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Prolog und 1.Szene eines DarkRomance-Romans - Meinung?


 
 
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zwima
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 640
Wohnort: Reihenhausidyll


Beitrag11.01.2011 15:27

von zwima
Antworten mit Zitat

Hi,
danke noch einmal an alle, die mir bisher schon einmal geantwortet haben. Martin, vor allem mit deiner Kritik konnte ich sehr viel anfangen. Den von Dir gefetteten Absatz hatte ich ungefähr zwanzigmal aus dem Text gelöscht und dann wieder reinkopiert, immer unsicher, ob man an der Stelle diese Information braucht oder nicht. Wahrscheinlich ist es wirklich ein chronologisches Problem, denn die Info finde ich nach wie vor wichtig.

Nach euren Anmerkungen, würde ich den ersten Satz in etwa so ändern:

Aus allen Ecken und Enden Prags waren die Menschen gekommen, um den Gefangenen zu hören.

@Vinter, du schreibst:
Um mal auf deinen Text zurück zu kommen: Mir sind da auch zuviele "Andeutungen" drin. Wenn ich den Prolog gelesen habe und den ersten Abschnitt vom ersten Kapitel weiß ich schon, was kommt. "Der Geist des Geigenspielers" oder "Der Geigenspieler war ihr Vorfahr"


Prima, dann ist ja das erreicht, was ich eigentlich wollte. Dass man gleich am Anfang eine Ahnung bekommt, um was es gehen soll.

@Beka:
In meiner ersten Fassung war der letzte Satz von Norman: "Komm bald mal nach Hause, wo auch immer das sein mag." Das fand ich dann aber irgendwie zu bedeutungsschwanger und hab es gekürzt. Würde es dir fürs Verständnis aber helfen?

Norman war/ist ihr Freund/Liebhaber/Anker in einem Zuhause, das es schon lange nicht mehr gibt. Ich wollte in der ersten Szene eine junge Frau vorstellen, die eigentlich zu Gefühlen fähig ist (ihre Reaktion auf die Musik), aber sie irgendwo zwischen Karriere und den Anforderungen ihres hektischen Lebens verloren hat.

Und da sind wir beim Infodumping. Ich tu mir unheimlich schwer damit, zu entscheiden, welche und wieviele Infos wichtig sind, um Spannung zu erhalten/aufzubauen, aber nicht zu nebulös zu werden, oder einfach aufzuzählen. Die Informationen in dieser Szene dienten eigentlich nur, um Tatjana zu beschreiben, einen Ausschnitt aus diesem hektischen Leben zu zeigen, damit sich der Leser dann überlegen kann, was für ein Mensch das sein muss, der so ein Leben führt und auch, was für einen Preis ein solches Leben hat. Von der ersten Liebe verlassen zu werden, auch wenn sie schon lange eigentlich nicht mehr heißblütig sondern nur noch bequem war, ist bestimmt einer dieser Preise.

Auch Elsa hat das Wort Informationsdumping in den Raum geworfen und ihr beide erwischt mich da an meiner empfindlichsten Stelle. Ich bin es gewohnt, möglichst viele Infos in möglichst wenig Text zu packen. Dass das in der Belletristik nicht gut ist, ist mir auch klar. Aber kennt jemand gute Artikel, wo ein wenig beschrieben ist, wie man es richtig macht, wie man lernen kann, das richtige Maß zu finden? Oder ist das einfach das Talent, dass einen einfachen Schreiberling zu einem guten Autor macht?

Grüße

Zwima


_________________
HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)

Piper:
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DasProjekt
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Beitrag11.01.2011 15:38

von DasProjekt
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zwima hat Folgendes geschrieben:
Ich bin es gewohnt, möglichst viele Infos in möglichst wenig Text zu packen. Dass das in der Belletristik nicht gut ist, ist mir auch klar. Aber kennt jemand gute Artikel, wo ein wenig beschrieben ist, wie man es richtig macht, wie man lernen kann, das richtige Maß zu finden? Oder ist das einfach das Talent, dass einen einfachen Schreiberling zu einem guten Autor macht?


Das Fettgedruckte hast du sehr gut erkannt!
Genau das ist es - und das erreichst du nur durch Vielschreiben und Vielwegwerfen und Vielneuschreiben.

Ins Wasser gehen, testen, wie tief und wie kalt es ist, sich dran gewöhnen, weiter reingehen. Nach und nach. Üben üben üben. Kritiker (Testleser) finden, die ehrlich zu dir sind, deine Texte preisgeben, aus Kritiken lernen (was nicht gleichbedeutend ist damit, dass du ALLES übernimmst, was dir vorgeschlagen wird - und da kommt Martin mit seinem Selbstvertrauen ins Spiel).

Deine Stärken ebenso erkennen wie deine Schwächen, und an BEIDEM arbeiten.

Oh, und viel lesen.  Wink


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Murmel
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Beitrag11.01.2011 16:01

von Murmel
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Moses hat mir schon meine textlichen Kritikpunkte vorweg genommen, und auch die Bitte nach Paragraphen war da.

Prolog ja/nein? Viele Krimis und vor allem Thriller setzen einen Prolog vor die Geschichte, nämlich das Verbrechen, nur sie nennen es Kapitel 1. Notwendig?

Es kommt einfach auf die Geschichte an, und mit welcher Spannungsebene du mit dem Leser spielen willst. Mit der Frage: überlebt sie? Oder mit der Frage: wer war das?

In deinem Prolog wirft sich mir die Frage auf, wer kann so wie der Rattenfänger von Hameln spielen, denn seine Musik erscheint zauberhaft im wahrsten Sinn des Wortes zu sein. Das macht schon neugierig.

Nur die Umsetzung lässt zu wünschen übrig, Infodumping und telling wurden schon genannt. Das richtige Mass an Informationzu geben,  ist schwer am Anfang. Trotzdem möchte ich dir raten, einfach weiter zu schreiben. Ein Profi wie Ralph macht das unbewusst richtig, du musst dir deine Situationen, wie du Information herüberbringen willst, erschreiben lernen.

Der Absatz mit Norman ist gut und zeigt auch, welcher Mensch sie ist.

Einer der besten Wege, gute Anfänge zu lernen, ist Bücher auszuwerten. Schau dir die ersten zwei, drei Kapitel gezielt danach an, wie die fünf 'w's transportiert werden. Schau dir auch verschiedene Genres an. Wie macht's dein Lieblingskrimiautor? Wie ein Dark Romance Autor? Analysiere den Anteil von Beschreibungen versus Gedanken versus AKtion (beinhaltet Dialog), und dann vergleiche deine Kapitel damit.

Du wirst sehen, so lernst du eine Menge.


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Vinter
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Beitrag11.01.2011 16:25

von Vinter
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zwima hat Folgendes geschrieben:


@Vinter, du schreibst:
Um mal auf deinen Text zurück zu kommen: Mir sind da auch zuviele "Andeutungen" drin. Wenn ich den Prolog gelesen habe und den ersten Abschnitt vom ersten Kapitel weiß ich schon, was kommt. "Der Geist des Geigenspielers" oder "Der Geigenspieler war ihr Vorfahr"


Prima, dann ist ja das erreicht, was ich eigentlich wollte. Dass man gleich am Anfang eine Ahnung bekommt, um was es gehen soll.


Gut, dass musst du selbst wissen.
Mich persönlich motiviert es an dieser Stelle überhaupt nicht, schon auf Seite zwei zu ahnen was das große "Geheimnis" des Buches sein wird. Natürlich kann meine Ahnung falsch sein, aber das weiß man als Leser ja nicht.

Ich an dieser Stelle würde sagen "Ja ok, sie hat Visionen von ihrem Vorfahren" oder "Da sinnt ein böser Geist auf Rache" und das Buch wieder in's Regal zurück stellen. Ich bin da aber vielleicht auch ein bisschen zu abgeklärt, weil ich zuviele schlechte Horrorfilme und Mysterythriller nach immer dem selben Schema gesehen und gelesen habe.
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2378



Beitrag11.01.2011 17:04

von Beka
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zwima hat Folgendes geschrieben:
Aus allen Ecken und Enden Prags waren die Menschen gekommen, um den Gefangenen zu hören.

Finde ich gut.

zwima hat Folgendes geschrieben:

@Beka:
In meiner ersten Fassung war der letzte Satz von Norman: "Komm bald mal nach Hause, wo auch immer das sein mag." Das fand ich dann aber irgendwie zu bedeutungsschwanger und hab es gekürzt.

Ja, das klingt furchtbar.
Also er wünscht ihr, dass sie auch mal irgendwo "ankommt", eine "Heimat" im übertragenem Sinne findet?
Passt zu einer Beziehung, wie Du sie darstellst.


Die Kosenamen in der Mail finde ich allerdings immer noch unpassend.
Ein Mann, der Schluss macht, drückt sich doch anders aus?

LG Beka
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag11.01.2011 18:21

von Gast3
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Hallo zwima,

es wurde ja schon so einiges gesagt, sodass ich nur loswerden wollte, dass ich in dem Fall auch für Prolog bin, den du, wie ich finde, sehr gut geschrieben hast. Mir gefällt auch die weitere Geschichte, alles in allem hast du meine Neugierde geweckt, sodass ich wissen möchte, wie es weitergeht.

Womit ich jetzt ein kleines Problem habe, ist die sofortige Löschung von Thomas. Das geht mir zu fix und auch noch ohne zu zögern. Solange, wie sich die beiden schon kennen, wie sie zueinander stehen, könnte da ein wenig mehr kommen.

Ansonsten aber sehr gern gelesen.
Liebe Grüße
schneestern


_________________
Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag11.01.2011 19:29

von Hardy-Kern
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Es ist doch immer das Gleiche hier. Kommt was Neues, wird sich gleich draufgestürzt, ohne mal zu warten, was denn nun noch kommt.
Und eigenartig, rudert man dann zurück und verkündet, na ja mal abwarten.

Eine Geschichte, auch wenn sie für einen Roman konzipiert ist, muss doch erst mal allmählich in Schwung kommen. Man muss hochwertiges Brennholz in den Kessel werfen um das Geschoss in Fahrt zu bringen.

Ich denke eigentlich, zwima, mit deinen beiden Ausschnitten und den bisherigen guten Kommentaren solltest du schon selbst zurecht kommen. Kannst auch nicht mehr veröffentlichen. Falls du das nicht selbst schaffst, solltest du eine AG benötigen. Glaube aber, dass deine Plots stehen? Smile

Hardy
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2378



Beitrag13.01.2011 13:50
Re: Prolog und 1.Szene eines DarkRomance-Romans - Meinung?
von Beka
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Hallo Zwima,

darf ich nochmal ?
Ich habe Deinen Text jetzt nochmal ganz langsam gelesen.
Du gibst einige Informationen mehrfach, bzw. gestückelt.

Z.B. die Tatsache dass sie einen Langstreckenflug hinter sich hat:

zwima hat Folgendes geschrieben:
Immer noch verschlafen rieb sich Tatjana über die Augen und wartete tapfer auf die Zipperlein, die ihr das Aufwachen bescheren würde. Die Schulter tat weh und ihre Beine fühlten sich trotz fünfeinhalb Stunden Schlaf immer noch schwer an. Lange Flüge waren einfach nichts für sie,


Zitat:

Aber egal, sie hatte sich ihren Wecker trotz Jet-Lag, der sie die nächsten Tage zweifelsfrei plagen würde, nicht für 6:30 gestellt, ...


Zitat:

Der Flug aus Rio war anstrengend: zwei Zwischenstopps, Verspätung, ein verpasster Anschlussflug. [/b]


Da könnte man kürzen. Ich würde das mit den Zipperlein weglassen.
Mit 29 ist sie noch jung für so etwas. Außerdem ist sie sicher Bussiness Class geflogen, da hat man viel Platz.

Oder dieses:
Zitat:

 Obwohl sie sich noch nicht einmal richtig in ihrer neuen Wohnung umgeschaut hatte, hatte dieses klagende Geigenlied es geschafft, dass sie das Gefühl gehabt hatte, nach Hause zu kommen.


Zitat:

Gestern Abend war sie erst spät angekommen und hatte nur ihren Koffer vor dem
großen Einbauschrank im Flur abgestellt, bevor sie ins bereits bezogene Bett geschlüpft war.


Zusammenhängend fände ich das besser:

Zitat:

 Obwohl sie sich noch nicht einmal richtig in ihrer neuen Wohnung umgeschaut hatte,
hatte dieses klagende Geigenlied es geschafft, dass sie das Gefühl gehabt hatte, nach Hause zu kommen.
Sie war gestern Abend erst spät angekommen und hatte nur ihren Koffer vor
dem großen Einbauschrank im Flur abgestellt, bevor sie ins bereits bezogene Bett geschlüpft war.


Zweimal erwähnst Du ihr Ater:

Zitat:
  Für die neunundzwanzigjährige Tatjana Huss begann jeder Tag.......


Zitat:
  Mit 29 Jahren die Chance auf eine Hauptprojektleitung bei Rohde und Partner....


Ich würde das Alter im ersten Satz weglassen, das klingt so ein bißchen nach Reportage.

Du beschreibst ihre Gedanken so, wie es tatsächlich abläuft: Sie springt von Thema zu Thema.
Von der Musik zum Flug, zum neuen Job, nach Hause, zum Job, wieder nach Hause, wieder zu Musik, wieder zum Job, wieder zum Flug...

Das ist realistisch, man denkt ja nicht linear, aber schwierig zu lesen.
Wenn du da ein bißchen straffst, sind trotzdem alle wichtigen Infos drin, aber es wirkt anders.

Ach ja: "Let's get loud" ist übrigens von Jennifer Lopez, nicht von Anastacia  Very Happy

LG
Beka

PS  Mich interessiert sehr, wie die Geschichte weitergeht!
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seitenlinie
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Pokapro 2015


Beitrag13.01.2011 14:55

von seitenlinie
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Hallo Zwima,

versuche einfacher und verständlicher zu schreiben. Du willst den Leser zu 5 Stunden Kopfkino animieren und dann schreibst Du so etwas:

Zitat:
Für die neunundzwanzigjährige Tatjana Huss begann jeder Tag mit einer Handyversion von „Let’s get loud“. Heute war nicht jeder Tag. Noch immer eingehüllt in Schlaf und Müdigkeit köderten sie die Töne einer Geige ins Bewusstsein.


".... eine Handyversion von „Let’s get loud“." Handyversion klingt gut, könnte eine neue Software sein.
"Heute war nicht jeder Tag" Ah, jetzt ist Kombinationsvermögen gefragt.
"... köderten sie die Töne einer Geige ins Bewusstsein." Schräg formuliert ... aber wenn man nachdenkt, kommt man drauf.

Glaubst Du, dass Du so beim Leser anschauliche Bilder erzeugst, die sich zu einem Film zusammenfügen ? Die meisten Leser werden das Buch zur Seite legen.


Versuche außerdem, gut zu strukturieren und in Szenen zu denken. Dann kannst Du auch die Frage nach dem Infodump leichter beantworten.
Frage Dich, was sich zwischen Anfang und Ende der Szene verändert hat.

Gruß,
Carsten
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zwima
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Wohnort: Reihenhausidyll


Beitrag14.01.2011 11:27

von zwima
Antworten mit Zitat

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:

Versuche außerdem, gut zu strukturieren und in Szenen zu denken. Dann kannst Du auch die Frage nach dem Infodump leichter beantworten.
Frage Dich, was sich zwischen Anfang und Ende der Szene verändert hat.


Vor allem danke für diesen Hinweis. Ich bin mittlerweile auch drauf gekommen, dass das mein Hauptproblem ist. Nicht nur mit der eingestellten Szene, sondern mit dem ganzen Plot, den ich mir zurechtgezimmert habe. Das ist alles viel zu wenig handlungsorientiert, viel zu gedankengetrieben.

BEKA, auch dir ein dickes Dankeschön für die genaue Aufdröselung. In späteren Szenen wird die bestimmt helfen. Du hast in vielen Dingen recht, auch wenn es mir bei dieser Szene nicht helfen wird, denn die neue Fassung der Szene wird höchstwahrscheinlich einfach ein "Nicht vorhanden" sein.

Danke euch allen!

Zwima


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Beka
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Beiträge: 2378



Beitrag14.01.2011 17:51

von Beka
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Vielen Dank für die Rückmeldung und viel Erfolg! Very Happy

LG
Beka
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Murmel
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Beitrag17.01.2011 15:53

von Murmel
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Noch ein Hinweis:

Zitat:
Für die neunundzwanzigjährige Tatjana Huss begann jeder Tag mit einer Handyversion von „Let’s get loud“. Heute war nicht jeder Tag.  


Das ist für den Leser rückwärts. Nicht beschreiben, was nicht ist, sondern immer beschreiben, was ist. Dann kannst du die Figur feststellen lassen, das etwas nicht ist.

In deinem Text höre ich sofort den Refrain von "Let's get loud", die Handyversion kenne ich nicht, und dann sagst du mir, nein, kein let's get loud, eine Geige.

Richtiger ist, da wir in ihrem Kopf sein sollen, anders zu beginnen.

Noch immer eingehüllt in Schlaf und Müdigkeit köderten Tatjana die Töne einer Geige ins Bewusstsein. Eine Geige ...  sonst begann jeder Tag mit Let's get loud. ...

Stimulus - response heist eine weitere eiserne Regel des Schreibens. Zuerst der Auslöser, dann die Reaktion, und nicht umgekehrt.

Viel Spass!


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zwima
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Beitrag17.01.2011 21:13

von zwima
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Hallo,
hier also die überarbeitete Version. Wie ihr seht, ist nicht sehr viel geblieben vom ursprünglichen ersten Kapitel, daher habe ich den Text jetzt als neue Version und gleichzeitig Fortsetzung markiert. Der Prolog wird größtenteils gleichbleiben (vorerst), daher lade ich ihn nicht mehr hoch.

So, immer noch, bzw. jetzt interessiert, weiterzulesen. Wie sieht's mit dem Infodumping aus. Ich hab mich wirklich sehr zusammengerissen, hat das gewirkt?

LG und viel Spaß mit dem Text, der hiermit zum Abschuss freigegeben ist.

Zwima

************************************************************

Parizka Ulize 13, 1. Oktober 2010


Tatjana Huss saß am Schreibtisch ihrer neuen Bleibe, als der Knoten in ihrem Bauch platzte. Er hinterließ schneidende Leere. Die Finger auf ihrer Maus zitterten, als sie den Zeiger auf Normans Bild in ihrer Freundesliste führte. Entfernen. Sie zögerte keinen Augenblick und doch brannte sich der Verlust in ihre Seele. Ihr Blick huschte in die untere rechte Ecke des Bildschirms. 8:00 Uhr. Sie musste sich fertig machen, niemand wollte am ersten Arbeitstag zu spät kommen. Am ersten Arbeitstag als Hauptprojektleiter. Auch sie nicht, auch dann nicht, wenn es keinen Norman Seintzinger mehr in ihrer Freundesliste gab.

Auf die Minute pünktlich erreichte Tatjana ihr Ziel. Das Stadtbüro ihres Kunden befand sich am rechtsseitigen Ufer der Moldau unterhalb des Hradschin. Zielstrebig trat sie an den mit dem Firmenlogo verzierten Empfangsthresen. Eine wasserstoffblonde, in die Jahre gekommene Version von Barbie empfing sie mit einem kratzbürstigen Lächeln.
„Mein Name ist Tatjana Huss. Herr Svoboda erwartet mich.“
„Ach, sie sind die neue Aushilfskraft, die sich heute vorstellen soll.“
Natürlich, für diese Barbie-Oma konnte eine junge Frau sich nur als Kaffeeköchin und Aktenstaplerin beweisen. Tatjana bemühte sich um einen sachlichen Tonfall.
„Nein, ich komme für Rhode und Partner.“
Das zuvor wie eingebrannt wirkende Lächeln von Barbie wich einem kurzen Ausdruck von Verwirrung. Die oberen Eckzähne waren mit einem Mal nicht mehr zu sehen.
„Oh, wenn das so ist. Bitte nehmen sie doch einen Moment dort drüben Platz. Ich sage Herrn Svoboda Bescheid.“
Tatjana tat wie ihr geheißen und ließ den Blick durch die weitläufige Empfangshalle schweifen. Die Wände waren üppig mit Stuck verziert. Überhaupt wirkte der ganze Raum sehr feudal. Einzig die automatischen Schiebetüren am Eingang und der gläserne Empfangsthresen wiesen darauf hin, dass hier ein modernes Unternehmen agierte. Die seidenen Wandbezüge, der große Kristallleuchter und die schwere mit Samt bezogene Sitzgruppe hätten viel eher in den Stadtpalast eines reichen Adeligen aus vergangenen Zeiten gepasst.
„Frau Huss?“
Vor ihr stand ein untersetzter Mann Mitte Fünfzig. Der Anzug saß tadellos, auch wenn Schnitt und Fischgrätemuster nicht unbedingt auf Stilsicherheit schließen ließen. Tatjana erhob sich und schüttelte die ihr dargebotene Hand.
„Herr Svoboda. Es freut mich Sie kennenzulernen.“
Anstatt zu antworten, musterte Svoboda sie von Kopf bis Fuß. Für Tatjanas Geschmack machten seine Augen eine unnötig lange Rast auf ihrem Dekolleté.
„Ich weiß noch nicht, ob ich die Freude teile. Ich muss zugeben, dass ich doch etwas erstaunt darüber bin, dass mir der alte Rhode so eine junge Kollegin schickt. Ich habe nach seinem besten Mann für unser Problem gefragt.“
Tatjana schenkte ihm ihr herzlichstes Lächeln. Wenn Svoboda sie auf die Probe stellen wollte, müsste er schon schwerere Geschütze auffahren.
„Und Claus Rhode hat Ihnen geschickt, nach wem Sie gefragt haben.“
Die Augen in seinem runden Gesicht blitzten und im Gegensatz zu dem Stirnrunzeln unter dem schütteren Haaransatz wirkte sein Lächeln echt.
„Dann kommen Sie, liebes Freillein, ich zeige Ihnen Ihr Büro.“
Erst jetzt fiel Tatjana sein weicher, tschechischer Akzent auf.
„Sie sprechen sehr gut Deutsch.“
„Wissen Sie, seitdem wir von dem großen deutschen Bruder geschluckt wurden, kann es sich hier niemand leisten, nicht gut Deutsch zu sprechen.“

Während sie die weite Treppe in den ersten Stock der Villa emporstiegen, betrieben sie unverfängliche Konversation. Wie war die Reise? Für wen hatte Tatjana zuletzt gearbeitet? Das Übliche.
Vor der dritten Tür rechts der Treppe hielt Svoboda an.
„Da sind wir also. Wir haben Sie in der Personalabteilung untergebracht. Ich war der Meinung, dass das, was sie für uns tun sollen, dort am besten angesiedelt ist.“
Tatjana betrat das Büro. Zwei Schreibtische standen sich auf bedenklich engem Raum gegenüber. Ansonsten Funktionalität von Wand zu Wand. Einer der Schreibtische war unbesetzt. Ihrer, vermutete sie. An dem anderen saß eine junge Frau in den Zwanzigern. Sie war sehr schlank und zumindest im Sitzen sehr groß. Blonde Haare hingen ihr in gestylter Unordentlichkeit in das Gesicht mit hohen Wangenknochen und großen, blauen Augen. Genau der Typ Frau, den Tatjana eher auf einem Werbeplakat, als in der Administration eines Autobauers erwartet hätte.
„Petra Tulmanová. Tatjana Huss.“ Ungeduldig wedelte Svoboda mit der Hand. Allerdings ließ er Tatjana nicht die Zeit, Petra zu begrüßen. Mit leichtem Druck fasste er sie unterm Arm und führte sie durch eine Verbindungstür in das angrenzende Büro. Zweifellos das Chefbüro. Der Raum musste mindestens dreimal so groß sein wie der, in dem Svoboda sie untergebracht hatte.

Kaum hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen und sich gegenüber von Tatjana hingesetzt, entschied er, dass es an der Zeit war, zur Sache zu kommen.
„Was wissen Sie über den Auftrag, mit dem wir Rhode und Partner betraut haben?“
Tatjana wusste alles, was Svoboda im Rahmen des Pitchs an Informationen weitergegeben hatte. Sie kannte jedes Briefing, jede Präsentation inn- und auswendig.
„Sie brauchen einen Kommunikationsprofi, der ihre Leute fit für die internationale Bühne macht.“
Der versteckte Schalk war mit einem Mal aus Svobodas Gesicht gewichen, ernst schaute er ihr direkt in die Augen.
„Wissen Sie, Freillein Huss, unsere Ingenieure müssen sich heute nicht nur hier in Tschechien beweisen, sie reisen nach Deutschland, China und Amerika. Man sollte denken, dass sie ihre Berechnungen überall auf der Welt gleich gut anstellen können. Aber wir haben seltsame Leistungsabfälle beobachtet, sobald die Jungs woanders sind. Ebenso, wie die Leute, die uns geschickt werden nicht die Leistung bringen können, die uns versprochen wurde.“
Tatjana störte sich an der altertümlichen Anrede und daran, dass Svoboda wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte als Jungs bezeichnete. Aber das hob sie sich für später auf.
„Herr Svoboda, das, was sie beobachten, hat einen Namen: Cultural Clash Syndrome. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen, die sich plötzlich in einem fremden Land befinden, Anpassungsschwierigkeiten haben. Es gibt erlernbare Methoden, um diese so gering, wie möglich zu halten. Und es wird mein Job sein, ihren Mitarbeitern diese Methoden beizubringen.“
Eine ganze Weile sagte Svoboda nichts. Dann fuhr er sich mit einer fahrigen Bewegung durchs Haar.
„Wenn Sie meinen.“ Beim Ausatmen blähten sich seine Nasenflügel.  „Ich hoffe, sie behalten Recht. Petra wird Sie mit allen Unterlagen zu den betreffenden Mitarbeitern versorgen.“
Ohne Tatjana noch eine Gelegenheit für eine Erwiderung zu geben, stand Svoboda auf und wies sie mit einer zielstrebigen Handbewegung zur Tür.
„Ich erwarte einen ersten Konzeptentwurf für ein individuelles Mitarbeitertraining bis zum Vierzehnten. Wenn Sie Fragen haben, kommen Sie.“
Und schon stand sie wieder in dem Büro, das sie für die nächste Zeit mit einer Werbeschönheit teilen würde.  

Kaum war Svoboda verschwunden, zeigte Petra ihre Zähne, als wollte sie ihr die neuste Zahnbürste mit Ultraschalltechnologie verkaufen.
„Du sollst also den Seeleninstallateur für unsere gestressten Jungs spielen?“
Tatjana musste ebenfalls grinsen.
„Klempner.“
„Was?“
„Es heißt Seelenklempner.“
Den Laptop hatte sie auf ihrem neuen Schreibtisch abgestellt.
„Allerdings habe ich es lieber, wenn du mich Tatjana nennst.“ Zwinkernd streckte sie Petra die Hand hin. „Wie es aussieht, teilen wir das Büro für die nächsten Wochen.“
Petra kam kichernd aus ihrem Stuhl. Während sie die dargebotene Hand ergriff, ließ sie ein theatralisches Seufzen hören.
„Deutsche Sprache, schwere Sprache. Ich bin Petra.“ Mit einem Kopfnicken wies sie zur Tür. „Und ich brauch jetzt unbedingt einen Kaffe. Komm, ich zeig dir das Buffet.“

Als sie neben Tatjana stand überragte Petra sie um mehr als einen Kopf. Sie war mindestens einsachzig. Tatjana musste sich beeilen um mit den langen Beinen Schritt zu halten.
„Svoboda hat gesagt, der Mann von Rhode und Partner kommt direkt aus Rio. Hat sich seine Abreise verspätet, oder warum bist du jetzt hier?“
„Ich bin erst gestern aus Rio angekommen. Scheinbar habt ihr da was falsch verstanden.“
Petra blieb stehen und riss die Augen auf.
„Wow, Rio, wie aufregend! Ich bin noch nie weiter als bis nach Lenora gekommen.“
Die vorbehaltlose Begeisterung der jungen Frau war gewinnend.
„Und wo ist Lenora?“
Sie hatten ihren Marsch wieder aufgenommen, als Petra in einem beiläufigen Ton anfing zu beichten.
„Kurz vor der deutschen Grenze. Als ich sechszehn war, bin ich mit einer Freundin in ihrem kleinen Wartburg abgehauen. Wir haben gedacht, die großen Modelagenturen in Deutschland warten nur auf uns. Du weißt ja, was man sagt. Dass die tschechischen Frauen die schönsten auf der Welt sind.“ Petra presste die Lippen aufeinander, bis sie fast nur noch ein Strich waren und legte die Stirn in gekünstelte Sorgenfalten. „Leider sind sie manchmal auch die dümmsten. Wir standen gerade an der Tür eines Nachtclubs und unterhielten uns mit einer langhaarigen Wand aus Leder, die uns davon überzeugen wollte, dass sie beste Kontakte in Deutschland hätte, als unsere Väter alle Karriereträume vernichteten und uns wie Gefangene abführten. Zehn Wochen später hab ich hier die Ausbildung angefangen.“ Kichernd zuckte sie mit den Schultern „So kann das Leben gehen. Anstatt durch Paris zu flanieren, mach ich jetzt Lohnbuchhaltung und so was.“
Die selbstironische Offenheit, mit der Petra von ihrer Jugendsünde berichtete, machte es Tatjana leicht in ihr Lachen einzusteigen. Nein, bei Petra müsste sie keine Angst haben, dass sie sich dabei ausgelacht vorkäme.
„Aber weißt du was, ich hab dazu gelernt. So dumm, nicht zu merken, wenn jemand ein Ablenkungsmanöver unternimmt bin ich auch nicht. Wie war das mit Rio? Bestimmt fantastisch, hast du dort Sambatanzen gelernt?“  
Schon jetzt wusste Tatjana, dass Svoboda ihr mit dem engen Büro einen Gefallen getan hatte. Gegenüber von Petra würde das Arbeiten sicherlich nicht langweilig werden.
„Ne, eigentlich habe ich die meiste Zeit gearbeitet. Und wenn nicht, dann lag ich todmüde in meinem Hotel.“
Von dem einen Ausrutscher während des Carnevals würde sie bestimmt nicht erzählen, so sympathisch ihr die neue Kollegin auch war. Nicht einmal Norman wusste von der schwülen Nacht mit dem schweißnassen Tänzer. Bei dem Gedanken an Norman machte Tatjanas Herz einen kleinen Purzelbaum. Aber Petra ließ ihr keine Zeit für heimliches Selbstmitleid. Sie hatten ihren Marsch wieder aufgenommen und ein verständnisloses Kopfschütteln zeigte, dass Petra mit dem geschilderten Tagesablauf absolut nicht einverstanden war.
„Hmpf, soweit wird es noch kommen. Gut, dass du jetzt hier bist. Wir kriegen dich schon lebendig. Schlafen kannst du auch noch, wenn du tot bist.“

Tatjana war skeptisch. Sie war kein Partylöwe. Schon in der Schule war sie mit ihren Büchern zuhause gesessen, während ihre Mitschüler ihre Zusammengehörigkeit mit Berentzen saurem Apfel zelebrierten.
„Ich weiß nicht. Was genau schwebt dir denn vor?“
„Erst einmal ein Kaffe. Da sind die Tassen,“ ein Wink auf einen der Hängeschränke „und hier die Milch. Nimmst Du Zucker?“
Geschäftig hantierte Petra mit der Thermoskanne und befüllte zwei mit dem Firmenlogo bedruckte Becher. Tatjana ließ sich widerspruchslos eine der dampfenden Tassen in die Hand drücken. Die Flüssigkeit darin war trotz der Milch, die Petra hineingegeben hatte fast schwarz und roch bitter. Angeekelt rümpfte sie die Nase, nippte aber dennoch daran, um nicht unhöflich zu wirken. Prompt verätzte sie sich sämtliche Geschmacksknospen.
„Sorry Petra, aber mit dem Gebräu kriegst du mich sicherlich nicht lebendig. Eher sterbe ich auf der Stelle an einem Herzkasper. Das ist kein Kaffe, das  ist flüssiges Aufputschmittel.“
Die Angesprochene zuckte mit den Schultern und nahm genüsslich einen tiefen Schluck aus ihrer Tasse.
„Dann kipp ihn weg. Im Kühlschrank ist Wasser, nimm dir ruhig eine Flasche mit ins Büro.“

Sie waren auf dem Rückweg in ihr Zimmer, als Petra das Gespräch von vorhin wieder aufnahm.
„Nun sag schon, was willst du von Prag sehen? Bist du das erste Mal hier?“
„Mhm.“
„Dann ist es also abgemacht. Am Samstag zeige ich dir die Stadt. Und zwar nicht den Jüdischen Friedhof und die Burg und all den touristischen Kram, sondern das echte Leben.“ Petras Augen blitzen spitzbübisch. Scheinbar hatte sie bereits einen konkreten Plan und Tatjana schwante Böses. Trotzdem war Petras Euphorie ansteckend. Eine Stadtführung von einer derart quirligen Fremdenführerin war bestimmt ein Erlebnis. Und wenn sich ihr Privatleben nicht ausschließlich auf Skype und Facebook beschränken sollte, musste sie sich auch trauen bisher unbekannte Pfade zu erkunden. Schließlich war sie wieder Single. Allein verbesserte eine gehässige Stimme in ihrem Inneren.
„Okay, dann ist es abgemacht.“

1Wie es weitergeht »



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zwima
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Beitrag18.01.2011 09:09

von zwima
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:


Stimulus - response heist eine weitere eiserne Regel des Schreibens. Zuerst der Auslöser, dann die Reaktion, und nicht umgekehrt.



Hi,
auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, total off-topic zu werden, würde ich hier an dem Punkt gerne noch einmal nachhaken.

Tatsächlich gibt es nämlich bei informierenden Texten das Stilmittel Bekanntes zu unterbrechen, um Leser in den Text zu ziehen. Man sieht das ganz oft bei Nachrichten. Da wird im ersten Satz eine bekannte Gegebenheit wiedergegeben und im zweiten Satz dann negiert/erweitert/durchbrochen.

Bei meinem ursprünglichen Text (die Zeile ist ja ohnehin rausgeflogen) habe ich dieses Stilmittel eigentlich bewusst eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Kennt man dieses Stilmittel tatsächlich nicht in der Belletristik? Aus welchen Gründen?

Ich bezwecke mit dieser Nachfrage überhaupt nicht, das, was du gesagt hast, anzuzweifeln. Mich interessieren einfach nur die Gründe, warum ein gängiges Stilmittel in einer Textart funktioniert und in einer anderen nicht.

Wie gesagt, off-topic, aber ich mag Sprachtheorie. Vielleicht gibt es ja jemanden hier, der meine Leidenschaft teilt Embarassed

LG
Zwima


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DasProjekt
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Beitrag18.01.2011 09:38

von DasProjekt
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Das Problem ist, dass es in der Belletristik darum geht, etwas "Fließendes" zu produzieren. Solche Techniken, wie du sie ansprichst, sind für Kurztexte sicher nicht ungeeignet (und Nachrichten sind Kurztexte), sowie in diversen "Kunstformen" durchaus gängig. Aber du willst eine Geschichte erzählen. Einen Roman schreiben. Und jedesmal, wenn du von dem System "MRU" abweichst, wirfst du den Leser im Prinzip aus dem Lesefluss. Er will nicht drüber nachdenken, warum du etwas in dieser anderen Reihenfolge zu erzählen versuchst. Er will über die Gesamtheit der Geschichte nachdenken.

Sprachliche Tiefe ist was Feines. Sprachliche Tiefe im Roman ist noch viel feiner. Aber Stilmittel müssen zu dem passen, was du vorhast. Romanleser lesen anders als Nachrichtenleser. Du musst ihre Aufmerksamkeit über einen langen Zeitraum fesseln. Und dabei stört es nur, solche Techniken anzuwenden. Im Roman erzielst du sprachliche Tiefe (Effekte) durch andere Mittel - zum Beispiel durch intensive Vergleiche oder ungewöhnliche Wortwahl - nicht aber durch das Abweichen von der MRU.

Was MRU ist? Motivation - Reaction - Unit. Die kleinsten Bausteine einer Szene. Die Reihenfolge muss passen. Die Katze kann nicht zum Sprung auf die Maus ansetzen, bevor sie weiß, dass die Maus da ist. Und wenn die Maus hinter der Katze ist, muss die Katze sich vor dem Sprung auch erst noch umdrehen. Rückwärts springen können Katzen nicht (höchstens, wenn sie sich erschrecken - und dann landen sie meist sehr unelegant und die Maus ist ohnehin weg).

Die nächstgrößeren Bausteine sind die Frage - Antworten - Spielchen.
Frage A -> Frage B -> Antwort A -> Frage C -> Frage D -> Antwort C - > Antwort B -> Frage E -> Antwort E -> Antwort D.
Soll heißen: verzögern. Aber immer an die Reihenfolge denken. Die Antwort vor der Frage geht auch nicht.


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Vinter
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Beitrag18.01.2011 11:52

von Vinter
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Hey Projekt.

Könntest du den Teil mit dem "Frage-/Antwortspielchen" etwas weiter ausführen, vielleicht auch mit einem Beispiel ?
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zwima
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Beitrag18.01.2011 12:12

von zwima
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Hi Vinter,
wenn ich DP richtig verstanden habe, bezieht sie dieses Beispiel auf einzelne Szenen. In etwa so (mir ist gerade kein sinnigeres Beispiel eingefallen):

Szene 1 wirft Frage auf, warum der Hund tot ist
Szene 2 wirft Frage auf, warum die Protagonistin Hundephobikerin ist
Szene 3 erklärt, dass der Hund vergiftet wurde
Szene 4 wirft Frage auf, warum in der ganzen Nachbarschaft erstaunlich viele Hundephobiker sind
Szne 5 wirft Frage auf, was die Protagonistin in der Tatnacht gemacht hat
Szene 6 erzählt von einem traumatischen Erlebnis der Protagonistin in Zusammenhang mit einem Kampfhund

etc, pp.

DP kann jetzt widersprechen, falls ich ihr Konstrukt total falsch verstanden habe.

Das erfordert natürlich eine verdammt genaue Planung und macht mir mal wieder klar, wie wichtig das plotten ist und wie schrecklich unbedarf ich in dieser Disziplin bin. Rolling Eyes

LG
Zwima


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seitenlinie
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Beitrag18.01.2011 15:29

von seitenlinie
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Murmel hat Folgendes geschrieben:

In deinem Text höre ich sofort den Refrain von "Let's get loud", die Handyversion kenne ich nicht, und dann sagst du mir, nein, kein let's get loud, eine Geige.


Mit dem ersten Satz wirft er bereits 80% aller Leser raus, die mit dem Begriff "Let's get loud" nichts anfangen können.
Darauf folgen "Handyversion", ein gedanklicher Rückwärtsgang und der schräge dritte Satz.

Frage 1.) "Würdet ihr weiterlesen wollen?"

Nein.

Von dem verwirrenden Prolog wollen wir gar nicht reden.
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seitenlinie
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Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag18.01.2011 15:49

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

zwima hat Folgendes geschrieben:

Tatsächlich gibt es nämlich bei informierenden Texten das Stilmittel Bekanntes zu unterbrechen, um Leser in den Text zu ziehen. Man sieht das ganz oft bei Nachrichten. Da wird im ersten Satz eine bekannte Gegebenheit wiedergegeben und im zweiten Satz dann negiert/erweitert/durchbrochen.


Ich weiß nicht genau, was Du meinst.

Es gibt z.B. Ellipsen, wo Du eine Information weglässt, weil der Leser sie gedanklich herstellt.

Beispiel:
Wenn die Katze auf die Maus springt, brichst Du die Szene ab.
Als nächstes kommt die Beerdigungsszene der Mäusefamilie.

Du kannst auch Handlungsstränge parallel laufen lassen und hin und her springen.

Du musst es aber immer schaffen, im Kopfkino einen Film zu erzeugen. Eine Kurzgeschichte kannst Du gründlich und mehrfach lesen.
Das macht kaum jemand mit einer Romanseite. Dort liest man eher schnell und erzeugt aus ganzen Wortgruppen Bilder.

Gruß,
Carsten
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Murmel
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Beitrag18.01.2011 16:07

von Murmel
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zwima hat Folgendes geschrieben:
Murmel hat Folgendes geschrieben:


Stimulus - response heist eine weitere eiserne Regel des Schreibens. Zuerst der Auslöser, dann die Reaktion, und nicht umgekehrt.



Hi,
auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, total off-topic zu werden, würde ich hier an dem Punkt gerne noch einmal nachhaken.

Tatsächlich gibt es nämlich bei informierenden Texten das Stilmittel Bekanntes zu unterbrechen, um Leser in den Text zu ziehen. Man sieht das ganz oft bei Nachrichten. Da wird im ersten Satz eine bekannte Gegebenheit wiedergegeben und im zweiten Satz dann negiert/erweitert/durchbrochen.



Du sprichst von These/Antithese, ein Mittel, das vor allem im wissenschaftlichen Bereich verwendet wird. Du stellst eine These auf und beweist oder widerlegst sie dann.

Die Sonne ging auf (These)
Orangerot erhob sich der glühende Ball über dem Horizont. (Beweis)


Im Roman wirkt das unbeholfen. Lass entweder die These oder den Beweis weg, am besten, die These. Dein Ziel ist es, den Leser 1:1 am Geschehen teilnehmen zu lassen, als sässe er in einem Film. In einem Film kannst du deine "let get's loud" sequenz nicht darstellen. Gut, in einem Film hast du das Problem der fehlenden Gedankenwelt, die anders präsentiert werden muss, teilweise durch Körpersprache und teilweise durch Dialoge, aber im Prinzip gilt dasselbe für einen Roman.

Wir leben in der Gegenwart, bestimmt durch die Vergangenheit und denken an die Zukunft. So musst du schreiben, im grossen, wie im kleinen.


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Aknaib
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Beitrag18.01.2011 23:33

von Aknaib
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Hallo zwima,

ich habe die neue Version von A-Z gelesen- hingegen die erste nicht.
Der Text mit fast 2000 Worten ist mir zu lang, um auf Details einzugehen.
Du hättest dir selbst den größeren Gefallen getan, ihn Häppchenweise einzustellen, um die Teile intensiver bearbeiten zu können.

Die neue Version ist um Längen besser.
Ein Infodumping ist mir beim einmaligen Lesen nicht aufgefallen.
Da nun der Prolog entfällt- ich fand ihn von der Sache her gut- kann ich an dieser Stelle natürlich noch nichts vom Darkinhalt erkennen.
Doch ich würde weiter lesen wollen.

Was mir aufgefallen ist, sind die Namen deiner Protagonistinnen. Sie gefallen mir leider gar nicht.
Warum muss es eine deutsche „Tatjana“ sein und ein untypischer tschechischer Name „Petra“. Damit konnte ich mich nicht anfreunden, ständig habe ich die Namen im Kopf falsch zugeordnet.
Doch vielleicht empfinde ich dies nur so. Ich wollte es dir jedoch schreiben, weil Figurenamen wichtig sind.

Der Einstieg in deine Geschichte zieht mich jetzt hinein. Allerdings bin ich im ersten Moment über den geplatzten Knoten gestolpert- dachte an etwas medizinisches - (Berufskrankheit von mir Laughing) Allerdings solltest du den ersten Absatz- bzw. den ganzen Text- hinsichtlich der wimmelnden Possessivpronomen durchgehen; verwende mehr Artikel.
Zitat:
Tatjana Huss saß am Schreibtisch ihrer neuen Bleibe, als der Knoten in ihrem Bauch platzte. Er hinterließ schneidende Leere. Die Finger auf ihrer Maus zitterten, als sie den Zeiger auf Normans Bild in ihrer Freundesliste führte. Entfernen. Sie zögerte keinen Augenblick und doch brannte sich der Verlust in ihre Seele. Ihr Blick huschte in die untere rechte Ecke des Bildschirms. 8:00 Uhr. Sie musste sich fertig machen, niemand wollte am ersten Arbeitstag zu spät kommen. Am ersten Arbeitstag als Hauptprojektleiter. Auch sie nicht, auch dann nicht, wenn es keinen Norman Seintzinger mehr in ihrer Freundesliste gab.


Zitat:
Der Anzug saß tadellos, auch wenn Schnitt und Fischgrätemuster
Richtig ist: Fischgrätmuster zur Not auch Fischgrätenmuster. http://de.wikipedia.org/wiki/Fischgr%C3%A4tmuster

Zitat:
Tatjana war skeptisch. Sie war kein Partylöwe. Schon in der Schule war sie mit ihren Büchern zuhause gesessen, während ihre Mitschüler ihre Zusammengehörigkeit mit Berentzen saurem Apfel zelebrierten.
Schon in der Schule war sie mit ihren Büchern zuhause gesessen, das ist eine regionale Ausdrucksweise; ob es zu München passt, kann ich nicht sagen. Jedoch sogar in meinen sächsischen Laughing Ohren klingt das schief.
Vorschlag:
Schon in der Schule hatte sie nur über den Büchern gesessen, während ihre Mitschüler die Zusammengehörigkeit mit Berentzen saurem Apfel zelebrierten.


Das geht nicht in der wörtlichen Rede ohne Sprechverb eine Handlung so einzuschieben:
Zitat:
„Erst einmal ein Kaffee. Da sind die Tassen, Komma ist hier an der falschen Stelleein Wink auf einen der Hängeschränke hier fehlt das Komma „und hier die Milch. Nimmst Du Zucker?“

Vorschlag:
„Erst einmal ein Kaffee. Da sind die Tassen“, erwiderte sie und zeigte auf einen der Hängeschränke, „und hier die Milch. Nimmst Du Zucker?“


Ich wünsche dir gutes Durchhaltevermögen und das Gelingen deines Romanes.   

Herzliche Grüße
Bianka
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