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Gretchen Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 43
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08.08.2007 09:42 Hilflosigkeit von Gretchen
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Ich hoffe, das ich in diesem Forum richtig bin. Diese Geschichte ist noch nicht ausgereift. Vielmehr sind es Gedanken und Träume, die mich in letzter Zeit verfolgen. Ich habe innerhalb von 2 Jahren drei Menschen, die mir sehr wichtig waren sterben sehen. Die Hilflosigkeit, einer Krankheit gegenüberzustehen, belastet mich sehr.
Daher bitte ich euch, mir zu zeigen und zu sagen, wie ich meine Gedanken noch besser ausdrücken könnte.
Graue Nebelschwaden verdecken mir die Sicht auf den Horizont. Ich versuche sie beiseite zu schieben, versuche einen Blick auf den blauen Himmel zu erhaschen, doch es gelingt mir nicht.
Modriger Gestank umgibt mich, gepaart mit dem Geruch verbrannter Haare.
Meine Finger kratzen an der harten Wolkenwand. Wo ist das Licht, das mein Herz berühren soll?
Ich lasse meine Hände resigniert sinken. Die Finger schmerzen. Ich schaue auf sie hinab und erstarre.
Blut. Überall Blut. Meine Nägel aus ihrem Bett gerissen...
Schreiend wache ich auf. Ein Traum, es ist nur ein böser Traum. Erleichtert will ich aufatmen. Meine Finger schmerzen noch immer. Ich schaue erneut auf sie hinab. Meine Nackenhärchen richten sich warnend auf.
Ich halte einen harten Gegenstand in meinen Händen. Mein Blick ist verschleiert. Ich blinzle die Müdigkeit aus meinen Augen und schaue erneut hin.
Nun erkenne ich es. Mein Atem stockt, mein Herz setzt einen Moment aus.
Eine Urne. Es steht mein Name darauf...
Entsetzt werfe ich die Urne von mir. Asche wirbelt auf. Dunkler Nebel breitet sich in meinem Zimmer aus. Der Geruch verbrannter Haare schlägt mir erneut entgegen.
Ich schreie so laut ich kann. Schließe die Augen und halte meine Ohren zu. Wo ist das Licht, das mein Herz berühren soll?
Schreiend wache ich auf. Diesmal endgültig.
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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08.09.2007 07:30 Re: Hilflosigkeit von MosesBob
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Hallo Gretchen!
Entschuldige bitte, dass ich diesen Text nicht schon früher kommentiert habe. Wenn ein Mensch derartige Gefühle und Erlebnisse mit anderen Menschen teilt, sind wir alle in der Pflicht, zuzuhören und hinzusehen. Jeder Mensch kann Halt bieten, Trost spenden und da sein. Vielleicht ist das unsere Bestimmung. Vielleicht ist es nur eine von vielen Bestimmungen, aber es ist eine, die viele andere hinter sich lassen sollte. Sie ist ein Ausläufer des Altruismus und der Nächstenliebe.
An deinem Text habe ich wenig auszusetzen:
Gretchen hat Folgendes geschrieben: | Meine Finger kratzen an der harten Wolkenwand. Wo ist das Licht, das mein Herz berühren soll?
Ich lasse meine Hände resigniert sinken. |
Ich finde, dass die Bedeutung dieses Wortes drastischer zuschlägt, wenn es am Anfang des Satzes steht. Fast am Ende verliert es nahezu seine Wirkung.
Resigniert lasse ich meine Hände sinken.
Gretchen hat Folgendes geschrieben: | Der Geruch verbrannter Haare schlägt mir erneut entgegen. |
Auch dieses Wort würde ich an den Anfang verpflanzen, dieses Mal aus rhythmischen Gründen.
Dein doppelter Traum ist erschütternd, und die Ereignisse, die ihn heraufbeschworen haben, sind der eigentliche Horror unseres Lebens.
"Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon."
Jean de La Fontaine
Ich würde gerne erfahren, wie es weitergeht.
Liebe Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Addi Khaosprinz
Alter: 34 Beiträge: 863 Wohnort: Hinter dem Schneemann in der Sonnengrotte
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12.09.2007 16:51
von Addi
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Hallo Gretchen
Erstmal finde ich es gut, dass du so gut eigene Emotionen zu Papier bringen kannst, vor allem die Konfrontation mit dem eigenen Tod finde ich schwer zu schreiben.
Unter rein schriftstellerischem Aspekt würde ich den Text leicht ändern, wie MosesBob bereits vorgeschlagen hat, aber wenn ich ehrlich bin, finde ich es falsch, so persönliche Texte zu ändern, nachdem man sie schon geschrieben hat.
_________________ Warum sind wir nicht geblieben?
Wo ist unser leben hin?
Ich sehe es noch in deinen augen
und finde mich darin.
- Der Garten, Letzte Instanz feat. Aylin Aslim |
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Mana Mensch
Alter: 39 Beiträge: 2227 Wohnort: Düsseldorf
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12.09.2007 16:58
von Mana
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ich kenne das von mir das, dass schreiben einen hilft sowas zu verarbeiten, ich finds sehr schön
_________________ Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...
Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka
Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler |
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Gretchen Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 43
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13.09.2007 13:16
von Gretchen
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Lieben Dank an euch, für die Kommentare. Ich denke das ich Moses Änderungen einsetzen werde.
Ja wie soll es weiter gehen? Ich habe angefangen, meine Erlebnisse zu Papier zu bringen und hoffe, dass ich sie damit besser verarbeiten kann. Ich versuche Bruchstücke meiner schmerzlichsten Erinnerungen in Kurzgeschichten unterzubringen. Mehr kann ich glaube ich gar nicht tuhen.
Es ist aber schon ein Anfang, andere teilhaben zu lassen, da sieht die Welt nicht mehr ganz so grau aus.
Danke euch.
lg
Gretchen
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