Black Swan Event - Deutung I

[Alogius]

Black Swan Event - Deutung I


Hätte A seine Koffer nicht so eilig packen müssen, es wäre C eingefallen, A an das Vorhaben von B zu erinnern. Wäre C früher bei A erschienen, hätte C noch Gelegenheit bekommen, das Vorhaben B‘s mitzuteilen. Hätte D nicht berichtet vom Versagen C‘s, wäre B niemals aufgebrochen, um C zu rügen. C wäre niemals so aufgebracht gewesen und hätte die Freundschaft zu D niemals gekündigt, hätte D nicht berichtet.
Wäre A durch die Erklärungen von C  nicht verwirrt worden, hätte er das Treffen mit B fortsetzen können. Das schlechte Gewissen, obwohl nach einhelliger Meinung von A und B unverschuldet, wäre nicht über C gekommen, hätte sich nicht in einen Groll gegen D verwandelt, und eine innige Freundschaft wäre niemals zerbrochen.
Wäre A nicht D begegnet, hätte A nichts erfahren. A wäre bei B angekommen, hätte B nicht angetroffen und wäre unverrichteter Dinge zurückgekehrt. In einem späteren Gespräch hätte A seinen Freund B nach den Ursachen seiner Abwesenheit gefragt. B hätte sein Vorhaben erklärt und sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt.
In einer weiteren Unterhaltung hätte A seinen Bekannten C gefragt, ob er sich dieses Ereignis erklären könnte. C hätte es geleugnet. Wäre B anwesend, hätte C keine Gelegenheit, sein Verschulden zu verschleppen. Selbst zu einem späteren Zeitpunkt wäre C immer noch schuldig, weil B auch ohne C’s Zutun oder A’s Frage auf die Ursache der Geschehnisse antworten würde, dass er C von seinem Vorhaben berichtet hätte. In jedem Fall würde das Urteil gegen C sprechen, der D verantwortlich machen würde. D’s Fehlverhalten wäre aber nur in C’s Sinne ein Verschulden. Für A und B wäre es ein Freundschaftsdienst von D, das Versäumnis C’s zu offenbaren.
Wäre indes D niemals aufgebrochen, wäre er B niemals begegnet. Zu späterer Zeit hätte D das Thema ansprechen können, um C zu verraten. Auch in diesem Fall würde die Last auf C’s Schultern liegen, sich zwischen seiner Freundschaft zu A und D zu entscheiden. Auch D hätte sich entschließen können, kein Wort über C zu verlieren. Dann hätte A seine Freundschaft zu C gekündigt, weil das Versäumnis eine Tatsache geblieben wäre. B hätte ebenfalls seine freundschaftlichen Bande zu C überdenken müssen. D hätte sich heimlich auf die Flucht begeben, um der Peinlichkeit seiner lächerlichen Versuche, einen Keil zwischen C , A und B zu treiben, zu entkommen.
Hätte C sein Versäumnis D nicht mitgeteilt, wäre D unschuldig geblieben.  Dass man besser C die Freundschaft gekündigt hätte, wäre die einhellige Meinung geworden. Die Eile, die A getrieben hatte, seine Koffer zu packen, hätte niemand hinterfragt. Weshalb C so spät bei A erschienen war, hätte auch jetzt keinen geschert.
Das ist natürlich eine völlig andere Geschichte.

[*Gast*]

Nene, meine Gehirnwindugen haben sich jetzt umgestellt, die können jetzt folgen.    Aber die Geschichte, warum C so spät kam, und warum A so überhastet gepackt hat, die wär jetzt schon interessant. Oder sind das zwei völlig unabhängige Geschichten? Wie die wohl im Klartext aussähen?

Neugierige Grüße
Sabine

[Alogius]

Ist faszinierend, oder? Irgendwann steckt man so sehr drin, dass die Fülle an Protagonisten gar nicht mehr so schlimm ist.  
Ich persönlich mag ja meine feine Charakterisierung der Personen. Wirklich, wahnsinnig gut.     

Die Vorgeschichte, wesentlich düsterer als man meinen würde, folgt in Kürze per pedes.