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First Time


 
 
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag06.08.2010 11:27
First Time
von The Brain
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First Time


Für die meisten Menschen war es ein ganz gewöhnlicher Tag. Nicht für Mareike. Es war d e r Tag. Oder besser, es sollte d e r Tag werden. Ihr siebzehnter Geburtstag. Geduldig ertrug sie die Glückwünsche. Die Geschenke und das Kaffeetrinken mit Tante Elke, Onkel Bernd und dem Rest der lieben Verwandtschaft. All die Dinge, die sie bis vor kurzem noch zu genießen fähig gewesen wäre. Heute hatten sie an Bedeutung verloren. Viel zu sehr war sie auf das bevorstehenden Ereignis konzentriert. Ihre Gedanken waren gefangen, kehrten immer wieder zurück. Wie würde es sein? Wie?
Endlich nahte der Abend. Schon seit über einer halben Stunde stand sie im Badezimmer des kleinen Einfamilienhauses. Ihrer Mutter hatte sie erzählt, sie würde mit Sophie feiern gehen. Wozu hatte man eine beste Freundin?
“Tschüss, Mama, ich geh´ dann mal!” Sie versuchte sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen.
“Tschüss, mein Schatz! Amüsiert euch gut! … und komm nicht zu spät nach Hause, morgen früh wartet die Schule!” Sie küsste Mareike auf die Wange. Wie sehr sie das hasste, sie war doch kein kleines Mädchen mehr. Nein! Bestimmt nicht!
Mit hastigen Schritten ging die junge Frau den ihr so vertrauten Weg zum See. Später, wenn sie den kiesbedeckten Pfad an den dornigen Hecken erneut beschreiten, wieder nach Hause zurückkehren würde - alles hätte sich geändert. Alles. Sie würde dazu gehören. Endlich das Geheimnis ergründet haben. So lange hatte sie auf diesen Moment gewartet. Es sich wieder und wieder ausgemalt. Ungezählte Male davon geträumt. Immer brachen ihre phantastischen Reisen an der selben Stelle ab. Die Bilder in ihrem Kopf lösten sich auf und Mareike blieb unwissend in der sie wieder übermächtigenden Realität zurück. Noch vor kurzem spielte ein großer dunkler Unbekannter die Hauptrolle in dem Film in ihrem Kopf. Die Gesichtszüge nicht zu erkennen. Eine schemenhafte Gestalt, ohne Kontur. Seit sie Daniel kannte, hatte er mehr und mehr seine Züge angenommen. Braune Augen, blonde Locken, breite Schultern und dieses unwiderstehliche Lächeln. Der Gedanke an ihn ließ sie für einen Moment den Atem anhalten. Ihr Herz zog sich, wie im Schmerz, zusammen. Ein leichtes Kribbeln rollte ihren Rücken hinab, ließ sie wohlig erschauern.  Ob er auch kommen würde? Seit acht Wochen kannten sie sich jetzt. Acht wundervolle Wochen!
Tage gefüllt mit Zärtlichkeiten und atemberaubenden Küssen. Beinahe konnte sie seine Lippen auf den ihren spüren. Ihr Herzschlag vibrierte in jeder Faser ihres Körpers.
Vorsichtig schob Mareike  mit beiden Armen die Zweige eines dichten Haselnussstrauchs zur Seite, so dass dieser den Weg auf das Ufer des Sees freigab. Dort saß er. Daniel! Ihr Daniel!
Ohne ein Wort stand er auf, schritt langsam auf sie zu, fasste sie an den Händen und hauchte seine Lippen auf ihre Wange, suchte sich den Weg zu ihrem leicht geöffneten Mund und liebkoste ihre Zunge mit der seinen. Mareike durchzuckten Blitze der Leidenschaft. Dicht presste sie ihren Leib an seinen, entzog sich seinem Griff und schlang ihre Arme verlangend um seine schmalen Hüften. Langsam sanken sie zu Boden. Das weiche, leicht feuchte Gras bereitete ihnen ein weiches Bett. Daniel schob behutsam eine Hand unter ihre Bluse. Tastete nach der sich verhärtenden Knospe. Gierig zog sie ihn dicht zu sich. Sie wollte ihn fühlen. Ganz. Mit nervösen Händen nestelte sie am Verschluss seiner Hose. Öffnete den Knopf. Den Reißverschluss. Warm und weich fühlte sich sein Geschlecht an. Zart berührte sie es mit ihren Fingerspitzen. Stolz richtete es sich auf. Fordernd. Wurde feucht. Ihre Vulva brannte. Ein nie gekanntes Begehren durchzuckte sie. Daniel knöpfte ihre Bluse auf, legte ihre weiße Brust frei. Liebkoste das braune Zentrum der jungfräulichen Hügel mit seiner Zunge. Tastete sich langsam, aber zielstrebig zu ihrem Bauchnabel. Streifte ihr die Jeans ab, schob ihren Slip zur Seite und umschmeichelte ihre Schenkel mit feuchten Küssen. Mit geübtem Griff entledigte er sich ebenfalls T-Shirt und Hose und schmiegte seinen nackten Körper an sie. Sie konnte den harten Widerstand fühlen. Ein Finger drang in sie ein. Bereitete den Pfad. Ließ Ströme der Wollust fließen. Mareike stöhnte leise, als er sich den Weg in sie bahnte. Es schmerzte ein wenig. Langsam bewegte er sich in ihr. Rieb sich in ihr. Seine Bewegungen wurden schneller. Keuchend rammte er sein Glied fest gegen ihren Widerstand. Ein tiefer schneidender Schmerz. Kurz schwanden ihr die Sinne. Daniel drängte sich weiter rhythmisch in sie. Durch sie. Dann sank er mit einem tiefen Seufzen auf  Mareike nieder. Er verharrte einen Moment, dann rollte er sich neben sie.
“War es schön?” flüsterte er liebevoll.
“Ja!” hauchte sie. Eine Lüge.
Schweigend zogen sie sich wenige Minuten später an. Daniel nahm sie in den Arm. Küsste sie auf die Stirn.
“Ich rufe dich morgen an, ja?”
Mareike nickte stumm. Umklammerte ihn ein letztes Mal zum Abschied. Ein tiefer Kuss ohne Verlangen, dann drehte sie sich um und schlug den Heimweg ein.
Das also war das Geheimnis? Kopfschüttelnd schritt sie durch die Dunkelheit. Deswegen machten alle so ein Theater? Sie griff zum Handy. Wählte die Nummer von Sophie.
“Und wie war´s? Habt Ihr´s getan?” Die Stimme ihrer besten Freundin überschlug sich fast.
“Es war  …, ach es war einfach traumhaft. Daniel war so lieb! Ganz zärtlich. Morgen sehe ich ihn wieder. Ich bin glücklich. Wirklich glücklich. Ich liebe ihn!”
Und Mareike glaubte was sie sagte. Sie fühlte sich ihm nahe, wie nie zuvor. Sehnsüchtig wartete sie auf den nächsten Tag. Auf Daniel.





“Hey, Alter! Und? Hast du sie geknackt? Nun erzähl´ schon!” Max, Daniels bester Freund schlug ihm mit voller Wucht auf die Schulter.
Daniel grinste breit. “Na logo! Na ja, war ja ´ne harte Nuss. Acht Wochen! Das war echte Arbeit, Mann!”
“Hat sich doch hoffentlich gelohnt, oder?” Max hob fragend die Augenbrauen.
“Na ja, es gab schon Bessere …, morgen muss ich mich erst mal elegant aus der Affäre ziehen. Dann wird es Zeit für Anna.”



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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag06.08.2010 11:49

von Biggi
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Hallo TheBrain,

Deine Geschichte trifft einen Nerv.
Junge Mädchen und ihre Erwartungen an das erste Mal. (Von dem schon vor ewigen Zeiten in der Bravo stand, dass man erstens nicht zu viel erwarten sollte, es [bzw. wie dabei mit ihr umgegangen wird und sie sich dabei und anschließend fühlt] aber andererseits psychisch gesehen ein sehr wichtiges Ereignis im Sexualleben einer Frau sein soll...)

Deine Protagonistin hat sich für heutige Verhältnisse schon "extrem" zurückgehalten. Ein behütetes Elternhaus, keine Party mit einem kleinen Alkoholexzess und einem anschließenden "es hat sich so ergeben hinterm Gartenhaus".
Nein, sie hat sich "aufgespart", wahrscheinlich sogar gegen den Spott ihrer Klassenkameradinnen, die das schon mit 14 hinter sich gebracht haben und seitdem ist es ja nur besser geworden?! Die Verlogenheit gegenüber sich selbst, wenn man denkt, es wird so von einem erwartet, kommt gut heraus.
Sich so etwas einzugestehen, erfordert den Mut, der bei der einen früher, bei der anderen nie ausreicht. Das betrifft allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das erste Mal... und letztlich doch, weil es ja der Anfang ist. Heißes Pflaster mit philosophischem Potenzial, würde ich sagen!

Wenn der Knabe dann allerdings ohnehin nur scharf auf die nächste Nummer ist, wird es zwar für sie herb, bleibt aber doch in vielen Fällen nah an der Realität.
Der Mensch täuscht sich, wo er kann. Mareike bildet keine Ausnahme.
Und es soll, abgesehen davon, schon Männern passiert sein, dass sie enttäuscht wurden! Das nur der Vollständigkeit halber.

Möchte Deiner Heldin fast wünschen, dass sie den "richtigen" Mann bald findet und über den Idioten schnell hinwegkommt...

Stimmt schon, Bücher könnte man füllen.
Deine Kurzgeschichte fängt es schon ganz schön ein, wie es zugehen kann zwischen Männlein und Weiblein. Aber nicht muss. Und das ist dann die Hoffnung, die sie allesamt haben. wink Und von der letztlich jede Partnervermittlung lebt.

LG
Biggi
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Ilona
Klammeraffe
I


Beiträge: 558
Wohnort: irgendwo in Hessen


I
Beitrag06.08.2010 12:53

von Ilona
Antworten mit Zitat

Hi Brain

ein sehr sensibles Thema hast Du hier gewählt. Leider hat es sprachlich nicht so ganz hingehauen.

Zitat:
Ihr Herzschlag vibrierte in jeder Faser ihres Körpers


Zitat:
Mareike durchzuckten Blitze der Leidenschaft


Zitat:
Stolz richtete es sich auf


Zitat:
braune Zentrum der jungfräulichen Hügel mit seiner Zunge


Zitat:
Ließ Ströme der Wollust fließen


Das klingt nicht nach einer 17 jährigen sondern etwas verstaubt. Im übrigen hast Du den Jungen bis zum eigentlichen Eindringen erstaunlich feinfühlig in seiner Vorgehensweise dargestellt.

Für mich als Leser ist das noch nicht rund, es könnte aber ein ergreifender Text werden.

Grüße

Ilona
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thymian
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag06.08.2010 13:57

von thymian
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hallo The Brain.
Ist nicht so meins.  Rolling Eyes
Erstens weiss ich nicht, ob das wirklich so ist, mit der "heutigen Jugend"
Hier wird zumindest die gängige Meinung verbreitet, (die ich mich irgendwie zu glauben weigere)
Sicher gibts solche Enttäuschungen, und Sportaufreisser.. trotzdem kommt es mir zu plakativ daher.
Vielleicht bist du näher dran an der Thematik, aber grad dann wäre eine differenziertere Bearbeitung wünschenswert.
Selbst, wenn es nicht das böse Ende gäbe, weiss ich nicht recht, warum mir hier eine softpornographische Szene geboten wird, die nur für sich selber steht.
Etwas peinlich für mich als Leser, hier zwei Minderjährigen beim Sex zuzulesen, ohne dass diese Deutlichkeit irgendwie "Sinn" macht.
Nicht, dass es mich schockierte, oder ich prüde wäre. Aber du hast so schön begonnen: Das mit den Tanten, das mit dem Kuss.. Loslösung vom Elternhaus,
das war das Thema. und klar: "das erste mal".

Jetzt war das, was mir gefallen hat, nur Aufhänger für die Defloration Mareikes.
Umgekehrt schiene es mir angebrachter.

Nichts für ungut.
gruass thym
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MagicMushroomTea
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 34
Beiträge: 525
Wohnort: München


Beitrag06.08.2010 14:18

von MagicMushroomTea
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Hallo Brain!

Ich habe das Ende fast schon erwartet! Deine Geschichte hat zwar ein paar kleinere, sprachliche Holpersteine, die mich allerdings nicht sonderlich beim Lesen beeinträchtigt haben.
Gefallen hat mir jedoch Markeikes infantiler Irrglauben, dass das erste Mal ja "so romantisch" ist.
Deine Geschichte trifft den Nerv der Zeit, auch wenn man hofft, dass es sich nicht jeder Junge zum Hobby gemacht hat eine Nuss nach der anderen zu knacken, nur um sich damit einen großen Namen zu machen.

Liebe Grüße,
MMT


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"The story of life is quicker than the wink of an eye.
The story of life is 'Hello' and 'Goodbye' until we meet again."­
Jimi Hendrix
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag06.08.2010 16:04

von The Brain
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Hallo, Biggi,

Vieln Dank für deinen Kommentar!
... und ja, die Hoffnung stirbt zuletzt (nie?) ...

Liebe Grüße

The Brain


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Gast2
Eselsohr
G


Beiträge: 459



G
Beitrag06.08.2010 16:20
..
von Gast2
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Liebe Brain

den Kontrast zwischen der jungen Romantikerin, die sich ihr erstes Mal für ihren 17. Geburtstag aufgespart hat, und dem Typen, der schon in jungen Jahren Frauen "sammelt", hast du sehr gut dargestellt.

Sie erwartet ein schönes Erelebnis am See, er will seine Sammlung vergrößern. Mir gefällt, wie zart und jung du sie in wenigen Sätzen zeichnest und wie erwachsen sie sich danach nicht eingestehen will, dass sie enttäuscht ist.

Man möchte sie in den Arm nehmen!

Liebe Grüße

Heidi
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag06.08.2010 17:20

von The Brain
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Hallo, Ilona,

auch dir danke für die meinem text geschenkte Zeit...

Ich liebe manchmal eine etwas verträumte, altertümliche Sprache - man kann es auch "altbacken" nennen ...

Würde der Junge sich weniger feinfühlig verhalten - hätte er dann sein "Ziel" erreicht?


Liebe Grüße

The Brain


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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag06.08.2010 19:09

von The Brain
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Hallo, thymian,



Zitat:
Erstens weiss ich nicht, ob das wirklich so ist, mit der "heutigen Jugend"

 Wink Nun , wenn ich den Kommentar von unserer 20-jährigen Userin lese ...

Zitat:
... warum mir hier eine softpornographische Szene geboten wird...

 Laughing ... ich probiere immer gerne einmal Neues aus. Das war mal ein Versuch in Erotik, die ja wohl für jeden von uns eine sehr große Rolle spielt und daher auch in der Literatur ihren Platz findet.

Zitat:

Ist nicht so meins.

 Crying or Very sad  ... da kann man nix machen ...

Liebe Grüße

The Brain


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thymian
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag06.08.2010 19:37

von thymian
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Hallo The Brain
Da hast du recht, da kann man nichts machen. wink
Erlaube trotzdem nochmals: Mir wars einfach zu voyeuristisch.
In den Kommentaren lese ich glatt zweimal, das der "Nerv der Zeit" getroffen wurde. Als ob nicht seit jeher die Männchen um 17 auf Begattung auswaren, und die Weibchen "das Eine" zum Haupthema erwählten. Und umgekehrt. Nur hatten die da noch keine Pornos aufm iPhone.
Neues? gut. Erotik? sehr gut. Aber das klappt doch nicht in dieser sabber-lüsternen Betrachtung aus Erwachsenensicht, ohne dass es schmuddelig wirkt. (Ich bitte, das jetzt keinesfalls persönlich zu nehmen; ich rede vom Text!) Und eine Auseinandersetzung mit dem Eigentlichen ist auch nicht.
Aber vielleicht wolltest du das auch ger nicht so, wie ichs gedacht habe, dann läuft die Kritik ins Leere. Wenn es Teenagersexbeschreibung sein und bleiben soll, dann ist es das eben.
Wenns dann in der dazu passenden Rubrik "Redlight" stünde, hätte es mich sicher auch nicht so irritiert.

Zum Ausprobieren sind wir ja schliesslich hier.Daumen hoch

gruass thym
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Ilona
Klammeraffe
I


Beiträge: 558
Wohnort: irgendwo in Hessen


I
Beitrag06.08.2010 20:29

von Ilona
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Liebe Brain

Dus wolltest von der Gefühlswelt einer 17 jährigen schreiben, ob da eine verträumt altertümliche Sprache am Platz ist, entscheidet die Autorin.

Mich haben deine Formulierungen jedenfalls an gewisse kitschüberladene Schmöker erinnert, in denen die Heldin nach vielen Irrungen und Wirrungen vor srrumumtoster Steilküste ihrem Helden in die Arme sinkt.

Will damit sagen: Die Sprache ist - für mich - weder verträumt noch erotisch. Für das verträumte ist die Geschichte zu detailliert und die Formulierungen zu getrig und für das erotische fehlt  Saft und Leben.

Wäre der Junge weniger feinfühlig, wäre sein Charakter etwas stimmiger, ja.

Du kannst das viel besser, davon bin ich überzeugt, daher die Deutlichkeit Wink

Grüße

Ilona
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The Brain
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Beitrag06.08.2010 22:15

von The Brain
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Hallo, thymian,

geschrieben habe ich den Text -

1. um auch mal eine erotische, oder besser Sexszene zu probieren. Mit aller Konsequenz. Insofern sehe ich es ja fast als Kompilment, wenn du es jetzt voyeuristisch nennst, denn das setzt voraus, dass sich das Szenario einer nicht ganz jugendfreien Szene in der Geschichte spiegelt.
Ergo - die Szene vermittelt das, was sie soll - Sex ...

2. sind meine Zielgruppe - junge Mädchen, die noch verklärt vom Mythos des "ersten Mal´s" träumen. Eine Aufklärung zu geben, dass körperlich in den seltensten Fällen eine Befriedigung der Frau erfolgt.
das Wunderbare eben nicht wunderbar ist. Dass das Ereignis oftmals überbewertet wird. Hierzu ist es dann auch nötig etwas mehr ins Detail zu gehen. Frauen und Männern, die wissen worum es geht würde natürlich eine Andeutung genügen.Einem unerfahrenen jungen Mädchen eben nicht ...


Ich hoffe deine moralischen Ansprüche und Gefühle nicht verletzt zu haben.


Liebe Grüße

The Brain


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thymian
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Beiträge: 42



Beitrag06.08.2010 22:50

von thymian
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Zitat:
Ich hoffe deine moralischen Ansprüche und Gefühle nicht verletzt zu haben

In keiner Weise, sei unbesorgt.  wink
Deine Ausführung gibt dem Text eine neue Beleuchtung.

Ich würde dann aber immer noch behaupten, dass es so nicht ganz funktioniert, doch ich sehe nun auch die Schwierigkeit.
Man muss den jungen Leuten ja auch nicht etwas vorenthalten, das stimmt. Aber technisch wissen sie ja sowieso wies geht.
Irgendwie bekommt man das immer mit: Wir (wir?) seinerzeit vom bravo (<- gibts das noch?smile extra und jetzt übers internet...
und um junge Mädchen vor den bösen Buben zu warnen, braucht man nicht den ganzen Akt zu beschreiben.
Ich meine immer noch, du "missbrauchst" eine durchaus wichtige Grundidee, um eine Sexszene zu beschreiben.
Warum nicht eine solche, sie nichts weiter sein will, als sie ist: Junges Mädel weiss, dass es heute wohl passieren wird, trifft sich am See mit ihrem Freund und - bingo smile.
Dann aber vielleicht ohne die, darf ich sagen 'männerfeindliche' pointe.
Oder es wird eine Geschichte mit sozialem, moralischem Anspruch; "Passt auf: Das erste mal wird gerne überschätzt, tragt euch Sorge, liebe Kinder"
dann kommt es aber bestens ohne den Detailreichtum aus.
Und diesen Ansatz (der Beginn der Geschichte) war für mich eigentich der überzeugendere Teil, deshalb hab ich gegen das Folgende so protestiert.

Naaaaaja. Du schreibst es letzendlich, und ich hab jetzt genug geplärrt...

gruass thym
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The Brain
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Wohnort: Over the rainbow


Beitrag07.08.2010 12:19

von The Brain
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Liebe MMT, liebe Dela,

Danke für eure Kommentare und das positive Feedback!

Liebe Grüße

The Brain


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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
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G
Beitrag07.08.2010 18:38

von Gast3
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Liebe The Brain,

die Idee und dein Anliegen gefallen mir sehr gut. Die Beschreibung Mareikes, wie aufgeregt sie ist, wie verliebt; ihre gesamte Gefühlswelt, wird sehr deutlich. Das hast du sehr gut getroffen! Ich finde auch, dass du die Sexszene an sich sehr einfühlsam beschrieben hast. Dass Daniel im Grunde ein unsensibler Klotz ist und sie ausnutzt ist schade, aber nicht überraschend.

Jedes Teil für sich gefällt mir sehr gut. Nur habe ich das Gefühl, dass es in der Gesamtheit nicht zusammenpasst.
Wenn es Daniel nur darum geht, sie zu „knacken“, denke ich nicht, dass er sich so bemühen würde und so einfühlsam wäre.
Ganz stimmig erscheint mir auch Mareikes Reaktion „danach“ nicht zu sein. Für sie war es nicht so schön, wie sie es sich gewünscht hatte. Wobei ich finde, dass sie in der Richtung mit Daniel noch Glück gehabt hat. Es gab erste Male, die sind aber ganz anders abgelaufen. Wenn sie sich dann ihrer besten Freundin anvertraut, hätte ich eher gedacht, dass sie ihr die Wahrheit sagen würde. Wenn nicht ihr, wem dann?

Ist jetzt nur meine subjektive Meinung.

Wünsch dir einen schönen Abend
schneestern


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Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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The Brain
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Beitrag08.08.2010 10:11

von The Brain
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Liebe schneestern,

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Eigentlich hat die Geschichte verschiedene Ebenen ... Einmal das Liebespaar - ihr Umgang miteinander und dann die Beziehung zu Freund und Freundin.

Sie trägt dazu bei den Mythos des 1. Mals aufrecht zu erhalten, in dem sie ihn für sich selbst verklärt und es auch so an ihre Freundin weitergibt.
Zitat:
Und Mareike glaubte was sie sagte.

... nicht sein kann, was nicht sein darf ...
In diesem Sinne hatte ich diesen Satz geschrieben. Das Gefühl, vielleicht etwas falsch genmacht zu haben, einen Fehler bei sich zu suchen und es dann nicht zugeben wollen, spielt ebenso eine Rolle.

Ebenso bei ihm. Ihr gegenüber ist er durchaus "romatisch" veranlagt. Hegt vielleicht sogar Gefühle, die er aber in seiner Rolle als "Männchen" so nicht zugeben darf ...

Liebe Grüße

The Brain


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