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Inkognito Eselsohr
Beiträge: 469
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05.01.2010 10:06 schleichender winter von Inkognito
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Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.
lagern im wiener haus
ein doppelportrait
lüge und wahrheit
matte skulpturen
schweigen kaffee aus
leere loungeclassics
ersticken am kuchenstuck
versuchs doch mit gemütlichkeit
deine stimme schwitzt
als gäbe es keine
jahreszeiten
Weitere Werke von Inkognito:
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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06.01.2010 00:39
von Schmierfink
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Hallo Unbekannter,
muss ehrlich sagen, naja ich weiß nicht, schlecht ist es nicht, aber was mich stört ist so ganz will sich mir keine sinnvolle Gesamtaussage erschließen. Vorallem das Schwitzen als gäbe es keine Jahreszeiten will mir kein passendes Bild vors Auge projezieren.
Gut es geht irgendwie um ein beisammensitzen in einem Kaffee und ich würde interpretieren das eine der GEsprächs parteien, nämlich die Schwitzende, die Lügen Seite des Doppelportraits darstellt.
Aber warum sind die Skulpturen Matt die man ja auf das ungleiche Paar wahrheit Lügebeziehen muss, entweder meine Deutung ist ganz falsch, oder das ausgeprägte Verhalten der Lügenpartei erscheint mir im Kontext nicht schlüssig. Trotzdem irgendwie will mir meine Deuting schon gut belegbar erscheinen, passt doch auch das ersticken am Kuchenstück zur Thematik, nicht fassen können auf der einen Seite bzw. Nervosität auf der anderen. Aber was sollen die loungeclassics? Ist das ganze vielleihct vielmehr Stimmungs und Szenenbeschreibung als abstrahierte Metapher?
Stilvolle Umgebung eines Kaffeehauses mit gesellschaftlicher Falschheit?
Möglich mir in beiden Fällen aber etwas unschlüssig, leider.
Sprachlich mir sympatisch, aber keine leichte Kost, finde fast das du sich die Sätze ein wenig zu sehr verlieren lässt:
Zitat: |
matte skulpturen
schweigen kaffee aus
leere loungeclassics
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Ist für mich schon kein Stilmittel mehr, zumindest kein mir bekanntes, da die leeren Loungeclassics so garnicht zum restlichen Satz passen wollen, es gibt keine zweideutige Lesbarkeit, weil es da keine Lesbarkeit mehr gibt.
Charme hat m. M. nach das Jungelbuch Versatzstück ist gut eingefügt.
Persönlich würde ich sagen du benutzt eh schon einen sehr eigenwilligen
abgedrehten Stil, würde den konsequenter fahren.
Zitat: |
deine stimme schwitzt
jahreszeiten
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würde ich vielleicht schreiben, natürlich kannst du jetzt sagen ich hätte selbt die Sinnlosigkeit bemängelt und dann sowas, aber ich finde so zeigt es die Massen des geschwitzten Wassers.
Fände die classic auch schöner eingebettet hättest du geschrieben
Zitat: |
schweigen kaffee aus
leeren loungeclassics
erstickt am kuchenstück
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Könnte auch sein das ich mich für das ü entschuldigen muss, kuchenstuck wäre eine gute Idee finde ich passend zur Umgebung, gefiele bzw. gefällt mir.
Natürlich nur meine persönliche Meinung und ich finde durchaus das es einen gewisen Charme hat, nur inhallich werde ich nicht ganz warm damit.
Nichts für Ungut.
lg
Schmierfink
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Inkognito Eselsohr
Beiträge: 469
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06.01.2010 17:47
von Inkognito
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Sei ganz herzlich bedankt für deine Mühe! Wirklich eine ausführliche und kluge Antwort, mit der ich viel anfangen kann. Es ist so wie du sagst: Die Sätze "verlieren sich" zu sehr - genau für solche Hinweise ist diese Form der Textarbeit wunderbar.
Man selbst sieht schließlich irgendwann den Wald vor Bäumen nicht mehr, wenn man sich länger mit dem eigenen Text beschäftigt.
Die Loungeclassics sind einmal die fiesen Lounge-Popstücke, die viele Cafés bevölkern und leider nicht aussterben wollen (der folgende Teil mit dem Kuchenstuck - der auch tatsächlich Stuck sein soll - setzt diesen Satz fort). Zum anderen sind sie die beiden Menschen im Café, deren Beziehung sich eben anfühlt wie eine laue Kaffeeverabredung, bei der so viel geplappert wird, dass die bereits eingezogene Kälte nicht wahrgenommen wird.
Du hast jedenfalls völlig recht - der Text transportiert nicht wie er soll. Da muss bessere Struktur rein, so viel steht fest. Also ab in die Schublade oder den Papierkorb ...
Nochmal danke, HG
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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06.01.2010 20:49
von EdgarAllanPoe
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Eine düstere Atmosphäre, die du da in deinem Gedicht wachrufst, die mir allerdings sehr gefällt. Ich sehe diese grauen Farben vor meinem inneren Auge, die Mattigkeit, die Müdigkeit, diese Café-Atmosphäre im Winter ist eine spezielle, denn sie versinkt ganz in den Schatten. Das hast du hier wunderschön eingefangen.
Eddie
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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07.01.2010 19:23
von Schmierfink
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Also in den Papierkorb gehört es keinen falls, hoffe und finde nicht das meine Kritik so schlimm klang, nur etwas feilen würde ich noch daran.
lg
Schmierfink
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