18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Liebe einen Inder
Teil 31


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Lyrika
Leseratte
L


Beiträge: 130
Wohnort: Berlin


Liebe einen Inder
L
Beitrag15.08.2010 00:21
Teil 31
von Lyrika
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Langsam nährte ich mich von hinten an ihn heran. Der frische seifige Geruch stieg mir in die Nase und ich blickte auf seinen Rücken. Sein T-Shirt lag eng an ihm und gab jeden seiner Muskeln wieder. Er erhielt dadurch eine Männlichkeit, die mir die Sinne raubte. Zaghaft hob ich meine Hand und berührte sachte einen seiner Muskeln. Verblüfft über diese Berührung drehte er sich herum und blickte mich an. Still standen wir uns gegenüber. Er schaute an mir vorbei und suchte anscheinend Kim. Ich schüttelte den Kopf und nickte nach hinten über meine Schulter. Ich drehte mich herum und wir schauten in dieselbe Richtung. Kim saß nicht mehr auf dem Blumenkübel. Sie war gegangen und überließ mich meinem Schicksal.
Verstohlen nahm er meine Hand und wir liefen die Straße herunter. Der Tag nährte sich dem Ende und die Sonne liebkoste den Horizont, bis dieser sie zu einem Rendezvous einlud. Schweigend, Hand in Hand, liefen wir kreuz und quer durch die Straßen der Stadt. Die Dämmerung umhüllte uns längst, als er mich plötzlich in einen Hauseingang drängte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Was hatte er vor? Er probierte, ob sich die Haustür öffnen ließ und drückte die Klinke herunter. Leise schlüpften wir durch die Tür und gingen durch den Hausflur bis zu dem im dunkel gelegenen Hinterhof. Es war ein altes Gebäude um die Gründerzeit gebaut und bot einige dunkle Ecken. Eine davon suchte sich Vivek aus. Ich fühlte mich wie in einem Abenteuer. Zwei verbotene Dinge; betreten eines Hinterhofes, deren Mieter man nicht war und die Begegnung mit Vivek, die nicht sein durfte. Wir standen, geschützt vor Blicken anderer, in einer der Ecken. Verschwommen konnte ich in der inzwischen angebrochenen Nacht sein Gesicht wahrnehmen. Er umarmte mich zärtlich und schob mich mit seinem Körper an die Wand Nun sah ich ihn nicht mehr und meine Sinne konzentrierten sich auf das Hören, Riechen und Fühlen.
Eingekeilt zwischen der Wand und seinem Körper überließ ich meinem Herz die Regie. Er kam mit seinem Gesicht näher und ich spürte seinen warmen Atem, der stoßweise an mein Ohr drang. Seine Hand fand den Weg in meinen Nacken. Ich streichelte ihm innig über den Rücken. Er berührte mit seiner Nase meine Wange und ich schwang herum. Zaghaft begegneten sich unsere Lippen. Er ließ von meinen Lippen ab und liebkoste meinen Hals. Dabei zog er mich mit der Hand im Nacken ein wenig nach hinten. Ich stöhnte leise auf und wand mich unter seinen Liebkosungen. Er verstärkte den Druck in meinem Nacken. Seine andere Hand strich an meiner einen Körperhälfte hoch und runter. Seine Lippen tanzten auf meinem Hals und ich krallte mich fester in seinen muskulösen Rücken. Er bäumte sich ein wenig auf und zog meinen Kopf zu sich herum. Seine freie Hand strich mir über die Augenbrauen, zeichnete meine Nase nach und ich küßte seine Finger, als er mir über die Lippen strich. Die Erregung in seinem Körper war deutlich zu spüren, als er mich fester an die Wand drückte. Das Verlangen nacheinander war schmerzvoll und erleichternd zugleich. Seine Hand ruhte jetzt auf meiner Wange. Er hielt inne und ich konnte nicht abschätzen, was passieren würde. Dann kamen seine Lippen näher, preßten sich auf meine und gleichzeitig öffneten wir unsere Lippen. Unsere Zungenspitzen berührten sich schüchtern, spielten liebevoll miteinander, bevor sie danach heftig und fordernder miteinander unsere Begierde in die Höhe trieben. Seine Hand wich von meiner Wange und schob sie unter mein T-Shirt. Ich begann den Verstand zu verlieren. Vivek kitzelte eine nie geahnte Wildheit aus mir heraus. Ich griff in seine Haare und preßte seinen Kopf fester an mich, um seinem Zungenspiel Nachdruck zu verleihen. Seine warme weiche Hand lag unter meinem T-Shirt und massierte liebevoll meine Haut. Nun drückte er seinen Oberkörper an mich und ich spürte, wie heftig sein Herz klopfte. Die Hand in meinem Nacken löste sich und die auf meinem Rücken wurde zurückgezogen. Irritierte verlangsamte ich unser Zungenspiel. Mit beiden Händen umfaßte er mich an der Taille und hob mich küssend in die Höhe. Ich schlang meine Beine um seine Hüften und er trug mich ein Stück in den Hinterhof, setze mich auf einen der Pfeiler ab und zog mich mit einer Hand fester an seinen Unterlieb heran. Nicht wissend, was kommen würde, vertraute ich mich seiner Handlung an. Wir küßten uns so intensiv, mal schnell, mal langsam, mal zaghaft.
Plötzlich ertönte ein Geräusch, was durch den Hinterhof seinen Widerhall fand. Erschrocken unterbrachen wir unsere Hingabe. Er streichelte mich über die Augen und flüsterte:
„Keine Angst, ich beschütze dich.“ Ich ließ meine Hand über seinen Rücken gleiten.
„Nicht, daß wir Ärger bekommen.“ Er lachte leise und drückte mich liebevoll an sich.
Schweigend liebkosten wir uns, jeder in seinen Gedanken, noch eine Weile.
„Darf ich dich was fragen?“, nahm ich dem Schweigen sein Ende.
„Du darfst mich alles fragen, meine Schöne.“, wisperte er.
„Woher kommst du eigentlich? Also, ich meine, weil du so einen wundervollen dunklen Teint hast.“, fragte ich mehr entschuldigend als neugierig.
„Nur nicht so schüchtern. Meine Eltern sind Inder. Mein Bruder und ich sind in Mumbai geboren, aber mit vier Jahren kamen wir nach Deutschland.“, klärte er mich auf, während er meine Hand mit Küssen übersäte. Ich kicherte leise.
„Was?“, fragte er mit amüsierter Stimme. Die Dunkelheit umhüllte uns völlig.
„Und ich dachte du bist Italiener, Spanier oder Grieche.“
„Ja, könnte man denken. Ich bin nicht ganz so dunkel, wie viele Inder es sind.“ Unser Gespräch wurde unterbrochen, denn es ging plötzlich Licht im Hof an und erhaschte nur einen Teil von uns. Er ging zurück, ich sprang von dem Pfeiler und er packte meine Hand. Im schnellen Schritt verdrückten wir uns wieder in die Ecke, aus der wir kamen. Es erhallten Schritte, eine Tür wurde geöffnet, dann vernahm man ein Klappen von einer der Mülltonnen, die sich auf dem Hof befinden mußten. Er legte mir einen Finger auf den Mund und deutet mir damit an, ich sollte leise sein. Sein Finger war so verlockend, daß ich anfing ihn zu küssen. Die Lust aufeinander war noch nicht verebbt und er nahm jetzt seine anderen Finger hinzu und streichelte meine Lippen unter meinen Küssen. Mit einem tiefen stöhnen zog er die Hand weg und küßte mich abermals wild und entschlossen. Sein Ungestüm ließ mich ein wenig zur Seite straucheln und ich trat mit dem Fuß geräuschvoll auf den Boden. Augenblicklich waren wir wieder ruhig, aber der Person an der Mülltonne entging der Schall nicht.
„Ist da jemand?“, fragte die Person in die Dunkelheit hinein. Stille. Da kein weiteres Geräusch kam, erlösch das Interesse der Person und Schritte verrieten, daß sie sich entfernte. Wir standen lautlose in der Ecke und warteten, bis keine Schritte mehr zu hören waren.
„Ich geh mal besser.“, sagte ich leise und schob mich an ihm vorbei.
„Ok, bevor wir Ärger bekommen.“, antwortete er und stellte sich vor mich, nahm meine Hand und führte mich zu den Ausgang des Hofes. Er drückte die Klinkte der Tür herunter und zog an ihr. Es passierte nichts. Dann zog er noch einmal. Die Tür gab uns unsere Freiheit nicht wieder. Ich erschrak, als ich begriff, daß die Person die Tür abgeschlossen hatte. Konnte sie doch nicht wissen, daß sich zwei Verliebte auf dem Hof befanden. Zwei Verliebte, fragte ich mich. Hatte ich mich in Vivek verliebt? Die Antwort wollte ich mir später geben. Jetzt stand die Frage im Vordergrund, wie wir hier heraus kamen.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Liebe einen Inder
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Neumond, Teil 1
von jcl
jcl Werkstatt 13 22.03.2024 15:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Teil des Schiffs, Teil der Crew
von NIKSTK
NIKSTK Roter Teppich & Check-In 8 19.07.2023 01:07 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Der Mann der es kann - Teil 1
von Günter Wendt
Günter Wendt Trash 13 21.05.2023 16:29 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Ein erster Teil meines Textes
von Willi60
Willi60 Einstand 4 26.07.2022 14:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Redlight District
Ein ganz normaler Mann (Teil 1)
von Hera Klit
Hera Klit Redlight District 6 12.06.2022 20:04 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlung

von JT

von BiancaW.

von Münsch

von Enfant Terrible

von Lady_of_words

von MoL

von Dichternarzisse

von Keren

von silke-k-weiler

von Boudicca

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!