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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag17.08.2010 17:19

von Angst
Antworten mit Zitat

Hallo Ascan,

Eine sehr schöne Interpretation hast du da geschrieben! Es zeigt mir, wie viel aus diesem Gedicht ankommt, wie ich mir erhofft habe.

Hallo Perry,

Danke für deine Nachfragen. Das gibt mir die Gelegenheit, meine Worte zu hinterfragen und – in diesem Fall – zu begründen.

Perry hat Folgendes geschrieben:
Ich würde vorschlagen das "geht" in weht zu ändern, auch wenn das "winden" dann etwas in den Hintergrund tritt, ist es trotzdem noch in dem Wort "winden" zu spüren.

Ich glaube sogar, in einer früheren Version "weht" statt "geht" geschrieben zu haben. Gegen das Wehen habe ich mich entschieden, weil es den Fokus zu klar auf auf den Wind gelegt hätte. Mit "winden" meine ich aber sowohl den Wind, als auch das Sich-Winden. Dass mit "geht" eine dritte Bewegung beschrieben wird, empfinde ich nicht als störend. Es betont zusätzlich, dass es hier eben keine Bewegung gibt.

Perry hat Folgendes geschrieben:
Hier bin ich an der Gegenüberstellung von Dichter(in) und Mensch hängengeblieben. Ist ein Dichter kein Mensch? Möglich, wenn er ganz vergeistig wäre, aber das ist im Allgemeinen zum Glück nicht der Fall.

Du hast recht damit, dass Dichter vs. Mensch eine folgenreiche Gegenüberstellung ist – eine, die sich im Rahmen dieses Gedichtes natürlich nicht ausführen lässt. Dazu möchte ich eigentlich nur sagen, dass man einem "Menschen" sehr viele Eigenschaften zuschreiben kann. Und je nach dem, wie man "Mensch" definiert, fallen Dichter nicht darunter. Ich finde, das ist eine Freiheit, die ich mir nehmen darf. Oder meinst du nicht?

Zum Stichwort "opak" habe ich schon etwas geschrieben, ich zitiere mal:

Scheinheilige hat Folgendes geschrieben:
Jocelyn hat Folgendes geschrieben:
Nur das letzte Wort opak, das fand ich zu schwer verständlich, mir ist diese Vokabel jedenfalls nicht geläufig. Deshalb wirkt sie für mich bemüht.

Mir ist bewusst, mit dem Adjektiv "opak" den ein oder anderen ins Wörterbuch verwiesen zu haben. Nichts ist mir wichtiger, als verstanden zu werden, aber in diesem Fall bestehe ich stur auf der Formulierung "opak". Wieso? Weil ich es als das treffende Wort empfinde. Es ist das, was ich sagen will. Deshalb nehme ich in Kauf, dass der Schluss nicht sofort verstanden wird. Immerhin kann man das Wort nachschlagen – und dann sollte es doch klar werden, oder nicht? Ich finde, "opak" ist ein wunderschönes Wort und setze mich hiermit für seine Etablierung ein! ;)


_________________
»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag17.08.2010 17:28
Hallo Scheinheilige,
von Perry
Antworten mit Zitat

na das war dann wohl ein Schuss in den Wind, aber es hat trotzdem Spaß gemacht sich mit deinem Text auseinanderzusetzten.
Es lebe die dichterische Freiheit, auch wenn sie hin und wieder einsam macht.  Wink
LG
Perry
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag16.09.2010 16:30

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

Hi, Scheinheilige,

ein gelungener Text für mich ! Mit der hier von Dir gewählten weichen, ruhigen Sprache kommst Du mMn dem „Ungetüm“ Angst weit aus näher, als es in seiner auch atemlos machenden Funktion laut wüten kann, so oft dann(wenn) tut.

MMn hat dieses LI einen Umgang mit Angstgefühlen gefunden -  und hier auch gleich einbeziehend dieses „opak“.
Zitat:
im zimmer der angst
sind die fenster opak

Nicht in der Angst sich komplett darin auflösen, ebenso sich vor diesen Gefühlen hinter „Brettern“ zu verschanzen -  dieses opake Hindurchlassen(je nach Befinden im gerade Jetzt) ist es, einer welchen Angst auch immer zu begegnen – und die Begegnung(in der richtigen Dosierung) brauchts nun mal mit der Angst, und wird es letztlich immer wieder einfordern.
Zitat:
hast du keine türen
suchst du nie die schlüssel
schrieb ich einst als dichterin
und als mensch
ging ich bretter kaufen

als es getan war
und die stille ruhig
und das harmlose zahm

In dieser Sequenz wird für mich dieses „opake“ Durchlässige noch mal deutlich aufgebaut, in der Spannbreite als Verdrängung/Öffnung vor Angst, wie dieses
„haus ohne türen/schlüssel“,
oder „bretter kaufen“/“und es war getan“.

Was aber gleichzeitig auch diese Möglichkeit eröffnet :
Brauche ich wirklich eine komplette Abschottung ? – Ich meine, dass dieses LI hier z. B. die Bretter einzig zur allerletzten Sicherheit gekauft hat, und weniger für einen tatsächlichen Verschlag um sich selbst.

Und mit dem
Titel „konfrontation“
in Verbindung mit dieser Sequenz
Zitat:
fürchtete ich kein unglück mehr
keines ausser mir selbst
und dieses ist das grösste

bekommt für mich nochmals dieses LI eine eigene, relativierte, innere Ruhe bezüglich Angst zugesprochen.
Es erkennt/hat erkannt, dass meist einzig ich mir selbst gegenüber der größte Angst-Gegener/Feind bin(mal ungeachtet von unbeeinflusssbaren Situationen) – und mit einer „opaken Konfrontation“ relativiert sich alles in ein mögliches Tuen und Agieren wieder, für........


Scheinheilige,
hat mir sehr gefallen, mal in diese Deutung reinzufallen – und sprachlich war ich ebenso sehr angetan,  Very Happy

Liebe Grüße, Stimmgabel

--


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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