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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Tödliche Begierde


 
 
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag05.05.2010 16:35
Tödliche Begierde
von Inkognito
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.

Ich stehe vor deinem Bett, betrachte dich. Ich sauge die Luft deines Schlafes ein, höre dein leises Schnarchen. Langsam komme ich näher. Mit meiner zittrigen Hand streiche ich dir durchs Haar. Deine blonden Locken, zart wie feinstes Lametta. Ich rieche daran und spüre die Sehnsucht nach dir. Die Leidenschaft, die deine rosige Haut ausstrahlt - sie betört mich. Ich verlange nach dir. Strebe nach deinem Lachen, nach deiner Stimme. Noch nie im Leben habe ich solch schöne Lippen gesehen, so voll Wollust und Begierde. Ich möchte sie küssen - zärtlich, mit ungezähmter Hingabe.
Ich kenne dich. Ich kenne dich besser, als jeder andere Mensch auf der Welt. Ich will dich. Wenn ich mir vorstelle, wie ich deinen Körper verwöhne, verschwimmt meine eigene Welt und vermischt sich mit deiner. Mein Leben wird das Deine sein. Meine Liebe wird die Deine sein.
Du drehst dich zur Seite. Ich kann deine Beine sehen. Mein Atem wird heftiger. Das Potential meines Begehrens scheint unerträglich zu sein. Ich zittere jetzt am ganzen Körper, meine Knie werden weich. Dich nur anzusehen wird unerträglich. Ich will dich jetzt, will deine Haut spüren, mich deinem Duft hingeben, deine Küsse schmecken. Jeder Zentimeter deines Körpers soll mir gehören.
Ich sehe, wie du die Augen aufschlägst, spüre die Sinnlichkeit darin, obwohl ich die schönen Farben der Iris nicht erkennen kann.
Du schreist laut auf, fragst, wer ich bin.
Ich kenne dich, sogar besser als dein eigener Mann. Alles weiß ich über dich.
Schade, dass ich dich niemals wirklich haben kann.
Ich ziehe mein Messer heraus und sorge dafür, dass ich dich und dein Engelsantlitz noch stundenlang begehren kann.

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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag06.05.2010 13:52

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hallo Inkognito,

Dein kurzer Text ist stellenweise ganz gut geschrieben, doch insgesamt überwiegt leider ein negativer Eindruck. Es beginnt bei sprachlichen Problemen und endet bei Logikfragen, die man sich als Leser kaum beantworten kann.
Die relative Kürze des Textes kann eine Ursache für die Häufung dieser Probleme sein. Ich meine "relativ", weil Kurzprosa, kurze Erzählungen etc. ihre Legitimierung haben, aber im vorliegenden Fall zündet sie nicht. Ich würde sogar sagen, dass man den Text noch mehr komprimieren könnte, um ihm etwas zu geben, das er derzeit nicht hat: Wirkung. Die verpufft irgendwie, und dann ist die Geschichte auch schon vorbei.

Ein paar Details, bevor ich auf die Probleme zu sprechen komme:

Zitat:
Deine blonden Locken, zart wie feinstes Lametta

Die Phrase "zart wie Lametta" ist sehr abgedroschen; man hat sie schon zu oft gelesen. Auch wenn sie vermutlich genau das ausdrückt, was sie soll. Vielleicht gibt es dennoch Alternativen?

Zitat:
Ich verlange nach dir.

Überflüssig, denn dies ist wohl durch die ausufernden Beschreibungen deutlich geworden.

Zitat:
Ich will dich.

Dito.
Unnötig, es zu wiederholen.

Zitat:
Mein Leben wird das Deine sein. Meine Liebe wird die Deine sein.

Die Idee der "Vermischung" ist interessant, aber leider kaum ausgeführt. Das wäre ein Ansatz, den Text origineller zu gestalten.

Zitat:
Das Potential meines Begehrens scheint unerträglich zu sein

Was denn nun? Ist es nun da oder nicht? Eben noch SCHIEN die Figur genau zu wissen, wie es darum bestellt ist. Jetzt nicht mehr? Der Satz ist, sorry, grauenvoll.

Sehr redundant,
Zitat:
Dich nur anzusehen wird unerträglich. Ich will dich jetzt, will deine Haut spüren, mich deinem Duft hingeben, deine Küsse schmecken. Jeder Zentimeter deines Körpers soll mir gehören.

das ewige Aufzählen der Begierde. Sie ist doch ganz klar. Viel interessanter wäre der Umgang des Ichs damit.
So schwebt das in der Luft, ohne konkret zu werden, zum Ausdruck zu kommen.

Zitat:
Ich kenne dich, sogar besser als dein eigener Mann. Alles weiß ich über dich.

Woher? Mitunter soll das vielleicht dem Text etwas Rätselhaftes geben. Leider funktioniert das so nicht. Das ist eines der logischen Probleme, auf die ich noch zu sprechen kommen werde.

Zitat:
Ich ziehe mein Messer heraus und sorge dafür, dass ich dich und dein Engelsantlitz noch stundenlang begehren kann.

Das Ende ist nicht sehr originell.
Abgesehen davon:
Wenn "er" "sie" tötet (was naheliegend ist...), dann tötet er im Prinzip alles, was er vorher begehrt hat. Das ist ein Konflikt, den Du hättest herausstellen können.
Die Erkenntnis, "sie" "niemals wirklich haben" zu können, widerspricht sich, was nicht schlimm wäre, wenn eben diese Ambivalenz zum Thema des Textes geworden wäre.

Der Text ist redundant, er verliert sich in stets identischen Formulierungen oder Phrasen, wiederholt die Begierde viel zu oft, ohne konsequent die Gedanken und inneren Widersprüche zu verfolgen.
Dabei leidet die Logik zudem:
Die Frau ist verheiratet. Wo ist ihr Mann? Liegt er nicht im Bett? Warum nicht? Wie kommt das "Ich" ins Zimmer? Woher oder warum kennt es die Frau besser als der Ehemann?
Das, die genannten Beispiele für diverse Fehler und Ungereimtheiten, und eben die Tatsache, dass der Text nicht sehr originell ist, trüben den Eindruck doch sehr.
Ich habe einige Vorschläge gemacht, welche Themen man ausarbeiten könnte. Das und ein Entfernen aller sich wiederholenden Passagen, die zu nichts führen als zu weiterer Wiederholung, könnten bei einem neuen Anlauf den Text interessant machen.
So ist er es leider nicht.

Nix für ungut,

Lg

Tom
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