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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Die Dorfbrücke


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag05.02.2010 11:31
Die Dorfbrücke
von Alogius
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Die Dorfbrücke


Glänzendes Quellwasser fließt zwischen den grünen Ufern. Nördlich der Brücke liegt der Tannwald. Seine Fichten und Kiefern bilden am Abend einen dunklen Wall, und die Kinder schlafen unter dem Geheul der Wölfe ein. Die Wölfe beschützen das Dorf vor fremden Einflüssen. Schafft es ein Städter durch den Wald, überquert er die Brücke und kehrt in der Taverne ein, liegt er am nächsten Morgen mit aufgerissener Kehle in blutigen Laken. Die Wölfe versperren nicht allen den Weg, denn wir haben einen Handel abgeschlossen.
„Wieder ein Wolf“, sagt der Wirt in aller Ruhe. Die Magd reinigt das Zimmer, und die beiden Knechte schneiden säuberlich das Fleisch in kleine Stücke.
In den Tagen des Winters sind die Fremden eine willkommene Abwechslung und füllen unsere Mägen, da ihr Fett unsere Eintöpfe nahrhaft macht. Unsere Kinder tollen unter der Tafel herum, spielen mit den Fingern der Reisenden und hören erst auf, wenn die Mütter ihnen verbieten wollen, eintreffende Wanderer mit Steinen bis zur Gaststube zu jagen. Manchmal steigen ihnen sogar die Alten nach und prügeln sie durch die Dorfstraße. Zufrieden stellen wir am Ende eines Jahres fest, dass unser Dorf eine brüderliche Gemeinschaft ist.

Südlich der Brücke steht auf einem kleinen Hügel die Mühle. Unser Müller arbeitet mit sauberen Händen, die er stets im klaren Wasser abwäscht, bevor er ans Werk geht. Ist das Fleisch der Fremden eingekocht oder geräuchert, sind ihre Haare in den Nähstuben und Augen und Ohren an die Schweine verfüttert, bringen wir die Knochen zum Müller. Wer das erste Mal vom Knochenbrot isst, der bemerkt den süßlichen Geschmack. „Das ist der Stolz der Städter“, sagt der Müller. Gleich, was es ist, wir werden alle satt.
Auf beiden Seiten der hölzernen Brücke stellen wir Pfähle auf. Die Schädel der Reisenden sollen anderen jedoch keine Warnung sein. Die Menschen sind so neugierig, dass sie so erst recht der Brücke folgen, um zu sehen, was im Dorf vor sich geht. Ist der Köder einmal ausgeworfen, wird auch der klügste Fisch ihm nachgeben. Wenn ein Gefangener sich die eigene Dummheit vorwirft, den mit Schlaftrunk versetzten Schnaps des Wirtes getrunken zu haben, beißt schon ein Wolf seine Kehle durch. Vielleicht hört er noch unser Gelächter aus der Stube, doch viel Zeit bleibt ihm nicht mehr.

Unsere Felder werden regelmäßig von den schwarzen Knospen des Mutterkorns befallen. Wir verwenden es zwar, um die Zahl unserer Nachkommen gering zu halten, doch die Dorfjugend schleicht sich nachts gern zwischen die verdorbenen Ähren, um davon zu naschen. Sie blöken danach wie irre Schafe, lachen und verdrehen ihre Glubschaugen bis in den Schädel. Die Jungen behaupten, mitten im Feld nackte Jungfrauen zu erblicken, und die Mädchen steigen den Ziegenböcken nach, wenn die Ställe nicht verschlossen sind. Nach ein paar Tagen fallen ihnen die Haare, Finger und Zehen aus, die wir mit den Knochen der Fremden zu Brot mahlen.
Darum hat uns der Handel mit den Wölfen schon durch viele schwere Jahre gebracht. So können wir den Weg auf die Felder vermeiden und das Dorf erhalten. Sie bekommen für ihre Taten ein Stück Fleisch und in jedem Jahr eine Jungfrau geschenkt. Die Familien geben gern ihre jüngste Tochter her, und die Mädchen betrachten es als eine Ehre, für das Überleben der Gemeinschaft in den Tannwald zu gehen.
Einer von uns tut jeden Tag Dienst auf der Dorfbrücke, um Ausschau zu halten. Hat sich einer der Reisenden hierher verirrt, gibt er Alarm, und alles kann seinen Gang gehen. Heute wäre ich an der Reihe, doch die entsetzten Rufe der Nachbarn wecken mich schon mitten in der Nacht. Die Brücke ist in den Bach gestürzt. Das Holz ist in der langen Zeit morsch geworden, und die Pilze der Felder haben sich wie Würmer durch die Bretter gefressen. Nun führt kein Weg mehr ins Dorf. Die Frauen weinen; die Männer verfluchen die Trägheit unserer vom Korn verwirrten Arbeiter. Elend wird über unser schönes Dorf hereinbrechen, und wir sind von nun an verloren. Wie soll noch jemand zu uns finden?
Gemeinsam sitzen wir am Quellwasser, baden unsere Füße darin und lauschen den Wölfen. Sie werden auch ohne die Brücke das Dorf erreichen.



_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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MT
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Alter: 52
Beiträge: 1090
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Beitrag05.02.2010 11:37

von MT
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Moin Tom,

schön dass es Dir offenbar wieder besser geht.

Sag, kenne ich den Text nicht schon. Kann es sein, dass Du ihn schon einmal (liegt etwas länger zurück) gepostet hast?

LGMT


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Das Schicksal verzichtet oft auf Kommentare, es begnügt sich damit, zuzuschlagen.

Siegfried Lenz
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag05.02.2010 14:38

von Alogius
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Nein.

Es könnte sein, dass Du ihn verwechselst mit "Ein anderes Dorf".
Das hier, nun, könnte das gleiche Dorf sein - insofern... wink

(Bin aufsteigend.)


_________________
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Nemo
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Beitrag05.02.2010 15:16

von Nemo
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Hallo Alogius,

Menschenskind, kannst Du gute Geschichten schreiben. Mag sein, dass Du gerade meine persönlichen literarische Vorlieben getroffen hast, aber auch so lohnt es sich sehr, diesen Text zu lesen. Sehr inspirierend, bildgewaltig, stringent, logisch. Ich habe jetzt erst zwei Geschichten von Dir gelesen, meine aber, einen kafkaesken Einschlag schimmern zu sehen. Wenn dem so sein sollte, dann kommt dies aber keineswegs imitiert oder abgekupfert rüber, sondern sicher, eigenständig und emanzipiert. Manche Sätze könnten wohl mehr wirken, wenn Du die Formen von "sein" durch lebendigere Verben ersetzt, nicht jedes Adjektiv halte ich für notwendig - aber das hier zu kritisieren wäre kleinlich; ein Autor braucht auch gewisse Freiheit für seinen Stil, und Deiner spricht mich sehr an. Diese Geschichte habe ich sehr gerne gelesen (und das will bei mir etwas heißen) und sie wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.

Beste Grüße
Nemo


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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag05.02.2010 16:18

von lupus
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Na, Tom, dir geht's offensichtlich wieder besser - tomesker Text das Wink

sprachlich is eh nix zu sagen, also versuch ich mich an einer Interpretation, oder zumindest an der Erstellung eines Fragenkatalogs Wink

was will uns das Quellwasser sagen?
wer oder was ist das Dorf/die Dorfbewohner?
wer oder was sind die Wölfe?
die Besucher?

Quellwasser riecht sehr nach Quell der Erkenntniss, dann wären also die Dorfbewohner das jeweilige Ich, die Besucher anders Denkende, die Wölfe die eigene Überheblichkeit (die selbstüberschätzung in Bezug auf unsere Meinungen). Und erst wenn die Brücke weg ist, die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, merken wir, wie uns die eigene Selbstüberschätzung auffrisst und eigentlich nur Droge ist. Dann können wir zwar in der eigenen Selbstherrlichkeit baden, aber wir haben nix davon.

Das negiert jetzt zwar die fingerspielenden Kinder (könnten Teilerkenntnisse sein gepaart mit kindlicher Neugier), aber naja....möglicherweise geht's ja auch um die Mondlandung Wink

lgl


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag08.02.2010 15:04

von Alogius
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(Sorry, Leute, momentan ist alles etwas kompliziert - kriege kaum noch was mit.)
--

@Nemo:

Vielen Dank für Deinen Kommentar, freut mich sehr, wenn Dir die Geschichte gefällt. smile
Nun, ich glaube auch, meinen Stil gefunden zu haben. Aber man lernt bekanntlich niemals aus, und alles könnte besser sein.


@lupus:

Zitat:
Quellwasser riecht sehr nach Quell der Erkenntniss, dann wären also die Dorfbewohner das jeweilige Ich, die Besucher anders Denkende, die Wölfe die eigene Überheblichkeit (die selbstüberschätzung in Bezug auf unsere Meinungen). Und erst wenn die Brücke weg ist, die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, merken wir, wie uns die eigene Selbstüberschätzung auffrisst und eigentlich nur Droge ist. Dann können wir zwar in der eigenen Selbstherrlichkeit baden, aber wir haben nix davon.

Eine sehr schöne Interpretation, und ich könnte es selbst nicht passender zusammenfassen.
Freue mich immer, wenn die Leser nicht nur lesen, sondern auch denken!


Danke Euch,

Tom


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MT
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Alter: 52
Beiträge: 1090
Wohnort: Im Süden (Niedersachsens)


Beitrag08.02.2010 17:48

von MT
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Moin Tom,

sorry! Hatte den Text offenbar tatsächlich (beim ersten Anlesen) mit "Ein anderes Dorf" verwechselt.  Embarassed

Stil und Sprache - wie immer. Es gibt nichts auszusetzen. Und die Interpretation von lupus passt - wie Du bereits selbst geschrieben hast - sehr gut.

Dennoch: Ich komme nicht ran an den Text, ich dringe nicht ein, werde nicht mitgerissen. Das habe ich daran gemerkt, dass ich mich mehrmals gefragt habe, ob ich wirklich wissen will, wie es weitergeht und meine Antwort lautete: eigentlich nicht. Versteh mich bitte nicht falsch. Das Ganze mag allein dem Umstand geschuldet sein, dass ich von vielen Deiner Bilder abgestoßen werde, ich mag sie einfach nicht (die Totenschädel, die zermalenen Knochen, das Verspeisen menschlichen Fleisches etc.). Metaphorisch ist das alles herausragend, keine Frage. Für mich aber in einem solchen Maße, dass ich irgendwann abgestoßen wurde und nicht mehr weiterlesen mochte. Nenn mich Prinzessin, mir erging es aber so. Embarassed

Daher: Stil, Sprache, Anspruch: außergewöhnlich! Nur eben nicht mein Geschmack (diesmal).

LG
MT


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Siegfried Lenz
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag11.02.2010 11:32

von Alogius
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Hi MT,

Zitat:
Metaphorisch ist das alles herausragend, keine Frage. Für mich aber in einem solchen Maße, dass ich irgendwann abgestoßen wurde und nicht mehr weiterlesen mochte. Nenn mich Prinzessin, mir erging es aber so

Das passiert und ist okay. wink

Dennoch danke ich für Deine Einschätzung und die Lobelei, was den Stil angeht. smile


Danke

Gruß

Tom


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Hardy-Kern
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Wohnort: Deutschland


Beitrag11.02.2010 21:57

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Der Stil ist mir bei dieser Geschichte unwichtig. Der Inhalt fezzt mal wieder. Ja, wer anderen eine Grube gräbt... Wäre eine KG für E. A. Poe.Smile Kein weiterer Kommentar.

Hardy
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag13.02.2010 01:23

von Alogius
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Cool

Vielen Dank wink


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*Gast*
Klammeraffe
*


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Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag13.02.2010 12:09

von *Gast*
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Hallo Tom,

das war ja mal ein "Einteiler", den ich übersehen hatte.   Smile

Gruselig, sehr eindringliche Bilder. Mich hat die Geschichte beim Lesen gepackt. Vielleicht nicht Deine Intention, nur meine Assoziation durch das Knochenbrot: Der Müller wäscht seine Hände in Unschuld, weiß nicht, dass woanders auf der Welt Menschen sterben, verhungern, Opfer der Armut werden, Hauptsache, für das Dorf, für die erste Welt gibt es von allem genug. Bis dann irgendwann in der Zukunft die Brücke einstürzt, der Ölhahn zugedreht wird, die Ressourcen der restlichen Welt nicht mehr verfügbar sind.

Gern gelesen!

Lieben Gruß
Sabine
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag13.02.2010 12:56

von Alogius
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Hi Sabine,

danke fürs Lesen und Kommentieren. smile

Deine Assoziation ist auf alle Fälle interessant. Eine Sache, an die ich selbst nicht gedacht habe - was nichts am Interessantsein ändert!

Thx

Tom


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BlueNote
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Beitrag16.02.2010 17:40

von BlueNote
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Hi Alogius,

schöner kleiner Text - und das Wichtigste: er ist gut geschrieben. Allerdings passte er gerade nicht so recht in meine "Lesestimmung". Diese unterschwellige Brutalität mochte ich nicht wirklich. Erinnert mich ein wenig an Kafka (den ich langsam immer mehr hasse), der einen mitnimmt in eine Welt, in der man sich gar nicht unbedingt aufhalten möchte (und in der alles so schrecklich kompliziert ist).  So ging es mir bei diesem Text, dass ich mich mit diesen seltsamen Menchen gar nicht auseinandersetzen wollte.

Trotzdem: Ein erneuter Beweis von Schreibtalent.

BN
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.02.2010 15:49

von Alogius
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Hi,

danke Dir. smile

Ja, ist natürlich nicht gerade ein Paradies dort... aber über schöne Sachen schreiben so viele... ^^

lg
Tom


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag08.03.2010 14:33

von Enfant Terrible
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Dass der Text keine Rocher-Praline ist (es sei denn, Pralinen werden aus vermoderndem Menschenfleisch gefertigt wink ) sollte jedem auffallen - dabei besitzt er genauso viele Schichten wie diese Praline.

Exzellent geschrieben, keine Frage. Schon oft habe ich dein Talent bewundert, eine an sich naheliegende Idee zu "melken", bis die Zitzen in Flammen aufgehen. Hier hauchst du einem scheinbar ausgelutschten, sinnlos brutalen Horror-Konzept durch hintergründige Schärfe Leben ein und verleihst ihm Intelligenz, auch eine gewisse Gesellschaftskritik. Ich sehe die Geschichte nämlich als Parabel auf eine Gesellschaft oder besser, auf eine in sich geschlossene, eingeschworene Gruppe der Gesellschaft.

Zitat:
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Bereits hier wird klar, dass die Wölfe eine Personifikation sind.

Was mich ein bisschen stört: Beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Sätze/Abschnitte würden anders angeordnet evtl besser passen. Ich hatte Probleme mit der Reihenfolge, weil sie Sprünge und stellenweise auch Wiederholungen verursachte. Wenn dieser Erzählstil gewollt war, würde ich es evtl stärker hervorheben.


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag08.03.2010 17:36

von Alogius
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Schön, dass es nochmal rausgekramt wird. wink

Hi,

Zitat:
Ich sehe die Geschichte nämlich als Parabel auf eine Gesellschaft oder besser, auf eine in sich geschlossene, eingeschworene Gruppe der Gesellschaft.

So sehe ich das übrigens auch.

Zitat:
Was mich ein bisschen stört: Beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Sätze/Abschnitte würden anders angeordnet evtl besser passen. Ich hatte Probleme mit der Reihenfolge, weil sie Sprünge und stellenweise auch Wiederholungen verursachte. Wenn dieser Erzählstil gewollt war, würde ich es evtl stärker hervorheben.

Stimmt!
Die Problematik war mir auch aufgefallen. Bisher suche ich übrigens nach einer Lösung. Finde, am Anfang ist das auffällig.

Das hier ist cool formuliert:
Zitat:
Schon oft habe ich dein Talent bewundert, eine an sich naheliegende Idee zu "melken", bis die Zitzen in Flammen aufgehen


Danke smile

Lg

Tom


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag08.03.2010 17:52

von Enfant Terrible
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Irre Idee ... hättest du was dagegen, wenn ich mir den Text vornehme und ihn baukastenmäßig so anordne, wie ich es mir vorstelle?

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag08.03.2010 18:01

von Alogius
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Kannst Du sehr gern tun. smile

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag09.03.2010 19:02

von Alogius
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Und wie sieht es aus? lol2

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Beitrag10.03.2010 21:22

von Gast
Antworten mit Zitat

*selbsteditiert*

Superarbeit Tom!  Daumen hoch
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Alogius
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Beitrag12.03.2010 15:54

von Alogius
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Vielen herzlichen Dank, Bobbi!

 Cool

Lg
Tom


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Hardy-Kern
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Beitrag12.03.2010 19:19

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Hat noch keiner begriffen, das die Dorfbrücke die Grenze zwischen dem Guten und dem Bösen ist?  Smile

Also, wenn es meine Geschichte wäre, würden mir die Erklärungen auf den Sack gehen. Ist doch alles gesagt!

Hardy
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