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rolf0404 Leseratte
R Alter: 69 Beiträge: 132 Wohnort: Mannheim
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R 03.05.2010 19:19 Kannst du nicht mal die Fresse halten von rolf0404
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„Kannst du nicht mal die Fresse halten!“, schnauzt er, während er mit dem Kinn in Richtung Fernseher deutet. „Wieder so ein Pfaffe, der sich an Kinder vergreift! Die gehören alle ...“
„Papa...“, klingt es kleinlaut und gedrückt.
„Haltet doch mal euer Maul. Mensch, was erziehst du nur für eine Tochter?“, schnauzt er die Alte an. Er nennt sie schon lange nicht mehr bei ihrem Vornamen, die Schlampe, die faule Sau, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, als mit der fetten Kuh von Unten zu tratschen.
„Nicht mal bei den Nachrichten hat man seine Ruhe!“, brüllt er und zippt mit dem Daumen jetzt wahllos durch die Programme. Den Rest aus der Bierflasche zieht er sich in einem Schluck hinein.
„Ist auch dein Tochter.“, murmelt die Alte.
„Papa, ich wollte ja nur...“ Sie hält ihm ihre Insel entgegen, die sie auf ein Blatt Papier gemalt hat. -
„Dieses Gesindel heute auf den Spielplätzen! Werfen mit Steinen auf Kinder!“, meint er auf der Ambulanz, während die freundliche Krankenschwester die Platzwunde an der Stirn der kleinen Julia versorgt.
„Wenn wir die erwischt hätten. – Was Julia...?“
Julia nickt. -
„Ja, Papa...“, schluchzt sie kleinlaut und gedrückt und hofft, dass Papa sein Feuerzeug zu Hause wieder findet.
© rh
Weitere Werke von rolf0404:
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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03.05.2010 19:35
von EdgarAllanPoe
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Lieber Autor!
Eine Geschichte, die ich erst nach zweimaligem Lesen verstanden habe; das macht aber nichts, denn sie hat zum Nachdenken angeregt.
Die Gefühlskälte beschreibst du gut. Der Vater, der sich über Nachrichten aufregt und über die Weise, wie seine Frau seine Tochter erzieht. Dabei legt er selbst schlechte Manieren an den Tag, die für Julia bestimmt kein Vorbild sind. Die Liebe zu beiden bleibt dabei auf der Strecke. Er ist nur noch auf sich konzentriert und wendet sich in keiner Weise zu den beiden hin, die er braucht.
Sprachlich machst du ein paar kleinere Fehler, die das Gesamtbild aber nicht sonderlich gravierend stören.
Was mich aber zu einer negativen Wertung hinreißt - obwohl mir dein Text gefällt - ist, dass du das Thema vollkommen verfehlst. Die Familie scheint sich an einem Ort zu befinden, an dem es keinen Blick auf einen See gibt wie auf dem vorgegebenen Bild. Vielmehr scheinen sie sich im Krankenhaus zu befinden. Auch wenn der Vater dabei Bier trinkt, was in einer Ambulanz sicher nicht sein darf.
Tut mir leid, aber das ist kein Text zum Thema. Er gefällt mir zwar, weil er wie gesagt einige Gedanken provoziert, aber ich kann leider nur zwei Federn geben.
Nichts für ungut,
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Homer Dr. Wunderlich
Alter: 33 Beiträge: 499 Wohnort: Nur eine Schattenbreite entfernt
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03.05.2010 19:38 ^^ von Homer
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Autsch.
Dieser Text ist echt fies.
Also nicht schlecht "fies" sondern einfach "fies" vom Inhalt. Da kriegt man doch glatt wieder einen Hass auf all die gewalttätigen, asozialen...
Naja wie man lesen kann bin Ich emotional ziemlich mitgerissen und was will man von einem Text mehr, der eine Wortbeschränkung von 300 hat?
Aber es gibt trotzdem nicht volle Punktzahl weil es einfach etwas zu viel "Klischee" und etwas zu wenig "Originalität" hat. Außerdem denke Ich das man von einem Feuerzeug kaum eine Platzwunde bekommt, es sei den es wäre ein Zippo...
_________________ Grüße aus der Paradoxbox.
...
Du kannst mich auch Narziß nennen.
...
VORSICHT SUBJEKTIVE SARKASTISCHE IRONISCHE ZYNISCHE ANSTÖSSIGE UNSINNIGE PARANOIDE NEUROTISCHE UND PSYCHOTISCHE INHALTE
...
Mein Kopf ist meine Heimat
und wir fühlen uns dort wohl.
...
Ich bin eine Nachteule: Schuhuu! |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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03.05.2010 19:46
von Eredor
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Ach, das ist mir ein wenig sprunghaft und unstrukturiert. Du hattest hier eine tolle Idee mit dem Zeitsprung, aber das ist meiner Meinung nach zu viel für eine so kurze Geschichte.
Da musste ich vier bis fünfmal drüberlesen, um es zu verstehen.
Weil die Idee an sich doch ganz gut ist, belasse ich es bei 4 Federchen.
lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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03.05.2010 19:51
von halcyonzocalo
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Bei dieser Geschichte bin ich etwas zwiegespalten . Mich hat zum Einen diese teilweise übertriebene Verbalität der Sprache gestört, zum Anderen hat sich auch der ein oder andere Grammatik- oder Rechtschreibfehler hineingeschlichen, was man bei einem Text dieser Länge eigentlich vermeiden konnte.
Das Thema prinzipiell finde ich aber gut gewählt und das Ende ist sogar ziemlich gut!
Das Bild mit der Insel passt in diesen Zusammenhang auch gut hinein, auch wenn mir der Gesamtbezug zum Bild zu schwach ist.
Insofern eine durchschnittliche Bewertung.
5 Federn
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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03.05.2010 21:29
von Alogius
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Hallo,
derbe, direkt, nicht subtil. Bedrückend auf jeden Fall. Das Foto als Anlass, nur als Aufhänger. Der Vater ist ein Schwein.
Ich finde den Text hart, aber gut geschrieben finde ich ihn leider nicht. Das gibt denn auch einen Abzug.
Der Schluss jedoch ist wirklich gut.
Krasse Idee.
Lg
Tom
(Ich werte, weil Wettbewerb, etwas strenger als sonst. Der Kommentar ist relativ kurz gehalten, und meine Federung setzt sich zusammen aus: Sprache und Stil, Inhalt, Umsetzung der Aufgabe, eventuelle Fehler. Falls später Fragen sind, kommentiere ich gern ausführlicher.)
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Noelia Pippi
Alter: 39 Beiträge: 1298 Wohnort: Villa Kunterbunt
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03.05.2010 21:35
von Noelia
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Keine schlechte Idee vom Grundsatz. Umsetzung teilweise gelungen.
Stil sauber durchgezogen!!
Mir fehlt allerdings der Bezug zum Bild. Oder bin ich zu blöd?
Der letzte Satz ist super. Ich liebe gute letzte Sätze.
Gruß
Pippi
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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03.05.2010 23:13
von anuphti
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sehe keinen Bezug zum gestellten Thema, deshalb nur eine Feder
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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03.05.2010 23:23
von BlueNote
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Nicht schlecht, aber ein wenig wirr. Sprachlich mit leichten Mängeln. (Hardy?)
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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03.05.2010 23:32
von Schmierfink
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Junge du bist gut... sehr geschickt auf die Tränendrüse gedrückt, Kompliment! Zwar nimmt der Text nur sehr begrenzt Bezug zum Bild, man könnte ihm unterstellen er wäre fertig gewesen und du hättest nur das Motiv des Bildes geändert, aber dessen ungeachtet, besteht der Text aus glaubwürdigen Dialogen und Gedanken. Die Vorgänge erhalten so plastischen Charakter und wirken durch die kommentarlosigkeit und erschreckende Nüchternheit noch erschütternder. Jedoch sprachlich wäre mehr drin... Zieht sich Bier hinein, also bitte, das zieht er sich wenn dann rein, passt sprachlich so garnicht zum soziolekt des protas, wie zur Atmosphäre des Textes... Mit dem Kinn zum Fernseher deutet???
Sehr gut gefällt mir wie banal und beiläufig die Misshandlung dem Leser untergeschoben wird... da jedoch kaum Themenbezug und sprachlich kein Leuchtfeuerwerk, Abzüge!
entschuldige die relative Kürze des Kommentars, bin momentan sehr im Streß...
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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04.05.2010 01:01
von Dienstwerk
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Voll aus dem Leben, voll in die Fresse!
Achtung - Augen auf!
Solche widerlichen Assitypen kennt sicher jeder, irgendwie - meistens aus der Nachbarschaft, oder der Nachbarschaft eines Freundes eines Bekannten...
Pfui!!!
LG, Ana
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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04.05.2010 02:38
von Michael
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Die Idee ist sehr gut. Auch die Fäkalsprache passt. Allerdings habe ich ein paar "Schnitzer" gefunden. Aber später mehr dazu...
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 04.05.2010 05:34
von derSibirier
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Das einzige was in diesem Text ein bisschen an das Thema erinnert, ist das Bild, welches das Mädchen gemalt hat. Besseres ist dem Autor wohl nicht eingefallen, um seine "Hau zu" Geschichte unters Volk zu mischen.
Der Text ist miserabel geschrieben. Eine Woche Zeit zum Überlegen und dann so ein schlampiges Stück Elend.
zum Beispiel:
Zitat: | Er nennt sie schon lange nicht mehr bei ihrem Vornamen, die Schlampe, die faule Sau, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, als mit der fetten Kuh von Unten zu tratschen. | Im Eifer des Gefechtes ist es dem Autor wohl nicht aufgefallen, dass er selbst die Mutter des Mädchens "Schlampe und faule Sau" nennt.
derSibirier fröstelt und grüßt
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Sir Charles Blackwood Gast
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04.05.2010 06:31
von Sir Charles Blackwood
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Hut und flüssig geschrieben. Kann allerdings keinen Bezug zum Thema finden.
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pripri Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 281 Wohnort: Schweiz (Zürich)
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04.05.2010 11:14
von pripri
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Wirkt zwar sehr eindringlich, ist für meinen Geschmack aber etwas zu sehr am Thema vorbei.
lg pripri
_________________ -Das Herz des Sternenbringers - März 2014 (Thienemann)
-Die Herrscher von Dhaleth/Der Feueropal - August 2014 (Thienemann)
-TBN - Frühjahr 2017 (Droemer/Knaur) |
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*Gast* Klammeraffe
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Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 04.05.2010 11:41
von *Gast*
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Packend geschrieben, realistisch. Das mit dem Feuerzeug verstehe ich nicht ganz. Hat er mit dem Feuerzeug nach dem Kind geworfen? Vorher wurden nur die Fernbedienung und die Bierflasche erwähnt.
"von unten"
In einem anonymen Wettbewerb würde ich keine Initialen unter den Text setzen.
LG
Sabine
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Tamar Leseratte
Beiträge: 123
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04.05.2010 14:49
von Tamar
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(Memo: ich habe die Bewertung aufgesplittet und vergebe je maximal drei Federn für den Plot, die Umsetzung und den Bezug zum Wettbewerbsthema)
Den Plot finde ich recht gut, die Umsetzung ist sehr gelungen. Was ich nicht finde, ist der Bezug zu dem Themenbild. Das ist definitiv keine Kinderzeichnung.
ich würd den Papa gerne als größten Fiesling für den Literaten nominieren (gabs da nicht so ne Kategorie?)
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Andrea F. Leseratte
A
Beiträge: 154 Wohnort: München
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A 04.05.2010 16:09
von Andrea F.
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Also das Thema ist natürlich aktuell und leider sehr ernst. Trotzdem muss ich sagen, dass mir der Text jetzt nicht so zusagt. Auf die Kürze ist mir das irgendwie zu viel.
Nichts für Ungut
Andrea
_________________ Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung. |
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Ilona Klammeraffe
I
Beiträge: 558 Wohnort: irgendwo in Hessen
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I 04.05.2010 16:17
von Ilona
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Ich finde den Text sehr gelungen, wie oft hört man Leute lästern, die genügend bei sich selbst zu schauen hätten.
Auch sprachlich fand ich das Thema eindringlich verpackt. ANdeutungen sagen oft mehr als Beschreibungen.
Ich bin beeindruckt
Ilona
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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04.05.2010 19:20
von Nihil
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Liebe/r Autor/in von „Kannst du nicht mal die Fresse halten“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einfallsreichtum, Bedeutung für die Geschichte)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)
1)Es ist ein prinzipiell interessanter Gedanke, aus dem Bild eine Kinderzeichnung werden zu lassen. Leider wird dem Thema in der Geschichte keine große Bedeutung zuteil. Das war zwar auch nicht die Aufgabenstellung, aber wenn man den Pflichtteil nur am Rande einbringt, sieht es immer danach aus, dass man ihn nur eingebracht hat, weil das die Vorgabe war. Den Familienstreit als Idee an sich finde ich ansprechend und originell. Nur hätte es mir besser gefallen, wenn das Bild des Mädchens der Auslöser für einen erneuten Streit gewesen wäre. Das hätte der Geschichte auch den Vorteil eines klaren Beginns verschafft.
2)Der provokante Titel reizt den Leser und macht neugierig auf die Geschichte. Ich hatte allerdings einen spitzen und aggressiven Schlagabtausch erwartet und wurde deshalb im Laufe der Geschichte immer mehr enttäuscht. Dein Einstieg ist unmittelbar und auch spannend, aber ungeschickt, weil man dem Text nicht entnehmen kann, wer hier spricht und wo gesprochen wird. Besser wäre es gewesen, deinen Figuren Namen zu geben und sie in aller Knappheit einzuführen (Julias Name wird zu spät erwähnt). Denn so ist man später irritiert, wenn die Familie mitsamt tobsüchtigem Vater sich im Krankenhaus befindet und sich die Szene unerwarteterweise sogar vor den Augen der Krankenschwester abspielt. Ich hätte vermutet, sie spielt im Wohnzimmer einer Reihenhauswohnung. Diese Wandlung des Plots erfolgt genau wie die vorherigen Tiraden des Vaters sehr willkürlich. Die einzelnen Themen scheinen wahllos aneinander gereiht zu sein. Natürlich darf man auch assoziativ schreiben, aber der Text kommt leider aus einer oberflächlichen Medienkritik nicht heraus und verfolgt kein Ziel. Die Ereignisse verknüpfen sich nicht zu einem stimmigen Ganzen. Außerdem geschieht sehr viel gleichzeitig: Während der Vater durch das Programm zappt, zeigt das Mädchen ihm die Zeichnung und dabei behandelt die Krankenschwester noch die Wunde des Mädchens. Das Ende bleibt offen, wirft aber eine unbefriedigende Frage auf, da man nicht weiß, welche Bewandtnis das Feuerzeug hat. (Wahrscheinlich öffnet der Vater die Bierflaschen damit, aber warum wird das hier, am Ende, erwähnt?)
3)Der Text besteht zu einem großen Teil aus Dialogen und wirkt dadurch sehr schnell, was sicherlich beabsichtigt war. Auch kann man erkennen, dass die Personen ihrer Persönlichkeit entsprechend reden. Der Vater flucht im Suff, die Mutter traut sich nicht, aufzubegehren und redet elliptisch, das Kind bettelt nach Liebe und stellt immerzu Fragen. Überzeugend finde ich die Dialoge jedoch leider nicht. Die Charaktere sind überdeutlich gezeichnete Klischees. Natürlich sehe ich ein, dass man mit 300 Wörtern kein ausgefeiltes Psychogramm einer Familie erstellen kann, aber der cholerische Vater, die ängstliche Mutter, das liebende Kind sind mir zu eingefahrene Schienen. Authentizität fehlt leider auch. Exemplarisch dieser Satz:
Zitat: | „Haltet doch mal euer Maul. Mensch, was erziehst du nur für eine Tochter?“ |
Der zweite Satz fällt völlig unbegründet. Die Geschichte wirkt ein wenig gekünstelt, weil auf 300 Wörtern anscheinend möglichst viel genannt werden sollte, über das der Vater sich aufregen kann. Weniger wäre mehr gewesen. Zum Beispiel ist es überflüssig, dass er dreimal (in Variationen) verlangt, dass die anderen leise sein sollen. Zudem brichst du mit deiner anfänglichen Perspektive. Anfangs beschreibst du die Mutter aus Sicht des Vaters als Schlampe und faule Sau. Später schaust du in den Kopf von Julia, weil sie ja hofft, dass der Vater das Feuerzeug findet.
Ein paar Stellen würde ich kritisieren:
Zitat: | „Wieder so ein Pfaffe, der sich an Kinder vergreift!“ |
Hier fehlt ein „n“.
Zitat: | zippt mit dem Daumen jetzt wahllos durch die Programme |
Ich kenne nur „zappen“. Den Daumen zu erwähnen ist unnötig.
Zitat: | Den Rest aus der Bierflasche zieht er sich in einem Schluck hinein. |
„In sich hinein ziehen“ klingt schief. Besser: Er trank den letzten Rest in einem großen Schluck.
Zitat: | „Ist auch dein Tochter.“ |
Hier fehlt ein „e“.
Neben den vergessenen Buchstaben stören formal auch die vielen Dreierpunkte, die den eigentlich schnellen Text dann doch aufhalten.
4) Beim Lesen des Titels hatte ich mich auf ein ordentliches Rambazamba gefreut (bei 300 Wörtern hätte man noch viel mehr Schimpfwörter unterbringen können! :) ). Es wurde zwar geschimpft, aber leider eher uninspiriert. Mit Themen wie dem sexuellen Missbrauch in der Kirche wird man zur Zeit überall konfrontiert. Sprachwitz oder emotional mitreißende Szenen vermisse ich auch. Die inhaltlichen Irritationen und der ungeschickte Aufbau der Geschichte tun ihr Übriges. Im Vergleich zu anderen Geschichten unter dem Durchschnitt.
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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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04.05.2010 19:31
von Gabi
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Der Text ist traurig und erschreckend. Das arme Kind.
Mit mehr Absätzen an den richtigen Stellen würde es sich leichter lesen.
Im letzten Satz benutzt du noch einmal kleinlaut und gedrückt wie anfangs auch. Ich hätte es schöner gefunden, wenn du an dieser Stelle andere Wörter gewählt hättest.
L.G.
Gabi
_________________ "Das hier ist mein Dach und mein Tag!" (Oma Thea macht die Fliege) |
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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04.05.2010 19:44
von i-Punkt
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Sprachlich an einigen Stellen unbeholfen - und damit meine ich nicht die Sprache der Protagonisten. Die dürfen als "Unterschichtsfernsehen-Konsumenten" so reden.
Aber es ich finde "bedrückt" das passendere Adjektiv für Julia als "gedrückt".
Gibt es auch "zippen" als Synonym für "zappen"? "Und zippt mit dem Daumen jetzt wahllos durch die Programme." Abgesehen davon, dass das "jetzt" irgendwie nicht an der richtigen Stelle steht... hat er vorher tatsächlich konzentriert Nachrichten gesehen? Und ist zappen nicht immer wahllos?
"Sie hält ihm ihre Insel entgegen, die sie auf ein Blatt Papier gemalt hat." Genau genommen hält sie ihm ein Blatt Papier entgegen, auf das sie eine Insel gemalt hat.
Vor dem Szenenwechsel in die Ambulanz hätte ich eine Freizeile gelassen oder so, damit man merkt, dass ein Sprung kommt.
Inhaltlich ist es eine ganz nette Geschichte - aber durchaus schon dagewesen - der Kontrast wie zwischen vor und hinter der eigenen Haustür gekehrt wird. Vielleicht hänge ich ja jetzt zu streng an der Vorlage. Aber die Geschichte hätte man natürlich zu jedem beliebigen Postkartenbild veröffentlichen können - auch wenn ein Clown und ein tanzendes Kamel drauf abgebildet wären. Interpretationen zu Hintergrundgedanken wie "jeder ist einsam auf seiner persönlichen Insel" wären mir übrigens zu sehr an den Haaren beigezogen.
Bei einer Sache bin ich mir außerdem unsicher bezüglich der Glaubwürdigkeit. Die "Problemfamilien", die ich kenne, sind Meister im Vertuschen und Nur-keine-Aufmerksamkeit-Erregen. Ich weiß nicht, ob die wegen einer Platzwunde durch einen Feuerzeugwurf in den eigenen vier Wänden freiwillig ins Krankenhaus fahren.
I.
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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