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[Fant] Legenden von Eternya - Geister der Vergangenheit

 
 
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MichaelaMaria
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Beitrag20.09.2007 01:28
[Fant] Legenden von Eternya - Geister der Vergangenheit
von MichaelaMaria
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Hallo smile

Das ist der alternative Beginn (nach dem Prolog) ... also überspringe ich quasi die Kindheitsgeschichten und fange direkt vor der eigentlichen Handlung an.

Ich wünsche (hoffentlich) viel Spass beim Lesen und freue mich wie immer über Kritik und Anregungen ^^

GlG smile

----------------------------


1. Kapitel
Geister der Vergangenheit

Jahr 348 nV
Anderswelt
Elysiel


Der grob gemaserte Holzboden, auf dem sie bäuchlings lag, fühlte sich kühl und glatt an. Helle, pelzige Staubflusen klebten an ihren kleinen Handflächen und kitzelten ihre Nase, die sie mit zwei Fingern zu hielt um ein Niesen zu unterdrücken. Sie wollte unter dem fein geschnitzten Himmelbett nicht entdeckt werden.
Wieder ließ das wütenden Geschrei des Mannes sie zusammen zucken. Eine Frau schluchzte und flehte mit weinerlicher Stimme. Sie kannte diese zwei Menschen, und es tat ihr weh sie so heftig streiten zu hören.
Auf einmal ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem dumpfem Schlag. Vor Schreck kniff sie die Augen fest zusammen. Als sie ihre Lider wieder aufschlug starrte sie in zwei blinde, halb geschlossene Augen. Die Frau lag vor ihr am Boden, etwas Dunkles rann zähflüssig aus ihrem Ohr und der Nase. Eine kleine Blutlache hatte sich um ihren Hinterkopf gebildet und breitete sich rasch aus, verklebte ihr strohblondes Haar. Sie hörte die schweren Schritte des Mannes, der sich langsam dem Bett näherte ...

Lyra schreckt aus dem Schlaf hoch. Sie atmete schwer und ihr Herz raste, als wollte es aus ihrer Brust springen. Nach einigen Momenten in denen sie panisch durch das kleine Zelt starrte, fand sie schließlich  zurück in die Realität.
Sie hatte geträumt. Nur geträumt.
Der volle Mond ließ die seidenen Stoffbahnen ihres Zeltes silbern schimmern. Ein leichter Windhauch bewegte sie anmutig nach seinem geflüsterten Lied, das durch die Blätter der gewaltigen Silberweide über ihr rauschte. Der Stoff war an den oberen Ästen der Weide befestigt, die bis zum Boden reichten und einen natürlichen Blättervorhang bildeten.
Sie stand von ihrer kuscheligen Bettstatt am weichen Grasboden auf und trat zwischen den dünnen Ästen hinaus in die klare Nachtluft. Unzählige Sterne funkelten am tiefschwarzen Firmament. Doch wirkten sie blass im Vergleich zu den bunten, strahlenden Lichternkügelchen, die fröhlich die langen Äste der Eiche umschwirrten.
Die Feen sind heute wieder besonders emsig unterwegs - wie immer wenn Vollmond bevorsteht, dachte Lyra lächelnd.
Nach einigen Schritten hatte sie einen kleinen Fluss erreicht und betrachtete ihr Spiegelbild. Die rubinroten, gewellten Haare waren zerzaust und fielen ungebändigt bis zu ihren Hüften. Die normalerweise blassgrünen Augen wirkten im fahlen Mondlicht eher grau und blickten sie müde an. Das bodenlange Nachtkleid aus weißem Satin schmiegte sich anmutig an ihren Körper und betonte ihre weiblichen Rundungen.
Was hatte dieser Traum nur zu bedeuten? Warum träumte sie ihn immer und immer wieder? Und wer waren diese Menschen?
Diese Fragen schickte sie stumm in die Dunkelheit.
Ein leiser, mehrstimmiger Gesang schien ihr zu antworten. Eine klare und doch verspielte Melodie, friedlich und rein wie das Plätschern des Baches.
Also war der Tag nicht mehr weit, denn so begrüßten die Sylphen, die Luftgeister, stets den neuen Morgen.



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MichaelaMaria
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Beitrag20.09.2007 10:46

von MichaelaMaria
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Kleine Anmerkung:

Für diesen Text ist es nicht nötig die vorigen zu kennen (da es der alternative Anfang ist) ^^


GlG smile


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Mana
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Apollon
Beitrag20.09.2007 22:27

von Mana
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sagen wir mal so, jetzt haste das namensproblem nich mehr. qualitativ ists so geschrieben wie ichs von dir gewohnt bin, aber ob dieser anfang der geschichte besser ist als deine erste version kann ich zu diesem zeitpunkt noch nicht sagen, dazu müsst ich mehr davon sehn.
versuch doch vielleicht deine erste version zu verkürzen und mach dann einen zeitsprung hierher. was verkürzen angeht würd ich dir helfen. ich hab bei mir schon soviel material weggeschmissen da kenn ich keine hemmungen


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MichaelaMaria
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Beitrag20.09.2007 22:55

von MichaelaMaria
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Das mit dem Zeitsprung war eigentlich eh so geplant ... zuerst der Prolog, dann Alexia Kapitel, dann die Zwillinge (Zeitsprung) und dann hier weiter (Cedrick Kapitel bin ich mir noch nicht sicher) ...
nur müsst ich es im Zwillinge-Kapitel dann irgendwie rüberbringen, dass Alexandra im Elfenreich dann Lyra genannt wird ... viell komplett beschreiben wie sie in das Reich "gestolpert" ist?

So far, bis dann ^^
GlG smile

Kleine Frage noch: Das mit dem Zelt ... kann man sich das vorstellen lol2 Bzw wie stellst du dir das vor? Bin nicht sicher ob das richtig rübergekommen ist ^^


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MosesBob
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Beitrag21.09.2007 08:51
Re: [Fant] Legenden von Eternya - Geister der Vergangenheit
von MosesBob
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Guten Morgen!

MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Auf einmal ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem dumpfem Schlag. Vor Schreck kniff sie die Augen fest zusammen. Als sie ihre Lider wieder aufschlug starrte sie in zwei blinde, halb geschlossene Augen.

1. Wenn ich die Wahl habe, tendiere ich grundsätzlich zu „plötzlich“, weil der schärfere Klang dieses Wortes schlagartig etwas Unvermitteltes suggeriert.

2. Dass ein Knall ertönt, ist grundsätzlich natürlich richtig und legitim. Ich finde aber, dass dieses Verb in bestimmten Situationen dazu beiträgt, die Wucht eines Lautes zu minimieren.  Das kann man verhindern, indem man es einfach knallen lässt (gerne auch ohrenbetäubend) oder indem man „ertönen“ durch lebendigere und farbigere Verben ersetzt.

3. Ich hadere mit der Reihenfolge der ersten beiden Sätze: Auf einmal ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem dumpfem Schlag. Vor Schreck kniff sie die Augen fest zusammen. Wenn man es also genau nimmt, kniff sie Augen zusammen, nachdem der dumpfe Schlag ertönte: Nämlich vor Schreck ob des Knalls und des dumpfen Schlags. Demnach hätte sie zumindest schon sehen müssen, dass die Frau auf den Boden schlug, bevor sie die Augen zusammengekniffen hat.

Darüber hinaus würde ich das Adjektiv „fest“ streichen – wenn Augen zusammengekniffen werden, erfolgt das meines Erachtens zwangsläufig „fest“. Ansonsten würden sie lediglich geschlossen werden. Ein kleines Selbstexperiment:

(1) Entspann dich. Lehn dich zurück. Denk an das Rauschen des Meeres, an flüsterndes Gras und ätherische Öle … finde deine Mitte … und schließe deine Augen.

Der erste Teil des Experiments ist damit beendet. Aufwachen! Es geht weiter:

(2) Entspann dich. Lehne dich zurück. Denk an das Rauschen des Meeres, an flüsterndes Gras und ätherische Öle … finde deine Mitte … und jetzt kneif deine Augen zusammen! Na, war das fest? wink


MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Die Frau lag vor ihr am Boden, etwas Dunkles rann zähflüssig aus ihrem Ohr und der Nase.

Bei diesem Fehler habe ich mich neulich selber mal ertappt. Im Prinzip weiß doch jeder, dass dieses Etwas, das dunkel ist und zähflüssig fließt, Blut ist, oder? Warum es also verheimlichen? Es gibt Szenen, in denen sich ein Zweifel bezüglich der Herkunft der Flüssigkeit wacker halten kann. Diese hier gehört allerdings nicht dazu, wie ich finde.


MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Eine kleine Blutlache hatte sich um ihren Hinterkopf gebildet und breitete sich rasch aus, verklebte ihr strohblondes Haar. Sie hörte die schweren Schritte des Mannes, der sich langsam dem Bett näherte ...

Hollywood lässt grüßen. Jemand (am Besten noch ein Kind) liegt unter einem Bett. Ein Knall, ein dumpfer Schlag, eine toter Leib, der natürlich direkt vors Bett fällt, eine Blutlache – und dann auch noch die Schritte des Mörders, der sich nähert. Tut mir leid, aber bei dieser Szenerie habe ich ein Déjà vu – und Déjà vus sind bekanntlich Fehler in der Matrix. Im Ernst, ich würde dir raten, dich von dem klischeehaften Bild loszulösen, selbst wenn – oder vielleicht auch gerade weil – sie nur ein Traum ist.



MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Ein leichter Windhauch bewegte sie anmutig nach seinem geflüsterten Lied, das durch die Blätter der gewaltigen Silberweide über ihr rauschte.

Vier Adjektive in einem ansonsten schönen 20-Wörter-Satz wirken wie extrem gestrecktes Heroin: Das zieht einfach nicht. Ich finde, hier muss nur ein einziges Adjektiv gestrichen werden. Ahnst du, welches? Denk mal an die Selbstverständlichkeit der fest zusammengekniffenen Augen zurück. Und jetzt rollen wir den Satz mal von hinten auf:

Gewaltige Silberweide: Nichts dran auszusetzen. Man munkelt, es gibt auch Silberweiden, die weniger gewaltig sind.
Geflüstertes Lied: Seit „Deutschland sucht den Superstar“ wissen wir, dass Lieder nicht nur gejammert, geheult und sogar lauthals vergewaltigt werden können, sondern auch geflüstert. Ergo: Alles paletti.
Bewegte sie anmutig: Man kann sich auch ungelenk bewegen.
Leichter Windhauch: Ha! Da haben wir den Übeltäter! Ein Windhauch ist von Natur aus nicht besonders stark. Demnach würde ich das Adjektiv „leicht“ ersatzlos streichen. Dann klingt der Satz auch nicht so übersättigt.


MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Sie stand von ihrer kuscheligen Bettstatt am weichen Grasboden auf und trat zwischen den dünnen Ästen hinaus in die klare Nachtluft. Unzählige Sterne funkelten am tiefschwarzen Firmament. Doch wirkten sie blass im Vergleich zu den bunten, strahlenden Lichternkügelchen, die fröhlich die langen Äste der Eiche umschwirrten.

Wenn du dem Leser einen Gefallen tun möchtest, verbindest du diese beiden Sätze mit einem Komma. Die Konstellation des zweites Satzes lässt sonst zunächst den Trugschluss zu, es handle sich um eine Frage.


MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Die normalerweise blassgrünen Augen wirkten im fahlen Mondlicht eher grau und blickten sie müde an.

Hier würde ich „normalerweise“ streichen. Dass ihre Augen für gewöhnlich eine andere Farbe haben, sagt auch das Adverb „eher“ aus. „Normalerweise“ ist hier also überflüssig.


MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Was hatte dieser Traum nur zu bedeuten? Warum träumte sie ihn immer und immer wieder? Und wer waren diese Menschen?

Shocked
Verstehe ich jetzt etwas falsch, oder ist dir hier wirklich ein gewaltiger Patzer unterlaufen? Als du eingangs den Traum beschrieben hast, hast du folgendes geschrieben:
MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Sie kannte diese zwei Menschen, und es tat ihr weh sie so heftig streiten zu hören.






Fazit: Der Traum ist eine Hollywood-Adaption, nur leider keine besonders originelle. Da muss mehr Pfeffer rein. Ansonsten schadet es mit Sicherheit nicht, die Sätze selbstkritischer zu beäugen: Was ist überflüssig? Was ist wirklich nötig? In dieser Form lässt mich die Geschichte leider kalt.

Grüße,

Martin


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MichaelaMaria
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Beitrag21.09.2007 23:37

von MichaelaMaria
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Vielen Dank für deine ausführlichen Kommentare MosesBob!!!

Ich weiß, dass ich das Problem habe allzuleicht ins klischeehafte abzurutschen ... muss mich wohl mehr anstrengen ^^

Einige Sachen sind nicht so richtig rübergekommen lol2 Mit dem ersten Geräusch hat er sie geschlagen, und das zweite Geräusch war wie ihr Schädel gegen eine Regalkante stößt ... (das Geräusch des "zu Boden Fallens" hab ich garnicht erwähnt ...)

Und sie WEISS im Traum, dass sie diese Menschen kennt ... aber nicht wer sie sind usw ^^

Naja ich hab mir das zu Herzen genommen was du gesagt hast und den Traum ein "bischen" umgeschrieben:


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MichaelaMaria
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Beitrag21.09.2007 23:37

von MichaelaMaria
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Jemand rief ihren Namen. Ein dumpfes Echo umkreiste sie, verspottete sie, versuchte sie in die Irre zu führen. Wohin?
Die Dunkelheit um sie herum war fast greifbar. Der grob gemaserte Holzboden knarrte bei jedem noch so behutsamen Schritt. Am Ende des schmalen Ganges drang der schwache Schein einer flackernden Kerze unter der Tür hindurch.
Sie kniete am Boden und betrachtete ihre kleinen Hände. Sie waren überzogen von Blut, das im Kerzenschein schwarz glänzte, wie Öl.
Zwei blinde, weit aufgerissene Augen starrten sie an, umrahmt von langem strohblondem Haar, das in einer halb verkrusteten Blutlache schwamm. Die Tapser ihrer Finger waren darin zu erkennen. Zärtlich strich sie der Frau eine Strähne des glänzenden Haares aus der Stirn und summte eine erfundene Melodie.
Plötzlich weiteten sich ihre Pupillen, verschlangen ihre Augen bis nur noch zwei schwarze Löcher übrig waren. Kein Licht spiegelte sich mehr in ihnen. Die Schwärze quoll heraus und rann unnatürlich schnell dem Gesicht der Frau entlang auf den Boden und streckte ihre unheiligen Krallen nach ihr aus. Sie wollte fliehen, doch es war zu spät. Die Dunkelheit kroch an ihren Beinen hoch und brannte sich wie Feuer in ihr Fleisch. Sie wollte schreien, doch kein Laut drang aus ihrer schmerzenden Kehle. Bald hatte die Finsternis ihren Körper verschlungen und drang in ihren Mund, ihre Nase, ihre Augen ...

Lyra schreckt aus dem Schlaf hoch.


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MosesBob
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Beitrag22.09.2007 00:14

von MosesBob
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Das klingt doch gleich besser! smile

Eine Sache trotzdem noch:

MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Zärtlich strich sie der Frau eine Strähne des glänzenden Haares aus der Stirn und summte eine erfundene Melodie.
Plötzlich weiteten sich ihre Pupillen, verschlangen ihre Augen bis nur noch zwei schwarze Löcher übrig waren. Kein Licht spiegelte sich mehr in ihnen. Die Schwärze quoll heraus und rann unnatürlich schnell dem Gesicht der Frau entlang auf den Boden und streckte ihre unheiligen Krallen nach ihr aus. Sie wollte fliehen, doch es war zu spät. Die Dunkelheit kroch an ihren Beinen hoch und brannte sich wie Feuer in ihr Fleisch. Sie wollte schreien, doch kein Laut drang aus ihrer schmerzenden Kehle. Bald hatte die Finsternis ihren Körper verschlungen und drang in ihren Mund, ihre Nase, ihre Augen ...

Der erste hier zitierte Satz wird aus der Sicht des träumenden Kindes geschrieben. Das Weiten der Pupillen geht jedoch, wenn ich das richtig verstanden habe (ich musste den Text ein paarmal lesen, um es zu verstehen) von der Frau aus, die auf dem Boden liegt. Da die beiden Protagonisten gleichgeschlechtlich sind, führt es zu Verwirrungen, wenn du von „ihren“ Pupillen sprichst, wo doch zuvor von einer aktiven Geste des Mädchens an der Frau die Rede war.

Grüße,

Martin


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Ralphie
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Beitrag22.09.2007 01:04

von Ralphie
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Das ewige Leid mit den Fürwörtern. Hatte Onkel Ralphie nicht davor gewarnt? Trotzdem ist der Text meisterhaft.

Zitat:
Sie waren überzogen von Blut, das im Kerzenschein schwarz glänzte, wie Öl.


Obwohl vom Duden her kein Komma vor "wie Öl" gehört, verleiht dieses Komma dem Satz Kraft. Muss ich mir merken.

Zitat:
Jemand rief ihren Namen. Ein dumpfes Echo umkreiste sie, verspottete sie, versuchte sie in die Irre zu führen. Wohin?


Wahnsinn! *neidvollblick*

Zitat:
Bald hatte die Finsternis ihren Körper verschlungen und drang in ihren Mund, ihre Nase, ihre Augen ...


Ein tolles Bild! Da kriegt man ja eine Gänsehaut. Daumen hoch
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MichaelaMaria
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Beitrag22.09.2007 13:55

von MichaelaMaria
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@Ralphie: VIELEN DANK lol2 Aus deinem Munde *auf den Boden werf und Füße küss* lol2

@MosesBob: Ja das stimmt mit den Fürwörter das ist ziemlich verwirrend ... habs jetzt versucht ein bischen zu "entschärfen" ...:

----------------

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Jemand rief ihren Namen. Ein dumpfes Echo umkreiste sie, verspottete sie, versuchte sie in die Irre zu führen. Wohin?
Die lauernde Dunkelheit um sie herum war fast greifbar. Der grob gemaserte Holzboden knarrte bei jedem noch so behutsamen Schritt. Am Ende des schmalen Ganges drang der schwache Schein einer flackernden Kerze unter der Tür hindurch.
Sie kniete am Boden und betrachtete ihre kleinen Hände. Sie waren überzogen von Blut, das im Kerzenschein schwarz glänzte, wie Öl.
Zwei blinde, weit aufgerissene Augen starrten sie an, umrahmt von langem strohblondem Haar, das in einer halb verkrusteten Blutlache schwamm. Die Tapser ihrer Finger waren darin zu erkennen. Zärtlich strich sie der Frau eine Strähne des glänzenden Haares aus der Stirn und summte eine erfundene Melodie. Sie nannte die Frau Elena. So hieß ihre kleine Stoffpuppe, die hatte auch so schöne blonde Haare.
Plötzlich weiteten sich Elenas Pupillen, verschlangen ihre Augen von innen heraus bis nur noch zwei schwarze Löcher übrig waren. Kein Licht spiegelte sich mehr in ihnen. Die Schwärze quoll heraus und rann unnatürlich schnell Elenas bleiches Gesicht entlang auf den Boden und streckte ihre unheiligen Krallen nach ihr aus. Sie wollte fliehen, doch es war zu spät. Die Dunkelheit kroch unaufhaltsam an ihren Beinen hoch und brannte sich wie Feuer in ihr Fleisch. Sie wollte schreien, doch kein Laut entrang sich ihrer schmerzenden Kehle. Bald hatte die Finsternis ihren Körper verschlungen und drang in ihren Mund, ihre Nase, ihre Augen ...

Lyra schreckt aus dem Schlaf hoch. Sie atmete schwer und ihr Herz raste, als wollte es aus ihrer Brust springen. Nach einigen Momenten in denen sie panisch durch das kleine Zelt starrte, fand sie schließlich  zurück in die Realität.
Sie hatte geträumt. Nur geträumt.


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Beitrag22.09.2007 17:03

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Die 9 in der Bewertung kommt von mir und gilt für die letzte Version.
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MosesBob
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Beitrag23.09.2007 00:11

von MosesBob
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Na siehste woll! Viel besser. smile

Nur eine Sache noch:

MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Die Schwärze quoll heraus und rann unnatürlich schnell Elenas bleiches Gesicht entlang auf den Boden und streckte ihre unheiligen Krallen nach ihr aus.

Wie Schnell breitet sich eine solche Schwärze denn für gewöhnlich aus? „Unnatürlich“ passt hier nicht, weil ich keine Möglichkeit zum Vergleich habe, welche Geschwindigkeit hier natürlich ist. Ich würde es  z. B. durch „rasend“ ersetzen.

Grüße,

Martin




Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Die 9 in der Bewertung kommt von mir und gilt für die letzte Version.

Die Bewertung kann sie doch gar nicht sehen, Ralphie. Ist doch nur für uns Mods. Wink


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Beitrag23.09.2007 00:22

von MichaelaMaria
pdf-Datei Antworten mit Zitat

MosesBob hat Folgendes geschrieben:
MichaelaMaria hat Folgendes geschrieben:
Die Schwärze quoll heraus und rann unnatürlich schnell Elenas bleiches Gesicht entlang auf den Boden und streckte ihre unheiligen Krallen nach ihr aus.  

Wie Schnell breitet sich eine solche Schwärze denn für gewöhnlich aus? „Unnatürlich“ passt hier nicht, weil ich keine Möglichkeit zum Vergleich habe, welche Geschwindigkeit hier natürlich ist. Ich würde es z. B. durch „rasend“ ersetzen.


Vielleicht sollte ich schreiben:

Die dickflüssige Schwärze quoll heraus und rann unnatürlich schnell Elenas bleiches Gesicht entlang auf den Boden und streckte ihre unheiligen Krallen nach ihr aus.  


Zitat:
Die Bewertung kann sie doch gar nicht sehen, Ralphie. Ist doch nur für uns Mods.

Achsoooo und ich hab mich schon gefragt wo das zu sehen ist und das halbe Forum durchforstet lol2 lol2 lol2
Ihr habt eine Bewertung?

GlG smile

Und VIELEN LIEBEN DANK für eure Hilfe!!!!


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Beitrag23.09.2007 00:25

von Ralphie
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Vielleicht solltest du auch die Adjektive in diesem Satz der Löschtaste anvertrauen.  Wink
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Ralphie
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Beitrag23.09.2007 00:28

von Ralphie
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Zitat:
Die Bewertung kann sie doch gar nicht sehen, Ralphie. Ist doch nur für uns Mods. Wink


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Mana
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Apollon
Beitrag23.09.2007 12:44

von Mana
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Zitat:
Sie wollte schreien, doch kein Laut entrang sich ihrer schmerzenden Kehle. Bald hatte die Finsternis ihren Körper verschlungen und drang in ihren Mund, ihre Nase, ihre Augen ...


hier würde ich vielleicht mehr zum ausdruck bringen das sie in panik gerät, was sie doch hoffentlich tut

Zitat:
zurück in die Realität.


das wort realität find ich zu modern, wie wäre es mit wirklichkeit?


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Mana
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Apollon
Beitrag15.10.2007 13:51

von Mana
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tagchen michaela,
ich weiss du hast viel zu tun, aber ich weiss auch dass du diesen teil schon überarbeitet hast, so würde es mich sehr freuen wenn du das bereits von dir überarbeitete mit uns teilst, da ich deine geschichte und deinen schreibstil liebe^^

edit: und ich weiss ich stehe mit meiner meinung net alleine da


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