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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig ... und der Wind trägt meine Lieder


 
 
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag15.02.2010 21:13
... und der Wind trägt meine Lieder
von Inkognito
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.

Hallo!

Hier ist ein kleiner Ausschnitt eines Projektes, welches als Experiment begann und hoffentlich gut genug aufgenommen wird, um die Arbeit daran nicht vollends zum Erliegen zu bringen. Wenn doch ... na ja, Künstlerpech.

Es ist eine freie Mischung aus metaphorischer Prosa, Lyrik und Gedicht.
Eine wilde Mischung, aus dessen Inhalt sich ein literarschiger, äh, literarischer Sinn selbst gebirt.
Es geht um einen alten Mann (er ist nicht wirklich alt, aber seine Probleme haben ihn altern lassen), der dem Sinn und Zweck seines Leidensweges nachjagt und Trost im Selbstmord sucht. Doch den Weg den er dafür zurück legen muss, den Weg zum Meer der Erkenntnis und Barmherzigkeit des Vergessens, ist mit den Überlegungen über sein Leben gepflastert, was ihm schwer zu schaffen macht.

Es ist ist, wie gesagt, längst nicht fertig. Und vermutlich wird es auch nie fertig, weil sich wohl kaum einer dafür interessieren wird, mir Auskunft zu geben (ist wohl ein zu schwieriges Thema), aber ich versuche es einfach mal, auf diesem Wege Klarheit zu erhalten.

Und hier ist der Ausschnitt:

Die Geschichte ist so alt wie meine Wunden. Immer wieder bricht sie in mir auf und quält. Wie oft habe ich mich damit schon geschunden? Doch immer wieder kriecht sie hervor, auch ungezählt. Meine Jahre, die ich mühsam schon gegangen; stets im Gleichschritt und kam doch kaum voran. Über mir die Sterne, wie glücklich sie dort funkeln. Sie haben’s leicht, denn niemand hindert sie daran.
Mein Weg den ich jetzt gehe wird mein letzter. Obgleich es mir nicht gerade sehr leicht fällt. Mein Herz fängt ein, die mich begleitenden Gespenster. Auf dass mich vielleicht doch etwas hier noch hält.
Ich setze mich auf einen Stein, am kahlen Wegesrand ganz allein. Ich greife in die Saiten wieder, und der Wind trägt sie hinfort, meine Lieder.
Und weiter geht die Reise, still gebückt. Meine Beine schmerzen von den langen Wegen. Was meine Augen hier und da manchmal beglückt, sind die Blumen die ich seh’; was für ein Segen. Und doch muss ich schnell weiter, Stück für Stück. Kann weder Rasten noch wirklich ruh’n. Mein Ziel stets vor mir im Blick. Es gibt für mich nur dieses eine noch zu tun.

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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag15.02.2010 21:54

von Nihil
Antworten mit Zitat

Tag auch!

Das ist ein Experiment, das meiner Meinung nach kein bestimmtes Ziel hat. Die Vermischung von Prosa und Reim erfüllt keinen Sinn, scheint Selbstzweck zu sein. Als Experiment ist das in Ordnung, erst recht in der Talentschmiede, aber mir gefällt es nicht. Schon die Einleitung würde ich kritisieren:

Zitat:
Es ist eine freie Mischung aus metaphorischer Prosa, Lyrik und Gedicht.

Zitat:
Eine wilde Mischung, aus dessen Inhalt sich ein literarschiger, äh, literarischer Sinn selbst gebirt.


Drei störende Punkte sorgen dafür, dass ich schon mit einem skeptischen Blick an dein Werk heran trete, bevor ich die erste Zeile auch nur gesehen habe. Lyrik und Dichtung bezeichne ich als das Gleiche, du scheinst also selbst nicht so genau zu wissen, was du tust. Mit dem Wortspiel kann ich nichts anfangen. Wirkt ein wenig so, als wäre es dir mit deinem Text nicht ganz ernst. "Der Inhalt gebirt selbst einen literarischen Sinn." Klingt mir viel zu hochtrabend, als dass das ernst gemeint sein könnte. Außerdem schreibt man "gebiert" mit "ie".

Nun aber zum Text. Allgemein muss ich sagen, dass mich die Reime stören. Sie wirken wie Fremdkörper in diesem Text und treiben den Inhalt stellenweise in die Sinnlosigkeit.:
Zitat:
Die Geschichte ist so alt wie meine Wunden. Immer wieder bricht sie in mir auf und quält. Wie oft habe ich mich damit schon geschunden? Doch immer wieder kriecht sie hervor, auch ungezählt.

Ich würde vorschlagen: Die Geschichte bricht auf und quält mich. Klingt besser, war aber vermutlich ein Kompromiss wegen des Reims. Das ist nicht so schlimm, aber der Inhalt dieses Absatzes ist folgender: Die Geschichte kommt immer wieder hervor, auch wenn ich sie nicht zähle. Da stößt du bei mir auf Ratlosigkeit.
Zitat:
Mein Weg den ich jetzt gehe wird mein letzter. Obgleich es mir nicht gerade sehr leicht fällt. Mein Herz fängt ein, die mich begleitenden Gespenster. Auf dass mich vielleicht doch etwas hier noch hält.

Hier ist es ähnlich. Fällt - hält ist nicht gerade ein auffallend innovativer Reim, aber reimen ist auch schwierig. Womit ich Probleme habe, sind die pseudopoetischen Formulierungen: Obgleich statt dem einfacheren obwohl, die Inversion, wenn vom Herz gesprochen wird. Gespenster soll sich wohl auf letzter reimen, deswegen ist es im Text. Dass Gespenster wiederum etwas sein sollen, das den Mann vielleicht doch vom Selbstmord abbringt, ist nicht so ganz überzeugend. Das Wort ist schon eher negativ besetzt. Vor allem "Gespenster der Vergangenheit", um die es hier ja geht, klingt eher schaurig als schön.
Zitat:
Ich setze mich auf einen Stein, am kahlen Wegesrand ganz allein. Ich greife in die Saiten wieder, und der Wind trägt sie hinfort, meine Lieder.

Hier wirken die Reime leider ein wenig lächerlich. Nimm's mir nicht übel, aber das klingt wie in einem Kinderlied. Außerdem hat diese Stelle keine Bedeutung für den übrigen Text. Das könntest du ändern, wenn dem Mann durch das Musizieren beispielsweise der Schmerz genommen würde. So aber steht der Satz leer im Raum.
Zitat:
Was meine Augen hier und da manchmal beglückt, sind die Blumen die ich seh’; was für ein Segen.

Wenn der Mann schon so weit ist, dass er sich das Leben nehmen möchte, können ihn so ein paar Blümlein am Wegesrand auch nicht mehr aufmuntern, da muss schon was anderes kommen. Finde ich unglaubwürdig.

Im Allgemeinen stört mich der weinerliche Ton des Erzählenden, der keinen Grund hat, keine Basis. Man erfährt leider nicht mal ansatzweise, was die Geschichte des alten Mannes war und kann deswegen auch nicht mit ihm mitfühlen. Die Reime sind hier fehl am Platz, sie tun nichts Gutes. Durch sie kommt nur Füllwerk in die Geschichte, die nichts bringt, nichts aussagt.

Ich gebe dir den Tipp, zuerst noch einmal das Konzept dieses Experiments zu überdenken, bevor du mehr Zeit und Arbeit investierst.

Schönen Abend noch.

Nihil
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag15.02.2010 22:39

von *Gast*
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Hallo Inko,

Auskunft kann ich Dir leider auch nicht geben. Nur meinen Eindruck: An einigen Stellen wirken die Reime erzwungen, greifen in den Sinn der Sätze zu stark ein.
Zum Beispiel hier:
Zitat:
Doch immer wieder kriecht sie hervor, auch ungezählt.
Die Geschichte ungezählt? Ganz konstruiert würde ich auf ungezählte Male tippen, aber das wirkt auf mich zu gezwungen.

Von Lyrik habe ich keine Ahnung, finde aber, dass der Text beim lauten Lesen öfter mal holpert. Mich erinnert diese Vermischung etwas an Monologe im Drama. Die Sterne und später die Blumen schienen mir etwas zu "süß" für den sonstigen Inhalt. Insgesamt finde ich aber schon, dass es ein interessantes Experiment ist.

LG
Sabine
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag22.02.2010 21:21

von Nihil
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Möchtest du dich nicht vielleicht noch äußern und enttarnen?
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag23.02.2010 19:35

von Inkognito
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Nicht mehr nötig. smile
Danke an alle die mir ihre Meinung offenbart haben.
Jetzt weiß ich was zu tun ist!
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag23.02.2010 23:08

von Nihil
Antworten mit Zitat

Dann frag ich direkt: Bist du Schatten? :)
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag24.02.2010 20:36

von Inkognito
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Was hat mich verraten?
Mein unheimlich schlechter Schreibstil?  Laughing
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag24.02.2010 22:18

von Nihil
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Ehrlich gesagt die ganze Vorrede und besonders dieser Teil:

Zitat:
Eine wilde Mischung, aus dessen Inhalt sich ein literarschiger, äh, literarischer Sinn selbst gebirt.


So einen Witz hätte ich nur bei dir verbucht. :)
(Naja, vielleicht noch bei einer anderen Person.)
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