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Exclamation Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 179 Wohnort: Weltenbürger
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05.02.2010 02:07 Vo Saund und Luftschlösser (Mundart) von Exclamation
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Vo Zeit zu Zeit bin i do herunt' aum See,
da Straund hot mehr Stoana ois Saund
und zwischen See und Woid, wochst da Klee.
Wunderbor ist's do bloßhappad aum Straund.
Und monchmoi siach i a Saundschloss,
des erinnert mi aun mein Griff noch de Stern
und mia is da Himme am Kopf gschossn.
A Luftschloss wors, weit entfernt.
Da Traum is zafoin, hot ogstreift sei Gwaund,
wie des Schloss, des hoit' net... da Saund pickt hoit bläd.
weu do am Straund, san fost nur Stoana im Saund.
A Luftschloss wors, wie a Woikn vagehts.
Stoana san z'hort um se durchbeißen z'kenna
Schlösser aus Luft, san schwer zu dareichn.
Auf a Leiter muaß ma si stön , ums zu daglänga.
Wenn a Traum vageht, wirds Zeit für an neichn.
Falls wer eine Übersetzung braucht, einfach sagen.
Hihi.
Liebe Grüße
Ex
Weitere Werke von Exclamation:
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Gast
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05.02.2010 08:15
von Gast
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Hallo Exclamation,
Übersetzung ging gerade so, aber ich muss zugeben - beim ersten Lesen konnte ich vor lauter Übersetzen nicht mehr auf den Sinn achten. Was schade ist, denn ich mag die Melancholie dieses Werkes und meine, dass ausgerechnet der Dialekt sie wunderbar transportiert ... Aber hier braucht's einfach eine Vertonung, finde ich. Na?
Ach ja, eine Frage: Was ist ? Daran bin ich gescheitert ...
Liebe Grüße,
Soraya
EDIT: Ach ja, das Bild mit dem Luftschloss ist eigentlich natürlich schon arg verbraucht, aber hier, durch die Kombination mit der Sandburg, stört mich das nicht. Gefällt.
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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05.02.2010 10:21
von lupus
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Iwasetzung? Za wooos?
hallo,
die Idee find ich schön
dass es Mundart ist, gefällt mir - no na - natürlich auch
die Stimmung, die du erzeugst is ausnehmend melancholisch
aber dennoch hätt' ein paar Anregungen.
Für ein Mundartgedicht is es natürlich naheliegend, zu reimen. Hier allerdings nimmst du dir sehr viel Lesefluss dadurch weg.
Bin ja nun alles andere als ein Lyriker, aber ich denke hier könnte man ein bisserl an den Reimen basteln - möglicherweise das a-b-a-b Schema verlassen.
Außerdem sind für ein Mundartgedicht die sätze manchmal mE zu kompliziert
Und die Mundart ist nicht konsequent durchgezogen, es is manchmal zu wenig Mundart.
Im Detail:
Zitat: | Vo Zeit zu Zeit bin i do herunt' aum See,
da Straund hot mehr Stoana ois Saund
und zwischen See und Woid, wochst da Klee.
Wunderbor ist's do bloßhappad aum Straund. |
Was hältst du davon, die erste Zeile ein bisserl(!) umzustellen, um das ein bisserl mehr fließen zu lassen
Vo Zeit zu Zeit bin i harunt, [Pause] do aum See
oder
Vo Zeit zu Zeit bin i do harunt'n aum See
dieser Reim innerhalb der Zeile, der eigentlich den b-b - Reim vorwegnimmt stört mich ein bisserl
auch das See - Klee
schautmir aus wie ein Kunstgriff deinerseits, aber - ich weiß nicht - das nimmt mir ein bisserl was von der Melancholie weg, weil's zu gewollt wirkt
da Straund hot mehr Stoana ois Saund
bis zam Woid wochst da Klee
wunderboa is do bloßhappad geh'
o.k. das reimt sich jetzt nicht so, aber wie gesagt, das Reimen scheint mir da gar nicht so nötig zu sein, eher engt es ein.
Zitat: | Und monchmoi siach i a Saundschloss,
des erinnert mi aun mein Griff noch de Stern
und mia is da Himme am Kopf gschossn.
A Luftschloss wors, weit entfernt. |
auch hier ein Kunstgriff?
schloss - g'schoss('n)
Stern - fern(t)
hm?
Und maunchmoi: do siach i a Saundschloss
des erinnert mi aun mein Griff noch die Stern
und mia is da Himmi am Kopf g'foin
's is [wui] a Luftschloss g'we'n.
Zitat: | Da Traum is zafoin, hot ogstreift sei Gwaund,
wie des Schloss, des hoit' net... da Saund pickt hoit bläd.
weu do am Straund, san fost nur Stoana im Saund.
A Luftschloss wors, wie a Woikn vagehts. |
diese Strophe - ich weiß nicht - irgendwie is sie nicht nötig, weil sie eigentlich nur wiederholt, was durch 'A Luftschloss woa's' aus der vorigen Strophe schon ausgedrückt is.
Auch hier wieder - jetzt is mir klar, dass das durchaus gewollt is - der Reim in der Zeile. Hier würd er mE passen, weil keine Reime wiederholt oder vorweggenommen werden ... aber der fast humorige Einschub zerstört wieder ein bisserl das Gesamtbild
--> ich würd die Strophe weglassen
Zitat: | Stoana san z'hort um se durchbeißen z'kenna
Schlösser aus Luft, san schwer zu dareichn.
Auf a Leiter muaß ma si stön , ums zu daglänga.
Wenn a Traum vageht, wirds Zeit für an neichn. |
und hier verläßt du die Mundart stückweise, bzw. machst sie für sie 'leserlicher'.
es müßte heißen:
Stoana san z'hort zum (zan) Durchbeiß'n kenna
Und Schlessa aus Luft san schwer zum Dareich'n
Auf a Latta muaßt di stön, um s' zum Daglänga
Waunn a Tram vageht, daunn wird's Zeit fir an neich'n.
Und hier verläßt du dieses schema der Zeileninternen Reime. Und: es klingt gleich viel flüssiger.
Die letzte Strophe allein is ein perfekter G'stanz'l Vierzeiler. Der allein, wär schon schön. Der letzte Satz is weise und wohl die Kernaussage und er klingt echt gut.
So, sei mir nicht bös, dass ich da jetzt so herumgebastelt hab, aber ich find dein Gedicht wirklich schön, und ich fand es einfach wert. Du hast dir da ganz offensichtlich viel gedacht dabei (inhaltlich und technisch), aber mE is mit den Kunstgriffen ein bisserl was verloren gegangen, aber das is nur meine bescheidene Nichtlyriker-Meinung:wink:
--> vertonung!!!
waunst di net traust tuar i
mit Freude gelesen
lgl
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Exclamation Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 179 Wohnort: Weltenbürger
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05.02.2010 14:10
von Exclamation
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Oha!
Erstmal großen Dank für die Kommentare, dass dies Gedicht so ein Anklang findet, hätte ich mir nicht gedacht.
Zum ersten,
@ Soraya, Bloßhappad = Barfuß.
Hast du den Sinn bereits entdeckt?
Dann kann ich dir per PN eine ganze Übersetzung schicken, wobei ich glaub, dass die Übersetzung ein bisschen die Atmosphäre vernichtet.
Und mal sehen, was wegen der Vertonung geht, ich selbst mag meine Stimme nicht, über Mikrophon.
Da wird mein Bass direkt zu Tenor, oder gar Sopran...^^
Vielen Dank nochmal!
Zum zweiten,
@ Lupus, ich danke dir extrem für deinen mega ausführlichen Kommentar und die reichen Anregungen.
Ich versuche mich erneut damit auseinander zu setzen.
Obwohl ich glaube, ich kanns nur verschlimmern.
Das Schema verlassen?
Hmm, glaubst du nicht, das würde eine ganze Veränderung des Gedichtes miteinbeziehen?
Ich mein, versuchen kann ich es und mithilfe deiner Vorschläge, könnte es mir gelingen.
Jedenfalls,
was ich 100% ändern kann, ist , dass ich alles in "vollendeter Mundart" schreibe.. :-D
Aber wie meinst du, sind die Sätze zu kompliziert, vor allem, wo?
Meine Experimentierfreude hat mich dazu verleitet, 4 Strophen zu machen und dazu in Strophe 1 und 3 in den 2 mittleren Zeilen weitere Doppelreime zu setzen.
Ich glaube, wie du sagst, wäre es besser die Doppelreime rauszunehmen,
das würde relativ gut gehen, da habe ich noch genug Spielraum.
1. Strophe,
man könnte statt den Doppelten Reim mit Straund das Wort "Ufer" nehmen.
Vo Zeit zu Zeit bin i harunt, do aum See ,
des Ufer hot mehr Stoana ois Saund
und zwischen See und Woid, wochst da Klee.
Wunderboar ist's do bloßappad
(Ich lass das Ende vorerst aus, des weiteren fällt mir noch keine Alternative zu Zeile 3 ein
Die Reime, wirken wirklich bisschen zu gewollt.
Da muss ich noch bissl überlegen. )
Strophe 2
Deine Version gefällt mir auch sehr gut,
weil es ja auch üblich ist, zu sagen:
"Mir fällt der Himmel am Kopf"
Strophe 3,
sollte den Zynismus des LI's darstellen, wahrscheinlich ist es mir missglückt.
Wahrscheinlich meine Experimentierfreude, hihi.
Wenn der Doppelreim in der Zeile passt, werd ich mir vllt. noch was für Strophe 1 ausdenken, damit keine Wörter weggenommen werden, bzw. wiederholt wird.
Passt die dritte Strophe gar nicht?
Dann lasse ich sie vllt. wirklich weg.
Danke für die "vermundartlichung", der vierten Strophe. Ich hab das erst "heute/gestern" in der Nacht geschrieben und da glaub ich, war ich auch nicht mehr ganz Herr meines Dialekts.
Und, ich danke dir sehr herzlich, für dein herumbasteln.
Hat mich weiter gebracht und freut mich.
G'freit mi, dass da soguat g'foit!
und wennst' es vertonen mächast, konnst as gern mochan.
I hob des Audacity zum aufnehma vo "Voices" eh scho g'löscht.
Außaderm, klingt mei Stimm über Mikrophon eh vui grauslich.
So ois ob i im Sopran singen darad.
Im großen und ganzen, werd ich jetzt noch ein bisschen herumschrauben und drehen.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Ex
_________________ Wie denn? |
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Gast
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05.02.2010 14:15
von Gast
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Exclamation hat Folgendes geschrieben: |
@ Soraya, Bloßhappad = Barfuß. |
Aha, wieder was gelernt. Danke!
Zitat: | Hast du den Sinn bereits entdeckt? |
Ja, beim zweiten Lesen dann. Nachdem ich des Bayerischen mächtig bin, woa's ned goa so wuid.
LG
Soraya
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