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Sabi Gänsefüßchen
Alter: 55 Beiträge: 21
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01.09.2007 07:51 Elixier des Lebens von Sabi
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Da gibt es doch tatsächlich zwei furchtbare Unwörter wie Unruhe und Unzufriedenheit. Zwei besondere Exemplare, die das Leben hervorzubringen scheint. Zwei, die ganz gehörig Probleme machen können ... so richtig unrund eben und das über Tage, Monate und Jahre. Jahre, die mehr an Substanz kosten als man sich träumen kann. Jahre, in denen Wertigkeiten und Wichtigkeiten aus den Fingern gleiten wie Wasser, das mit bloßen Händen einen weiten Weg getragen werden muss. Wasser, das so lebenswichtig ist und am Ende oft nur noch als dünner Film auf trockener Haut erscheint.
„Nein!“, hab’ ich gebrüllt. „Nein!“
Ich möchte meine Hand im Vollen schöpfen, möchte sie eintauchen in das klare Nass, möchte sie damit füllen, voll und ganz. Mehr noch! Ich möchte darin baden, mich daran laben, mich darin wohl fühlen ... nackt oder fest eingepackt in dicke, schützende Schichten, vollkommen darin aufgehen oder zaghaft sein. Es soll genau so sein wie ich es will oder brauche und immer in solch einem Maß, dass ich nicht darin ertrinke oder das Ufer aus den Augen verliere. Was nutzt schon Wasser ohne Boden? Bin schließlich kein Fisch und werde auch keiner mehr.
Elixier des Lebens – kristallklar oder trübe?
Im Trüben tümpeln? Neee. Alles wird klebrig und zäh, träge und faul. Nein danke, in diesem Tümpelloch war ich schon und das länger als mir lieb war. Kristallklar ist wiederum eine Güte, die schwer erreicht wird ... aber als Ziel alleine schon himmlisch erscheint.
Nur durch Zufall im Wasser landen oder gar hineingestoßen werden?
Nein danke. Auch das kenne ich. Meist ist es dann gerade recht unpassend oder zu kalt. Auch erschrickt man gehörig und kann das Wasser oder seine Qualität nicht wirklich aufnehmen oder erkennen. Und wenn doch, dann meist erst später, wenn man bereits wieder in ein warmes Wolltuch gehüllt ist und in wohliger Ruhe vielleicht doch diese eine, leise Stimme hört, die sowieso schon permanent versucht hat etwas zu erklären.
Ja wie verdammt hätte ich die denn hören sollen?
Da gibt es so viel, das auf uns einprasselt als wäre es starker Regen! Nur, dass es eben kein Wasser ist! Was also ist das Ding, das mir manchmal bis zum Hals steht und droht mich zu verschlingen? Was ist das? Und bei Gott, wie widerlich es ist, wenn man es erst einmal sieht. Dabei gibt es so viele, die trotzdem darin baden als wäre es Wasser und – igitt – nicht merken wie widerlich sie dabei selber werden. Gut, vielleicht passt es zu ihnen und macht sie glücklich. Ich weiß es nicht, aber ich glaube es nicht. Denn von echtem Wasser ist dieser Regen weit entfernt.
Was also ist dieses Unding?
Unding, besonders hinterlistig und tückisch. Ja, vielleicht sogar die Wurzel vieler Unwörter selbst. Schleichend kriecht es an dir hoch, umspielt deine Füße, umgarnt dich, raubt dir die Sinne, setzt sich auf wenige Teile deines Hirns und – wenn du Glück – hast belebt es wenigstens deine Libido. Und irgendwann glaubst du wirklich, dass diese Winzigkeiten, das Wenige, das bleibt, das wahre Leben ist. Das Unding führt dich fort von deinen eigentlichen Werten, deinen Gefühlen, deinem Selbst und schickt dich auf einen Weg durch die Wüste ... ganz ohne Wasser.
Wasser, das jetzt meine Haut benetzt und mein Gesicht belebt. Wasser, das meine Kehle befeuchtet und mit neuem Leben erfüllt. Wasser, das mir so wichtig geworden ist, dass ich es nie, niemals wieder durch meine Finger verschwinden lassen möchte. Wasser, das kein Vergleich ist zum prasselnden Unding ... bis auf die Tatsache, dass man in beidem ersaufen kann.
Wasser als Liebe und Erlebniskraft. Unding als Reizüberflutung, kollektiver Informationswahn und hohle Zivilisationsleere.
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Chablis Eselsohr
Alter: 67 Beiträge: 269 Wohnort: Leipzig
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01.09.2007 07:57
von Chablis
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Hallo Sabi,
Dein Text würde besser in die Rubrik 'Biografisches & Sonstiges', statt in Lyrik passen.
Chablis
_________________ Sag, was Du tun willst und tue, was Du gesagt hast (Johannes Rau) |
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Sabi Gänsefüßchen
Alter: 55 Beiträge: 21
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02.09.2007 09:27
von Sabi
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Hmm, stimmt wohl ... verschieben kann ich es selbst aber nicht, oder?
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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02.09.2007 10:59
von SylviaB
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Ich hab deinen Text nach Biografisches & Sonstiges verschoben.
Schönen Sonntag noch
Lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Sabi Gänsefüßchen
Alter: 55 Beiträge: 21
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02.09.2007 17:47
von Sabi
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Dankeee!
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