Rausch

[Sir Charles Blackwood]

würde ich eher in die Kategorie "Phantasie" einordnen, als in einem "Kurzkrimi"

[OceanChild]

Hmm, schwierig. Ein Vampir, der eine Kuh anknabbert. Weiß nicht, ob das etwas zu sehr am Thema vorbei ist. Vorgabe war ja ein Verbrechen im Urlaub. Leider nur eine 2 von mir.

[Nemo]

Lieber Autor oder liebe Autorin,

schön, dass Du den Mut zu einem ausgefalllenen Zukunftsszenario hattest. Aber musste es unbedingt eine Vampirstory werden? Die werden vom Konfliktstoff heutzutage immer so flach. Vor allem in neuerer Zeit, in welcher das Vampir auch noch von seiner sexuellen Konnotation gelöst wird und den Problemen, die damit früher einhergingen. Das Vampir, als Lebenssaft trinkende, ewig lebende und tierisch triebhafte Figur ist immer auch ein Bild, ein Symbol für das verlockend Bedrohliche, das Bewundernswerte und sittlich Abstoßende zugleich, wenn es seine Reißzähne in das Fleisch anderer Menschen schlägt, dadurch Jugend trinkt und frei von gesellschaftlichen und gesetzlichen Zwängen seine Lust stillt; und es ist damit stets ein moralischer Appell. Da schauerts mich immer etwas, wenn ich das Vampir vollkommen von diesen Inhalten befreit sehe, seine Motive zu bloßem Appetit auf (irgendein) Blut vereinfacht, und nicht die größeren Themen thematisiert werden, die sich dahinter verstecken. Der Mythos des Vampirs verflacht dadurch zunehmend. Das Symbol steht nur noch für sich selbst.

Daher hatte ich auch das Gefühl, es fehle ein wenig die Pointe. Im Prinzip läuft die Geschichte so ab: Vampir darf aus politischen Gründen kein Blut trinken, setzt sich darüber hinweg und schlabbert eine Kuh aus. Gegen die Lust ist halt kein Kraut (Gesetz) gewachsen. Auch, wenn ich die Geschichte ein wenig flach finde, hat das Szenario einen gewissen Witz, obwohl schon heute mancher mutmaßen würde, die Regierungen seien mit Blutsaugern besetzt.

Beste Grüße
Nemo

[Mercedes de Bonaventura]

Zuerst dachte ich: „Vampir“ ist sicher bloß eine Umschreibung für jemanden, aber dann…
Vampire? Ernsthaft?
Ist das nicht vielleicht eher Fantasy/Jugendbuch und weniger Krimi?
Die „Trinkszene“ ist vom Stil her gar nicht so schlecht.
Aber der Inhalt ist nicht nach meinem Geschmack…
Leider.
Trotzdem,  so wie jeder der mitgemacht hat, bekommst auch du ein: „Bravo!“

Lg M.

[Maria]

Lieber Autor,

leider habe ich keine Zeit für eine ausführliche Kommentierung der vielen Geschichten gefunden. Bewertet habe ich bei allen gleich: hab alle Geschichten dreimal gelesen und nach einem mehr oder weniger gedanklich vergleichenden Schema vorbewertet. Also nichts Starres, sondern eher ein grobes Gerüst plus 'aus dem Bauch', welche Geschichte unterhält mich als KRIMI, nicht als sonstiges Textgewerk.

1. ist es wirklich ein Krimi
2. Autor hält das Wort „Spannung“ nicht für einen Song von den Prinzen
3. konnte ich die Aufgabenstellung wiederfinden
4. Logik, Glaubwürdigkeit
5. Gesamteindruck, Sprache, Originalität, Handwerkszeug

Eine detaillierte Kommentierung kriegst du natürlich, wenn es dich interessiert. Einfach PN und ich komme angeflogen.

LG
Maria

[Malaga]

Sprachlich nicht schlecht, aber: was soll uns das sagen? Auszug aus einem Vampirroman? Wo bleibt der Bezug zur Themenstellung? Wenigstens Pointe? Oder Höhepunkt?

[sweety1610]

... aber der Inhalt fesselt nicht. Ist etwas aus der Luft gegriffen, das Bluttrink-Verbot, dann die Kuh und dann der lockere Zahn, der ausfällt.

[MadameMimm]

Hallo,

eine Vampirgeschichte als Krimi? Ganz ehrlich, ich muss passen, wenn es darum geht, herauszufinden, ob die Kriterien hier auch gelten. Mein Gefühl sagt mir, dass du eine Fantasy-Story abgeliefert hast, keinen Krimi.

Deine Geschichte selber ist sprachlich sehr interessant. Du verwendest einige frische Vergleiche und die Vorstellung, die Erde würde nur noch von Vampiren bevölkert, ist auch sehr spannend. Da kannst du mehr draus machen. Nur für den Wettbewerb passt der Beitrag nicht. Aber ich lass mich gern eines Besseren belehren - nur nicht beißen!  

[Aknaib]

Hallo unbekannte Verfasserin oder Verfasser dieses Textes,

bei der Bewertung bin ich davon ausgegangen, wie wurden die Wettbewerbsbedingungen umgesetzt, bezogen auf: ist der Urlaub vorhanden, erkenne ich eine Inspiration zum Bild, Erfüllung des Genre Krimi; Idee und Umsetzung  

Urlaub: vorhanden

Bildbezug: vorhanden

Genre: Ein Krimi ist gekennzeichnet durch: Täter/Opfer +Verbrechen– Motiv- Aufklärung
Es gibt im Sinne der Vampire kein Verbrechen. Somit entfallen alle Krimikriterien Fazit: Geschichte ist kein Krimi.

Idee und Umsetzung:
Die Idee Vampire haben die Menschheit leergetrunken ist an sich Klasse.
Jedoch passt das nicht zum Krimi. Wenn Vampire die Menschen beseitigt haben, dann ist ein Vampir der statt Menschen- Tierblut trinkt kein Verbrecher, zumindest geht nicht aus der Geschichte hervor, dass dies ein Verbrechen ist.

Leider kann ich hier nur wenige Federn geben.


Herzliche Grüße
Bianka

[Schmierfink]

Finde du machst es dir durch die Schaffung des sehr eigenen Settings unnötig schwer, außerdem hat es wenig mit nem Krimi zu tun, stilistisch dafür OK.

[Pütchen]

Hallo

Mehr eine Vampirgeschichte als ein Krimi, aber durchaus Bezug zur Vorgabe

Das Ende hat mich wieder zum Grinsen gebracht ...

Viele Grüße, Pütchen

[Nihil]

Liebe/r Autor/in von „Rausch“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einbindung der Vorgaben, Einfallsreichtum, Umgang mit der Wortbegrenzung)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

1)
Geschichten mit Vampiren gibt es häufiger, da kommt es dann auf die weitere Umsetzung an. Du lässt kurz anklingen, dass es kaum noch Menschen auf der Erde gibt, weil die Vampire sie töten mussten. Tiere dürfen aber auch nicht verspeist werden. Hier tun sich jetzt zwei Fragen auf: Warum halten sie nicht einfach ein paar Menschen als Nutztiere? Und: Warum sterben Lebewesen automatisch, wenn Vampire von ihnen trinken? Sie müssen ja nicht gleich die ganzen fünf Liter aus einem Menschen saugen. Zwei dürften für einen Tag wohl auch ausreichen. Dass Vampire nun genau so spießig werden wie manche Menschen und als Touristen die ganze Welt bereisen, ist zwar ironisch, aber auch ein wenig seltsam. Deine Geschichte ist für mich nämlich nichts Halbes und nichts Ganzes. Weder Gruselgeschichte, noch Krimi oder komische Unterhaltung. 450 Wörter reichen natürlich nicht aus, um eine völlig veränderte Welt glaubwürdig darzustellen. Für das eigentliche „Verbrechen“ hätten hingegen 30 Wörter ausgereicht.

2)
Am Anfang erzeugst du Verwirrung, eben weil du, wie oben schon angesprochen, nicht ausführlich genug auf die veränderte Welt eingehst (eingehen kannst). Stattdessen nutzt du eine seltsame Überleitung, um notdürftig ein paar Fakten einzustreuen. Dass Anselm etwa auf die Armbanduhr schaut, nur um noch einmal seinen Hass über die Zeit auszudrücken, finde ich sehr bemüht. Warum trägt er dann überhaupt eine Uhr? Spielt Zeit für einen alten Vampir wie ihn überhaupt eine Rolle?Weiterhin weiß man nicht, dass du die „Gedankenleserin“ ernst meinst. Zu diesem Zeitpunkt hast du noch nichts von übernatürlichen Kräften erwähnt. Auch stellst du die Touristenführerin wie selbstverständlich vor – der Leser kann sich unter ihr jedoch erstmal nichts vorstellen. Die Tötung der Kuh fand ich nicht gut genug begründet. Wenn er Hunger hat oder süchtig nach Blut ist, hättest du diese Sucht viel intensiver beschreiben müssen. Nur zu sagen: „Rausch umnebelte seine Sinne.“ reicht da nicht aus. Und eben weil man als Leser größtenteils von der Handlung verwirrt ist, entsteht auch keine Spannung. Die Handlung verdichtet sich nicht und es gibt keine gelungene Pointe am Ende. Die Geschichte wirkt beliebig und deswegen eher langweilig. Zudem haust du manchmal Informationen raus, die nichts zum Fortgang der Handlung beitragen, wie etwa Anselms loser Zahn, der keine Rolle spielt.

3)
Sprachlich ist der Text durchwachsen. Mich stören die Ellipsen, die am Ende bevorzugt auftreten und die fehlende Atmosphäre. Packende oder originelle Beschreibungen sucht man leider vergeblich. Hinzu kommen einige Unschönheiten:

[Chouette]

In meinen Augen eine Vampirgeschichte, kein Krimi. Das Verbrechen besteht darin, dass der Täter eine Kuh tötet, um ihr Blut zu trinken, was gegen die verordnete Blutabstinenz verstößt. Als Straftat nicht sehr überzeugend. Das ist sicher satirisch gemeint, wie auch der ganze Ton der Geschichte satirisch ist. Da Urlaub und Verbrechen immerhin vorhanden sind, vergebe ich 2 Federn.

[Traumtänzerin]

Ich enthalte mich aus offensichtlichen Gründen.

[femme-fatale233]

Guten Morgen Autor!

Leider konnte ich erst gestern anfangen, die Texte zu lesen, und werde meinen Kommentar dementsprechend kurz halten, um noch alle Werke lesen zu können. Daher hier meine knappe Bewertung:

Was mir gefallen hat:

Der Titel - er macht neugierig auf das, was kommt.

Die Entziehungskur in Kanada - herrlich schräge Idee. So wie wir uns in der Betty-Fords-Klinik die Drogen abgewöhnen, zum Neujahr gegen das Rauchen kämpfen oder wie Tiger Woods eine Therapie gegen die Sexsucht beginnen, macht der Vampir eine Entziehungskur in Bezug auf seine Blutlust.

Was mir nicht gefallen hat:

Die Vampirgeschichte - ich habe Twilight gelesen. Das ging ja noch so gerade, aber seit dem kommt mir bei Vampirgeschichte echt das Kotzen - und zwar, weil die immer irgendwie gleich sind.

Die abgedroschene Vorgeschichte - okay, die Menschheit stirbt vielleicht irgendwann mal aus, das ist realistisch. Nicht realistisch ist jedoch, dass die Vampire, die jetzt die Regierung bilden, dem Artenschutz zu Liebe auf das Fressen bestimmter Arten verzichten. Im Prinzip ist die ganze Geschichte sehr konstruiert.

Die Spannung - wo ist sie? Ja okay, da ist der "Höhepunkt" mit der Kuh, aber wirklich spannend wird es nicht. Schade.

Fazit: Meins ist es nicht, aber es ist ja auch nicht soooo schlecht, unteres Mittelfeld. Ich hoffe ich war nicht zu gemein?  

Liebe Grüße,
Caro

[Rosanna]

Moin,
bin spät dran, grins.
Die Beschreibung des Vampirs und seiner "schönen, neuen Welt" gefallen mir, der Stil ist flüssig. Nur der Inhalt passt mir nicht so richtig. Für mich enthält dieser Krimi viel zu viel Fantasy um noch als solcher zu gelten. Zusätzlich fehlt mir die Auflösung oder ein vergleichbar runder Abschluss. Der aufsässige Vampir könnte von der Touristenführerin (übrigens klasse Idee, so ein Vampir- Sightseeing...) in Stücke gerissen werden, um die Artenvielfalt nicht zu gefährden, o.ä.
Das Vogelskelett ist nicht dabei. Daraus kann ich dir punktetechnisch keinen Strick drehen, weil es nicht zwingend gefordert war, trotzdem wäre es schön gewesen.

5 Punkte

LG,
Rose

[versgerber]

Der vorgegebene Rahmen reicht einfach nicht, um eine schlüssige fantastische Umgebung aufzubauen.
Dementsprechend ist das für mein Empfinden auch hier nicht gelungen.
Tut mir leid.
lg

[Traumtänzerin]

Hallo alle miteinander! 

Vielen lieben Dank für eure Kommentare. Einige haben sich ja eine Wahnsinns-Arbeit gemacht (besonders Nihil - mal wieder).

Ich schätze die durchgängig ehrliche Bewertung und Kommentierung während dieses Wettbewerbs sehr. Natürlich ist negative Kritik nie unbedingt etwas, das man freudestrahlend entgegen nimmt. Aber in diesem Fall ist sie mehr als berechtigt. Danke euch allen dafür!!

Bevor ich auf eure Kommentare im Detail eingehe, möchte ich eines sagen:
Ich bin definitiv kein Vampir-Twilight-sonstwas-Fan.
Mein Ziel war es eher, den Trubel um dieses doch sehr ausgelutschte Thema zu parodieren. Die Idee kam durch den relativ großen Zahn rechts neben dem Skelett auf dem Foto (schaut mal genau hin^^).
Dafür hätte ich allerdings eine andere Gelegenheit nutzen sollen, als die Postkartenprosa. Es verwundert mich sehr, dass hier sogar mit 3 Punkten gesamtgewertet wurde. Um ehrlich zu sein, hätte ich weniger erwartet, weil mir beim Durchlesen nach dem spontanen Abschicken per PN klar wurde, dass es sich hier definitiv nicht um einen Krimi auch nur im entferntesten Sinne handelt.

Trotz alledem: Das Schreiben hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht.
Dass der Text nicht gut geworden ist, macht nix. Die nächste Pokapro kann kommen.

So, genug geschwafelt, jetzt zu euren Kommentaren. Mal sehen, ob ich die alle schaffe.

@The Brain: