Loslassen

[Schmetterlingsflug]

Hallo ich möchte heute meinen ersten Beitrag vorstellen. Ich hoffe auf ehrliche Kritik, ich bin bereit.



Gestern
war der Weg ein
Schweigemarsch
in der Dämmerung
kaum zu erkennen
die Gestalten
die sich mit den Bäumen
im Winde wiegen
warum tarnen sich
manche Gedanken
in dem Blättermeer
das man die Richtung
nicht erkennt
und doch ist es
richtig

Leise
knarrende Äste
in dem Bildermeer
von Täuschung
und gleichzeitig
lachenden Farben
wo sind die Feen geblieben
in ihren
Märchen
vom ewigen Lieben
sind die Geräusche echt
wie die Sonnenstrahlen
die Baumkörper bemalen
wie Frauenholz
so schlank
so stark
so hoch

Ich
lehne
an solchen Momenten
an den erdigen
Schritten
so tänzelnd auch
wie ein Baum im Wind
durch
die fühlende Furcht
des Neuen
wenn der Wald
das Dunkel bricht
wie Feuerholz
und doch kein Funke
in Sicht

Die Nacht
ein kalter strömender Fluß
die alles Verdunkelt
und doch
geht sie nur zu Bett
und weiß nicht
wieviel
sie berührt
das Dichter
um sie werben
oder auch nur 'Sterne
in ihr Gebären
so leise so still
die Nacht
ist auch eine Frau
die ich will
in meinem eigenem Licht
beschauen
wie das
unbekannte Wesen
führt es
unweigerlich
zu mir

[Anastasia]

Es ist sehr schön und romantisch, aber es fehlt etwas an Struktur. Mit der richtigen Interpunktion könnte man es hinkriegen.

[versbrecher]

Hallo Schmetterlingsflug,

beim wiederholten Lesen deines Gedichts kam bei mir ebenso häufig die Frage auf, warum mir  der Text gefällt & zugleich ein (hier fehlt mir grad das rechte Wort) unbefriedigtes Gefühl hervorruft.

Vielleicht?: Du bedienst dich einer sehr bildhaften (klasse!: "Ich/lehne/an solchen Momenten"), kontemplativen Sprache. Im starken Gegensatz dazu steht allerdings die Struktur deines Gedichts, wie bereits von Anastasia angemerkt.

Durch die größtenteils sehr kurzen Verse verleihst du deinem Text nämlich Atemlosigkeit, läßt bei mir Unruhe, Hektik aufkommen, wenn ich ihn lese. Dies mag durchaus von dir so gewollt sein, sorgt aber bei mir für das schon angedeutete Gefühl.

Dieser Text bietet sich geradezu an, mit der Verslänge zu spielen, den Lesefluß zu manipulieren, um die schon sehr intensiv gestaltete Bildebene auszuweiten auf den emotionalen Bereich deiner Leserschaft.    

Vielleicht kannst du mit meinen (sehr subjektiven) Anmerkungen etwas anfangen?