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Umbruch - Eine Selbstfindung


 
 
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Merlin*
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 69
Beiträge: 126
Wohnort: Gera / Thüringen


Beitrag08.07.2011 10:56
Umbruch - Eine Selbstfindung
von Merlin*
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Umbruch

                                           Eine Selbstfindung     
                                                          




Ein letzter langer Blick zurück   dann zogst Du die Tür hinter Dir ins Schloss.                                                                                       

                                                                                                                                                                
Langsam verglimmt Deine Zigarette, zerdrückt im Aschenbecher, in ihren letzten Zügen.
Noch umgibt mich Dein Geruch so vertraut, wie ein oft getragener Bademantel.

In meinen Gedanken sinken hastig gesprochene Wortfetzen zu Boden wie abgestorbene Blätter, drehen sich im Fallen ein paar mal um sich selbst - und bleiben liegen. So, wie  Deine Stimme noch im Raum verharrt, Abschiedsklang – leer und hoffnungslos.
Was bleibt, ist das ständig sich wiederholende Echo des Unbegreiflichen in meinen Ohren.
Es durchbricht die beklemmende Stille wie ein Nebelhorn.

Ich sitze im Sessel, habe beide Arme auf die wulstigen Seitenlehnen des alten Ungetüms gelegt und fühle mich einsam und verloren darin. Ich halte die Luft an, vergesse fast wieder zu atmen, bin unfähig, mich zu bewegen,  wie paralysiert.
Vorbei...vorbei...vorbei...dumpf dröhnt es in mir mit jedem Herzschlag.

„Ich muss gehen! Ja, ich habe meine große Liebe gefunden.“

Der Widerhall Deiner Worte schwingt noch immer im Raum wie ein Pendel.

Auch wir sagten uns einst: „Ja, das ist die große Liebe  ...“
Und mit der Zeit gewann doch unsere Beziehung noch an Wert, war es nicht so?
Vertrauen, sich bis in den innersten Winkel zu kennen, auch über Dinge lachen können, die wenig schmeichelhaft sind ...
Weißt Du noch, damals, als Du plötzlich mitten in der Nacht Durchfall hattest und dachtest, es währen Blähungen? Wir mussten das Bett neu beziehen. Mein Gott, wie haben wir gekichert. „Das bringt Glück!“, sagtest Du zu mir. Mir hat es nichts gebracht ...
Manchmal bist Du Morgens ohne deine Zahnprothese herumgelaufen. „Na, spielst Du wieder Flusspferd?“, war dann immer mein Kommentar. Oh ja, wie sehr ich Dich liebte – schon allein deswegen ...
Nimmst Du vor ihr auch die Zähne aus dem Mund? Der wird es egal sein, die hat ja nur Augen für Deinen Schwanz …. Mein Gott,  wie vertraut er mir war, wenn ich ihn, so samtig weich, in meiner Hand fest umschlossen hielt.
War ... es tut so weh …

Ich wende mich zur Seite, meine erste Bewegung, seit Du gegangen bist. Aus den Scheiben des dunklen Verticos neben mir erschreckt mich mein Spiegelbild.
Die schwarzen Locken mit den ersten, im einfallenden Sonnenlicht silberglänzenden grauen Haaren, wie immer ein wenig zerzaust … das bin ich. Ja, das ist mir vertraut. Doch die Augen, so ernst, wie übernächtigt, überdecken alles.
Ich wende mich ab, kann meinen Blick nicht länger ertragen. Als wollte er mir sagen: „Warum hast Du es zugelassen … !“

Neben der alten Truhe mit den schweren Eisenbeschlägen dort unter dem Fenster, fast versteckt in der Ecke, fällt mir plötzlich meine Staffelei ins Auge. Es ist, als sehe ich sie gerade jetzt zum ersten mal wieder.
Damals, als ich sie kaufte, einer Eingebung folgend, war plötzlich, wie über Nacht, eine große Lust am Malen über mich gekommen. Und ich erinnere mich, wie unbekümmert ich damit begann.
Erst war es ein vorsichtiges Herantasten, doch ich wurde von Mal zu Mal besser.
Ich schwelgte in Formen und Gegensätzen und der unbändigen Lust, weiße Flächen großzügig mit Farben zu füllen und zu verbinden. Meine Phantasie kannte bald keine Grenzen mehr.
Ja, es war eine kreative Zeit. Fast täglich schrieb ich in mein Tagebuch, führte es wie ein Feuilleton, locker und leicht. Ich schrieb über die Dinge des Alltags, meine Lieben, die kamen und gingen und die nur ich kannte, über Einen, der blieb – und schließlich auch wieder ging. Sogar mit dem politischen Weltgeschehen, Sport und kulturellen Höhepunkten befasste ich mich in meinen Aufzeichnungen.

Eines Tages kamst Du in mein Leben – und überstrahltest alles. Da war kein Platz mehr für Eigenes. Erst ließ ich das Malen sein und das Schreiben wurde auch immer seltener. Bald war meine einstige Kreativität ganz verschwunden. Aber wir fuhren zwei mal im Jahr in den Urlaub.
In meiner Welt wurde es ruhiger, zu ruhig. Dafür warst Du stets der Mittelpunkt. Wo auch immer wir auftauchten, Du sprühtest vor Charme und Witz. Und ich? Ich sonnte mich gern in Deinem Schatten. Ich war so stolz auf Dich!
Schließlich entdeckte ich eine neue Lust für mich, Kaufrausch. Eine Ersatzbefriedigung, wie mir irgendwann  klar wurde. Doch zu spät, ich war bereits in meiner neuen Welt gefangen. Es lenkte  ab von der inneren Leere, die sich nach und nach ausgebreitet hatte, tief in mir.

Und nun stehe ich also wieder an einem Wendepunkt  … dem Wendepunkt?
Vielleicht hatte ich unbewusst schon längst einen Umbruch in meinem Leben herbeigesehnt, darauf gewartet, um wieder Raum für mich selbst zu finden, Luft zum Atmen, Visionen. Allein mir fehlte die Kraft und der Mut für eine tiefgreifende Veränderung.
Jetzt hast Du mich ja zu diesem Schritt gezwungen… oder besser, ihn mir abgenommen.

Ich bin aufgestanden. Nachdenklich gehe ich in unser Schlafzimmer und lehne mich an den Türrahmen, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Noch erinnert mich der runde Abdruck in Deinem Kopfkissen an Dich.
Wie oft stand ich hier, versunken in den Anblick Deines aufgedeckten nackten Körpers, während Du schliefst. Du warst so schön in diesen Momenten, bar jeder Anspannung.
Energisch entferne ich den Bezug von Deinem Kissen. Ich muss plötzlich an die Schwalben denken, die bald wieder aufbrechen werden, um zurück zu fliegen. „Es währe jetzt gut, eine Schwalbe zu sein.“ Mein tiefes Seufzen verhallt zwischen den Daunen unseres Ehebetts ...

Vielleicht sollte ich froh sein, dass es so gekommen ist. Ich war auf dem besten Weg, mich selbst zu verlieren. Deine Egozentrik duldete neben sich keine Freiräume. Jeden freien Raum hattest Du für Dich beansprucht und ich war es schon müde, für mich zu kämpfen. Ich war wohl zu sehr Deiner großen selbstherrlichen  Liebe verfallen ...  bis hin zur Selbstaufgabe.
Auch wenn ich noch nicht bereit bin, es so zu sehen, tief in meinem Innersten ahne ich, dass ich recht habe.

Allmählich entweicht die innere Anspannung aus mir. „Ich sollte mal wieder die Nägel lackieren ...“ denke ich und betrachte nachdenklich meine nackten Füße auf dem Parkettboden.
Nein, einsam fühle ich mich in diesem Augenblick nicht.  Es ist wie … ja, es ist ein wenig wie das Gefühl nach meiner erfolgreich überstandenen Operation: die erste Hürde ist geschafft, ab jetzt geht es aufwärts, auch wenn es noch so weh tut. Und es wird weh tun, am Anfang sehr. Doch langsam wird sich der Schmerz einbetten wie der einst verewigte Name  in der Rinde eines Baumes – die Zeit heilt alle Wunden ...


Noch immer steht mein zuletzt angefangenes Bild eingeklemmt auf dem Steg der Staffelei: Vase mit Kornblume im weit geöffneten Fenster, als Hintergrund: reifes Sonnenblumenfeld -

Das Bild ist fast fertig, nur die volle blaue Blüte der Kornblume müsste ich noch hinzufügen …


Hmm, mal überlegen, was ich da für Farben brauchen würde … Zinkweiß …  Kobaltblau …  Königsblau ...



_________________
„Der kommt oft am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht,“ Oliver Cromwell
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Gast







Beitrag09.07.2011 16:40
Re: Umbruch - Eine Selbstfindung
von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Merlin,
dann mach ich mal den Anfang. Ich glaube, da wirst du noch viel dran feilen müssen.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:
                                                                          
Langsam verglimmt Deine Zigarette, zerdrückt im Aschenbecher, in ihren letzten Zügen.

Wenn die Zigarette ausgedrückt wurde, verglimmt sie eigentlich nicht mehr. Das in ihren letzen Zügen verstehe ich nicht.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Es durchbricht die beklemmende Stille wie ein Nebelhorn.

Irgendwie passt das Nebelhorn hier nicht. Ist das nicht zu laut ?

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

bin unfähig, mich zu bewegen,  wie paralysiert..

Vielleicht besser gelähmt anstelle von paralysiert oder ganz raus, denn das ist ja schon mit dem Vorsatz impliziert.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Der Widerhall Deiner Worte schwingt noch immer im Raum wie ein Pendel.

Bei einem Pendel hab ich eher die Vorstellung von Geräuschlosigkeit.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Auch wir sagten uns einst: „Ja, das ist die große Liebe  ...“
Und mit der Zeit gewann doch unsere Beziehung noch an Wert, war es nicht so?

Ist die große Liebe nicht schon das Non plus Ultra ?. Wie dem auch sei, der Reifeprozess der Beziehung, der im zweiten Satz angedeuted wird, ist für für meinen Geschmack zu pädagogisch formuliert.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Doch die Augen, so ernst, wie übernächtigt, überdecken alles.  

Was genau wird hier überdeckt. Du meinst wahrscheinlich überschatten.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Damals, als ich sie kaufte, einer Eingebung folgend, war plötzlich, wie über Nacht, eine große Lust am Malen über mich gekommen.

Vorschlag: hatte mich … ergriffen  anstelle von war über mich gekommen

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Ja, es war eine kreative Zeit. Fast täglich schrieb ich in mein Tagebuch, führte es wie ein Feuilleton, locker und leicht. Ich schrieb über die Dinge des Alltags, meine Lieben, die kamen und gingen und die nur ich kannte, über Einen, der blieb – und schließlich auch wieder ging. Sogar mit dem politischen Weltgeschehen, Sport und kulturellen Höhepunkten befasste ich mich in meinen Aufzeichnungen.

Der letzte Satz paßt m.E. nicht, den würde ich streichen

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Eines Tages kamst Du in mein Leben – und überstrahltest alles. Da war kein Platz mehr für Eigenes.

Der zweite Satz ist eine Art vorweggenommene Zusammenfassung des Folgenden. So was nimmt leicht die Spannung raus.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Schließlich entdeckte ich eine neue Lust für mich, Kaufrausch. Eine Ersatzbefriedigung, wie mir irgendwann  klar wurde.

Dass es sich um eine Ersatzbefriedigung handelt ist eigentlich klar. Ich würde das streichen

Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Und nun stehe ich also wieder an einem Wendepunkt  … dem Wendepunkt? Vielleicht hatte ich unbewusst schon längst einen Umbruch in meinem Leben herbeigesehnt, darauf gewartet, um wieder Raum für mich selbst zu finden, Luft zum Atmen, Visionen. Allein mir fehlte die Kraft und der Mut für eine tiefgreifende Veränderung. Jetzt hast Du mich ja zu diesem Schritt gezwungen… oder besser, ihn mir abgenommen.
...
Vielleicht sollte ich froh sein, dass es so gekommen ist. Ich war auf dem besten Weg, mich selbst zu verlieren. Deine Egozentrik duldete neben sich keine Freiräume. Jeden freien Raum hattest Du für Dich beansprucht und ich war es schon müde, für mich zu kämpfen. Ich war wohl zu sehr Deiner großen selbstherrlichen  Liebe verfallen ...  bis hin zur Selbstaufgabe. Auch wenn ich noch nicht bereit bin, es so zu sehen, tief in meinem Innersten ahne ich, dass ich recht habe.

Die beiden Abschnitte klingen für mich ein bisschen wie das Fazit aus einer Selbshilfegruppe. Und auch vorher gibt da schon einige von diesen Passagen, wenn auch nicht so geballt. Du willst ja kein psychologisches Lehrwerk über Selbstfindung schreiben, sondern eine Erzählung. Vielleicht könntest du ingesamt mehr dialogische Elemente reinnehmen.

Vielleicht kannst du auch alle Ja's, mit denen du Sätze einleitest, auf ihre Notwendigkeit hin überprüfen.
LG
Dlurie
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The Brain
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Wohnort: Over the rainbow


Beitrag10.07.2011 09:41

von The Brain
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Hallo Merlin,


schreibe deinen Text einmal nicht aus der Ich-Perspektive. Ich denke es würde ihn bereits sehr verbessern. So liest er sich eher nach Selbstreflexion. Das hat den Beigeschmack, dass man eher achselzuckend darüber hinwegliest?


Sonnige Grüße

Brain


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adelbo
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Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag10.07.2011 19:28

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo Merlin*

Eine nette Geschichte.  Deine Wortwahl gefällt mir oft und  du zeichnest einige schöne Bilder.
Du überzeichnest in meinen Augen aber auch und benutzt teilweise seltsame Vergleiche.
Zitat:
Noch umgibt mich Dein Geruch so vertraut, wie ein oft getragener Bademantel.

Wie riecht ein oft getragener, (wurde er gewaschen?) Bademantel. Soll dies einen negativen Geruch assoziieren.

Zitat:
In meinen Gedanken sinken hastig gesprochene Wortfetzen zu Boden wie abgestorbene Blätter, drehen sich im Fallen ein paar mal um sich selbst - und bleiben liegen.

Der Vergleich der Wortfetzen mit zu Boden fallenden abgestorbenen Blättern finde ich nicht schlecht, aber der Rest ist mir einfach zu viel. Überzeichnet.

Zitat:
Was bleibt, ist das ständig sich wiederholende Echo des Unbegreiflichen in meinen Ohren.
Es durchbricht die beklemmende Stille wie ein Nebelhorn.

Auch hier. Ständig sich wiederholendes Echo des Unbegreiflichen usw.  Für mich, meinen Geschmack einen Tatsch zu viel.
Und das zieht sich so durch den ganzen Text.

Zitat:
Vertrauen, sich bis in den innersten Winkel zu kennen, auch über Dinge lachen können, die wenig schmeichelhaft sind ...
Weißt Du noch, damals, als Du plötzlich mitten in der Nacht Durchfall hattest und dachtest, es währen Blähungen? Wir mussten das Bett neu beziehen. Mein Gott, wie haben wir gekichert. „Das bringt Glück!“, sagtest Du zu mir. Mir hat es nichts gebracht ...
Manchmal bist Du Morgens ohne deine Zahnprothese herumgelaufen. „Na, spielst Du wieder Flusspferd?“, war dann immer mein Kommentar
.
Der Abschnitt gefällt mir überhaupt nicht. Ich verstehe, dass du auf den Alltag einer Beziehung abzielen wolltest. Aber wen interessiert der Durchfall.  Sagt wirklich jemand, Durchfall bringt Glück. Der Abschnitt klingt für mich gewöhnlich.
Zitat:
Nimmst Du vor ihr auch die Zähne aus dem Mund? Der wird es egal sein, die hat ja nur Augen für Deinen Schwanz …. Mein Gott, wie vertraut er mir war, wenn ich ihn, so samtig weich, in meiner Hand fest umschlossen hielt.

Das liest sich für mich auch nicht besser.   Ist vielleicht einfach nicht mein Stil. Interessiert mich auch nicht, wie sich der Schwanz an fühlt, wenn ich eine Geschichte lese, in der eine Trennung aufgearbeitet wird.
Gut gelungen ist dir in meinen Augen, wie im Laufe der Geschichte aus großem Schmerz die Erkenntnis wächst, dass diese Trennung positiv sein kann.  Dass die Protagonistin zu viel aufgegeben hat und zu wenig zurück bekommen hat.
LG
adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Gast







Beitrag10.07.2011 22:18

von Gast
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Liebe Merlin,

ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Text nicht autobiografisch ist.
Mir würde er in der dritten Person wahrscheinlich auch besser gefallen - ein Versuch wäre es wert.

Du beschreibst den ganz normalen Alltagswahnsinn sehr eindrucksvoll. Genau das ist es, woran die meisten Ehen scheitern. Man ist sich so vertraut - hat keinerlei Geheimnisse und auch keine Hemmungen/Achtung mehr voreinander. Und dann kommt das böse Erwachen.

Meiner Meinung nach ist das ein ganz wunderbarer Text. Falls es Erbsen geben sollte - ich will sie nicht suchen.

Liebe Grüße
Monika
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Merlin*
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Beiträge: 126
Wohnort: Gera / Thüringen


Beitrag10.07.2011 23:58

von Merlin*
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Uiii bin noch ganz außer Atem ...

erst mal ein liebes Hallo an alle Kommentatoren Smile

ich möchte zunächst mal allgemein ein paar Worte zum Text sagen, das wichtigste zuerst, der Text ist überhaupt nicht autobiografisch ( außer den Dingen, die jeder von sich mit einbringt in sein Werk, hier die Locken
z.B. Smile  )
ich schrieb den Text im März dieses Jahres, also noch vor meinem 2. Text "Zurück zu mir" und es ist meine erste fiktive Kurzgeschichte,

also mit anderen Worten, wir können gerne feilen, DLurie,
schön, dass Du reingeschaut hast  Smile

Zitat:
Wenn die Zigarette ausgedrückt wurde, verglimmt sie eigentlich nicht mehr. Das in ihren letzen Zügen verstehe ich nicht.

man sieht, dass Du kein Raucher bist, auch wenn eine Zigarette zerdrückt ist, kann sie noch ein Weilchen vor sich hin glimmen,

Zitat:
Irgendwie passt das Nebelhorn hier nicht. Ist das nicht zu laut ?


ich stellte mir die Sittuation so vor, beklemmende Stille und dann die letzten Worte überlaut in den Ohren wie Schockzustand, hatte sogar noch Sonar als 2 Variante, wollte die Szene praktisch überzeichnen, aber wenn Du findest, dass es unpassend ist, dann kann ich gerne nach einem Ersatz überlegen ...
Dein gelähmt passt, ändere ich um, am Pendel feile ich auch noch, wollte nicht Echo nehmen...

Zitat:
Ist die große Liebe nicht schon das Non plus Ultra

ich wollte nur verdeutlichen, dass er es genau so früher gesagt hat, wie eben jetzt, sie denkt, es ist auch nichts anderes...
ergriffen ist gut und den Tagebuchsatz streiche ich, hast recht, ist nix von Bedeutung..

Zitat:
Eines Tages kamst Du in mein Leben – und überstrahltest alles. Da war kein Platz mehr für Eigenes.

dieser Satz ist zwar für mich so was wie ein Schlüsselsatz, aber Du mögst recht haben - hmm ich denke nach Smile


Zitat:
Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Und nun stehe ich also wieder an einem Wendepunkt … dem Wendepunkt? Vielleicht hatte ich unbewusst schon längst einen Umbruch in meinem Leben herbeigesehnt, darauf gewartet, um wieder Raum für mich selbst zu finden, Luft zum Atmen, Visionen. Allein mir fehlte die Kraft und der Mut für eine tiefgreifende Veränderung. Jetzt hast Du mich ja zu diesem Schritt gezwungen… oder besser, ihn mir abgenommen.
...
Vielleicht sollte ich froh sein, dass es so gekommen ist. Ich war auf dem besten Weg, mich selbst zu verlieren. Deine Egozentrik duldete neben sich keine Freiräume. Jeden freien Raum hattest Du für Dich beansprucht und ich war es schon müde, für mich zu kämpfen. Ich war wohl zu sehr Deiner großen selbstherrlichen Liebe verfallen ... bis hin zur Selbstaufgabe. Auch wenn ich noch nicht bereit bin, es so zu sehen, tief in meinem Innersten ahne ich, dass ich recht habe.

Zitat:
Die beiden Abschnitte klingen für mich ein bisschen wie das Fazit aus einer Selbshilfegruppe. Und auch vorher gibt da schon einige von diesen Passagen, wenn auch nicht so geballt. Du willst ja kein psychologisches Lehrwerk über Selbstfindung schreiben, sondern eine Erzählung. Vielleicht könntest du ingesamt mehr dialogische Elemente reinnehmen.



das finde ich eine gute Idee, lass ich mir was einfallen ...

Zitat:
Vielleicht kannst du auch alle Ja's, mit denen du Sätze einleitest, auf ihre Notwendigkeit hin überprüfen.

ja...  Smile

lieber Dluri, ich danke Dir für Dein Mitlesen
lieben Gruß
Merlin

Hallo Brain,
findest Du, dass es dem Text besser bekommen würde, aus einer anderen Perspektive zu schreiben ????
naaa gut, ich versuchs, kann ja mal beide Texte gegenüberstellen ... ist vielleicht ganz interessant, kennen wir ja schon   Laughing

lliebe Grüße an Dich
Merlin

Hallo adelbo,

tja, mit dem Überzeichnen, das hatte ich schon ein wenig befürchtet und war mir dann nicht ganz sicher ...

Zitat:

Wie riecht ein oft getragener, (wurde er gewaschen?) Bademantel. Soll dies einen negativen Geruch assoziieren.


eigentlich überhaupt nicht negativ, eben vertraut ... hat vielleicht den Deo Duft des Trägers an sich oder Rasierwasser - ich trage keinen Bademantel, war so in meiner Vorstellung  Rolling Eyes

Deine Anmerkungen mit dem zu viel sind richtig, adelbo, das ändere ich

Zitat:
Der Abschnitt gefällt mir überhaupt nicht. Ich verstehe, dass du auf den Alltag einer Beziehung abzielen wolltest. Aber wen interessiert der Durchfall. Sagt wirklich jemand, Durchfall bringt Glück. Der Abschnitt klingt für mich gewöhnlich.


na o.K. mir erzählte diese Episode einmal eine Zimmergenossin im Krankenhaus vor vielen Jahren und daran erinnerte ich mich, aber Du hast recht, ich lass mir was anderes einfallen,
tja, Zähne ... Schwanz ... ich wollte damit die Vertrautheit ausdrücken, die nach Jahren besteht und was auch von Wert ist, mein Vater lief zu Hause am Morgen immer ohne seine Prothese herum und wir machten Witze darüber, dieses Gefühl wollte ich vermitteln - und Schwanz - gehört doch dazu zu einer gesund geglaubten Beziehung, finde ich zumindest, sie denkt über das nach, was nun eine andere "besitzt"

liebe adelbo, auch Dir ein Danke für Dein Mitdenken

puuuuh nun habe ich aber eine Menge Arbeit vor mir, also bis später dann Rolling Eyes

liebe Grüße nochmals
Merlin


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Merlin*
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Beitrag11.07.2011 00:06

von Merlin*
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Hallo Monika,

Dein Kommentar kam jetzt während meinem Antwortschreiben, fast hätte ich ihn übersehen

 Rolling Eyes

er ist mir sehr wichtig, denn Du bekräftigst ja noch Brains Vorschlag, also gibt es jetzt meinerseits kein Überlegen mehr,

ich danke Dir sehr für Deinen Zuspruch

lieben Gruß an Dich

Merlin


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crim
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Beitrag11.07.2011 10:05
Re: Umbruch - Eine Selbstfindung
von crim
Antworten mit Zitat

Hi Merlin,

kein Wunder, dass wir wieder und wieder aufeinander antworten müssen. Habe das Gefühl wir behandeln in unseren Texten oftmals dieselbe Thematik, sind uns sogar stilistisch etwas ähnlich, also gehe ich mal in deine Geschichte rein.

Merlin* hat Folgendes geschrieben:
Umbruch

                                           Eine Selbstfindung     
                                                          




Ein letzter langer Blick zurück   dann zogst Du die Tür hinter Dir ins Schloss.                                                                                       

                                                                                                                                                                
Langsam verglimmt Deine Zigarette, zerdrückt im Aschenbecher, in ihren letzten Zügen. Als Raucher muss ich dir beipflichten, die Zigarette kann durchaus zerdrückt weiterglimmen, das tut sie viel zu oft.
Noch umgibt mich Dein Geruch so vertraut, wie ein oft getragener Bademantel. Finde ich persönlich sehr stimmig.

In meinen Gedanken sinken hastig gesprochene Wortfetzen zu Boden wie abgestorbene Blätter, drehen sich im Fallen ein paar mal um sich selbst - und bleiben liegen. Schön. So, wie  Deine Stimme noch im Raum verharrt, Abschiedsklang – leer und hoffnungslos.
Was bleibt, ist das ständig sich wiederholende Echo des Unbegreiflichen in meinen Ohren. Hier pflichte ich den Kritikern bei, etwas zu getragen.
Es durchbricht die beklemmende Stille wie ein Nebelhorn.

Ich sitze im Sessel, habe beide Arme auf die wulstigen Seitenlehnen des alten Ungetüms gelegt und fühle mich einsam und verloren darin. Ich halte die Luft an, vergesse fast wieder zu atmen, bin unfähig, mich zu bewegen,  wie paralysiert. paralysiert scheint mir hier zu technisch, aber da wiederhole ich nur eine Kritik
Vorbei...vorbei...vorbei...dumpf dröhnt es in mir mit jedem Herzschlag.

„Ich muss gehen! Ja, ich habe meine große Liebe gefunden.“

Der Widerhall Deiner Worte schwingt noch immer im Raum wie ein Pendel. An der Stelle zeichnest du nochmal das Bild des Echos des Unbegreiflichen nur ein wenig anders, ich würde um Wiederholungen zu vermeiden eines herausnehmen, wohl das Echo...

Auch wir sagten uns einst: „Ja, das ist die große Liebe  ...“
Und mit der Zeit gewann doch unsere Beziehung noch an Wert, war es nicht so? Der Satz liest sich holprig.
Vertrauen, sich bis in den innersten Winkel zu kennen, auch über Dinge lachen können, die wenig schmeichelhaft sind ...
Weißt Du noch, damals, als Du plötzlich mitten in der Nacht Durchfall hattest und dachtest, es währen wären Blähungen? Wir mussten das Bett neu beziehen. Mein Gott, wie haben wir gekichert. „Das bringt Glück!“, sagtest Du zu mir. Mir hat es nichts gebracht ... Seltsam, der ganze Abschnitt, ich finde ihn nicht schlecht, das meine ich nicht, nur sehr seltsam.
Manchmal bist Du Morgens ohne deine Zahnprothese herumgelaufen. „Na, spielst Du wieder Flusspferd?“, war dann immer mein Kommentar. Oh ja, wie sehr ich Dich liebte – schon allein deswegen ...
Nimmst Du vor ihr auch die Zähne aus dem Mund? Der wird es egal sein, die hat ja nur Augen für Deinen Schwanz …. Mein Gott,  wie vertraut er mir war, wenn ich ihn, so samtig weich, in meiner Hand fest umschlossen hielt.
War ... es tut so weh … Den Nachschub in Auslassungszeichen mag ich nicht so, den Schwanz würde ich lassen, ich empfinde es als passend, dass die Verlassene auch an Körperlichkeiten zurückdenkt.

Ich wende mich zur Seite, meine erste Bewegung, seit Du gegangen bist. Aus den Scheiben des dunklen Verticos neben mir erschreckt mich mein Spiegelbild.
Die schwarzen Locken mit den ersten, im einfallenden Sonnenlicht silberglänzenden grauen Haaren, wie immer ein wenig zerzaust … das bin ich. Ja, das ist mir vertraut. Doch die Augen, so ernst, wie übernächtigt, überdecken alles.
Ich wende mich ab, kann meinen Blick nicht länger ertragen. Als wollte er mir sagen: „Warum hast Du es zugelassen … !“ Ohne Auslassungszeichen und mit Fragezeichen vielleicht besser.

Neben der alten Truhe mit den schweren Eisenbeschlägen dort unter dem Fenster, fast versteckt in der Ecke, fällt mir plötzlich meine Staffelei ins Auge. Es ist, als sehe ich sie gerade jetzt zum ersten mal wieder.
Damals, als ich sie kaufte, einer Eingebung folgend, war plötzlich, wie über Nacht, eine große Lust am Malen über mich gekommen. Und ich erinnere mich, wie unbekümmert ich damit begann.
Erst war es ein vorsichtiges Herantasten, doch ich wurde von Mal zu Mal besser.
Ich schwelgte in Formen und Gegensätzen und der unbändigen Lust, weiße Flächen großzügig mit Farben zu füllen und zu verbinden. Meine Phantasie kannte bald keine Grenzen mehr. Ganzer Absatz sehr gut gelungen, schöner Rhytmus.
Ja, es war eine kreative Zeit. Fast täglich schrieb ich in mein Tagebuch, führte es wie ein Feuilleton, locker und leicht. Ich schrieb über die Dinge des Alltags, meine Lieben, die kamen und gingen und die nur ich kannte, über Einen, der blieb – und schließlich auch wieder ging. Sogar mit dem politischen Weltgeschehen, Sport und kulturellen Höhepunkten befasste ich mich in meinen Aufzeichnungen. Den Absatz, denke ich braucht man nicht, oder etwas verkürzt belassen.

Eines Tages kamst Du in mein Leben – und überstrahltest alles. Da war kein Platz mehr für Eigenes. Erst ließ ich das Malen sein und das Schreiben wurde auch immer seltener. Bald war meine einstige Kreativität ganz verschwunden. Das hier beschriebene Kenn ich gut, ist auch treffend, nur das überstrahltest ist vielleicht ein wenig zu abgedroschen, vielleicht Geschmackssache. Aber wir fuhren zwei mal im Jahr in den Urlaub.
In meiner Welt wurde es ruhiger, zu ruhig. Dafür warst Du stets der Mittelpunkt. Wo auch immer wir auftauchten, Du sprühtest vor Charme und Witz. Und ich? Ich sonnte mich gern in Deinem Schatten. Ich war so stolz auf Dich!
Schließlich entdeckte ich eine neue Lust für mich, Kaufrausch. Eine Ersatzbefriedigung, wie mir irgendwann  klar wurde. Doch zu spät, ich war bereits in meiner neuen Welt gefangen. Es lenkte  ab von der inneren Leere, die sich nach und nach ausgebreitet hatte, tief in mir.

Und nun stehe ich also wieder an einem Wendepunkt  … dem Wendepunkt?
Vielleicht hatte ich unbewusst schon längst einen Umbruch in meinem Leben herbeigesehnt, darauf gewartet, um wieder Raum für mich selbst zu finden, Luft zum Atmen, Visionen. Allein mir fehlte die Kraft und der Mut für eine tiefgreifende Veränderung.
Jetzt hast Du mich ja zu diesem Schritt gezwungen… oder besser, ihn mir abgenommen.

Ich bin aufgestanden. Nachdenklich gehe ich in unser Schlafzimmer und lehne mich an den Türrahmen, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Noch erinnert mich der runde Abdruck in Deinem Kopfkissen an Dich.
Wie oft stand ich hier, versunken in den Anblick Deines aufgedeckten nackten Körpers, während Du schliefst. Du warst so schön in diesen Momenten, bar jeder Anspannung.
Energisch entferne ich den Bezug von Deinem Kissen. Ich muss plötzlich an die Schwalben denken, die bald wieder aufbrechen werden, um zurück zu fliegen. „Es währe wäre jetzt gut, eine Schwalbe zu sein.“ Mein tiefes Seufzen verhallt zwischen den Daunen unseres Ehebetts ... Langsam aber sicher wird mir die Protagonistin zu selbstmitleidig.

Vielleicht sollte ich froh sein, dass es so gekommen ist. Ich war auf dem besten Weg, mich selbst zu verlieren. Deine Egozentrik duldete neben sich keine Freiräume. Jeden freien Raum hattest Du für Dich beansprucht und ich war es schon müde, für mich zu kämpfen. Ich war wohl zu sehr Deiner großen selbstherrlichen  Liebe verfallen ...  bis hin zur Selbstaufgabe.
Auch wenn ich noch nicht bereit bin, es so zu sehen, tief in meinem Innersten ahne ich, dass ich recht habe. Gerade noch die Kurve aus dem Selbstmitleid raus gekriegt. Vielleicht diese ungleiche Liebe etwas ausführender beschreiben, auch gerne in kurzen dialogischen Szenen.

Allmählich entweicht die innere Anspannung aus mir. „Ich sollte mal wieder die Nägel lackieren ...“ denke ich und betrachte nachdenklich meine nackten Füße auf dem Parkettboden.
Nein, einsam fühle ich mich in diesem Augenblick nicht.  Es ist wie … ja, es ist ein wenig wie das Gefühl nach meiner erfolgreich überstandenen Operation: die erste Hürde ist geschafft, ab jetzt geht es aufwärts, auch wenn es noch so weh tut. Und es wird weh tun, am Anfang sehr. Doch langsam wird sich der Schmerz einbetten wie der einst verewigte Name  in der Rinde eines Baumes – die Zeit heilt alle Wunden ... Die Binsenweisheit Zeit heilt alle Wunden, brauchst du hier m.E. nicht.


Noch immer steht mein zuletzt angefangenes Bild eingeklemmt auf dem Steg der Staffelei: Vase mit Kornblume im weit geöffneten Fenster, als Hintergrund: reifes Sonnenblumenfeld -

Das Bild ist fast fertig, nur die volle blaue Blüte der Kornblume müsste ich noch hinzufügen …


Hmm, mal überlegen, was ich da für Farben brauchen würde … Zinkweiß …  Kobaltblau …  Königsblau ...
Schalke ist der geilste Kluub der Weelt. Bah, Mund auswaschen. Nein im Ernst, an sich ein gutes Ende, nur Königsblau wirft bei mir seltsame Assoziationen auf.

Schöne Geschichte, hat mir gefallen, kann mir noch besser gefallen, wenn du uns ein paar frische Einblicke in die selbstherrliche Liebe des Mannes gewährst.
Grüße Crim
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Gast3
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Beitrag11.07.2011 11:40
Re: Umbruch - Eine Selbstfindung
von Gast3
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Hallo Merlin*,

also ehrlich gesagt, tu ich mich mit deiner Geschichte ein bisserl schwer.
Geschrieben ist sie schön, wenn auch zwischendrin für meinen Geschmack ein bisserl zu viel des Guten.

Diese Durchfall- und Schwanz-Sequenz braucht es für mein Empfinden nicht, da diese beiden Bilder den lyrischen Hauch stören. Zudem könnte ich mir vorstellen, wenn eine Ehe nach so vielen Jahren wegen einer anderen Frau zu Ende geht, dass diese Frau dann nicht unbedingt einen ja schon älteren Mann wegen seines besten Stücks begehrt. Das erscheint mir unstimmig.

Womit ich auch ein Problem habe, ist die verstrichene Zeit. Im Grunde ist es ja so etwas wie eine Momentaufnahme. Die Prota sitzt in ihrem Sessel, sieht ihrem Mann nach, wie er geht, schwelgt in Erinnerungen, steht auf und zieht das Bett ab.
Das geschieht ja alles innerhalb kurzer Zeit. Insofern geht mir ihre Wandlung/Selbstfindung viel zu schnell und erscheint mir damit unstimmig. Erst noch leer und hoffnungslos sitzt sie bewegungslos da, und kurze Zeit später, die Erkenntnis, dass ihr eigentlich nichts Besseres passieren konnte, als dass er sie verlassen und ihr damit ihre Selbstbestimmung zurückgegeben hat. Einerseits ist sie noch nicht bereit, es so zu sehen, ahnt aber, dass sie damit Recht hat, und schon weicht die Anspannung und einsam fühlt sie sich auch nicht (was sie aber am Anfang der Geschichte noch getan hat), obwohl es noch lange wehtun wird. Ich weiß nicht, aber das passt für mich innerhalb eines so kurzen Zeitfensters nicht zusammen. Die Prota war ihm ja über Jahre hörig, insofern kommen mir ihr Verhalten und ihre Denkweise in diesem Moment nicht so nachvollziehbar vor.

Ein paar Kleinigkeiten:

[quote][Ein letzter langer Blick zurück   dann zogst ziehst Du die Tür hinter Dir ins Schloss./quote]                                                                    
                                                                                                                                                                
Zitat:
„Ich muss gehen! Ja, ich habe meine große Liebe gefunden.“


Zitat:
Bald war meine einstige Kreativität ganz verschwunden. Aber dafür wir fuhren zwei mal im Jahr in den Urlaub.



Zitat:
Ich bin aufgestanden. Nachdenklich gehe ich in unser Schlafzimmer und lehne mich an den Türrahmen, die Hände auf dem Rücken verschränkt.

Ich stehe auf. Nachdenklich gehe ich ...

 
Zitat:
„Es währe jetzt gut, eine Schwalbe zu sein.“ Mein tiefes Seufzen verhallt zwischen den Daunen unseres Ehebetts ...

Es wäre ...


Du, dein, deine, ... schreibt man inzwischen wieder klein smile


Liebe Grüße
schneestern


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Merlin*
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Beitrag13.07.2011 00:04

von Merlin*
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Hey crim,

Deinem Kommentar möchte ich fast nichts hinzufügen, ich fühle mich verstanden und ich verstehe Dich, so einfach ist das Smile
ich werde mich in das Abenteuer der anderen Erzählebene stürzen und mich dabei gleichzeitig der Beanstandungen widmen,

Zitat:
Seltsam, der ganze Abschnitt, ich finde ihn nicht schlecht, das meine ich nicht, nur sehr seltsam.

hmmm, die Meinungen sind da ja geteilt und ich verstehe das, es ist nicht Jedermanns Geschmack - vielleicht hat es auch etwas zu tun mit Mut, es zu schreiben, auch wenn es nicht gängig ist und zu sagen, ich stehe dazu, ich kann es verantworten, ich will das Risiko eingehen -

Zitat:
Vielleicht diese ungleiche Liebe etwas ausführender beschreiben, auch gerne in kurzen dialogischen Szenen.

da werde ich mir mit Lust etwas einfallen lassen
 
Zitat:
die Zeit heilt alle Wunden

es ist merkwürdig, beim Lesen habe ich diese Stelle immer wieder in Frage gestellt und gedacht, so richtig passt es nicht hier her, aber ...

Zitat:
nur Königsblau wirft bei mir seltsame Assoziationen auf.

Tut mir leid, auf Fußball Ressentiments kann hier keine Rücksicht genommen werden  Laughing

Danke Dir für Dein Lesen
lieben Gruß
Merlin


Hallo Schneestern,

auch Dir sage ich Danke für Deine ausführliche Kritik,

Zitat:
dann nicht unbedingt einen ja schon älteren Mann wegen seines besten Stücks begehrt. Das erscheint mir unstimmig.

ich könnte mir aber vorstellen, dass eine verlassene Frau sich genau das denkt in einem Überschwang von Zorn

das Zeitproblem, welches du ansprichst, habe ich selbst so noch nicht gesehen, in meinen Gedanken siedelte ich die Geschichte in einem Vormittag an, die Zeit müsste meines Erachtens ausreichen, um nach dem Verrauchen des ersten Schocks zu völlig neuer, realistischer Betrachtungsweise des Erlebten zu kommen, ich kann da nicht auf persönliche Erlebnisse zurückgreifen, doch ich schrieb ja von den Zweifeln, die bei ihr gelegentlich schon da waren und reihen wir sie mal in die Gruppe der Optimisten ein, dann sucht sie sich im Negativen das Positive heraus,
ich könnte ja an irgendeiner Stelle dieses positive Denken noch hervorheben
Zitat:
Ein letzter langer Blick zurück - dann zogst ziehst Du die Tür hinter Dir ins Schloss.

als sie da wie versteinert sitzt, ist sein Gehen schon Vergangenheit, er ist schon gegangen, nur die Zigarette glimmt noch ...
Zitat:
Ich stehe auf. Nachdenklich gehe ich ...

ist besser, Du hast recht

diese fasche wäre kommt mir immer wieder in die Quere, es ist zum Mäusemelken  Embarassed

ich danke Dir mit einem lieben Gruß
Merlin


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Gast3
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Beitrag13.07.2011 18:21

von Gast3
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Hallo Merlin,

die Vergangenheit im ersten Satz ist wohl technisch richtig, trotzdem meine ich nach wie vor, dass auch das Präsens passen würde und stimmiger wäre. Aber gut, daran beiß ich mich jetzt nicht fest smile

Bei diesem Durchfall/Schwanz-Absatz sehe ich es so, dass es eine reine Geschmackssache ist, m. M. nach hat es nichts mit Mut zu tun, das so zu schreiben. Es gibt bestimmt Texte, wo das so reinpasst und wo der Text das auch verträgt. Hier im Kontext und in der Art, wie der Text geschrieben ist, finde ich es völlig unpassend.

Jede Frau wird in derselben Situation vermutlich unterschiedlich reagieren. Dass jetzt eine Frau so reagiert wie deine Prota ist daher natürlich möglich und legitim, keine Frage. Ich  finde nur, dass es dann nicht richtig gewichtet ist. Dafür ist mir der erste Teil viel zu dramatisch mit all dem Schmerz und der Hoffnungslosigkeit, um dann durch einen simplen Blick auf die Staffelei sofort optimistisch in die Zukunft zu blicken. Wenn du die Prota den Optimisten zurechnest, dann fände ich einen abgeschwächteren Einstieg glaubwürdiger. Der Blick auf die Staffelei kann ja durchaus etwas auslösen, finde ich sogar gut, aber mir stimmt einfach das Verhältnis nicht von hoffnungslosem Schmerz hin zu der Überlegung, welche Farben sie brauchen würde. Wenn jetzt ein paar Tage dazwischen läge, würde mich das nicht stören, aber innerhalb eines halben Tages geht es mir einfach zu schnell.

Ich finde deine Geschichte wirklich schön geschrieben, nur eben nicht stimmig. Aber das ist halt nur meine Meinung und mein persönlicher Geschmack smile

Lieben Gruß
schneestern


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seitenlinie
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Beitrag13.07.2011 19:02

von seitenlinie
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schneestern hat Folgendes geschrieben:
...die Vergangenheit im ersten Satz ist wohl technisch richtig, trotzdem meine ich nach wie vor, dass auch das Präsens passen würde und stimmiger wäre.


Würde es Dir besser gefallen, wenn da stände:

Ein letzter Blick von Dir - dann fiel die Tür ins Schloss.

 Rolling Eyes
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Gast3
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Beitrag13.07.2011 19:17

von Gast3
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Es geht mir nicht um zog oder fiel, und was mir besser gefällt. Es geht mir einfach darum, dass ich meine, der erste Satz müsste auch im Präsens stehen, wenn die Geschichte an sich im Präsens geschrieben ist.

Der Mann schaut zurück, zieht die Tür hinter sich zu, während die Zigarette derweil munter vor sich hin glimmt.
Das ist doch eine konsequente zeitliche Abfolge, oder nicht?
Was anderes wäre, wenn die Prota schon eine Weile da säße, dann quasi aus ihren Gedanken hochschreckt und sich an seinen langen Blick erinnert. Nur dann dürfte die Zigarette halt nicht mehr glimmen.

LG
schneestern


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Gast2
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Beitrag13.07.2011 19:26
Selbstfindung
von Gast2
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Hallo Merlin,

inhaltlich ist ja bereits alles gesagt.
Wie schneestern anmerkt, wäre der Beginn deiner Geschichte im Präsens richtig.

Zu den Zeiten:

Ich sitze im Sessel,   - Präsens

Auch wir sagten uns einst: - Präteritum

Manchmal bist Du Morgens ohne deine Zahnprothese herumgelaufen  - Perfekt


Vielleicht hatte ich unbewusst schon längst einen Umbruch in meinem Leben herbeigesehnt, - PQP


Vielleicht hilft dir mein Hinweis?


Liebe Grüße

Heidi
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seitenlinie
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Beitrag13.07.2011 19:39

von seitenlinie
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schneestern hat Folgendes geschrieben:
Es geht mir einfach darum, dass ich meine, der erste Satz müsste auch im Präsens stehen, wenn die Geschichte an sich im Präsens geschrieben ist.
Der Mann schaut zurück, zieht die Tür hinter sich zu, während die Zigarette derweil munter vor sich hin glimmt.
Das ist doch eine konsequente zeitliche Abfolge, oder nicht?

Das hatte ich verstanden. Ich fand die Zäsur hier genau richtig, nur die Formulierung nicht so glücklich.

Gegenwart kann sehr schnell zu Vergangenheit werden.
Manchmal leider viel zu schnell.

Gruß,
Carsten
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Merlin*
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Beitrag13.07.2011 23:17

von Merlin*
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uiii, ich dachte, ich bin versehentlich im falschen Faden gelandet, als ich in Gasprächsrunde hier einklickte  Laughing

aber ich freu mich ja ...

Hallo Schneestern

Zitat:
Aber gut, daran beiß ich mich jetzt nicht fest
ist ja in Ordnung, ist auch interessant, darüber zu reden und Meinungen auszutauschen Smile

Zitat:
Ein letzter langer Blick zurück - dann zogst ziehst Du die Tür hinter Dir ins Schloss.

dieser Satz steht bei mir separat am Anfang mit 3 Leerzeilen, als erster Abschnitt gedacht, oder Prolog, ich bin da kein Experte, ich hatte da sogar mal einen Gedankenstrich dazwischen gesetzt, iwie ist er mir verloren gegangen, werde ich wieder einsetzen,
die eigentliche Handlung beginnt unmittelbar danach, sie hat noch das Bild von seinem Weggehen vor dem inneren Auge und hier erst beginnen ihre Überlegungen, sie blickt zurück, was eben geschah, in meinen Augen Präteritum

Zitat:
Hier im Kontext und in der Art, wie der Text geschrieben ist, finde ich es völlig unpassend.

ja, Du hast recht, es ist bestimmt Geschmackssache, ich wollte mit den Formulierungen der Geschichte Leben einhauchen ...  Embarassed

Zitat:
aber innerhalb eines halben Tages geht es mir einfach zu schnell.

es mag schon richtig sein, wie Du es siehst,
ich möchte aber hier zu bedenken geben, dass so ein Selbstfindungsprozess nicht ein fortlaufender, ständig steigender Faden ist, sonder Höhen und Tiefen wechseln sich ab, das weiß sie auch, denn sie sagt ja am Schluss: ... und es wird weh tun, manchmal sehr sogar ...

Schneestern, egal, wie Deine Gedankengänge sind, es ist Deine Meinung und es ist bereichend für mich, mich damit auseinander zu setzen

lieben Gruß
Merlin

Hallo Heidi,
danke für Deine anschaulichen Erklärungen, ich gebe zu, ich bin da nicht mehr so sattelfest gewesen, um ganz ehrlich zu sein, ich hatte überhaupt keine Ahnung mehr  Laughing aber was meinst Du was ich jetzt zusammen mit Wiki und Deinen Beispielen für eine schöne Tabelle in meinem Schreibprogramm habe, ich bin jetzt gewappnet und kann deuten ... Präteritum ist richtig - naja sag ich jetzt mal so Rolling Eyes

auch an Dich einen lieben Gruß
Merlin

Hallo Carsten, Seiteneinsteiger  Cool
also, die Tür ist ins Schloss gefallen, die Zigarette glimmt noch - und jetzt beginnt die Handlung,
ich wollte symbolisch mit diesem Beginn ausdrücken, ab jetzt ist alles anders, Umbruch, nichts ist mehr, wie es einmal war,
vor dem ins Schloss fallen war alles noch im Lot, danach der Neubeginn, nur das Zigarettenglimmen und sein Geruch ist wie eine symbolische Brücke von der alten in die neue Zeit, oder ist ein Zeichen, dass er wirklich mal real war,
hmm ich hoffe, es ist geklärt, oder?   Rolling Eyes

also nochmals liebe Grüße an alle
Merlin


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seitenlinie
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Beitrag14.07.2011 18:18

von seitenlinie
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Merlin* hat Folgendes geschrieben:

Hallo Carsten, Seiteneinsteiger  Cool
also, die Tür ist ins Schloss gefallen, die Zigarette glimmt noch
...
hmm ich hoffe, es ist geklärt, oder?   Rolling Eyes

Hallo Merlin,

als Seitenlinien-Einsteiger möchte ich Dir noch schnell versichern, dass ich in diesem Punkt bereits auf Deiner Seite stand.
Ich fand das Präteritum hier sinnvoll, nur die Formulierung mit dem Ziehen an der Tür nicht optimal.

Du hast Dir eine schwierige Aufgabe ausgewählt, da die Handlung zum Stillstand gekommen ist. Es bleibt nur der Nachklang
einer Liebe.

Es fehlt mir etwas Besonderes. Etwas, das über die Nabelschau hinausgeht.

Hiermit erreichst Du eher das Gegenteil:
Zitat:
Manchmal bist Du Morgens ohne deine Zahnprothese herumgelaufen. „Na, spielst Du wieder Flusspferd?“, war dann
immer mein Kommentar. Oh ja, wie sehr ich Dich liebte – schon allein deswegen ...
Nimmst Du vor ihr auch die Zähne aus dem Mund? Der wird es egal sein, die hat ja nur Augen für Deinen Schwanz ….
Mein Gott, wie vertraut er mir war ...


(In meinem Umfeld gehört „Schwanz“ zur Vulgärsprache, aber das mag regional unterschiedlich sein.)

Schneestern hat das Zeitfenster angesprochen.
Darüber könntest Du nachdenken. Vielleicht ziehst Du das Zeitfenster etwas auseinander und führst über mehrere Tage
ein virtuelles Tagebuch.

Gruß,
Carsten
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Merlin*
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Beitrag16.07.2011 08:39

von Merlin*
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Hallo Carsten,


Zitat:
Darüber könntest Du nachdenken. Vielleicht ziehst Du das Zeitfenster etwas auseinander und führst über mehrere Tage
ein virtuelles Tagebuch.


das klingt interessant, konntest Du mir mal eine kleine Rückinfo geben, wie Du Dir das im Groben vorstellen könntest   Blink

im Moment habe ich ein schreckliches Zeitproblem, tja ... was vom Tage übrig blieb ... da möchte ich im Forum auf dem Laufenden sein und für das Schreiben brauche ich auch ganz ruhige Momente  Schlafen

aber es geht ja nicht nur mir so ...

lieben Gruß
Merlin


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Beitrag17.07.2011 13:02

von seitenlinie
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Hallo Merlin,

Stell Dir vor, Du musst die Protagonistin ein paar Wochen mit der Kamera begleiten.

Du würdest sie in unterschiedlichen Situationen und Stimmungen antreffen.

Manchmal ist sie unendlich traurig, flucht über ihren Ex-Freund und seine neue Affäre,
gebraucht deftige Worte. Dann gibt es Momente, wo sie sich an die schönen Stunden
erinnert. Erinnerungen, die sie bewahren möchte. Dann wechseln Selbstzweifel und Selbsthass
mit Phasen, wo sie wieder hoffnungsvoller in die Zukunft schaut.

Am Ende hast Du 20 Stunden Filmmaterial und musst daraus eine Reportage von einer
halben Stunde machen.

Eine andere Vorstellung wäre, dass die Protagonistin selbst ein Büchlein dazu anlegt,
das sie täglich aktualisiert.


Gruß,
Carsten
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