die Angstmacherei. Aber seine Finger rührten sich nicht und selbst den Bauch konnte er nicht einziehen. Die Apparatur hatte seinen Hals immer noch fest im Griff.  Er schmeckte Galle. Seine Zunge fühlte sich rau an und auf der Haut schmeckte er Salzrückstände.  Im Licht des Kronleuchters füllte der flimmernde Staub den Raum aus. Dayton hustete. Das Kratzen in seiner Kehle wuchs und wuchs. Er keuchte. Röchelte. Würgte. Er hielt die Luft an. Die Backsteine bebten. Sandkörner und ganze Stücke bröckelten aus der Decke. Die Ketten des Kerzenleuchters rasselten. Dayton spannte seinen Kopf an. Versuchte den Ring, die Schnalle oder was auch immer um seinen Hals lag, zu zerstören. Doch ein Krampfanfall am Nacken ließ ihn stocken.  Mehrere Glaskerzen zersplitterten unter den Vibrationen. Die Reste prasselten gegen sein Gesicht. Er fühlte die Schnitte. Das Blut und ein Splitter sauste direkt auf sein rechtes Auge zu.  Das Gefühl würde er niemals vergessen. Den stechenden, blitzartigen Schmerz. Das viele Blut und die Flüssigkeit, welches über sein Gesicht strömte. Sein Schädel pochte und er brüllte. Er brüllte gegen  Tod. Amelie, der Name seiner Frau schoss durch seinen Kopf. Sein einziger Halt in der Wonne aus purem Leid.
Seine Atemwege blockierten. Der Drang, irgendwas in den Rachen zu schieben, verwandelte sich in nackte Angst. Einen Spiegel vor das Gesicht zu heben, um den Schaden zu begutachten, zu einem Wunsch. Schweiß floss in sein gesundes Auge, das sich wie ein aufgespießtes  Marshmallows über dem Fegefeuer anfühlte. Vor seinem Blickfeld wuchs ein schwarzer Punkt um die dreifache Größe an. Die Decke drehte sich, bis er in die Ohnmacht glitt.

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Gast







Beitrag02.08.2011 23:50

von Gast
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Passe.
Ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll.

Nur eine Frage: Was ist dir wichtiger? Dein Spaß oder der des Lesers?

debruma
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Hoody
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Beitrag03.08.2011 00:15

von Hoody
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Zählt beides?
Es bringt mir nichts, wenn ich einen Text schreibe der sich vielleicht schön liest, den Lesern gefällt, aber mir keinen Spaß bereitet und somit wahrscheinlich auch kein Herzblut - stilisch gesehen.
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Melanie
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Beitrag03.08.2011 08:48

von Melanie
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Zitat:
Jetzt das erste Kapitel. Diesmal nach freier Schnauze geschrieben. Ohne die ganzen theoretischen Regeln und den Schreibstil zu beachten. Hat mehr Spaß gemacht. Übermorgen würden mir sicherlich paar Sachen auffallen, aber ich bin zufrieden. Von den drei bisher angewandten Methode die beste und spaßigste bisher. Aber ich bin noch nicht zufrieden. Zwischen den Sätzen fehlt mir noch was. Aber darauf komme ich noch - allein oder durch euch lol2 Vielleicht eröffne ich auch eine AG und gehe so paar Schreibstile durch, bis ich eine Bestätigung für mich habe. Geht bei mir anscheinend nicht anders.


Wenn das dein Ernst ist, darfst du hier jetzt aber auch keine ernste Textkritik erwarten!
Zumal du erst zufrieden bist, und einen Satz später nicht mehr. Habe deinen Text nach der Ankündigung gar nicht erst gelesen.
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lady-in-black
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Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag03.08.2011 09:08

von lady-in-black
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Moin Inko/a,  Cool

also wenn du schon möchtest, dass wir den Koffer für deine Urlaubsreise packen, dann solltest du uns wenigstens verraten, wohin die Reise gehen soll: Brauchst du Badeshorts für die Bermudas oder Schal und Fellmütze für die Sightseeing-Tour auf den Mount Everest??

Ich brauche im Augenblick übrigens einen Neopren-Anzug, weil ich mich fühle, als sei ich von dir mit dem Text ins kalte Wasser geschmissen worden. Shocked
Einen Spaßfaktor kann ich dabei nicht wirklich erkennen.  Wink Laughing
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Gast







Beitrag03.08.2011 09:13

von Gast
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Hallo Inkognito,

wäre das nicht ein Forumstext (die lese ich immer zuende), wäre hier schon nach dem ersten Absatz Schluss gewesen. Der "riecht" schon sehr danach, dass viele Dinge und Ereignisse da sein werden, weil sie dem Schreibenden in seinen Kram passen, weniger aber, weil sie ein sinnvolles, aufeinander abgestimmtes, sich dem Leser erschließendes Ganzes ergeben.

Der weitere Text bestätigt diese Annahme. Ich weiß nicht, ob das so gehen wird?!

Gruß,

Soleatus
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Leon
Leseratte


Beiträge: 151



Beitrag03.08.2011 10:16

von Leon
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Hallo Inkoknito,

bereits nach den ersten zwei drei Sätzen ist mir der Spaß am Lesen vergangen.

Eines solltest Du Dir vor Augen halten: Für wen schreibe ich? Wenn es nur für Dich, aus Spaß an der Freude ist, dann ist der Text in Ordnung. Nur ist in diesem Fall, mir meine Zeit zu Schade, mich damit auseinander zu setzen.

Wenn Du damit aber Leser beglücken und in deinen Bann ziehen willst, sprich damit Geld verdienen willst, dann ist der Text mehr als unvorteilhaft geschrieben.

Grüßle
Leon
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag03.08.2011 10:51

von Hoody
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Mir geht es konkret um den Stil. Inhaltliche Sache, Charakterisierung, Perspektivwechsel und so weiter sind mir in dieser Geschichte erst einmal egal. Ich habe nur eine große  -stilische- Blockade beim Schreiben.

Der erste Abschnitt ist mir zu gradlinig, steif.
Der zweite Abschnitt hat mir zu viel "Luft" und da könnte ich gleich ein Tagebuchstil benutzen.
Der dritte Abschnitt mag zwar noch paar Fehler haben, aber ich glaube er ist besser als die ersten zwei oder? Jedoch ist der Teil wahrscheinlich zu schnell und die Überleitungen sind nicht gerade spitze.
Ich brauch einfach eine Bestätigung, damit ich in Ruhe schreiben kann, ohne irgendwelche Ängste und Sorgen im Kopf zu haben. Klar, die Rohfassung in der Schublade ist immer nicht das Gelbe vom Ei.
Ich würde normalerweise auch keine Geschichten mehr reinstellen, die ich gerade erst geschrieben habe. Aber hier ist es was anderes. Ich muss wissen, ob es vom Stil her einigermaßen passt. Damit der Schalter bei mir umgelegt wird. Ansonsten mache ich mich verrückt.

Also: Einfach die Geschichte vergessen, Spannungsbogen und was weiß ich. Sondern nur den Stil beachten: Welcher gefällt euch vom Ansatz?
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lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag03.08.2011 12:06

von lady-in-black
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Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Mir geht es konkret um den Stil. Inhaltliche Sache, Charakterisierung, Perspektivwechsel und so weiter sind mir in dieser Geschichte erst einmal egal. Ich habe nur eine große  -stilische- Blockade beim Schreiben.

...

Also: Einfach die Geschichte vergessen, Spannungsbogen und was weiß ich. Sondern nur den Stil beachten: Welcher gefällt euch vom Ansatz?


 

Jetzt mal ernsthaft: Ich verstehe dein Problem, ehrlich!
... aber SO funktioniert das m.E. nicht.  Wink
Auch ich hatte meine Schwierigkeiten, meinen Stil zu finden und habe gelegentlich das Forum dazu genutzt, zu "experimentieren". Jedoch waren es immer insich geschlossene Texte, die von den Kritikern dann auch hinsichtlich des (durchgängig!) genutzten Stils be- oder verurteilt werden konnten.  Laughing

Fragmente in den virtuellen Raum zu werfen ... naja, das halte ich nicht für so glücklich.  Rolling Eyes
Das hätte bestenfalls dann funktioniert, wenn du einen konkreten Inhalt auf drei verschiedene Stil-Arten zum Vergleich vorgestellt hättest.
Stattdessen sollen wir auf deinen Wunsch hin Obstsorten miteinander vergleichen, von denen wir nicht einmal genau wissen, ob Äpfel oder Birnen überhaupt darunter sind.  Razz


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag04.08.2011 00:04

von Mardii
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Hallo Inkognito,

da du am ersten Teil, dem Prolog, etwas mehr gefeilt zu haben scheinst, schreib ich dazu etwas.

Dein Stil: du versuchst mit schrägen Vergleichen eine morbide (?) oder skurrile (?) Atmosphäre zu inszenieren. Dazu braucht man sprachliche Präzision, die du leider vernachlässigst. Der erste Satz lautet:
Zitat:

Wie die Brust eines Asthmapatienten bäumte sich das Meer.


Um ein scharfes Bild zu erzeugen, müsste er so lauten:

Wie der Brustkorb eines (keuchenden) Asthmapatienten, bäumte sich das Meer auf.

Mal abgesehen davon, dass die Naturgewalt des Meeres im Folgenden die gefangenen Fische wieder verschlingt, also der Vergleich mit einem siechenden Kranken sehr schief ist, ist es stilistisch klarer das Sich-aufbäumen unverkürzt auf das Meer als Bildempfänger zu übertragen. Damit wird das Aufzucken der Blitze im folgenden Satz aber redundant, du musst dir etwas anderes einfallen lassen.

Vom sprachlichen Rhythmus her gefällt mir der Abschnitt sehr gut. Doch im nächsten Absatz fällst du heraus:

Zitat:

Fanni schlürfte am Kaffee. Natürlich schwarz. So wie ihre Klamotten.


Klingt etwas abgehackt, was auch ein Manko des zweiten eingestellten Teils ist. Klänge als ein Satz, etwa so:

Fanni schlürfte am Kaffee, schwarz natürlich, wie ihre Klamotten.

vielleicht besser.


Zitat:
Menschen im Cafe plauderten über Halloween, Horrorfilmen, Ängsten – zumindest filterte Fanni diese interessanten Gesprächsthemen heraus.


Auch hier schreibst du unpräzise:

Fanni filterte diese für sie interessanten Gesprächsthemen heraus.

Angeschrägter Stil und schiefe Vergleiche können sehr flockig zu lesen sein, brauchen aber dafür, um beim Leser zu zünden, einen klaren sprachlichen Ausdruck.

Du musst schon noch ein wenig daran feilen.

Grüße von Mardii
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Tom Busenliner
Schneckenpost
T

Alter: 36
Beiträge: 11



T
Beitrag05.08.2011 18:21

von Tom Busenliner
Antworten mit Zitat

Hallo,

Deine Geschichte ist sehr abstrakt, und ich verstehe sie leider nicht. Ich kann auch den ersten und den zweiten Teil nicht zusammenführen.
Da aber die Deutung und die ästhetische Beurteilung Geschmackssache sind, will ich bloß auf ein paar Fehler hinweisen:

Zitat:
Dayton lag auf dem Bauch, die Hände über den Kopf gefaltet.


Man kann meines Erachtens nicht die Hände über den Kopf falten. Eher die Händer über dem Kopf verschränken.

Zitat:
nun konnten sie sich nicht mehr an ihren Körper befriedigen.


an ihre m  Körper.

Zitat:
Menschen im Cafe plauderten über Halloween, Horrorfilmen, Ängsten


über Halloween, Horrorfilme, Ängste.

Zitat:
Draußen pressten Schneeflocken ihren Sinn aus dem Leib.


Diesen Satz verstehe ich überhaupt nicht.

Zitat:
vielleicht auch nur um den Wetterbericht recht zu geben.


de m  Wetterbericht

Zitat:
gebe der netten Bedingung 50 Cent Trinkgeld


g i b  der netten Bedienung.


Liebe Grüße!
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag05.08.2011 23:52

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

guten abend

ich habe die zwei threads mit den identischen texten (vermutlich handelt es sich dabei um ein versehen?) zusammengeführt. alle beiträge, die sich nicht explizit auf den text beziehen, hab ich dabei rausgenommen.

gruß
roman
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag06.08.2011 09:20

von crim
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Hi Inko,
irgendwie wirkt der Text auch auf mich unrund. Die Teile fügen sich nicht richtig zusammen. Ich kann überhaupt keine Verbindungen herstellen, aber vielleicht soll das so sein.
Trotzdem muss ich sagen, dass der Prolog durchaus Potential hat. Bei mir sind fetzenhafte Bilder entstanden, die zwar nicht sehr ausgereift waren, es aber werden könnten, wenn man etwas daran feilt.
Den Abschnitt mit Fanni fand ich wiederum in seiner Gesamtheit nicht wirklich ansprechend. Ganz anderer Sprachfluss, der mich nicht so recht mitnehmen will.
Eine kleine gedankliche (nicht zwingend sprachliche) Perle hab ich aber auch dort gefunden:
Zitat:

Sie war sich über den Besitz einer Seele nicht sicher.


Liebe Grüße
Crim
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