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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2010
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Tamar
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 123



Beitrag08.05.2010 17:00

von Tamar
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Tut mir leid, ich verstehe die Geschichte nicht.
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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag08.05.2010 17:05

von mondblume
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Ahem, wieder ein Text, dessen Bedeutung sich mir nicht ganz erschliessen will. Schon der Prolog - sieht aus wie die Inschrift auf einem Grabstein, liege ich da richtig?

Dann die Dialoge, ich habe keine Ahnung, wo sie sind, was sie tun und ob dies der Vater und die Tochter, oder der Vater und die Mutter sind.
Zitat:
Zkriiieeeeeh!!!

????
Zitat:
15 Sekunden später wurde ER wieder schlaff.

Das klingt, als hätten sie gerade Geschlechtsverkehr gehabt, aber wer mit wem, und warum? Und warum wird ER gross geschrieben, das macht den Anschein, als hätte Gott seine Finger im Spiel.
Zitat:
“Wieskrrrrrr“

????

Tut mir leid, aber die Geschichte verstehe ich nicht.


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Die Frau des Spatzen
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Andrea F.
Leseratte
A


Beiträge: 154
Wohnort: München


A
Beitrag08.05.2010 18:02

von Andrea F.
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Ich nochmal. Das ist mit Abstand der Text, der mir am meisten zu schaffen gemacht hat und den ich am allerwenigsten verstanden habe. Und mir widerstrebt es richtiggehend, ihn befedern zu müssen. Da ich es aber jetzt bei allen anderen getan habe, drücke ich mich auch in dem Fall nicht davor, auch, wenn mir irgendwie nicht wohl dabei ist.

Liebe Grüße
Andrea


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Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung.
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Nemo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 963
Wohnort: Dresden
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Postkartenprosa II


Beitrag09.05.2010 16:47

von Nemo
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Lieber Autor oder liebe Autorin,

vorausschicken muss ich, dass ich Deinen Mut bewundere, bei einem Wettbewerb einen derart eigenen Weg zu gehen. Grundsätzlich bin ich ein Befürworter des literarischen Experiments und des Forschens an neuen Erzählweisen.

Leider können Experimente misslingen, und das ist für mich persönlich hier der Fall. Ist das überhaupt Prosa? Oder ein Stück Dramatik? Unter Logikern würde man nach einem solchen Vortrag sagen: "Ich kann Ihnen nicht folgen." Ich bin mir sogar unsicher, ob hier überhaupt erzählt wurde; das Ende dann klingt wie ein Merkkasten aus einem Psychologie-Lehrbuch. Weder reizt mich die Sprache, noch fühle ich mich inhaltlich angesprochen. Ich habe eine ganze Weile überlegt, aber ich weiß nicht, wofür ich hier Federn vergeben sollte. Ich glaube zwar, dass die Idee, die Erzählkonventionen auf diese Art aufzubrechen, grundsätzlich gewürdigt werden muss, aber darüber hinaus bleibt in meinen Augen leider wenig auf der Haben-Seite. Tut mir leid.

Beste Grüße
Nemo


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Kunst ist Leben. Also lebe!
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Don Met
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
D

Alter: 49
Beiträge: 39
Wohnort: NRW


D
Beitrag09.05.2010 17:07

von Don Met
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Dieses Bruchstückhafte sagt mir nicht so wirklich zu. Ich versteh auch nicht warum und was genau geschieht. Empfinde ich eher als anstrengend und daher keine soo dolle Bewrtung, sorry.

_________________
Gott, Nietzsche und Karl Ramseier sind tot...
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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag09.05.2010 18:34

von Traumtänzerin
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Aus Zeitgründen ist das hier lediglich ein neutraler Kommentar (als "Zugangsvoraussetzung" für's Bewerten).
Ausführliche Kritik folgt.

LG,
Traumtänzerin


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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

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Ei 4


Beitrag09.05.2010 18:49

von Maria
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Tach. Aus Zeitmangel nur stichwortartige Anmerkungen. Bei konkreten Fragen komm ich natürlich nochmal darauf zurück.

*

Hm wink Ich verstehe nichts und darum spricht es mich leider nicht an. Den Bezug zur Vorgabe kann ich aufgrund der in den See gestürzten Eltern nicht herstellen. Zur Sprache bzw. den einzelnen Worten kann ich auch stilistisch nix sagen. Eine schwächere Wertung, leider.

Punkte schreib ich nicht hin, vielleicht werte ich nochmal um, frag mich einfach wenns interessiert


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Tyrion Lannister
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Homer
Dr. Wunderlich

Alter: 33
Beiträge: 499
Wohnort: Nur eine Schattenbreite entfernt


Beitrag10.05.2010 13:42
^^
von Homer
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Leider verstehe Ich nicht ganz um was  es hier denn eigentlich gehen soll und auch die Form gefällt mir nicht wirklich.

_________________
Grüße aus der Paradoxbox.
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gepuzzelt
Eselsohr
G


Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag10.05.2010 13:52

von gepuzzelt
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offensichtlich, und man mag mich hier berichtigen, geht es um eine (oder mehrere?) Vergewaltigungen.
Manche dieser Comiclaute sind mir in ihrer Bedeutung nicht klar. Und daher weiß ich eigentlich nicht so recht, wer hier am Ende überlebt, und wer nicht...
Der Epilog mag da auch so gar nicht helfen.
Dennoch hat das Stückerl 'was.

puzz
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i-Punkt
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 46
Beiträge: 512
Wohnort: Baden-Württemberg


Beitrag10.05.2010 14:19

von i-Punkt
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Okay, ich habe nicht gesagt, kapiere ich nicht. Aber schon mal rein die Formalia machen mir ein bisschen Probleme. Zurecht gelegt habe ich mir folgendes: Das ganze hat ja etwas Szenisches (trotz der Kapitel, statt Szenen). Da haben wir also FS und JS. Die beiden sprechen wohl in der direkten Rede. Aber warum muss ich raten, wer was sagt? Manchmal ist es ja klar. Aber nicht immer. Und ist ? die fehlende Mutter? Eine stumme Rolle? Ist Kursiv eine Art Stimme aus dem Off? Vielleicht sogar mit göttlichem Hintergrund (Stimme von oben)? Dann wäre alles ohne Anführungszeichen und Formatierung Regieanweisung. Aber warum ist das dann in der Vergangenheit geschrieben?

Ich reime mir jetzt mal eine Missbrauchsszene zusammen - die offensichtlich verwandten Protagonisten, ER erschlafft, Blut über die Beine,... Aber wo ist diese/r ? oder soll er die/der sein? Wo ist die Mutter die ganze Zeit. Sie muss doch da sein, wenn sie am Schluss ertrinkt. Oder ist das eine Sache, die später geschieht, dass die Eltern in den See "fallen". Denn ER geht ja heim. Aber später heißt es er floh.

Es ist mir ein bisschen anstrengend, wenn ich mir so viel selbst zusammen reimen muss. Oder steht das übertragen für all die versteckten Hilferufe von Mädchen wie JS. Das ist jetzt die sinnvollste Interpretation zu der ich mich versteige.

Also die berühmte Frage: Bin ich zu doof, oder das Werk zu anspruchsvoll? Auf jeden Fall steht fest, es fällt auf und es fällt schwer. Aber vielleicht müssen es ja nicht immer mundgerechte Häppchen sein.

I.


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Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden.
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Michael
Geschlecht:männlichAnti-Lyriker


Beiträge: 734



Beitrag10.05.2010 14:53

von Michael
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Sehr gute Idee, aber sehr verwirrend, wie ich finde. Mal was anderes. smile
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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag10.05.2010 20:28

von halcyonzocalo
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Ich habe damit gerechnet, letzter zu werden.

Für mich selbst habe ich einfach Gefallen daran, verschlüsselte, zerstückelte und albtraumhafte Geschichten zu schreiben, auch wenn das (leider) oft die breite Masse nicht anspricht.

Es freut mich aber, wenn ich einige von euch zum Nachdenken anregen konnte.

@ Nihil: Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und Hut ab vor deiner Interpretation. Diese stimmt zu einem großen Teil mit meiner überein.

Morgen werde ich nochmal auf die einzelnen Kommentare eingehen und auch etwas zum Textverständnis sagen.

Danke!

Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)

smile


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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag12.05.2010 12:55

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

So, ich nochmal.

Erst einmal vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare.
Schade, dass den meisten der Text nicht gefallen hat.

Er ist nicht einfach, das ist mir wohl bewusst, und als derjenige, der die Geschichte geschrieben hat, fällt es einem natürlich schwer, nachzuvollziehen, was Andere denken, wenn sie diesen Text lesen. Dann stelle ich mir die Frage, wie schwer oder einfach es ist, die Botschaften zu entschlüsseln.

Nihil, dem ich auch nochmal für seine große Mühe beim Rezensieren loben möchte, hat den Text sehr gut interpretiert.

Bei den beiden Protagonisten handelt es sich um Vater und Tochter. Das "?" steht für die Mutter von Johanna (an die sie [wie auch an den vater] keine Erinnerung mehr hat, deswegen bleibt die Rolle namenlos).

Johannas Eltern hatten vor vielen Jahren einen Autounfall. Dabei stürzten sie in eben den See, der jetzt Schauplatz der Geschichte ist. Die Mutter starb bei diesem Unfall, der Vater konnte dem Unglück entkommen und rannte psychisch verwirrt und geschockt fort.

Somit kann man darauf schließen, dass Johanna bei anderen Menschen ein neues Zuhause gefunden hat und bei dem Unfall noch so klein war, dass jegliche Erinnerung an die Eltern fehlt.

Sicher, ich hätte diesen Rückblick auch im Plusquamperfekt schreiben können, um die Vorzeitigkeit auszudrücken (und während dem Schreiben habe ich auch lange an dieser Stelle gehadert), aber letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, den gesamten Beitrag im Präteritum zu schreiben, da Johannas Tod beschrieben wird und die zeitlichen Ebenen in solch einer Situation verschwimmen.

Ein Ausdruck wie "Zkriiieeehh" ist ein kleiner Einblick in den Kopf von Johanna bzw. Johannas Vater. Eine innerliche Stimme, die einem jeden klaren Gedanken raubt.

Friedrich war wohl jahrelang in einer geschlossenen Anstalt, konnte die traumatischen Erlebnisse allerdings nie verarbeiten. Er hat sich schließlich auf die Suche nach seiner Tochter begeben.

Wie die beiden zu dem See kamen, ist in meinen Augen völlig unwichtig.
Beim Lesen und Interpretieren einer solchen Geschichte kann der Leser ruhig seine eigene Detailinterpretation haben. Die Grundlagen muss man verstehen, ansonsten hat bei Texten dieser Art jeder seine eigene Vorstellung.

Er vergewaltigt sie, das ist richtig und die Tochter stirbt schließlich, das ist auch richtig.

Die Stimme von Oben soll Johannas Mutter darstellen, die das ganze Unheil vom Himmel aus betrachtet hat.

Den Epilog habe ich erst später noch hinzugefügt und im Nachhinein finde ich auch, dass er das Ganze viel zu offensichtlich macht (in meinen Augen). Aber anscheinend hat er bloß für noch mehr Verwirrung gesorgt.

Wenn ich mir das Ganze ein ums andere Mal durchlese, finde ich nicht, dass der Text sonderlich schwierig zu verstehen ist. Hinweise sind in meinen Augen genug da.

Mir war klar, dass solch ein Text nicht jedermanns Sache ist und habe auch damit gerechnet, weit hinten zu landen.
Ich für meinen Teil habe jedoch großen Spaß an Gedankenpuzzlen und bedrohlich-düsteren Szenarien.


Man muss dem text viel Zeit geben, was aufgrund der hohen Zahl der Einsendungen nicht richtig möglich war. Aber wenn man sich zwei Stunden Zeit nimmt und sich in jede einzelne Figur, in jedes einzelne Wort hineinversetzt, kann man den Text mit Leichtigkeit verstehen (denke ich).

Und wie gesagt: Bei solchen Texten gibt es nicht DIE EINE Interpretation.
Das erinnert mich an den Themenblock Expressionismus im Deutschunterricht. Viele Gedichte boten so viel Spielraum für umfassende Interpretationen.

Keine davon war richtig oder falsch. Aber die Grundhandlung, der Kern der Geschichte /des Gedichts - dieser ist mit etwas Überlegen durchaus herauszufinden.
(In diesem Fall: Vater vergewaltigt und tötet Tochter, um Autounfall und Tod seiner Frau zu verarbeiten)

Danke nochmal an euch alle. smile

Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)


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*Gast*
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*
Beitrag12.05.2010 13:38

von *Gast*
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Hallo Halcy...,

hm, selbst mit Deiner ausführlichen Interpretation wird das Stück für mich nicht stimmig. Am Ende des dritten Kapitels lebt die Tochter für mich wieder, wenn es heißt:

Zitat:
Und dann kamen die Tränen.
Sie kannte den Vater nicht.


Für mich war der Vater gegangen und hatte sie am See weinend, also lebendig, zurückgelassen. Klar, jetzt kannst Du sagen, dass dort das schlechte Gewissen des Vaters spricht. So hast Du es sicher beabsichtigt. Aber für mich kommt das einfach nicht rüber. Das wäre natürlich anders, wenn der Vater auf der Bühne stände bei dem Text. Sehr hilfreich hätte ich eine Zuordnung der jeweils Sprechenden gefunden, wie in der Dramatik ja auch üblich.
Was mich noch irritiert hat, war die Stimme aus dem Off, von der Du sagst, dass sie die verstorbene Mutter darstellen soll. Was hält sie denn am Anfang für richtig? Und warum scheint sie so unwissend?

Vorausgesetzt, es hätten nur zehn Texte teilgenommen, und bei jedem hätte man zwei Stunden benötigt, um den Inhalt zu erfassen, dann wären das nur zum Begreifen schon 20 Stunden in einer Woche gewesen. Das ist eine Halbtagsstelle. Deshalb denke ich, dass solche Texte vielleicht nicht geeignet sind, um an Wettbewerben teilzunehmen, bei denen normale User in einem begrenzten Zeitraum ein Urteil abgeben sollen. Oder eben soweit angepasst werden sollten, dass man eine realistische Chance hat, sie zu erfassen.

Lieben Gruß
Sabine
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halcyonzocalo
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Beitrag12.05.2010 13:53

von halcyonzocalo
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Hey Sabine smile

Danke für deine Rückmeldung!

Zu der Stelle mit den Tränen:
Auch hier gibt es für den Leser mehrere Möglichkeiten, diesen Satz einer Person zuzuordnen:
Einmal, wie su gesagt hast, könnte hier das Gewissen des Vaters sprechen. Andererseits könnte es aber auch die Mutter sein, die jetzt Tränen vergießt, da sie "sieht", wie dieser jahrelange "Psychokrieg" geendet hat.
Die Tränen sind an dieser Stelle eher ein Ausdruck, um die "stille Trauer" zu symbolisieren - ein Kontrast zu dem hektischen, lauten, psychischen und physischen Krieg zuvor.
Wenn ich darüber nachdenke, würde ich im Nachhinein den Satz als eigenen Absatz stehen lassen und "Sie kannte den Vater nicht" schon in einen neuen Absatz schreiben, da es so wirklich zu endgültiger Verwirrung kommen kann. Laughing

Zu der Stimme aus dem Off:
Lediglich im dritten Kapitel, wo ich ausdrücklich "Stimme von Oben" dazugeschrieben habe, spricht die Mutter.  Die ersten beiden Kapitel bieten sozusagen die ganze "Action", dort konzentriere ich mich auf die Beschreibung der Vergewaltigung und der Ertränkung. Die kursiven Stimmen dort sind lediglich die Gedanken des Vaters bzw. der Tochter (ich finde, man kann das ganz gut zuordnen).

 Bezüglich der Wettbewerbstauglichkeit hast du mit Sicherheit recht: Solche Texte sind bestimmt nicht unbedingt geeignet dafür. Schon bei meinem letzten Wettbewerbsbeitrag stand ich vor diesem Problem.

Ja, vielleicht sollte ich in Zukunft mehr Hinweise geben, mehr Köder auslegen, um dem Leser Punkte zum Festhalten zu geben.

Wobei ich für mich und meine Texte, die ich schreibe, eher in die Richtung gehe, noch minimalistischer zu werden.

Mal schauen, was für ein Thema beim nächsten Wettbewerb kommt - und was mir dazu dann einfällt.  Wink

Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)
smile


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Nemo
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Beitrag12.05.2010 14:45

von Nemo
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Hallo Sebastian,

Zitat:
Wenn ich mir das Ganze ein ums andere Mal durchlese, finde ich nicht, dass der Text sonderlich schwierig zu verstehen ist. Hinweise sind in meinen Augen genug da.


Du musst den Text ja auch verstehen können, du bist ja der Autor  Rolling Eyes
Aber mal ehrlich: Wenn es stimmen würde, dass der Text nicht schwierig zu verstehen sei, dann hätten ihn wahrscheinlich mehr Leser verstanden, oder? Offensichtlich unterscheidet sich hier Deine Wahrnehmung von der des Publikums. Für Dein Ego mag es Dir helfen, den schwarzen Peter dem Publikum (zu dem auch ich gehöre) zuzuschieben, wenn du behauptest, es habe sich nicht genug Zeit für den Text genommen (was ich - mit Verlaub- etwas frech finde). Aber es hilft Dir sicher nicht, einen Leserkreis zu gewinnen (und ein Wort, was nicht gelesen werden soll, muss auch nicht aufgeschrieben werden).

Wie heißt es so schön: "Es ist nichts leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss." (Schopenhauer)

Beste Grüße
Nemo


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halcyonzocalo
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Beitrag12.05.2010 15:07

von halcyonzocalo
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Hey Nemo.

Ich wollte gewiss nicht frech und überheblich wirken - sorry, wenn das so rüberkam.
Keinesfalls wollte ich den Lesern unterstellen, dass sie, slaopp gesagt, "zu doof" sind, um meinen Text zu verstehen.
Selbstvertändlich ist man als Verfasser bemüht, seine eigenen Werke zu verteidigen, aber ich hatte nicht die Absicht, dem Leser irgendwas zu unterstellen.
Und natürlich: Als Verfasser versteht man sein Werk (obwohl - so selbstverständlich ist das nicht: David Lynch [mein absolutes Idol] hat, soviel ich weiß, zu seinem Film Inland Empire etwas in der Art gesagt wie: "In diesem Film gibt es nichts zu verstehen  - auch ich verstehe ihn nicht!"), aber wenn ich an die Schulzeit und das Thema Expressionismus zurückdenke, so komme ich für mich zu der Erkenntnis, dass der Leser oftmals viel mehr versteht, als er glaubt.

Wenn wir ein Gedicht von August Stramm vorgesetzt bekamen, war jeder erstmal absolut planlos - auch ich. Doch wenn ich mich richtig vertieft habe, dann ergaben die einzelnen Cluster und Bruchstücke - für mich - einen Sinn.
Ich hatte dann natürlich auch das Gefühl, mir totalen Humus zusammengereimt zu haben, aber letztendlich haben wir im Kurs so ziemlich alle die Grundbotschaft verstanden.

Auch das hat David Lynch gesagt: "Die Zuschauer müssten stärker ihrer Intuition vertrauen. Denn im Grunde wissen sie viel mehr, als sie glauben, aber sie gestehen es sich nicht ein."

Und genau so sehe ich das auch.

Sorry, wenn das irgendwie falsch rübergekommen ist.

Und danke für deinen Kommentar!

Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)
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