Sonnenuntergang

[mizzu]

Sonnenuntergang

Die Sonne sinkt so schwerelos
dem Horizont entgegen,
die große Scheibe, heiß und groß,
mag sich nur zart bewegen.

Noch schwebt sie frei und unberührt
im abendlichen Treiben,
vom festen Lauf der Zeit geführt,
sie will nicht stehen bleiben.

Und bald schon ist das Ziel erreicht,
da ist so kein Entrinnen,
zum Himmelsrand die Sonne weicht,
das Schauspiel kann beginnen.

Behutsam schmilzt sie in den Wald,
verkrallt sich in den Kronen,
sie sinkt herein und macht kein' Halt,
das Baumgeäst zu schonen.

Mit Hunger und verdeckter Hast
wird jetzt der Wald verschlungen,
ganz lautlos ist der warme Gast
weit ins Gehölz gedrungen.

Die Wipfel glühen in der Glut,
das Licht scheint durch die Zweige,
doch auch die beste Feuerflut
geht an und wann zur Neige.

Den Himmel schmückt noch Abendrot,
die Wolken längst verflogen,
vom Firmament das Dunkle droht
mit seinen dunklen Wogen.

Gemächlich flieht das letzte Licht,
da funkeln tausend Sterne,
ein Sonnenleuchten rastet nicht,
verläuft sich in der Ferne.

Die Nacht ergreift alsbald die Welt,
auch Schlaf verschließt die Lider,
was unser Geist am Tag erhellt,
erstrahlt in Träumen wieder.

[_narrative]

Hallo mizzu!

Ich wage mich jetzt auch einmal als Kritiker in die Lyrikabteilung... *vorsichtig um die Ecke spitzel*

Dein Gedicht hat mir gut gefallen.

Bei Texten (aller Art, Prosa wie Lyrik) achte ich auf den ersten Eindruck. Dieser hier hat mich beführt, aber sehr leicht. Was nicht schlecht bedeutet. Er ist unaufdringlich und trotzdem bringt er Emotionen rüber.

Doch insgesamt wirkt er für mich ein wenig langatmig. Die Strophen 4-7 würde ich straffen.

Genauer kann ich allerdings nicht werden, dafür fehlt mir die Erfahrung.

Das ist meine Meinung, aber hier gibt es bestimmt andere User, die eine andere haben. Ich hoffe, dir trotzdem irgendwie geholfen zu haben.

Noch einen schönen Abend,
Socke