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Teil 24


 
 
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Lyrika
Leseratte
L


Beiträge: 130
Wohnort: Berlin


Liebe einen Inder
L
Beitrag15.08.2010 00:09
Teil 24
von Lyrika
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich lief wie ferngesteuert in die Mensa. Kim hatte ich nach meinem peinlichen Auftritt nicht mehr gesehen. Vielleicht ist sie ja nach dem Loch im Boden fündig geworden? Es war mir ein großes Bedürfnis mich bei ihr zu entschuldigen. Wenn Kim sich beruhigen wollte, griff sie nach einer Tasse heißer Schokolade. Und die gab es in der Uni nur in der Mensa. Gelegentlich schaute ich über meine Schulter, um mich zu vergewissern, daß mir weder Zayed noch Professor Hempel folgten. Die Mensa wies viele Studenten auf, aber keiner von ihnen war Kim. Suchend lief ich durch die Reihen der Tische, reckte meinen Hals und blieb verwundert stehen. Wo war sie denn hin? Ich legte die Stirn in Falten und durchforstete mein Hirn, nach Orten, wo sie sich verkrochen haben könnte.
„Mein Schatz, schau nicht so zerknittert.“ Ich zuckte so zusammen, daß ich einen kleinen Satz machte.
„Hast du mich erschreckt.“, sagte ich ausatmend mit der Hand auf meiner Herzregion liegend. „Was machst du hier?“, fragte ich Matthias.
„Die Vorlesung fiel aus und nun wollte ich was essen. Willst du auch was?“, fragte er und schielte auf die Tafel, die die heutigen Speisen präsentierte.
„Nein, mir ist nicht gut. Vielleicht später.“ Nun schielte er auf meinen Unterleib und wurde nervös.
„Ist alles in Ordnung mit dir? Komm, du mußt dich setzten. In deinem Zustand mußt du dich schonen.“ Er fisselte an mir herum und drückte mich auf einen Stuhl. Dann bücktet er sich vor mich, nahm meine Hand und lächelte mich völlig vertrottelt an.
„Jetzt ist noch alles in Ordnung, aber später wird es mir richtig dreckig gehen.“, stellte ich für mich fest und durfte nicht an die mir noch bevorstehende Unterhaltung mit Hempel denken. Matthias schaffte es doch tatsächlich, noch vertrottelter zu lächeln. Ich beugte mich zu ihm herunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Hast du nen Knall?“ Er rückte ein Stück von mir ab und schaute mich verwundert an.
„Weil du so blöde grinst.“, gab ich ihm die Antwort auf die unausgesprochene Frage. Sein lächeln stellte sich von völlig vertrottelt auf vertrottelt zurück.
„Weil ich mich so freue.“, jubelte er verhalten.
„Auf was freust du dich?“, wollte ich wissen.
„Na, auf das, was auf dich zukommt. Ich weiß es schon.“
„Wie, du weißt es schon und freust dich auch noch?“, fragte ich gefährlich scharf nach. Mein Freund freut sich, daß ich den Anschiß meines Lebens bekommen würde? Er stand auf und wurde unsicher in seiner Aussprache.
„Ja, freust du dich denn nicht?“ Mir platzte gleich der Kragen. Nun stand ich auch auf.
„Doch! Doch ich freue mich. Es ist das Beste, was mir je passiert ist. Und ich hoffe, daß es noch so oft passieren wird. Hach, freue ich mich.“ Die Falten auf meiner Stirn verwandelten sich zu langen Furchen. Es hat der den Nobelpreis verdient, der Männern beibringt, was Frau zwischen den Zeilen der Sätze meint. In diesem Fall war die pure Ironie gemeint. Der Nobelpreis geht an niemanden, da mich Matthias plötzlich an sich riß und mir ins Ohr sagte: „Hoffentlich geschieht das noch oft.“ Und nun platzte mir der Kragen. Ich entwand mich aus seiner Umarmung und schnaubte Luft aus meiner Nase. War das seine Rache nach dem Streit? Wie charmant, dachte ich und drängelte mich an ihm vorbei. Er verstand die Welt nicht mehr und brubbelte ein `Was denn?`. Bevor ich ging, drehte ich mich zu ihm herum und schaute ihm direkt in die Augen. Ich erkannte, daß er nicht mehr wußte, wie ihm geschah. Mir stand nicht der Sinn danach, mit ihm weiter zu reden. Außerdem war ich sauer auf ihn. Da freut er sich über meinen peinlichen Auftritt und wünschte mir mehr davon.
„Gott, bist du bescheuert.“, knallte ich ihm unverblümt ins Gesicht und ließ ihn stehen.
Matthias schaute ihr nach und fragte sich, ob Schwangere immer so launisch sind.

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