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Gut, irre, schlecht


 
 
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
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Beitrag26.04.2010 22:29
Gut, irre, schlecht
von Pencake
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Obwohl die Zeiten nicht gut
sind, könnte es schlechter
sein. Wir sitzen nicht in  
Luftschutzkellern, hören Bom-
ben heulen und starren in
geweitete Augen, wenn Staub
von der Decke rieselt und
der Boden zittert. Das ist gut.

Dafür sitzen wir vor groß-
formatigen Flatscreens, sehen
polierte Fleischmasken, die
uns sprachliche Feinheiten ein-
coachen, ob bewaffnete
Konflikte wirklich Kriege seien;
wir wachen kurz auf, wenn die
Freundin einer Freundin
darüber weint, dass einer,
mit dem sie ewig keinen Kontakt
mehr hatte demnächst bei-
gesetzt wird, gefallen für die
Sicherheit dieses Landes in
zig tausend Kilometern
Entfernung. Das ist irre.

Und vielleicht, wenn irgendwann
ein starker Regen auf unser Dach
niedergeht und wir immer noch
dasitzen, die Fernbedienung in der
Hand, wenn wir ein Werbejingle
hören, das zum Kreischen wächst,
vielleicht sehen wir dann ein Paar
konfliktunbewaffneter Augen, die durch
unsere Doppelthermofenster nach innen
starren, nicht auf die Möbel, nicht
auf Computer und TV, einfach gerade-
aus in unsere Kriegsköpfe. Das ist schlecht.

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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag26.04.2010 22:38

von Maria
Antworten mit Zitat

bist Du irre. Monströse Vorstellung, direkt in mein Gehirn gepflanzt.
Das ist wohl gut?

Wenn ich auch, wie so oft, Probleme mit den Umbrüchen hab. Ich atme anders, ernsthaft.

Heftiges Teil.


_________________
Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister
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ono
Eselsohr
O


Beiträge: 347



O
Beitrag26.04.2010 22:52

von ono
Antworten mit Zitat

schon vor hundert jahren war's eine todsünde, dem leser mit dem "lieben leser" kommen zu wollen, wenn's einem danach war, moralinsauer aufzustoßen.

warum du, lieber pencake, deine prosaischen traktate nach wie vor unter "lührik" verpflanzt, bleibt ono ein räzel.

falls du sagen wolltest:
Zitat:
Obwohl die Zeiten nicht gut
sind, könnte es schlechter
sein. Wir sitzen nicht in
Luftschutzkellern, hören keine Bom-
ben heulen und starren nicht in
geweitete Augen, (wenn) weil kein Staub
von der Decke rieselt und
der Boden nicht zittert. Das ist gut.

müsstest du deinen text entsprechend ausbessern.

im übrigen ist die wirklichkeit eine ganz andere: wir sterben nicht mehr selber, sondern schauen den anderen dabei zu. mag sein, dass ein paar wegschauen und es so halten wie dein lyrich und dessen bekannte. der rest doitschlands aber ist momentan ziemlich verstört und braucht sich deswegen bestimmt nicht zu schämen.

tipp: sei tapfer und fang an zu dichten...

bussibussi

ono
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
DSFo-Sponsor


Beitrag26.04.2010 23:03

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nabend zusammen.

@Maria
Dank für deinen Kommentar.
Das mit den Umbrüchen -- ja, ja.
Mal gehts ums Atmen/Lesen, dann wieder
inhaltliche Betonung/Klammerung.
Ich finds auch schwierig.

@Ono
Deine Korrekturvorschläge
lassen nach. Ein "nicht" reicht
an dieser Stelle und für die restlichen
Satzglieder locker aus.
Ansonsten: Setz dich auseinander,
das bringt was.

HG, Niko
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Homer
Dr. Wunderlich

Alter: 33
Beiträge: 499
Wohnort: Nur eine Schattenbreite entfernt


Beitrag26.04.2010 23:20
^^
von Homer
Antworten mit Zitat

Ich finde es echt gut,
lieber Pencake.
Ich finde ein "nicht" reicht.
Ich finde die Bilder toll.
Aber Ich finde auch dass es schon etwas prosaartig ist.
Macht aber nichts.
Auch das Thema, dass sehr aktuell ist, finde Ich passend getroffen.
Kurz und bündig, das wars.


_________________
Grüße aus der Paradoxbox.
...
Du kannst mich auch Narziß nennen.
...
VORSICHT SUBJEKTIVE SARKASTISCHE IRONISCHE ZYNISCHE ANSTÖSSIGE UNSINNIGE PARANOIDE NEUROTISCHE UND PSYCHOTISCHE INHALTE
...
Mein Kopf ist meine Heimat
und wir fühlen uns dort wohl.
...
Ich bin eine Nachteule: Schuhuu!
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
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Beitrag26.04.2010 23:31

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nabend Homer.

Viele meiner Stücke sind "prosaartig".
Das ist schon ok so. Ist in der Lyrik
weder verboten noch verpönt Wink

Kurz: Danke, hat mich gefreut.

Niko
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Panta rhei
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 36
Beiträge: 88
Wohnort: Hamburg


Beitrag27.04.2010 01:25

von Panta rhei
Antworten mit Zitat

Hallo Pencake,

ich kann mich Homer anschließen (Auch was das "nicht" angeht. Das eine reicht für mich zum Verständnis).

Gefällt mir gut. Inhaltlich wie sprachlich.

Naja, ich habe an verschiedenen Stellen schon mal geschrieben (und werde es in Zukunft unterlassen, da es inzwischen jeder wissen sollte), dass Derartiges für mich eher Prosa mit Zeilenumbrüchen als Lyrik ist, aber das ist hier im Grunde irrelevant. Mir gefällts, egal wie man es nun bezeichnen will oder sollte. Und wenn du es als Gedicht siehst und es als solches Geschrieben hast, dann kann ich das auch gut so akzeptieren. Das nur am Rande.

Bei mir kommt beim Lesen etwas an, eine Stimmung, ein paar Gedanken, Bilder.. das ist es doch was ein gutes Gedicht ausmacht. Zumindest zu einem großen Teil. Das etwas rüberkommt, das einen bewegt. Das hast du geschafft. Insofern: Schön geschrieben, schönes Gedicht.

LG
Subjektive Meinung von
Panta


_________________
Niemand kann zweimal in den selben Fluss steigen (Heraklit)
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ono
Eselsohr
O


Beiträge: 347



O
Beitrag27.04.2010 01:31

von ono
Antworten mit Zitat

ob man etwas persönlich für grammatikalisch richtig "findet" oder nicht, ist die eine sache. die regeln der deutschen sprache die andere - falsche bezüge und falsche syntax bleiben von persönlichen ansichten unberührt.

ich finde das gut so. man kann regeln gezielt außer kraft setzen und es "kunst" nennen. im vorliegenden falle ist's aber keine, sondern es sind schlichte patzer.

amüsierte grüße aus der kehrichttonne

ono
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
DSFo-Sponsor


Beitrag27.04.2010 08:32

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin Panta,

Dank für deine Meinung.
Finde ich gut, dass du
die Toleranz aufbringst,
so ein Stück als "Gedicht"
gelten zu lassen.

Ich persönlich denke auch,
dass sich die Diskussion in den
meisten Fällen erübrigt. Zig
Autoren haben in den letzten
Jahrzehnten ähnliche
Auseinandersetzungen hervorgerufen -
meistens ein Kraftaufwand,
der dem Entscheidenden,
nämlich dichten, aussagekräftigen,
spannenden, anstoßenden
oder einfach nur unterhaltsamen
Texten nicht zu Gute kommt.

Insofern sollen sie es lyrische
Prosa, prosaische Lyrik, Blumen-
alarm, Hasenpfote oder sonstwie
nennen - ich bin mir sicher, dass
es bei Texten auf was anderes
als die hundertprozentig trenn-
scharfe Etikettierung ankommt.

Schönen Tag, Niko

Ono, naiv-treuer Wedel-Hannes.

Auf diesem Planeten gibt es viele
Themen und Meinungen. Die einen
schreiben von Meerjungfrauen, dem
rosasüßen Mut zum Träumen, stellen
miese italienische Schlagerlinks ins
Netz, gießen niveauarme Häme über
Anfängertexte oder wollen sich durch
gezierte Pseudobildungsschreibe zwischen
Westerwelle und Bohlen produzieren.
Andere beschäftigen sich mit anderem.
Gut so.

Dennoch: Lass künftig einfach mal
deine Komplexe bei dir, versuche
dich zur Abwechslung an offenem Austausch,
nicht an unterschwelliger Aggressivität
und verschleiernden Rückbezügen. Plus:
lächle dann und wann, ehrlich und nur
für dich, anstatt schlechte Wortwitze und
sprachlich wie inhaltlich totlangweilige
Sprachmätzchen zu ejakulieren.

Achja, dein Hinweis zu "Syntax" und
"Bezügen". Schau dir deinen "Korrekturvorschlag"
mal genau an. Jetzt einfach die Grausamkeit
übermotivierter Verbesserungswut auf
dich wirken lassen. Hart, oder?

Dein Vögelein
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ono
Eselsohr
O


Beiträge: 347



O
Beitrag27.04.2010 09:03

von ono
Antworten mit Zitat

mein lieber pencake,

den hurtigen wechsel vom faktischen hin zum persönlichen anwurf hielt ono schon in der volxschule für ein zeichen von schwäche. es half diese methodik ihren verfechtern nie weiter - weder wurden ihre zensuren besser, noch kamen sie bei den mädchen voran.

wer ein dichterfürst werden will, darf sich sein volk nicht erst schnitzen wollen - er muss es nehmen, wie es ist. sei ehrlich: surfen geht doch nur dann wirklich gut, wenn's ordentlich wind und wellen hat. in der flaute paddeln ist todlangweilig.

on topic: wie daneben vom gescholtenen zeitgeist dein lyrikprosa-traktat ist, beweist dir heute jede, aber auch jede tageszeitung, jede nachrichtensendung und jeder kommentar. mag sein, dass du nur die rtl-dödel im auge hattest, als du dich überhobst: aber auch die fühlen längst unbehagen aufkeimen. mach mal pause, geh auf die straße und frag!

liebe grüße aus dem nichts

ono
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

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Wohnort: Hamburg
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Beitrag27.04.2010 09:23

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das ist deine Methode, lieber Ono;
vom Persönlichen angeblich meilenweit
entfernt, unterschwellig - aber eben
doch überdeutlich - deiner ganz
und gar persönlichen Eitelkeit zuzu-
arbeiten.

Zum Texterl: du solltest daraus weder
eine Anklage noch eine Form der Scham
lesen. Kümmer dich um das Gefühl, um
das es hier - exemplarisch dargestellt
am Afghanistan-Krieg - geht. Gerade
du wirst fündig werden.

HG, Niko

Nachtrag: Volksschule
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ono
Eselsohr
O


Beiträge: 347



O
Beitrag27.04.2010 09:40

von ono
Antworten mit Zitat

du antwortest zu rasch, mein lieber.

es geht ono nicht um schlagfertigkeit, wie du irrig annimmst. sondern um korrektes doitsch und um den hinweis darauf, dass wir (wir!) keinen prosalyrisch verbrämten gesinnungs-nachhilfeunterricht brauchen - s. hierzu auch die einschlägigen chatrooms dieses forums.

solche kritik sollte ein angehender dichterfürst aushalten können. wo nicht, wird er nie einer.

heitere grüße aus dem off

ono
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
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Beitrag27.04.2010 09:43

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Weder schlagfertig noch nah dran
an dem, was gerade gepostet wurde.
Du musst besser werden.
Tipp: Im Text nach "Gesinnung"
suchen. Tipp 2: die findet sich
nur in deinem schicken Kopf.
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ono
Eselsohr
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Beiträge: 347



O
Beitrag27.04.2010 09:49

von ono
Antworten mit Zitat

o jemine ...
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
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Beitrag27.04.2010 09:55

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Du lieber Himmel.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag27.04.2010 11:11

von lupus
Antworten mit Zitat

Hi Pencake,

inhaltlich find ich dein Stück ausnehmend interessant und mitreißend. Und gut gemacht. Hinterläßt Gänsehaut. Und solange es Leuts gibt, die das nicht so empfinden scheint es mir angebracht solche 'Gedichte' zu schreiben. Einstellung/Gesinnung is unabhängig vom MAinstream und ändert sich auch nicht, auch wenn der Auslöser der Einstellung wegfällt.

Mir is wurscht ob das zu sehr Prosa is (wer legt das eigentlich fest - egal) aber ich kann mit den Umbrüchen nix anfangen. Die sind so gegen den Leserhythmus gesetzt, dass es mich einfach immer raushaut und ich einfach so les, wie's mir paßt, aber dann passen die Umbrüche nicht. Alles klar? Absicht? Wenn ja, welche?

Was das 'nicht' betrifft hat 'oh no' recht. Aus dem Kontext wird zwar klar, was du meinst, aber das reicht nicht. So wie du's schreibst läßt sich nämlich auch exakt das Gegenteil rauslesen und weil es so prosanah ist funktioniert das nicht. Seine Verbesserungen sind grauslich, aber, sorry, deines stimmt einfach nicht. Meines Erachtens wäre dein Job, es syntaktisch so zu korrigieren, dass es auch nach was klingt.

ansonsten, chapeau!


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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yt
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 703
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Beitrag27.04.2010 11:17

von yt
Antworten mit Zitat

Moin Pencake,

Zitat:
vielleicht sehen wir dann ein Paar
konfliktunbewaffneter Augen


das Wort macht mich neugierig.

Magst du dazu noch etwas schreiben?

Mit freundlichen Grüßen,
yt
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag27.04.2010 11:28

von Hardy-Kern
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Es ist ein guter Text. Wir sollten auch mal daran denken in welchen Zeiten wir leben. Wer will heute noch was über Hexen, Walpurgisnächte, Seenixen und dem ganzen ausgelutschtem schnöden Mammon lesen. Viele Texte auch in Liedern werden heute schon nicht mehr gereimt.

Wir sind moderne Menschen, und wenn man sich an das Experiment wagt Lyrik und Prosa miteinander zu verbinden, sie gegenseitig zu ergänzen, finde ich das riskant aber möglich.

Was soll das mit einem Dichterfürsten zu tun haben? Scheinen mal wieder kleine Schatten durch die Gegend zu fliegen? Kein Wunder, ist ja Pollenflug. Smile

Hardy
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Pencake
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Beitrag27.04.2010 11:52

von Pencake
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Moin zusammen.

@Lupus
Gut, ich hätt da was im Angebot. Erstes Komma
weg und dafür ein "oder". Dann dürfte es unmissver-
ständlicher sein.
Ergebnis:
Wir sitzen nicht in
Luftschutzkellern oder hören Bom-
ben heulen und starren in
geweitete Augen, wenn Staub
von der Decke rieselt und
der Boden zittert.

Zu den Umbrüchen. Das Thema bringt aus
dem Takt, entsprechend die Form. Und:
einzelne Sinnzusammenhänge werden
erweitert oder unterstrichen. Beispiel:
"Bom-ben". Zerstückelung, Sprengung,
Zerstörung.

Dank dir für die Hinweise.

@yt
"Konfliktunbewaffnet" - vorher
ist vom "bewaffneten Konflikt" als
Euphemismus zu "Krieg" die Rede.
Diese Augen, dieses Bild ist
ausdrücklich weder konfliktaufgeladen
noch bewaffnet, also das Gegenstück zum
Krieg, der sich im Wohnzimmer und
unseren Köpfen abspielt. Das Gefühl,
das dabei entsteht ist - ich habs ge-
schrieben - "schlecht". es ist das
Gefühl abgesicherten Unwohlseins.

@Hardy
Ich galube nicht, dass es hier tatsächlich
um die formale Frage Lyrik/Prosa geht.
Lupus bringt es mit
Zitat:
Einstellung/Gesinnung is unabhängig vom MAinstream und ändert sich auch nicht, auch wenn der Auslöser der Einstellung wegfällt.

auf den Punkt.

Mancher mag in dieser Frage kein
Risiko eingehen. Das ist ok. Aber
ich lasse das gleichzeitige "Vom-Tisch-fegen"
genau aus diesem Grund nicht gelten:
Ängste durch diese Reaktion zu
lösen, heißt "immer schön nach
außen/unten treten". Mich widert das in
Form und Inhalt an. Die Leute sollen sich an
sich selbst abarbeiten, nicht an anderen.

HG, Niko
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag27.04.2010 12:35

von anuphti
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Hallo Niko,

aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich bisher nichts zu diesem Text gesagt.....

Habe ihn aber immer und immer wieder gelesen.

Ich persönlich liebe "Prosa mit Zeilenumbrüchen"...für mich DIE Lyrik schlechthin.

Und Zeilenumbrüche sind für mich immer ein gewolltes Innehalten an einer vom Autor beabsichtigten Stelle (nach dem Motto, was wäre, wenn der Text hier aufhört?)

Deine erste Version mit einem "nicht" war völlig ausreichend für das Verständnis (außer jemand will absichtlich missverstehen.....), die zweite Version ist vll etwas klarer, auch ok.

So wie yt bin ich auch über den Begriff "konfliktunbewaffnet" gestolpert.

FÜr mich der zentrale Begriff in diesem Text. Und der Schönste.


Danke!

Liebe Grüße
Nuphti


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
DSFo-Sponsor


Beitrag27.04.2010 17:48

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nabend Anuphti,

dank dir. Freut mich, dass du was
damit anfangen kannst.

Prosa-Z-
eilen-Um-
bruch-Gruß,

Niko
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phönixe
Geschlecht:weiblichEselsohr
P

Alter: 56
Beiträge: 238
Wohnort: Gelsenkirchen
DSFo-Sponsor


P
Beitrag29.04.2010 11:27

von phönixe
Antworten mit Zitat

Hallo pencake,
gibts eigentlich auch eine Bezeichnung für
Persiflagenprosa?
( Ich meine , hat schon mal ein deutscher Dichter, solch ein Experiment gewagt? wo ich nachlesen kann, wie es sich damals gelesen hat?)
Ich erkenne hier die ungewollt komische Seite, mit Konsumgütern nachhecheln, als eine gegebene totalitäre Denkstruktur,
die hier, für Menschen ohne  SonnenBrille, vorzufinden ist.
( nur ganz dunkel im Hinterkopf, nicht auf den Augen)
Es ist nicht leicht zu lesen, wüsste aber keinen Verbesserungsvorschlag( und finde diese Idee gut)

lg phönixe      (die zugibt, auch engeeckt zu sein, beim lesen- aber bei dir das alles übersehen will, wegen dem Inhalt)
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