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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 11/2010
Das Rosa der Dahlien

 
 
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Nemo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 963
Wohnort: Dresden
Pokapro 2016 Pokapro III & Lezepo I
Postkartenprosa II


Beitrag05.11.2010 20:00
Das Rosa der Dahlien
von Nemo
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Das Rosa der Dahlien

Carlsen sprach mit seinem Garten: Er fragte den Apfelbaum, ob dieser sich nicht schäme, so laublos nackt im Spätherbst zu stehen. Er sprach mit dem schrumpeligen Fallobst über das Alter, mit dem Komposthaufen über Einsamkeit und mit dem rissigen Bretterzaun über die hässlichen Narben der Zeit. Ein ständiges Flüstern zitterte über seine Lippen.

Durch den Garten schlängelten sich Ligusterhecken, suchten in ihrem eigenen Labyrinth einen Weg aneinander vorbei; verblühte Rosenbüsche verstrickten, verwoben, verwirrten sich, sodass einer zum anderen wurde. Niemand konnte Carlsen sehen, wenn er im Garten hinter seinem Haus umherging, versteckt hinter dem schulterhohen Bretterzaun, Hecken und Büschen. Manchmal nur hörte man ihn brüllen, wenn Unkraut sich einschlich. Von grünen Schilden fühlte er sich geschützt und sicher vor den Blicken der Nachbarskinder, die mit Fingern auf ihn zeigten, tuschelten und lachend fortliefen. Ich kann nichts dafür, wollte er ihnen nachrufen. Der Krieg hat mich entstellt und hässlich gemacht. Aber was verstanden die feisten Gören schon davon…

Den rosa blühenden Dahlien hatte Carlsen Namen gegeben: Sie hießen Betty, Emily und Lucy. Sie waren seine „alten Damen“ und mit ihnen unterhielt er sich am liebsten. Doch seit ein paar Jahren trugen sie sommers immer weniger Blüten; und bis Halloween waren auch diese längst verwelkt, baumelten weich herab, färbten sich braun, grau, beinahe schlammig. „Wir werden alt“, sagte er. Vor dem ersten Frost würde er den Spaten in die breiige Erde stoßen, die Knollen ausgraben, damit sie im Haus überwinterten. Vermutlich alterten die Dahlien auch am aufgebrauchten Boden und Carlsens faltigen Händen. Er fragte sich, wie er die Dahlien im nächsten Sommer auffrischen könnte. Chemie-Dünger war ihm nicht geheuer, hatte auch schon bei den Beetrosen nicht geholfen. Als er mit verschränkten Armen grübelnd vor dem Beet auf- und abging, bemerkte er über der gezackten Oberkante des Bretterzauns einen gelben Papierdrachen, der dort im grauen Wind schwebte und dessen schleifengeschmückter Schweif munter flatterte. Vermutlich rannten die Nachbarskinder auf den Kartoffelfeldern hinter der Siedlung umher und hatten Spaß am Herbst, bevor sie abends als Gespenster, Hexen, Teufel und Feen um die Häuser ziehen würden. Maskiert wagten die Kinder auch stets bei Carlsen zu klingeln, obwohl sie ihn das restliche Jahr über auslachten. Sie glaubten, er erkenne sie nicht. Und da kam ihm ein Einfall: Er würde die Erde für die Dahlien verjüngen. Im Sommer, so sagte er zu seinem Garten, werden die Kinder für mich blühen.

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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag05.11.2010 22:01

von Malaga
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Hat mir gut gefallen, v.a. natürlich die makabre Pointe, dann die Hinführung, sehr schlüssig. Auch die Sprache. Über Dahlien habe ich nicht recherchiert. Nichs zu meckern...
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Susanne2
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 503
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Beitrag05.11.2010 22:31

von Susanne2
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Very Happy

Eine sehr weit von Samhain entfernte Geschichte, die trotzdem das Thema erfüllt, wegen Zerfall und (geplanter) Erneuerung.

Etwas gezwungen erscheint mir die Verbindung Carlsens zum Krieg - das Alter hätte durchaus gereicht. Der makabere Schluss hat den - allerdings einzigen - erwünschten Gruseleffekt.

Durch die heutige Zeit, leider keine Namen oder Orte aus der „alten Zeit“.

Idee nicht verkehrt, aber insgesamt zum Thema nicht überragend.


_________________
Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag06.11.2010 09:35

von Rheinsberg
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Zwiespältig, sehr zwiespältig.
Schöner Anfang, gut geschrieben, der Garten gefällt mir und die Dahlien erst recht.
Die Pointe überzeugt mich nicht. Die Verbindung zwischen alternden Dahlien und dem Ersatz durch vergiftete Kinder ist mir zu weit hergeholt.
Stilistisch allerdings Oberklasse.


_________________
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
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Beitrag06.11.2010 11:10

von Akiragirl
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Ich bewerte die Texte nach insgesamt 4 Kriterien, aus denen ich dann einen Durchschnitt errechne. Bei „Kippe“ entscheide ich danach, inwiefern das vorgegebene Thema verarbeitet wurde. Zum Teil können sich die Kriterien überschneiden, das kann man nicht immer 100%ig abgrenzen:
1. Schreibstil: Wie angenehm, bildlich, originell und handwerklich gut habe ich den Stil empfunden? Sind Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler vorhanden?
2. Idee: Steckt hinter der Geschichte eine originelle, unverbrauchte Idee?
3. Charaktere/Emotionen: Wie interessant sind die Charaktere in eurer Geschichte bzw. (für Geschichten ohne richtige Charaktere) wie sehr hat die Geschichte mich emotional angesprochen und berührt?
4. Spannung: Wie stark war das Verlangen, weiter zu lesen und zu wissen, wie die Geschichte ausgeht?

Zuallererst möchte ich sagen, dass „Das Rosa der Dahlien“ für mich der beste Text im Wettbewerb war. Gleich beim ersten Lesen hat er mich gefesselt und stach angenehm hervor. Es ist eine Halloween-Geschichte, wie ich sie mir wünsche und obwohl, oder vielleicht gerade weil das Thema Samhain eher unterschwellig bearbeitet wird und hier mal keine Hexen und dunklen Rituale stattfinden, war der Text Grusel- und Gänsehautfeeling pur smile

Zu den einzelnen Kriterien:
1. Dem Schreibstil gebe ich hier die Höchstnote: 9 Federn. Schon allein der erste Absatz ist so … Atmosphärisch, nachdenklich, originell. Hat mich wirklich angesprochen. Du bringst sehr schöne Bilder, wie sich die Ligusterhecken schlängeln, er den Spaten in die breiige Erde stößt etc. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen!

2. Die Idee ist zwar auf den ersten Blick nicht außergewöhnlich, aber was du aus ihr gemacht hast, haut mich um. Es ist so eine richtig typische Halloween-Story: Der entstellte Einzelgänger mit Hass gegen die „normalen“ Menschen. Sein Garten ist für ihn um einiges wertvoller als das Leben der Kinder. Man ahnt die ganze Zeit, dass da noch ein „böses Erwachen“ kommen wird, aber trotzdem haut der letzte Satz einen dann richtig um. Deshalb: 8 Federn für die Idee.

3. Irgendwie mochte ich deinen Hauptcharakter von Anfang an sehr. Er hat eine schrullige, ein bisschen unheimliche Art, wie er mit seinen Pflanzen redet und ihnen Namen gibt. Weil ich eigentlich Sympathie für die Figur empfunden habe, hat mich das Ende des Textes umso mehr angesprochen. Auch war diese Geschichte die einzige, bei der es mich wirklich ein wenig gegruselt hat, also richtig schön Halloween-like eben Wink Dafür gibt’s von mir 8 Federn.

4. Spannung war auf jeden Fall da. Es ist diese unterschwellige Spannung wie in einem guten Suspense-Film. Man weiß, es wird gleich etwas passieren. Durch deinen guten, sicheren Stil weckst du eine Vorahnung auf Übles und dies bewahrheitet sich am Ende. 8 Federn!

Insgesamt komme ich bei dem Text auf 8,25 Federn, also 8.
Vielen Dank für dieses tolle Leseerlebnis Smile

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
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Wohnort: Deutschland


Beitrag06.11.2010 12:21

von Hardy-Kern
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Sehr starker erster Einsatz, verflacht aber im 2. Teil etwas, leider.
Da fehlt mir die ausdrucksstarke Sprache. Die Szene mit den Kindern ist auch schwer auszuarbeiten, weil die Sätze zwangsläufig fehlen.

Hardy
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag06.11.2010 12:53

von The Brain
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Lieber Autor/liebe Autorin,


eine sehr eindrucksvolle, vielleicht fast schon zu blumige Beschreibung der Einsamkeit eines Menschen, der anders ist ... Leider kippt es am Schluss. Das mag mir nicht gefallen ...


Liebe Grüße

Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

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(Hermann Hesse)
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag06.11.2010 14:33

von Nina
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Hm. Schwierig. Der Einstieg, die erste Passage finde ich großartig, den Prota sehr interessant. Im zweiten Absatz verlierst Du mich als Leserin ein wenig, doch ich hoffe auf die letzte Passage. Letzter Absatz: Schade. So richtig nah ran geht es nicht an den Prota. Lediglich einmal spricht er. Schade.

Sprachlich recht solide. Inhaltlich hätte ich mir gern mehr Nähe zum Prota gewünscht und dafür weniger Gartenbeschreibung. Ich mag den Prota. Insgesamt ist mir die Geschichte zu distanziert erzählt. Für mein Empfinden fällt sie nach hinten hin leider etwas ab.


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag06.11.2010 16:58

von derSibirier
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hm, das Thema hast du meiner Ansicht nach zu wenig ausgearbeitet. Handwerklich ist es ok. Eigentlich sogar gut. Es ist ein ruhiger Text, ein bescheidener, ich mag ihn.
Wegen der Themenverfehlung muss ich allerdings ein bisschen abziehen.

derSibirier grüßt
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chriffie
Geschlecht:weiblichLeseratte
C


Beiträge: 163
Wohnort: Nordschwaben


C
Beitrag06.11.2010 17:14

von chriffie
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Die Aussage? Störende Kinder töten, damit Blumen schöner blühen.
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Gast







Beitrag06.11.2010 18:04

von Gast
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So schön. Wie Carlsen mit seinem Garten spricht.
Die Perspektive, wer kann so etwas? Bin sehr berührt.
Erneuerung, hier unspektakulär und so bewegend.
Danke.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag06.11.2010 21:35

von Mardii
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Schön. Mal ganz ohne Nebelschleier und nächtliche Kapuzen ausgekommen.

Ein gelungenes Psychogramm. Eine echt geschickte Kurzgeschichte mit überraschendem Schluss, wohl der allgemeinen Psychopathenwut geschuldet. (Für mich ein wenig Wermuts- oder Wehmutstropfen, oder wie sagt man?)

Gefällt mir sehr gut!

Zitat:
Als er mit verschränkten Armen grübelnd vor dem Beet auf- und abging, bemerkte er über der gezackten Oberkante des Bretterzauns einen gelben Papierdrachen, der dort im grauen Wind schwebte und dessen schleifengeschmückter Schweif munter flatterte.


Geschickte Ankündigung des üblen Endes. Nur ein Beispiel für den raffinierten Aufbau.

Komme ich wirklich noch dazu zu federn, schneidet dieser Text wohl recht gut ab.


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Micki
Geschlecht:weiblichVampirprinzessin

Alter: 44
Beiträge: 2241
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Beitrag06.11.2010 23:10

von Micki
Antworten mit Zitat

Ups, dein Ende hat mich geschockt!

Wie krass ist das denn? Ich habe deinen Text sehr gerne gelesen.
Du hast mich gekonnt hineingezogen, mir deine Bilder gezeigt, klar und deutlich. Du hast mich durch diesen Garten gezogen, mich mit hineingenommen, mich durch deine Zeilen geführt.
Und dann sickerte die Erkenntnis deiner letzten Worte in mein Gehirn.
 
Nicht schön, wenn man bedenkt das ich Kinder habe, aber verdammt gut gemacht.


LG Micki


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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1254
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DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag07.11.2010 03:02

von Dienstwerk
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Lieber Autor!

Folgende Kriterien habe ich diesmal für meine Bewertungen zugrundegelegt:
- Thema getroffen?
- Stimmung allgemein
- Idee/Sinn
- Text/Qualität/RS etc.

Thema: 8 Pkt.
Thema getroffen, wenn auch erst beim zweiten Lesen, aber dann richtig!

Stimmung: 9 Pkt.
Boah, ist der Knilch fies drauf! Da nützt es ihm auch nix, dass er mit den Blumen redet - das gibt keine mildernden Umstände, nada!!!

Idee: 9 Pkt.
Abgefahren - so stelle ich mir eine perfekte Kürzestgeschichte vor! Das Ende wurde gottseidank offen gelassen... Puh!

Text: 7 Pkt.
Sprachlich brillant, zuletzt fehlt ein Absatz.

Gesamt: 8,25 Pkt.

Eine Geschichte ganz nach meinen Geschmack. Danke dafür.
Federn können evtl. noch nach oben oder unten korrigiert werden, bin ja grad mal am Anfang... wink

LG, Ana
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Rote Wölfin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 64
Beiträge: 195



Beitrag07.11.2010 12:57

von Rote Wölfin
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Hallo ...

der schräge Carlsen gefällt mir fast die ganze Zeit - bis auf den Schluss, den kann eine Vollblut Wolfsrudelmutter nicht gut finden.

Aber auf jeden Fall ist die Story sehr lebendig und wirklich gut geschrieben!

Liebe Grüße die Wölfin


_________________
Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert Einstein)

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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag07.11.2010 14:43

von MadameMimm
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Hallo,

Sauber! Eine solche Art der Erneuerung ist doch mal was anderes! Ich bin begeistert von deiner Umsetzung!
Der Test ist so zynisch und böse. Gefällt mir ausnehmend gut.
Gerne auch noch ausführlicher Kommentar, wenn gewünscht...

Ich mag die makabere Note sehr, die du da zauberst.


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag07.11.2010 17:58

von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),

für eine ausführliche Beurteilung, sind es nun doch zu viele Beiträge.
Daher beschränke ich mich in erster Linie auf die Erfüllung des Wettbewerbsthema.

Bezug zu  Samhain: ja
Zerfall: ja
Erneuerung: nein
Zusatzpunkt für Bildeinbeziehung: nein

Umsetzung:
Das Thema ist erfüllt.
Doch ein Text kann stilistisch noch so gut sein, bei Kindermord hört der bei mir der Spaß auf.
Kann sein, ich bin altmodisch, doch solche Inhalte gehören für mich nicht zur Kunst in der Prosa.

Der Text ist stilistisch toll geschrieben. Warum ist es nicht möglich, dass der Alte beschließt die Kinder zu einem Sommerfest einzuladen, um ihnen zu zeigen, dass er nicht der gruselige Alte ist?
Das Lachen der Kinder kann genauso "Das Rosa der Dahlien" zu neuem Leben verhelfen.
Nein, wirklich- leben wir in einer so grausamen Zeit, dass Kinder herhalten müssen?
  

Ehrliche Grüße
Bianka
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag07.11.2010 20:39

von Nihil
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Bujakashah!

Warum müssen diese verdammten Pointen immer jede gelungene Beschreibung verderben? Innerhalb eines Satzes wird Carlsen zu einem Mörder gemacht, obwohl er vorher nur ein etwas skurriler, alter, einsamer Mann war. Ich frage mich wirklich, warum das sein musste. Die Beschreibung vorher fand ich interessant, auch wenn ich mir gewünscht hätte, noch mehr von ihm zu erfahren. Etwa wie er verunstaltet wurde oder wie die Kinder ihn auslachten (sollten sie nicht eher Angst vor ihm haben?). Halloween wurde deutlich verarbeitet und hat auch durchaus seinen Bezug zum Inhalt, die Erneuerung der Blumenerde lasse ich eher nicht gelten, aber man kann schon den neuen Lebensabschnitt erkennen, den er hier plant. Dennoch ist es das Ende, das mir den Spaß an dieser Geschichte vermiest hat und für Punktabzug sorgt.
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Myrine
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 478
Wohnort: München


Beitrag07.11.2010 21:15

von Myrine
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Oooh - böse Smile

Da mir leider die Zeit fehlt, angemessen ausführlich auf jeden Beitrag einzugehen, werde ich vorläufig eher schematisch bewerten und genauere Kritik gegebenenfalls nachliefern - falls gewünscht.

Zur Federnvergabe: Federn wird es auf die Umsetzung der Themen geben und auf die Sprache, Logik und den Aufbau der Geschichte. Außerdem wird das total subjektive Kriterium eine Rolle spielen, wie sehr mir die Geschichte gefällt.

Die Themen sind gut umgesetzt (sehr orginelle Auffassung von Neuanfang), die Sprache ist schön und liest sich flüssig, Logik und Aufbau sind stimmig.

9 Federn.


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Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff)
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*Katja*
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 479
Wohnort: Bergisches Land


Beitrag07.11.2010 22:27

von *Katja*
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Ich zücke meine Checkliste und gehe noch einmal alle von mir aufgestellten Punkte durch:
Titel, Idee, Lesefluss, Thema, Dramatugie, Logik, Stil, Dialoge/Beschreibungen, Grammatik und persönlicher Geschmack.

Schwankt die Punktzahl oder bin ich mir noch unschlüssig, beziehe ich mit ein, ob das Bild im Text in irgendeiner Weise aufgetaucht ist.

Zum Abschluß möchte ich noch betonen, dass ich weder perfekt noch eine anerkannte Kritikerin bin.
Ich habe den Text nach besten Wissen und Gewissen bewertet.
Meine Lesermeinung ist ebenfalls in die Benotung mit eingeflossen.

 ohh  die armen Kinder.

Der Titel hat mich persönlich nicht angesprochen, passt aber zur Geschichte.
Ein alter Mann, der für seine Blumen über Leichen geht. Eine schaurige Vorstellung.

Die Geschichte spielt zu Samhain, doch eine Erneuerung erkenne ich nicht.
Er geht davon aus, dass die Kinder für ihn blühen werden. Ob es tatsächlich funktioniert, wird offen gelassen.   

Von mir gibt es 6 Federn.
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Pony
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 269
Wohnort: NRW


Beitrag07.11.2010 23:39

von Pony
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Hallo,

Da macht sich Carlsen ja eine Menge Gedanken um seinen Garten.
Und die Idee am Ende, ohweh, sie lässt Böses ahnen. Carlson wird doch nicht ...? Doch, ich fürchte er wird.  ohh  
Auch wenn hier nicht mir starken Spannungselementen gearbeitet wurde, sorgt die Geschichte für Nachhall. Ich finde sie sehr gelungen.

Verzweifelt suche ich nach irgendwelchen Erbschen, aber ich glaube, die duldet Carlsen in seinem Garten nicht.
Mein erster „meckerfreier“ Kommentar. Ich glaub’s nicht.
Danke für den Lesegenuss.  smile extra

Gruß
Pony


_________________
Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach
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dschingis
Eselsohr

Alter: 52
Beiträge: 305



Beitrag08.11.2010 09:23

von dschingis
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Hey AutorIn,

Respekt für die unerwartete Wendung.

Wunderbar!

9 Federn von mir dafür.


Gruß,
Bianka


_________________
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire


zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger
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