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Moonlight-1 Leseratte
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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09.06.2010 22:36
von Mr. Curiosity
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Zitat: | Weiße Haut
So makellos
So unbefleckt |
Überflüssige Beschreibungen, weil das Adjektiv "makellos" schon impliziert, dass die Haut "unbefleckt" ist.
Zitat: | Im Wechsel
Mit neonfarbiger
Gleichgültigkeit |
Wieso "neonfarbig"? "Gleichgültigkeit" ist so ein allgemeiner Begriff, der in einem Gedicht zumindest meiner Meinung nach nichts zu suchen hat. Wie drückt sich die Gleichgültigkeit aus? Ich würde eher das beschreiben. Das Substantiv an sich ist zu farblos.
Zitat: | Doch die Farben
Dirigieren
Meine Sehnsucht |
Welche Farben? Zuvor ist nur von einer einzigen die Rede. Mit der "Sehnsucht" verhält es sich wie mit der "Gleichgültigkeit". Es ist zu unspezifisch und kann bei mir keine Nachempfindung auslösen.
Ich hoffe, die Tipps helfen weiter.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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prophet Klammeraffe
Beiträge: 515 Wohnort: überall
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10.06.2010 00:21 Re: WEIßE HAUT von prophet
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Diese Deutung ist mir viel zu technokratisch, für mich ein stimmiges Gedicht, da ich es anders interpretiere. Hier ist ein Mensch, der die Reinheit und Unschuld liebt, doch die Gedanken des Alltags, des Zeitgeistes schwirren uns durchs Hirn, gaukeln uns etwas vor, kalt, unwesentlich, eigentlich ohne Bedeutung. Doch wie schwer fällt es, sich davon nicht beeinflussen zu lassen, sodass die Sehnsucht nach Unschuld und Makellosigkeit zerstört wird. Wir lassen uns von diesen Ablenkungen dirigieren, unsere Sehnsucht in falsche Bahnen lenken.
So hab ich es verstanden, daher für mich ein schönes Gedicht. Ja, so ist er halt, der prophet. Ist ja auch schon spät!
PS. Bitte die Deutungen in den Klammern beachten.
lg p.
Code: | Weiße Haut( weiß enthält alle Farben, Metapher für Reinheit , Unschuld)
So makellos
So unbefleckt
Zarte Gedanken
Gaukeln(schwirren, flattern, vorgaukeln,täuschen)
Im Wechsel
Mit neonfarbiger(Neon, Metapher für Kälte, kaltes Neonlicht)
Gleichgültigkeit(Eindruckslos, gefühllos, unwesentlich, leidenschaftslos)
Es fällt mir
Nicht leicht
Doch die Farben(all das, was die Unschuld und Reinheit zerstört)
Dirigieren
Meine Sehnsucht
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 10.06.2010 03:49
von Angst
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Hey Moonlight-1,
Dafür, dass der Text sehr schlicht gehalten ist, erklärt er mir zu viel. Das passt nicht zusammen. Das Lyrische Ich liefert selbst eine Interpretation zur weissen Haut ("makellos, unbefleckt"), was in meinen Augen nicht nötig ist. Es verbindet die Neonfarben mit Gleichgültigkeit – ein viel zu sperriges Wort, als dass es in mir etwas auslösen könnte. Ich will die Gleichgültigkeit fühlen, nicht erklärt bekommen. Neonlicht ist da ein guter Ausgangspunkt. Ich an deiner Stelle würde versuchen, dem Bild etwas mehr Leben zu verpassen. Da kann man mehr draus machen, als hier steht.
Moonlight-1 hat Folgendes geschrieben: | Doch die Farben
Dirigieren
Meine Sehnsucht |
Die "Sehnsucht" als abstrakten Begriff akzeptiere ich schon eher, da er keine erklärende Funktion hat, sondern Teil der Metapher ist. Diese letzte Strophe finde ich deswegen am stärksten.
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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10.06.2010 09:20
von Mr. Curiosity
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Die Sehnsucht ist unproblematischer, das stimmt. Dennoch müsste sie irgendwo greifbarer gemacht werden (meiner Meinung nach). Wenn sie so eingebracht ist, dass man sich irgendwie in sie hineinversetzen kann, dann ist es auch möglich sie als Abstraktum in die Metapher einzubinden. Ansonsten macht man es sich zu leicht.
LG Curiousity (nur echt mit Tippfehler)
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Moonlight-1 Leseratte
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Beiträge: 123
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 10.06.2010 13:09
von Angst
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Mr.Curiousity hat Folgendes geschrieben: | Die Sehnsucht ist unproblematischer, das stimmt. Dennoch müsste sie irgendwo greifbarer gemacht werden (meiner Meinung nach). |
Ja, du hast recht. Ich finde die letzte Strophe auch nicht optimal gelöst. Sie ist meiner Meinung nach trotzdem die beste.
Hey Moonlight-1,
Ich würde mich davor hüten, den Leuten vorzuschreiben, wie sie deine Gedichte zu lesen haben. Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass man hier im Forum nicht alles kommentarlos schluckt und geniesst. Wir wollen uns doch verbessern, und da muss man eben analysieren – auch die Details. Ich glaube übrigens, dass sowohl ich als auch Mr.Curiousity die Botschaft verstanden haben. Nur kann man eine Botschaft gut oder weniger gut verpacken. In deinem Fall ist das weniger gut gelungen. Ist natürlich nur unsere Meinung, aber bitte spiele sie nicht herunter.
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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Moonlight-1 Leseratte
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Beiträge: 123
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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10.06.2010 13:34 Re: WEIßE HAUT von jim-knopf
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Guten tag mondlicht
Moonlight-1 hat Folgendes geschrieben: | Es fällt mir
Nicht leicht
Doch die Farben
Dirigieren
Meine Sehnsucht |
Ich finde diesen letzten Abschnitt sehr gelungen.
Das ist lyrisch, weil es unverbraucht und orginell ist.
Zitat: | Weiße Haut
So makellos
So unbefleckt
Zarte Gedanken
Gaukeln
Im Wechsel
Mit neonfarbiger
Gleichgültigkeit |
Der erste Abschnitt besteht für mich aber eher aus Versatzstücken. Makellose, weiße Haut und zarte Gedanken ganz am Anfang zerren das Ganze für mich erstmal ein bissal in den Kitsch.
Auch würde ich diesem Zitat hier
Zitat: | Überflüssige Beschreibungen, weil das Adjektiv "makellos" schon impliziert, dass die Haut "unbefleckt" ist. |
im allgemeinen zustimmen.
Mit der neonfarbigen Gleichgültigkeit hab ich Probleme, weil du einem Abstraktum eine Farbe gibt, welches eigentlich kein Bild hervorruft. Wie hat man sich Gleichgültigkeit bildlich vorzustellen? Und noch schwieriger wirds dann, wenn die Gleichgültigkeit eine Farbe bekommt.
Das klingt jetz erstmal gar nich so nach "lyrischem Freigeist", hab ich recht?
Freilich kann man sowas auch machen. Dass ich es kritisiere liegt eher weniger daran, dass es grundsätzlich "falsch" ist, sondern dass es meinem Geschmack nicht wirklich trifft. Weil eben kein Bild dabei entstehen mag.
Hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen
Gruß
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Moonlight-1 Leseratte
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Beiträge: 123
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Moonlight-1 Leseratte
M
Beiträge: 123
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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15.06.2010 17:41
von Mr. Curiosity
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So ein Blödsinn. Scheinheilig wäre es, dieses Gedicht gut zu nennen und dann darüber abzulästern. Das hat sie nicht getan.
Kopschüttelnd
David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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prophet Klammeraffe
Beiträge: 515 Wohnort: überall
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15.06.2010 17:49
von prophet
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Den Ton hier finde ich machmal so zum kotzen, dass mir schon wieder übel wird.
Wer entscheidet hier eigentlich, was gut und schlecht ist, die hehren Rezensenten, ach so.
Manche Augen sehen anders und manche Ohren höhren anders. Für mich ist das ein sehr gutes Gedicht, aber der prophet hat keine Ahnung, wohlwahr, das lerne ich hier bestimmt noch, mit dem keine Ahnung haben.
Ich hab gar nicht so viele Köpfe, die ich schütteln möchte.
lg p.
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Münsch Eselsohr
Beiträge: 415 Wohnort: Berlin
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15.06.2010 18:02
von Münsch
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Zitat: | Wer entscheidet hier eigentlich, was gut und schlecht ist, die hehren Rezensenten, ach so. |
Natürlich, wer denn sonst?
Du bist hier Rezensent, Mr. Curiosity, Scheinheilige - jeder kann hier Rezensent sein und entscheidet für sich, was ihm gefällt. Wer außer uns Forumsmitgliedern sollte denn sonst seine Meinung kundtun?
Dir gefällt das Gedicht - dann sag es. Anderen gefällt es nicht - die sagen es auch.
Scheinheilige hat m.M.n. hier ihre Meinung ehrlich, aber nicht beleidigend dargelegt. Wo ist das Sch***-Problem?
Gruß!
_________________ Nobody expects the Spanish Inquisition!
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prophet Klammeraffe
Beiträge: 515 Wohnort: überall
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15.06.2010 18:13
von prophet
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Das ist auch in Ordnung, dass jeder seine Meinung sagt. Nur der Ton macht die Musik. Und die ist manchmal äußerst disharmonisch. Und wer das nicht hört, nun gut, wie bereits gesagt, manche Ohren hören anders.
Der prophet ist halt ein Sensibelchen.
Hab mich ja schon wieder beruhigt.
lg p.
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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15.06.2010 18:27
von jim-knopf
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prophet hat Folgendes geschrieben: | Den Ton hier finde ich machmal so zum kotzen, dass mir schon wieder übel wird.
Wer entscheidet hier eigentlich, was gut und schlecht ist, die hehren Rezensenten, ach so.
Manche Augen sehen anders und manche Ohren höhren anders. Für mich ist das ein sehr gutes Gedicht, aber der prophet hat keine Ahnung, wohlwahr, das lerne ich hier bestimmt noch, mit dem keine Ahnung haben.
Ich hab gar nicht so viele Köpfe, die ich schütteln möchte.
lg p. |
draufhaun gehört dazu
solange man nicht beleidigend wird freilich
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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prophet Klammeraffe
Beiträge: 515 Wohnort: überall
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15.06.2010 18:36
von prophet
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Du sagst es. Aber die Grenze ist leicht zu überschreiten. Hängt auch wieder von den Ohren ab. Brauche mal ein paar Stöpsel.
Peace.
lg p.
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Münsch Eselsohr
Beiträge: 415 Wohnort: Berlin
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15.06.2010 18:54
von Münsch
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Peace, Prophet
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Moonlight-1 Leseratte
M
Beiträge: 123
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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15.06.2010 20:37
von Schmierfink
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@ Diskussion
Finde den Ton eher manchmal zu lasch als zu hart, wenn ich einen "Scheißtext" schreibe möchte ich das bitte gesagt bekommen, sehr gerne mit ausführlicher begründig, für eine andere EInstellung habe ich wenig verständnis, natürlich kann man aber auch sagen ich möchte nicht an meinen Texten arbeiten und auch keine Kritik haben, schätze gerade Scheinheilige sehr für ihre ehrlichen Rezensionen. Naja just my two cents.
@ Moon
Da geb ich Jim Recht, das Ende hat wirklich was, ist richtig lyrisch, hat mir gefallen, gerade der Anfang ist aber wirklich ein billiges Sammelsurium an Versatzstücken, no offense, mache ich auch mal ist aber halt nur billige Effekthascherei, denke mir um richtig gut zu werden sollte man lieber nach außergewöhnlichen, aber dennoch so gut wie möglich allgemein erschließbaren oder besser gesagt berührbaren Bildern suchen.
Ja ich weiß hilft dir jetzt auch nicht viel, aber ich wollte einfach mal meine Meinung darlegen.
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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prophet Klammeraffe
Beiträge: 515 Wohnort: überall
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15.06.2010 20:49
von prophet
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Hi, Schmierfink,
es gehen aber manchmal die Meinungen auseinander, was ein Scheißtext ist. Wann wird er scheiße, wenn die Mehrheit ihn als Scheiße deklariert?
Ach ja, der prophet hält sein Maul nicht. Doch! Jetzt!
lg p.
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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15.06.2010 21:17
von Schmierfink
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Zitat: |
wenn die Mehrheit ihn als Scheiße deklariert? |
Hey Prophet,
nö so hab ich das net gemeint, ka. wann ein Text "scheiße" wird, natürlich kann ich sagen wir gehen da mit objektiven punkten an und kontrollieren Stilmittel, Sprachmelodie und sonstigen Schnoder, aber selbst das ist recht subjektiv, wie schon Metrikanalysen im D Unterricht immer wieder zeigten.^^
Ka. Jedenfalls wenn ein großteil an Menschen sagt ein Text ist schlecht, dann wird er für diesen Teil schlecht sein, das selbe ist es mit einem Experten. Letztlich bleibt jeder selbst sein Anspruch und größter Kritiker.
lg
Schmierfink
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