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Scritoressa Graue Hexe
Alter: 29 Beiträge: 686
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15.11.2010 01:16 Durch die Schatten von Scritoressa
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Ich arbeite gerade daran, einen laengeren Text in einen ernstzunehmenden Roman zu verwandeln, manche Teile sind alt und vieles unbrauchbar, doch die Story begleitet mich immer noch. Manche werden Maya wieder erkennen, das hier ist der Anfang...wenn es noch immer gut ankommt, wuerde ich gerne eine AG draus machen.
Tut mir leid wegen den Umlauten, daran hat auch Gerold nix geaendert.
Gibt es Schicksal? Und wenn ja, lenkt es die Welt vollkommen? Oder kann man sein Schicksal aendern, wenn man es versucht? Diese Fragen hatte wohl noch niemand beantworten koennen, schon gar nicht Maya Jones.
Und wenn sie ehrlich war, wollte sie die Antwort gar nicht wissen. Es tat gut, glauben zu koennen, dass man eine Wahl hatte. Und genau daran glaubte die Sechzehnjaehrige.
“Jeder Mensch hat eine Wahl, also ist jeder Mensch fuer das verantwortlich, was er tut”, sagte sie bestimmt in den Telefonhoerer. “Du hast deine Wahl scheinbar getroffen. Ich bleibe bei Mum.”
Damit legte sie auf und schloss die Augen. Ihre Lippen waren fest zusammen gepresst und sie atmete schwer in dem Versuch, ihre Traenen und ihre Wut zurueck zu halten. Er verstand es einfach nicht. Erst zerstoerte er beinahe ihre Mutter und somit ihr Leben, dann wollte er es nach Jahren wieder gut machen.
Na klar, sie liebte ihren Vater, doch manchmal waere es einfacher, ihn zu hassen. Mayas Eltern waren seit vier Jahren geschieden, hatten seit dem Gerichtstermin kein Wort mehr mitteinander gesprochen.
“Und das ist wohl auch gut so. Bastard”, murmelte sie vor sich hin als sie das Chaos auf ihrem Schreibtisch nach ihrem Englischbuch durchwuehlte. Sie wusste, dass sie es genau dort hingelegt hatte. Oder sie hatte gedacht, sie wisse es. Die Sonne schien durch ihr Schlafzimmerfenster und sang von Sommer. Von langen Tagen draussen mit Freunden, von Ferien. Nur noch eine Woche Schule, dann Zeugnisse und nichts wie weg. Wenn auch nicht zu ihrem Vater. Deswegen hatte er angerufen, nach Jahren ohne Kontakt einfach so: “Hey Maya, willst du nicht eine Woche zu mir nach Florida kommen?”
Obwohl, Florida klang herrlich. Und doch hatte Maya abgelehnt, schon nur aus Loyalitaet zu ihrer Mutter.
Als Kind hatte sie immer gedacht, ihre Eltern seien gluecklich. Doch in Wahrheit war es schon lange eine Farce, ein Versteckspiel auf beiden Seiten. Und die Blase war geplatzt, an einem Abend in Januar, wo Mayas Floetenkonzert abgesagt worden war. Ihre Mutter war ins Schlafzimmer gegangen, um ihre Brille zu holen, und hatte zwei sehr beschaeftigte, wohlbekannte Leute angetroffen. Genauer gesagt ihren Ehemann und ihre beste Freundin.
An diesem Abend hatte Maya ihren Vater das letzte Mal gesehen.
“Und das wird auch noch eine Weile so bleiben.”
In diesem Moment entdeckte sie ihr Buch, direkt unter einer Mappe mit ihren gesammelten Kurzgeschichten. Sie betrachtete das blaue Band, das die Blaetter zusammen hielt. Sie hatte kleine Sterne darauf geklebt, das war vor zwei Jahren gewesen. Schon damals hatte Maya nichts lieber getan als zu schreiben, vom lesen einmal abgesehen. Damit hatte sie auch nicht aufgehoert, nur stellte die Highschool jetzt etwas hoehere Erwartungen. Wo damals nur Hausaufgaben auf dem Program ging es jetzt um Prestige, um Ruhm. Und natuerlich um Jungs.
“Maya! Lucian ist hier!”, rief ihre Mutter von unten.
Draussen hoerte sie eine Hupe. Sofort warf sie das Englischbuch in ihre Tasche und die Mappe auf ihr Bett. Sie wuerde spaeter einen Platz fuer die alten Geschichten und Traeume suchen. “Ich komme!”
Die alte Holztreppe knarrte unter ihren Schritten wie um sich zu beschweren.
12Wie es weitergeht »
Weitere Werke von Scritoressa:
_________________ Better to have loved and lost but to have never loved at all. |
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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16.11.2010 12:54 Re: Durch die Schatten von Probber
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Moin Scritoressa,
habe den Text jetzt gelesen und suche vergeblich nach einer Verbindung zur Kategorie "Fantasy" Ausschau. Einerseits denke, die kommt bestimmt noch, andererseits habe ich mal gelesen, dass man im Prinzip jede fiktive Geschichte der Fantasy zuordnen müsste.
Scritoressa hat Folgendes geschrieben: |
Tut mir leid wegen den Umlauten, daran hat auch Gerold nix geaendert.
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Die Umlaute haben mich nicht im mindesten gestört. Woran ich an deiner Stelle noch was geändert hätte, wäre das hier:
Zitat: | Als Kind hatte sie immer gedacht, ihre Eltern seien gluecklich. Doch in WahrheitProxy-Connection: keep-alive
Cache-Control: max-age=0
ar es schon lange eine Farce, ein VersteProxy-Connection: Proxy-Connection: keep-alive
Cache-Control: max-age=0
ep-alive
Cache-Control: max-age=0
spiel auf beiden Seiten. |
Ich gehe mal davon aus, dass das ein Formatfehler beim Übertrag von deinem Text ins Forum oder einer Zwischenstation war. Sollte dies wider Erwarten Teil der Geschichte sein --> ohne Wenn und Aber streichen.
So, ab jetzt ans Eingemachte:
Meiner Meinung nach kannst du aus dem Text sowohl inhaltlich als auch stilistisch viel mehr rausholen.
Gleich der Anfang:
Zitat: |
Gibt es Schicksal?
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Ich weiß nicht, was es ist, aber irgendein Gefühl in mir sträubt sich gegen gegen diese drei Worte. Ob es daran liegt, dass das Schicksal so alleine da steht, völlig ohne Artikel? Oder die Absenz von "so etwas wie".
Aber auch mit den nächsten paar Sätzen legt sich mein Bauchgefühl nicht. Vermutlich liegt's an meiner Einstellung als Freizeitphilosoph, die mir verrät, dass du einen Einstieg mit dem gewissen Etwas vorhattest, ein etwas mit philosphischer Note, aber genug Spielraum, dass sich ein jeder Leser seine eigenen Gedanken darum machen kann, wenn er will.
Für meinen Geschmack klingt das als Einstieg leider zu beliebig. Da würde ich eher provokanter rangehen und konkret dahin schmettern:
Vorschlag hat Folgendes geschrieben: |
Man hat immer eine Wahl.
Zumindest nach Meinung von Maya Jones ...
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Also sowas in der Art. Im Anschluss dann ein bißchen was vom philosophischen Part, der sich dann darum dreht, worum es bei dieser Meinung denn überhaupt geht.
Und noch eine größeres Sache:
Vielleicht baust du auch hier und da mal die Gedankengänge etwas mehr aus, ein paar Emotionen und Hintergrüde würden gut tun - z.B. hier:
Zitat: |
Von langen Tagen draussen mit Freunden, von Ferien. Nur noch eine Woche Schule, dann Zeugnisse und nichts wie weg. Wenn auch nicht zu ihrem Vater. Deswegen hatte er angerufen, nach Jahren ohne Kontakt einfach so: “Hey Maya, willst du nicht eine Woche zu mir nach Florida kommen?”
Obwohl, Florida klang herrlich. Und doch hatte Maya abgelehnt, schon nur aus Loyalitaet zu ihrer Mutter.
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Wenn ich mir vorstelle, dass nach jahrelangem Schweigen urplötzlich ein solches Telefonat stattgefunden hätte, dann wäre in meinem Kopf ein absolutes Chaos. Ein "obwohl" würde da vielleicht auch auftauchen, aber erst nach einer Sintflut verschiedenster anderer Dinge - je nach Persönlichkeit Wut, Sehnsucht, Liebe, Hass, Angst, Hoffnung und keine Ahnung was noch, manchmal hintereinander, manchmal alles gleichzeitig. Das klingt bei dir etwas nüchtern. Aber da wird's interessant.
Also wie gesagt, mit etwas Überarbeitung kann man aus der Geschichte bestimmt einiges rausholen.
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Scritoressa Graue Hexe
Alter: 29 Beiträge: 686
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17.11.2010 01:51
von Scritoressa
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Hi Probber!
sicher gehoeren die Formatierungsangaben hinein! Das ist ein Teil meiner ausserordentlichen Kunst. Wennde es nicht verstehst, selber Schuld.
Nein Quatsch. Ich hab keine Ahnung,was die Dinger dort zu suchen haben und kann sie auch nicht rauskriegen...passiert mir manchmal. Computer moegen mich einfach nicht.
Hm ja ich wollte den Anfang bisserl pseudo-philosophisch machen...nicht, weil das Buch in diese Richtung geht. Ich mag es einfach, in meinen Geschichten mit Realitaet und Vorstellung zu spielen, und dadurch auch mit der Frage, ob es ein Schicksal gibt, das alles lenkt. In dem Fall muss ich an meinem Anfang arbeiten, es sollte ja packend sein
Aber ich glaube, ich lasse diese Wahl-Schicksals-Frage ganz oder formuliere sie anders...klingt sowieso etwas ausgelutscht.
Ich habe extra wenige Emotionen verwendet, weil das auch grade kurz darauf ein Thema ist. Maya bleibt in extremen Situationen meist voellig kalt.
danke fuer die ausfuehrliche Rezension, ich hoffe so macht alles bisschen Sinn.
lg Scrito
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Ahriman Klammeraffe
Alter: 89 Beiträge: 705 Wohnort: 89250 Senden
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17.11.2010 11:47
von Ahriman
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Zitat: | Du hast deine Wahl scheinbar getroffen. Ich bleibe bei Mum. |
Du hast deine Wahl anscheinend getroffen. Ich bleibe bei Mum.
Uraltes Problem für viele Leute: anscheinend und scheinbar
scheinbar = sieht nur so aus, ist aber anders
anscheinend = sieht sehr danach aus, als würde es zutreffen
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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17.11.2010 14:49 Re: Durch die Schatten von lupus
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HI Scrito,
also
die Schreibe flüssig, tadellos, ohne größere Hacker
aber auch nix Besonderes, es wird ausschließlich von der Story abhängen, wenn's so weitergeht, und deshalb kann man eigentlich noch nicht viel sagen, auch nicht zum Aufbau. Sollte das der Einstieg in deinen Roman sein. Gelungen. Info, Umstände, bisserl Charakter, Maya interessant.
zum Anfang sag ich nix, alles schon erwähnt. Wenn du das Philo-Zeug rausnimmst, paßt's
ein paar Sachen sind mir aufgefallen:
Scritoressa hat Folgendes geschrieben: |
“Jeder Mensch hat eine Wahl, also ist jeder Mensch fuer das verantwortlich, was er tut”, sagte sie bestimmt in den Telefonhoerer. “Du hast deine Wahl scheinbar offenbargetroffen. Ich bleibe bei Mum.” |
das klingt, als hätte der 'du' - wer auch immer das in diesem Moment is, der Leser weiß es ja nicht - entschieden, dass Maya bei Mum bleiben solle
Du hast dein Wahl getroffen. Ich auch. Und ich bleibe bei Mum
Zitat: | Damit legte sie auf und schloss die Augen. Ihre Lippen waren fest zusammen gepresst und sie atmete schwer in dem Versuch, ihre Traenen und ihre Wut zurueck zu halten. Er verstand es einfach nicht. Erst zerstoerte er beinahe ihre Mutter und somit ihr Leben, dann wollte er es nach Jahren wieder gut machen. |
wessen Leben ist gemeint, du bist noch immer im Kopf der Maya, könnte also auch Mayas Leben sein. An sich wurscht, aber besser, der Leser weiß es genau.
Achte auf die Perspektive
Zitat: | Sie wusste, dass sie es genau dort hingelegt hatte. Oder sie hatte gedacht, sie wisse es. |
der zweite Satz is nicht nötig, in solchen Fällen (zumal du von Chaos sprichst) is 'wissen' immer 'meinen/glauben', sonst müßt sie ja nicht suchen. Oder willst du da eine Fährte für irgendwas legen? Hat ja irgendwas mit FAntasy zu tun und da werd ich stutzig, wenn ich solche Redundanzen les.
Zitat: | Obwohl, Florida klang herrlich. Und doch hatte Maya abgelehnt, schon nur aus Loyalitaet zu ihrer Mutter. |
also das klingts schon sehr colloquial.
als Gedanke, mag das durchgehen, aber dann ußt du aufpassen ... da purtzelt die Persektive, dann bist du einmal im KOpf der Maya unterwegs, einmal auktorial.
.
Natürlich klang Florida herrlich. Dennoch hatte Maya abgelehnt. Und wenn es nur aus Loyalität zu ihrer Mum war.
wär eine Möglichkeit, die noch recht salopp daherkommt
Obwohl Florida natürlich verlockend klang hatte Maya aus Loyalität zu ihrer Mutter abgelehnt
wär auch möglich, klingt halt distanzierter
Zitat: | Und die Blase war geplatzt, an einem Abend in Januar, wo Mayas Floetenkonzert abgesagt worden war. |
an einem Abend , WO??? brrrrr
In diesem Moment entdeckte sie ihr Buch, direkt unter einer der ... wenn es ihre gesammelten Werke sind, gibt es nur eine MAppe Mappe mit ihren gesammelten Kurzgeschichten. Sie betrachtete das blaue Band, das die Blaetter zusammen hielt. Sie hatte kleine Sterne darauf geklebt, Punkt oder Strichpunkt, sonst paßt der Folgesatz nicht 100%ig das war vor zwei Jahren gewesen. Schon damals hatte Maya nichts lieber getan als zu schreiben, vom lesen einmal abgesehen. warum nicht 'als zu schreiben und zu lesen' so klingt das irgendwie nach 'ich bin erster abgesehen davon, dass ich nicht gewonnen hab' ... unnötige Formulierungsakrobatik Damit hatte sie auch nicht aufgehoert, nur stellte die Highschool jetzt etwas hoehere Erwartungen. Wo damals nur Hausaufgaben auf dem Program ging es jetzt um Prestige, um Ruhm. Und natuerlich um Jungs. jetzt steigen die Sympathiewerte für MAya und auch eine nette Idee. Ich würd umformulieren: Ging es damals um ..., stand jetzt.... DAs 'wo' is auch hier nicht das Gelbe vom Ei
“Maya! Lucian ist hier!”, rief ihre Mutter von unten.
Draussen hoerte sie eine Hupe. Sofort hier wär ein bisserl Emotion nicht schlecht, 'aufgeregt' etwa, was du ja mit dem 'sofort' wohl sagen wolltestwarf sie das Englischbuch in ihre Tasche und die Mappe auf ihr Bett. Sie wuerde spaeter einen Platz fuer die alten Geschichten und Traeume suchen. “Ich komme!”
Die alte Holztreppe knarrte unter ihren Schritten wie um sich zu beschweren.[/quote]
o.k.
das ganze is noch in Arbeit, sagst du und deshalb würd ich sagen. Gut gemacht, Flüssig, Flott geschrieben, die paar Haker sind noch(!) wurscht, würde vorschlagen: pass auf, nicht zuuuu salopp zu schreiben, der Grat zur 'Kaffeetischplauderei' is eng
keep on going
bin gespannt wie's weitergeht
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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17.11.2010 20:29
von Pütchen
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Liebe Scrito,
mal schnell vorab:
Die komischen Formatierungen hab ich dir wieder raus - die hatten wir ja schon.
Nun ist es ja eine ganz andere Maya, wie ich sie (von später) kenne
Aber mir gefällt der Anfang im Großen und Ganzen ganz gut.
Ich muss noch ein bisschen darüber nachdenken und hab auch noch Detailkritik - aber dies schon mal vorab.
Ansprechend ist auch dieses allemal sehr
Mehr dann später auf diesem Kanal
Liebe Grüße, Pütchen
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Scritoressa Graue Hexe
Alter: 29 Beiträge: 686
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20.11.2010 00:07
von Scritoressa
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@Puetchen: Jap grosse Persoenlichkeitswandel.
hier noch ein weiterer Teil, aus einem Traum. Ist das zu klischeehaft oder so? Und dann noch eine wichtige Frage (also 2): Meint ihr, es lohne sich, eine AG daraus zu machen? Und wie kriegt man eine AG? Mod anschreiben?
Hintergrund: Kelly ist tatsaechlich erschossen worden. Vielleicht noch gut zu wissen.
Im Klassenzimmer war es vollkommen still als Mr Hunter die Testblaetter austeilte. Maya drehte ihren Kopf und sah aus dem Fenster, etwas zog ihre Augen dorthin. Hinter einem Busch blinkte etwas, wohl eine vergessene Getraenkedose.
Noch waehrend sie schaute, loeste sich ein winziger Punkt aus dem Funkeln. Das Ding kam naeher, als wuerde es durch Ahornsirup gebremst. Ihr Mund wurde trocken als sie erkannte, dass es eine Kugel war, gluehend rot und sich langsam drehend, jetzt schon beinahe beim Fenster.
Sie wollte rufen, jemanden darauf aufmerksam machen, aber die ganze Klasse schien auf den Leher konzentriert. Dann, als das Geschoss in die Scheibe einzudringen schien- alles in Zeitlupe- schrie sie wirklich, hoch und in Panik. Doch nur das Maedchen vor ihr drehte sich um. Sie war Kelly, doch auch wieder nicht Kelly, schoener und aelter als es ihre Mitschuelerin je gewesen war. Ihre Augen strahlten blau, die Lippen waren leuchtend rot und ihr Haar wallte in einem nicht existierenden Wind. Doch ihre Haut…da waren Falten, die nur Sorgen graben konnten, weisse Straehnen in ihrer roten Maehne. Dieses Maedchen lachte wild und ausgelassen, doch mit einem scheppernden Unterton. Die Haare an Mayas Unterarm stellten sich auf.
Und dann schlug die Kugel ein. Direkt ueber Kellys Ohr fuhr das Projektil langsam in die Haut der noch immer lachenden, bohrte ein Loch wo Haut und Haare sein sollten. Kein Blut. Kelly fiel nach hinten, ueber ihren Tisch, in der Hand ihr Bleistift, gespitzt und bereit fuer den Test.
“Kelly!”, rief Maya verzweifelt, und auch wenn ihr das Wesen Angst machte, sprang sie auf um zu helfen. Sie beugte sich ueber Kelly, die angestrengt keuchte waehrend neben ihr Donna gerade Frage 2 ihres Tests beantwortete. “Kelly!”, schrie sie wieder und das Maedchen blickte ihr in die Augen. Sie lachte und ihre Zuege veraenderten sich, wurden weicher, dann schaerfer, dann aelter und dann hatte sie das Gesicht eines Saeuglings. Ein Stechen in ihrem Bauch brachte Maya dazu, an sich hinunter zu sehen. Dort war ein zweites Loch.
Nass. Ihre Decke, ihr Pijama, alles war nass und heiss. Ich verblute, war ihr erster Gedanke. Er hat Kelly gekriegt, und jetzt mich.
Doch nein. Mit einem kurzen Blick an sich hinunter stellte sie sicher, dass alles so war wie es sollte. Ihre Haare waren feucht vor Schweiss und klebten an ihrem Kopf, ihr Herz haemmerte wie wahnsinnig, doch kein Blut. Keine Schuesse. Die Welt war in Ordnung, die Sonne schien durch das Fenster. Einige Voegel sangen froehlich, und Kelly war immer noch tot.
« Was vorher geschah12
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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20.11.2010 00:44
von Pütchen
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Liebe Scrito,
nur ganz auf die Schnelle, ich muss gleich los:
1. AG solltest du Moses eine PN schreiben, dann richtet er sie dir ein. Und ihm mitteilen, wen du dafür freischalten willst. Und dann kannst du es bei den AGs auch bewerben.
2. So ganz auf die Schnelle klingt der Teil für mich nicht übertrieben.
Der letzte Satz ist der Oberhammer
Zitat: | Einige Voegel sangen froehlich, und Kelly war immer noch tot. |
Zu allem anderen wollte ich noch was sagen ... aber sorry, das muss warten
Ich vergess dich aber nicht
Liebes Grüßle, Pütchen
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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24.11.2010 02:48 Re: Durch die Schatten von Pütchen
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Liebe Scrito,
so dann gehen wir mal ans Eingemachte:
Scritoressa hat Folgendes geschrieben: | Gibt es Schicksal? Und wenn ja, lenkt es die Welt vollkommen? Oder kann man sein Schicksal aendern, wenn man es versucht? Diese Fragen hatte wohl noch niemand beantworten koennen, schon gar nicht Maya Jones. |
Den Anfang mit dem Schicksal finde ich sehr stark
Dies gefällt mir richtig gut - ein super Aufreißer! Allerdings würde ich es fast sogar noch ein bisschen mehr ausbauen? Die Frage nach dem Schicksal beschäftigt schließlich alle Religionen, Sekten, Motivationsseminare etc.pp.
Dafür ist mir der Teil:
Diese Fragen hatte wohl noch niemand beantworten können ...
fast ein wenig zu schwach? Vielleicht da noch etwas mehr auf den Putz hauen?
Oder interpretiere ich da schon einfach zu viel rein, weil ich es auf Mayas späteren Verlauf auch gleich miteinbeziehe? Hattest du es nur auf die Wahl des Lebens bei Vater und Mutter bezogen?
Der nächste Teil gefällt mir so
Zitat: | Wo damals nur Hausaufgaben auf dem Program ging es jetzt um Prestige, um Ruhm. |
Programm
Zitat: | Die alte Holztreppe knarrte unter ihren Schritten(Komma), wie um sich zu beschweren. |
Den Anfang generell finde ich toll geschrieben - liest sich flüssig in einem Rutsch durch (deshalb auch keine Garantie auf weitere Fehler ).
Ich weiß ja nun nicht, wie es weitergeht, aber ich würde nicht zu lange damit warten, einen kleinen Hinweis auf das Kommende zu geben. Nur ein Mini-Cliffhanger (nicht übertreiben), dass irgendetwas Außergewöhnliches bald passieren wird?? So könnte es ja jedes x-beliebige Jugendbuch werden
So, jetzt geh ich in die AG gucken ...
Liebes Grüßle, Pütchen
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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