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Der Wind zupft an mein’m Haar!


 
 
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Tiefseedrache
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Alter: 29
Beiträge: 8
Wohnort: Goldwind


T
Beitrag16.07.2011 00:46
Der Wind zupft an mein’m Haar!
von Tiefseedrache
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Der Wind zupft an mein’m Haar!


Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Ich versucht mich sicherlich zu wehren.
Doch er kann die Locken nicht entbehren.

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
So bringt ihm doch Vernunft herbei!
Denn wer’s nicht tut, tritt auch zur Reih…

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Herrgott, wann hörst du auf zu zupfen?
Willst du dran noch ewig rupfen?

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Nun stirbt mir langsam die Geduld.
Als tät ich deines Grolles Schuld.

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Halt ein, halt ein, mir wird’s zu grob!
Wünschst du mir vielleicht den Tod?

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Es ward zu spät, es ist geschehn.
Ja, kommen tat‘s wohl niemand sehn.

Er hatte viel zu sehr gesponnen…
Die Strähne riss, sie ist zerronnen!

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Tiefseedrache
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 29
Beiträge: 8
Wohnort: Goldwind


T
Beitrag16.07.2011 00:49

von Tiefseedrache
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wem erschliesst sich Sinn? Ich wäre gespannt auf Interpretationen.

Danke im Voraus für eure Kritik!
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
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Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 01:36

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hi.

Das macht auf mich nicht viel Sinn. Es gehört auch nicht in die Lyrik. Ich holpere hier richtig durch. Die Wiederholungen ermüden. Der Rest ist flach. Die Ausrufezeichen nerven. Ich will nicht vom lyrischen Ich angeschrien werden. "Grob" reimt sich nicht auf "Tod". Die Kürzungen nerven. Sie machen es noch nichtmal lesbarer. Sie verunstalten auch noch das äußere Textbild. Ich kapier die Verse 3 u. 4 der ersten Strophe nicht.
Nee, mag ich nicht sad

Nicht sauer sein.

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Tiefseedrache
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Alter: 29
Beiträge: 8
Wohnort: Goldwind


T
Beitrag16.07.2011 01:51

von Tiefseedrache
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hehe, diese Arbeit ist wirklich nicht sonderlich brauchbar. Ging mir eigentlich vor allem darum meine Schreibblockade zu lockern, die ich zur Zeit erdulden muss. Aber ich werde zukünftig sicher noch was Vernünftiges reinstellen. Danke für's Lesen! smile
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 01:53

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Wie hast du dein Bild so groß bekommen  Shocked  Das ist hier im Forum doch technisch gar nicht möglich.

_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Tiefseedrache
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Alter: 29
Beiträge: 8
Wohnort: Goldwind


T
Beitrag16.07.2011 01:56

von Tiefseedrache
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich konnte es nicht hochladen, also habe ich es verlinkt. Oje, das Bild wirkt in der Grösse sowas von arrogant.^^
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Pencake
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Beitrag16.07.2011 09:16

von Pencake
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Moin,

zur möglichen Überarbeitung verschoben.

HG, Niko
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Schundliterat
Wortedrechsler
S


Beiträge: 69



S
Beitrag16.07.2011 18:43

von Schundliterat
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Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
"Grob" reimt sich nicht auf "Tod".


Doch.

[gʀoːp], auch: [gʀɔp], Komparativ: [ˈɡʀøːbɐ], Superlativ: [ˈɡʀøːpstn̩]
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 19:35

von Mr. Curiosity
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Am Schluss stehen unterschiedliche Phoneme. Daher ist es eine Assonanz und kein Reim.

_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Die Tauben
Beitrag16.07.2011 19:38

von EdgarAllanPoe
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Zitat:
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!


Jahaa, da haben wir sie, die herrlichste Stelle dieses Gedichts. Man könnte sie auch auf den Text selbst beziehen, denn "taktlos" ist er sicherlich. Klopf das mal mit, da kommt man ja gar nicht hinterher. Der Rhythmus ist entseztlich. Dazu noch die peinlichen Reime, die aus einem Pflaster-Liedchen von Ich + Ich stammen könnten (das ist das niedrigste Lob, das ich hier vergeben kann) und die unpassenden Bildchen (wie kann eine Strähne gleichzeitig reißen und zerrinnen?).
So gefällt's mir nun gar nicht! Wenn du schon reimen musst, bemühe wenigstens ein konsequentes Metrum (fang mal mit jambischen Vierhebern an). Und: lesen! Das ist der beste Tipp, den ich dir geben kann. Am besten alle Klassiker, die du magst, und das rauf und runter. Formstrenge Dichter wie Stefan George kann ich dir da besonders ans Herz legen, weil man sich bei denen besonders gut in den Klang eines gelungenen Versmaßes einhören kann.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Schundliterat
Wortedrechsler
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Beiträge: 69



S
Beitrag16.07.2011 19:58

von Schundliterat
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Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
Am Schluss stehen unterschiedliche Phoneme. Daher ist es eine Assonanz und kein Reim.


Tooood und groooob reimen sich. Nenn es Assonanz, Halbreim oder unreiner Reim.
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
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Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 23:14

von Mr. Curiosity
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Ok, habe es missverstanden. Ich dachte, du redest von reinen Reimen. Die meisten fassen die Begriff fälschlicherweise nicht so weit  Wink

_________________


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Mardii
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Beitrag17.07.2011 00:34

von Mardii
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Also rein interpretatorisch: sehe ich dich, Simon, mit langen Haaren beim Fönen, wie die Seitenverkleidung vom Haartrockner abfällt und sich eine Strähne in den Ventilator verfängt. Die Haare verzwurbeln darin, entgegen allem Bestreben sie zu befreien, es zwickt fürchterlich auf der Kopfhaut, die Strähne versengt- kurz: das Haar wird abgeschnitten. *g*

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`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag21.07.2011 13:21

von Eredor
Antworten mit Zitat

Zitat:
Jahaa, da haben wir sie, die herrlichste Stelle dieses Gedichts. Man könnte sie auch auf den Text selbst beziehen, denn "taktlos" ist er sicherlich. Klopf das mal mit, da kommt man ja gar nicht hinterher. Der Rhythmus ist entseztlich. Dazu noch die peinlichen Reime, die aus einem Pflaster-Liedchen von Ich + Ich stammen könnten (das ist das niedrigste Lob, das ich hier vergeben kann) und die unpassenden Bildchen (wie kann eine Strähne gleichzeitig reißen und zerrinnen?).
So gefällt's mir nun gar nicht! Wenn du schon reimen musst, bemühe wenigstens ein konsequentes Metrum (fang mal mit jambischen Vierhebern an). Und: lesen! Das ist der beste Tipp, den ich dir geben kann. Am besten alle Klassiker, die du magst, und das rauf und runter. Formstrenge Dichter wie Stefan George kann ich dir da besonders ans Herz legen, weil man sich bei denen besonders gut in den Klang eines gelungenen Versmaßes einhören kann.



Und das war eine weitere Folge von "Wie vergraule ich möglichst effektiv ein neues Mitglied mithilfe einer extrem niederschmetternden Rezension von Edgar Alan Poe!"

Ich bin zwar weder Moderator noch Ron Weasly noch Trinker/Raucher, aber mir persönlich ging das zu weit. Wasn los, Eddie? Eigentlich kannst du doch kritisieren - aber das hier war einfach nur unkonstruktiv. Und unfreundlich noch dazu

Lies dir das Ding nochmal durch und dann frag dich ob du sowas gern unter deinem ersten Text stehen haben würdest


Dennis


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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag21.07.2011 14:22

von EdgarAllanPoe
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Ganz unkonstruktiv finde ich meinen Kommentar nicht, Dennis. Immerhin hab ich Tiefseedrache den Tipp gegeben, möglichst viele klassische Dichter seiner Wahl zu lesen (was bei mir geholfen hat), außerdem hab ich ihn auf ein schiefes Bild hingewiesen (die Strähne, die gleichzeitig reißt und verrinnt - Letzteres tut nur Wasser, Haare nie).
Gerade in meiner Anfangszeit hatte ich Kommentare unter meinen Texten stehen, die ich als ähnlich schlimm empfunden habe wie diesen hier. Aber war das ein Grund für mich, die Sache aufzugeben? Nein.
Dass meine Kritik vielleicht zu direkt war, kann ich mich auch entschuldigen, das ist kein Problem für mich.


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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag21.07.2011 14:35

von Eredor
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Ich sag ja nicht dass du unrecht hast. Man kann aber auch Ausdrücke wie "entsetzlich" oder "peinlich" sowie "das ist das niedrigste Lob, das ich hier vergeben kann" echt umgehen.
Mir kommt es so vor, als hättest du diesen Kommentar naserümpfend und von einem verdammt hohen Ross heruntergeschrieben. Und sowas mag ich einfach nicht. Musste raus, das.

Und dein Tipp an ihn, mehr zu lesen hilft ihm nicht beim Verbessern seines Textes, zumindest nicht in den ersten paar Wochen; und darum geht's hier ja. Also wenn du schon so ne Bombe raushaust, kannst du ja auf ein paar Schwachstellen hinweisen, die Simon eventuell nicht ganz schlüssig erscheinen und direkt ins Gesicht springen. Da er sich aber bisher nicht mehr gemeldet hat, glaube ich auch, das hat sich eh erledigt.


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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag22.07.2011 20:02

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Okay, ich bemühe mich jetzt - nach einigen Überlegungen -, zu diesem Gedicht einen besseren Kommentar abzugeben.
Zuerst bin ich der Ansicht, dass ein gereimter Text ein Metrum braucht, damit es nicht holpert.
Ich zeige dir mal, wo die Betonungen in der ersten Strophe liegen, damit du siehst, wie sehr ich beim Lesen holpere:

Tiefseedrache hat Folgendes geschrieben:
Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Ich versucht mich sicherlich zu wehren.
Doch er kann die Locken nicht entbehren.


Du siehst, es geht hier drunter und drüber. Man könnte das dem Windstoß zuschreiben - auf inhaltlicher Ebene -, aber das funktioniert beim Lesen nicht. Das ist ziemlich anstrengend und fließt überhaupt nicht.
Ich würde dir deshalb vorschlagen, ein einheitliches Versmaß zu verwenden, z. B. den fünfhebigen Jambus. Dann würde ich aus dieser Strophe das hier machen:

O WEhe MIR, der WINDstoß ZUPFT an MEInem HAAR!
Wie GROB und TAKTlos ER das TUT, ich MAG das NICHT!
Ich SUCHte MICH ganz SIcher GEgen IHN zu WEHren.
Er KANN jeDOCH die LOcken NICHT entBEHren.


(Die betonten Silben hab ich mal markiert. Der vierte Vers erschließt sich mir aber immer noch nicht. Er ist wohl dem Reimzwang geschuldet.)
Weiter:

So ZÜgelt IHN in SEIner GROßen WUT!
Wer IHN nicht HÖRT, wird OPfer SEIner GLUT...


(Die Wut hab ich jetzt mal mit dem Pendant, der "Glut", kombiniert, auch wenn das nur metaphorisch richtig sein kann, weil dieser Wind wohl nicht heiß ist.)

HerrGOTT, wann HÖRST du AUF, an MIR zu ZUPfen?
Willst DU an MIR noch EwigKEIten RUPfen?


Nun STIRBT mir GANZ allMÄHlich DIE GeDULD,
als WÄR ich DEInes HARschen AUFruhrs SCHULD.

Hör AUF, hör AUF, es WIRD mir JETZT zu GROB!
Du WÜNSCHST mir, BÖser WIND, wohl NUN den TOD?

Es IST zu SPÄT, es IST trotzDEM geSCHEHN.
Ja, KOMmen SAH wohl NIEmand DIEses WEHN.


Du siehst, dass ich teils auf inhaltlicher Ebene an deinem Gedicht herumgespielt habe. Auch wenn dabei sicherlich einige überflüssliche Füllwörter rausgekommen sind, wollte ich dir damit nur zeigen, wie man einen angemessenen Fluss in ein Gedicht hineinbringen kann.


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adelbo
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Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag22.07.2011 21:05

von adelbo
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Hallo Tiefseedrache,

für mich ist dein Gedicht wie ein immer wieder kehrender Ruf nach Unterstützung. Flehen um Hilfe.  Es reagiert niemand. Die Rufe verhallen.
Ein bitteres Gedicht, das von sehr viel  Gleichgültigkeit erzählt.
Vielleicht von Metrik und Klang her nicht perfekt, aber von einer starken Aussage. Mir gefällt es. Vor allem wenn ich lese, welch junger Mensch das geschrieben hat.
Das Technische zu verbessern, ist in meinen Augen kein Problem. Die Theorie kennen viele, können aber nichts daraus machen, weil ihnen das Herz fehlt.

adelbo


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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firstoffertio
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Beitrag23.07.2011 00:37
Re: Der Wind zupft an mein’m Haar!
von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Tiefseedrache hat Folgendes geschrieben:
Der Wind zupft an mein’m Haar!


Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Ich versucht mich sicherlich zu wehren.
Doch er kann die Locken nicht entbehren.

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
So bringt ihm doch Vernunft herbei!
Denn wer’s nicht tut, tritt auch zur Reih…

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
Herrgott, wann hörst du auf zu zupfen?
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Wie grob und taktlos er’s tut, so gefällt’s mir nicht!
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Er hatte viel zu sehr gesponnen…
Die Strähne riss, sie ist zerronnen!


Ich bin ja auch neu hier und habe das Gedicht hier gestern gelesen, und es hat mich gleich beeindruckt.
Ich liebe die Zeile
"So bringt ihm doch Vernunft herbei!

Die Wiederholungen finde ich nicht grundsätzlich unangemessen, im Gegenteil. Allerdings könnte die Betonungsfrage, die auch erörtert wurde, vielleicht einfacher gelöst werden, wenn die wiederholten zwei Zeilen lediglich ein bisschen verändert würden:

Wehe mir, oh wehe mir, der Wind zupft an mein‘m Haar!
Wie grob und taktlos er DAS tut, so gefällt’s mir nicht!


Die beiden letzten Zeilen:
"Er hatte viel zu sehr gesponnen…
Die Strähne riss, sie ist zerronnen!"

finde ich  als Metapher auch gut. Einerseits eine gesponnene Strähne, die reissen kann, andererseits im übertragenem Sinn die Strähnen im Leben, die zerrinnen, sich auflösen im Lauf der Zeit.

Ich finde den Stil des Gedichts individuell und spannend. Und es wäre schade, den wegzuarbeiten.
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