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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Traum Tod (Sonett)


 
 
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag16.01.2011 21:20
Traum Tod (Sonett)
von Rosanna
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Tod ist der erwachte Traum, der nie
mehr schläft. Er läuft treppab und zählt. Die Stunden,
die er verlebt, sind inwärts totgewunden.
Er krümmt sich zu der alten Melodie.

Die graue Flut ertränkt den Träumer. Sie
Hat ihm die Pfütze um den Hals gebunden.
Der Schnitter sinkt als König der Sekunden
Im aufgeschwemmten Körper auf die Knie.

Ein schöner Tag zum Sterben, Kind, du musst
Noch dreimal atmen, singt der Tod in seiner Brust.
Ein Traumschaf springt über das Morgenrot.

Noch zweimal atmen- und der Fluss gerinnt zum Sumpf
Noch zweimal- summt das kalte Wasser dumpf
Noch einmal atmen. Und der Tod ist tot.

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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag17.01.2011 20:53

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

(Rosanna, bist du es? Die fehlenden Leerzeichen zwischen den Gedankenstrichen lassen darauf schließen.)
Mir sind hauptsächlich Fehler in der Metrik aufgefallen, die den Lesefluss behindern, auch Unstimmigkeiten in deinen Bildern. Ich fange mal an.

Der Tod ist der erwachte Traum, der nie (10) 5 Hebungen
mehr schläft. Er läuft treppab und zählt. Die Stunden, (11) 5 H
die er verlebt, sind inwärts totgewunden. (11) 5 H
Er krümmt sich zu der alten Melodie. (10) 5 H

Die graue Flut ertränkt den Träumer. Sie (10) 5 H
Hat ihm die Pfütze um den Hals gebunden. (11) 5 H
Der Schnitter sinkt als König der Sekunden (11) 5 H
Im aufgeschwemmten Körper auf die Knie. (10) 5 H

Ein schöner Tag zum Sterben, Kind, du musst (10) 5 H
Noch dreimal atmen, singt der Tod in seiner Brust. (12!!) 6 H (!!)
Ein Traumschaf springt über das Morgenrot. (10) 5 H

Noch zweimal atmen- und der Fluss gerinnt zum Sumpf (12!!) 6 H (!!)
Noch zweimal- summt das kalte Wasser dumpf (10) 5 H
Noch einmal atmen. Und der Tod ist tot.[/i] (10) 5 H

Du siehst, in den Versen zehn und zwölf gibt es noch einige Probleme in Hebungs- und Silbenzahl, außerdem Stolperfallen im Metrum. Ich werde mal versuchen, dein Sonett nach eigenem Ermessen zu verbessern:

Der Tod ist der erwachte Traum, der nie
mehr schläft. Er läuft treppab und zählt. Die Stunden,
die er verlebt, sind inwärts totgewunden.
Er krümmt sich zu der alten Melodie.

Die graue Flut ertränkt den Träumer. Sie
Hat ihm die Schlinge* um den Hals gebunden.
Der Schnitter sinkt als König der Sekunden
Im aufgeschwemmten Körper auf die Knie.

Ein schöner Tag zum Sterben, Kind, du musst
noch dreimal atmen - dann Tod in deiner Brust.
Ein Traumschaf springt übers helle Morgenrot.

Noch zweimal atmen- dann wird der Fluss zum Sumpf
Noch zweimal- summt das kalte Wasser dumpf
Noch einmal atmen. Und der Tod ist tot.

Jetzt hab ich dir mal eine zumindest halbwegs einheitliche Abfolge in der Silbenzahl reingebracht.

_______
* "Schlinge" als Bild für den Druck des Wassers
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag18.01.2011 23:29

von Rosanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, Poe,

Erstmal vielen Dank für deinen Kommentar, auch wenn ich deinen Verbesserungsvorschlägen nur beschränkt zustimmen kann.

Was stört dich an der Pfütze, dass du sie durch Schlinge ersetzen musst? Drückendes Wasser kann man nicht durch einen Strick darstellen, Wasser ist wesentlich dumpfer, ausgedehnter, mächtiger.
Warum ist aufgeschwemmt markiert?

Das Vers 10 und 12 eine Hebung zu viel haben, weiß ich. Um ehrlich zu sein: Ich habe nach stundenlanger Herumdoktorei aufgegeben und das Ganze nach Gefühl gemacht. Jetzt habe ich das Gefühl, kein Gefühl gehabt zu haben, aber soviel Gefühl habe ich dann doch: Deine Verbesserungsvorschläge sind gruselig, Poe, also wirklich. Ich kenn dich doch und v.a. besseres von dir.
Erstmal wird es so vom Inhalt her flach- dann Tod in deiner Brust- was soll denn das aussagen? Er ist doch schon längst da?
Und vom Metrum her haut das überhaupt nicht hin, da muss man ja eine 3-sec. Sprechpause machen, damit man den Anfang des Verses vergisst . Genauso wie das hell- das ist schlicht unnötig und lässt das Viech übers Morgenrot stolpern.
Bei Vers 12 würde ich mich auf ...und der Fluss wird Sumpf einlassen- bei deinem Vorschlag hakt das schon wieder so komisch- oder bin ich einfach blöd? Wenn ich das laut vor mich hinlese, fange ich an zu stottern! grrr

Fünfhebiger Jambus ist echt das Fürchterlichste, was man der deutschen Sprache antun kann. Auf Englisch klappt das alles wunderbar- aber den Schlegel, den Deppen, könnt' ich erschlagen! :evil:Ich halte es da mit Gernhardt und find' Sonette sowas von besch...
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag19.01.2011 16:14

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Den Schlegel könnt ich manchmal auch mit seinem eigenen Sonett erschlagen.
Na gut, ich hatte hier Wert darauf gelegt, ein möglichst einheitliches Metrum und eine ebenso einheitliche Silbenzahl in dein Sonett zu bringen. Aber zumindest "über das" (V. 11) geht wegen der zwei aufeinanderfolgenden unbetonten Silben nicht, "übers" wäre da schon beseser.
Das hier ist ein Beispiel dafür, dass man nicht immer stur auf Formatismen achten sollte. Deshalb vergiss meine Vorschläge (zumindest bis auf V. 11, da hakt es nämlich).
(Das Wort "aufgeschwemmten" war wohl irrtümlich markiert, entschuldige.)
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag20.01.2011 23:24

von Rosanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Tod ist der erwachte Traum, der nie
mehr schläft. Er läuft treppab und zählt. Die Stunden,
die er verlebt, sind inwärts totgewunden.
Er krümmt sich zu der alten Melodie.

Die graue Flut ertränkt den Träumer. Sie
Hat ihm die Pfütze um den Hals gebunden.
Der Schnitter sinkt als König der Sekunden
Im aufgeschwemmten Körper auf die Knie.

Ein schöner Tag zum Sterben, Kind, du musst
noch dreimal atmen mit zerschlagner Brust.
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Noch zweimal atmen- surrt im Fiebersumpf
Noch zweimal- summt das kalte Wasser dumpf
Noch einmal atmen. Und der Tod ist tot.


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