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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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05.11.2010 19:00 Bete drei mal von jim-knopf
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Bete drei mal
Beim vernagelten Brunnen drehen traurige Blätter
ihre letzten sonnenverstaubten Pirouetten.
Jede Nacht taucht
die Mutter Gottes in meinen Traum.
Schau nicht nach draußen in der Nacht vor Allerheiligen
und wenn du eine Sternschnuppe siehst,
bete drei Mal,
sonst musst du sterben.
Nebel
verirrt sich in mein Haar.
Weitere Werke von jim-knopf:
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 31 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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05.11.2010 19:58
von EdgarAllanPoe
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Ohne den erzwungenen Themenbezug wäre das Gedicht gelungen, auch wenn es dann nur fragmentarisch wirken würde.
Hier kann ich nur eine durchschnittliche Wertung geben.
Fünf Federn.
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3416 Wohnort: Heidelberg
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06.11.2010 03:11
von Eredor
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Hi,
das ist so ein Gedicht, wo ich mir nicht sicher bin, ob es seine volle Wirkung auf einer solch hohen Komprimierung entfaltet. Ich bin mir sicher, dass dein Text viel stärker wäre, wenn du mehr Silben zur Verfügung gehabt hättest. So wirkt er lückenhaft und unvollständig.
Mir gefällt allerdings die erste Strophe (nur ist dann dafür die dritte ziemlich theatralisch und flach)
Sagen wir mal, das sind gute fünf. Der Schluss ist nämlich meiner Meinung nahc auch nicht so der Burner, reißt nicht viel raus finde ich
lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.11.2010 07:43
von derSibirier
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hm, zwei wirklich schöne Strophen, die letzte, ja, ist es auch.
derSibirier grüßt
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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06.11.2010 12:06
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r)
Lyrik ist, wenn Worte singen.
Demzufolge muss beim laut Lesen eine Melodie in mir entstehen.
Die langen Worte der ersten zwei Zeilen erweisen sich beim laut Lesen als zungenbrecherisch. Daher holpern für mich die ersten zwei Zeilen, dann klingt es.
Thema:
Bezug zu Samhain: ja
Zerfall: nein
Erneuerung: nein
Idee und Umsetzung
Leider erfahre ich nicht einmal zwischen den Zeilen, was das LI für ein Problem hat. Und von Lösung gibt es keine Spur.
Zitat: | Nebel
verirrt sich in mein Haar | Für sich genommen klingt das wunderbar, doch es signalisiert Stillstand.
Den Tod mit beten auzuweichen, Gottes Hand , dass ist für mich persönlich leider nichts, dass ich nachvollziehen kann.
Was mich stört, ist das kursiv Geschriebene, es zerreißt für mich den Inhalt.
Unabhängig vom Wettbewerb fände ich dieses Gedicht durchaus passabel.
Zusatzpunkt für Einbeziehung des Bildes: keiner
Liebe Grüße
Bianka
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Nina Dichterin
Beiträge: 4948 Wohnort: Berlin
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06.11.2010 14:52
von Nina
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Gefällt mir leider nicht. Die erste Strophe wirkt auf mich künstlich verlängert durch Worte wie: vernagelt, traurige, sonnenverstaubte. Das Gedicht wirkt auf mich wie spontan geschrieben, ohne eine richtige Idee zu haben, wohin es gehen soll. Das Ende gefällt mir leider auch nicht. Sorry.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Gast
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06.11.2010 18:14
von Gast
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Aber Glaube. Tod Angst. Zerfall und doch
poetisch. Warum mag ich es?
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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07.11.2010 03:10
von Dienstwerk
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Ich vergebe ganz simpel nur Federn aus dem Bauch heraus.
LG, Ana
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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07.11.2010 12:30 Re: Bete drei mal von Jocelyn
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Bete drei mal
Beim vernagelten Brunnen drehen traurige Blätter
ihre letzten sonnenverstaubten Pirouetten.
Jede Nacht taucht
die Mutter Gottes in meinen Traum.
Schau nicht nach draußen in der Nacht vor Allerheiligen
und wenn du eine Sternschnuppe siehst,
bete drei Mal,
sonst musst du sterben.
Nebel
verirrt sich in mein Haar. |
Lieber Lezepo!
Dieses Gedicht finde ich weder logisch noch lyrisch. Auch hätte ich mehr Kommas gesetzt, sie vor und nach in der Nacht vor Allerheiligen gewünscht, kann damit aber auch falsch liegen.
Der erste Satz hat zu viele Adjektive, besonders die Traurigkeit ist überflüssig, lieber hätte ich sie empfunden.
Die Unlogik möchte ich auch noch erklären: Du schreibst von jeder Nacht in Strophe Zwei. Dann von der einen Nacht. Ich weiß einfach nicht, wie du das meinst.
Der verirrende Nebel ist ein Bild, das so wirkt, als sollte er die fehlende Lyrik noch schnell am Ende hinpinseln. Leider kommt es in diesem Zusammenhang nicht zur seiner Entfaltung. Wenn schon so eine abgenutzte Metapher, dann muss sie sich auch einfügen können.
Dieses Gedicht fällt bei mir leider durch, deshalb nur zwei Federn.
Lieben Gruß, Jocelyn
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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07.11.2010 15:54
von Nihil
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Grüezi.
Der Fragmentarismus dieses Gedichts überzeugt mich nicht. Zuerst eine kurze Naturbeschreibung, dann ein wenig Spuk und wieder eine Naturbeschreibung. Allerdings ohne erkennbaren Bezug aufeinander und ohne eine wirkliche Aussage. Ich kann hier ebenfalls keine Korrespondenz zum Thema erkennen. Es geht mal wieder um den Tod, aber der allein ist für mich keine Erneuerung. Jedenfalls nicht, wenn nur das Leben des LI auf dem Spiel steht. Bei mir hat das Gedicht leider nichts ausgelöst. Daher leider nur eine niedrige Bewertung.
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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07.11.2010 16:20
von Schmierfink
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Hey Inko,
doch das gefällt mir! Geil vorallem die erste Strophe, auch das mit der Mutter Gottes, das etwas unvermittelte, "sonst musst du sterben", finde ich eig. auch gut. Dann hätte ich aber SChluss gemacht, empfinde die letzte Strophe als unnötigen Nachtsatz, hätte anders mehr gewirkt!
Sonst aber wirklich gut.Klar man kann fragen, warum taucht grade die Mutter Gottes im in die Träume des LI, klingt aber gut, will da nicht so sein. Hat mir echt gefallen.
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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versgerber Eselsohr
V Alter: 32 Beiträge: 425 Wohnort: Berlin
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V 07.11.2010 17:15
von versgerber
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hallo,
das finde ich recht stimmungsvoll.
Ich weiß nicht, wie die letzte Strophe ohne Wettbewerbsvorgaben auf mich wirken würde, jetzt steht sie ein bisschen so da, als wolltest du die Silben voll machen.
Allerdings passt das isolierte nach dem kursiven Einschub ganz gut.
Gehört für mich zu den besseren.
lg
_________________ Lachen kann so leicht sein, wenn man genügend oder gar keine Gründe hat |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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09.11.2010 23:12
von Malaga
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Gefällt mir, schön-schaurig, auch sprachlich ansprechend, nur der vernagelte Brunnen - warum vernagelt? Jemand schon reingefallen? Oder bin ich zu schwer von Begriff?
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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10.11.2010 16:15
von Mardii
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Darf man bei Gedichten Fragen nach dem logischen Inhalt stellen?
Mich irritieren Zeilen 5 und 6:
"Schau nicht nach draußen ...
und wenn du eine Sternschnuppe siehst,"
Ansonsten frage ich mich, was daran das Dramatische ist, Sternschnuppen zu sehen. Das kursiv Geschriebene ergibt mir zu wenig Bezug auf die übrigen Zeilen. Die Eingangsverse könnten ein ganz schöner Ansatz sein.
5 Federn
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Lilie Wortedrechsler
L
Beiträge: 61
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L 10.11.2010 21:31
von Lilie
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Hallo ihr Unbekannten,
ich selbst bin in diesen Forum unbekannt.
Schon seit längerer Zeit lese ich in der Lyrikecke und bin begeistert, welch interessante, geistreiche und auch professionelle Lyriker zu lesen sind.
Schreiben gehört für mich zum täglichen Bedarf auch wenn ich mich als Laie bezeichne.
Dennoch ist es eine gute Herausforderung, mich dem Wettbewerb mit anderen Poeten zu stellen.
Gerade an der Kritik, sei es negativ oder positiv, kann ich reifen und was liegt näher, als es im DSFo zu versuchen.
Weiterhin bitte ich um Nachsicht, wenn ich euch nur gefühlsmäßig beurteilen kann, denn ich möchte mich nicht als fachmännisch bezeichnen. Hierfür habe ich zu wenig lyrisches Fachwissen.
Hallo Poet/in
eine Sternschnuppe bringt bekanntlich Glück und man kann sich etwas wünschen, warum also soll man beten?
Aber toll finde ich den Schluss, dies bedeutet, dass der Protagonist wohl keine Sternschnuppe sah?!
LG. Lilie
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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11.11.2010 18:17
von Susanne2
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Schönes Bild des Samhain.
Die bösen Geister (verkörpert vom eigentlichen Glücksbringer Sternschnuppe, die hier den Tod bringt), werden bekämpft mit den drei Gebeten (auch im Titel wieder zu finden).
Es gibt Hoffnung auf eine Zukunft, selbst wenn der Nebel nach einem greift (alles unfassbar ist). Gefällt mir - kann ich nachempfinden.
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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11.11.2010 21:20
von Rosanna
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Hm...
Ich weiß nicht recht. Einerseits sehr originell, andererseits ist mir die Sprache nicht...wortgewaltig genug.
Zitat: |
Schau nicht nach draußen in der Nacht vor Allerheiligen
und wenn du eine Sternschnuppe siehst,
bete drei Mal,
sonst musst du sterben. |
Das gefällt mir sehr gut, es ruft ein beklemmendes Gefühl hervor, der Rest allerdings so gar nicht.
Ich geb dann mal 6 Punkte.
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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