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S.Rothe
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 31
Beiträge: 2



Beitrag04.01.2010 03:37
Virus
von S.Rothe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das hier habe ich vor einiger Zeit geschrieben, aber neulich wieder bearbeitet. Es ist zwar nicht mein erster Versuch an einer Geschichte, allerdings ist es der erste, den ich jemandem vorführe. Mache ich zu wenig Absätze? Danke für's lesen im vorraus ^_^

-----------------------------------

Einleitung

Du denkst wahrscheinlich ein Buch wie dieses sollte an einer stürmischen Nacht, in einer Seitengasse einer Großstadt beginnen, wo eine zwielichtige Gestalt ihr Unwesen treibt. Ja, auch ich denke, dass ein solcher Anfang für einen Fantasy-Roman, wie dieser es angeblich sein soll, durchaus vielversprechend klingt.
Aber, lieber Leser, was du zurzeit vor dir hast ist in keinster Weise mit einem gewöhnlichen Fantasy-Roman zu  vergleichen. Ich gebe zu, dass ich mich letztendlich doch dazu überwunden habe dieses Buch als solchen herauszugeben, doch was blieb mir auch anderes übrig? Ich musste meine Erlebnisse einfach veröffentlichen, musste der Menschheit mitteilen, was ich und meine Komplizen erreicht haben, musste ihr von den Leuten erzählen, der sie ihr friedliches Leben zu verdanken hat. Wie sonst sollte die Menschheit je unsere Namen erfahren und sich an uns erinnern können?
Nun ja, unsere wirklichen Namen werde ich wohl nie an den Mann bringen können, da ich aus gewissen Gründen gezwungen war alle Personen-, Orts- und Objektnamen abzuändern. Dieselben Gründe zwangen mich auch dieses Buch als Fantasy-Roman herauszugeben, womit ich sagen will, dass das geschriebene in diesem Buch keineswegs meiner Fantasie entsprungen ist.

Alles was in diesem Buch geschrieben steht ist wahr.

Bis auf die Namen, aber das hatte ich schon erwähnt.
Und gerade weil die Geschichte in diesem Buch wahr ist, beginnt sie nicht mit der oben erwähnten spannenden, vielversprechenden Situation, sondern genauso, wie auch sonst jede Alltagsgeschichte beginnt: Mit dem Klingeln des Weckers.


Kapitel 1

Ich zog mir mein Kopfkissen über den Kopf um dem konsequenten, aufdringlichen Klagen meines Weckers zu entrinnen. Letztendlich gewann der Wecker aber doch den Kampf und ich musste mich mühsam aus den Federn schälen, die nackten Füße auf den kalten Boden zwingen und mir beim ersten Schritt in Richtung meiner Zimmertür natürlich prompt den rechten großen Zeh an einem der Bücherstapel stoßen, die den größten Teil meiner Zimmereinrichtung ausmachten. Wild fluchend (was ich nicht weiter vertiefen möchte) türmte ich die Bücher wieder auf. Als ich fertig war, hatte sich der halbwache Zustand, in dem ich mich grundsätzlich nach dem Aufstehen befinde, allmählich gebessert und ich war langsam bereit mich auf den weg nach unten zu machen, ohne mir bei dem Versuch die Treppe herunterzugehen alle Knochen zu brechen.
Grundlegend war das die Weise, wie ich jeden Morgen angehe. Nein, ich korrigiere mich. Grundlegend war das die Weise, wie ich jeden Morgen anging. Ich denke ich kann sogar reinen Gewissens sagen, dass dies der letzte Morgen war, den ich so begonnen habe. Aber dieser Tatsache, war ich mir zu diesem Zeitpunkt natürlich vollkommen unbewusst. Weiter im Text.
Ich ging also nach unten um mich auf die Suche nach meinen Eltern zu machen. Da niemand in Küche, Bad, Wohn- oder Arbeitszimmer anzutreffen war, schloss ich, dass meine Eltern wieder einmal die Nacht durchgearbeitet hatten und erst vor höchstens ein oder zwei Stunden ins Bett gekrochen waren. Dabei müssen sie um sieben Uhr aufstehen, also nur eine Stunde später als ich.
Sie konnten einem ja schon Leid tun. Mir allerdings nicht. Schriftsteller sollten ihre Termine eben einhalten, sich ihre Zeit besser einteilen und nicht die Werke anderer Leute lesen, bis ihre Tochter sie darauf aufmerksam macht, dass sie in zwei Monaten ein neues Manuskript vorlegen können müssen. Aber sie haben ihr Leben noch nie anders gelebt und man kann ja wohl auch nicht erwarten, dass sie dass auf ihre Tage noch ändern (obwohl es sicher nicht nur ihrem seelischen und körperlichen Gesundheitszustand gut tun würde, sondern auch den Nerven ihrer Tochter).
Nein, ich denke ich muss mich noch einmal korrigieren. „Noch nie“ schein doch etwas zu übertrieben, denn erstens waren sie nicht ihr ganzes leben lang schon Schriftsteller und zweitens hatten sie vor der Anwesenheit meiner geistreichen Persönlichkeit und vor allem den vorsichtig ausgesprochenen Warnungen im Bezug auf die bevorstehenden Abgabetermine, noch weniger zeit gehabt ihre Manuskripte fertigzustellen. Seit ich vor 17 Jahren geboren wurde, oder eher seid ich alt genug war sie auf ihre Fehler hinzuweisen, fällt es meinen Eltern erheblich leichter gegen Ende ihrer Abgabefristen nicht mit dem Kopf im Essen zu landen, wenn wir zusammen zu Mittag essen (mir würde somit schon in früher Kindheit beigebracht, dass mangelnder Schlaf zu vielen peinlichen Malören führen kann...an praktischen Beispielen).Aber genug davon. Weiter im Text.
Ich machte mich fertig um zur Arbeit zu gehen. Und bevor du dich wunderst warum ich mit 17 Jahren nicht in der Schule bin: Ich bin hochbegabt. Das erklärt zwar nicht warum ich schon zur Arbeit gehe, aber es macht es dir einfacher die Erklärung dafür aufzufassen.
Ich bin also hochbegabt. Da meine Eltern beide Schriftsteller sind und genau wie ich mehr an Büchern als sozialen Kontakten interessiert sind, brachten sie mir früh bei zu lesen und zu schreiben, um mich dann mit einem Buch beschäftigen und zufriedenstellen zu können, wenn sie ihre Ruhe haben wollten. Und das wollten sie sehr oft. Ich wühlte mich also schon als ich klein war durch die Privatbibliothek meiner Eltern und eignete mir allerlei Wissen an, was man im Alltag so gebrauchen kann. Als es dann für mich Zeit war eingeschult zu werden, wurde festgestellt, dass ich den gesamten Stoff der Grundschule bereits beherrschte und somit unterfordert war. Ich wurde also mit sechs Jahren in die fünfte Klasse eines Gymnasiums für hochbegabte eingeschult.
Dort gelang es mir nicht recht soziale Kontakte zu knüpfen, oder eher es war mir nicht wichtig genug um es zu versuchen. Nicht das man mit mir nicht ein kultiviertes Gespräch hätte führen können, das nicht, aber da ich noch nie in meinem Leben soziale Kontakte geknüpft hatte, resultierte das in leichten (oder auch nicht ganz so leichten) Berührungsängsten. Meine Klassenkameraden mieden mich also aus diesem Grund und weil ich einfach mindestens vier Jahre jünger war als alle anderen. Doch das störte mich nicht sonderlich, denn ich konnte mir ein stilles Plätzchen zum Lesen suchen und wurde dann auch in ruhe gelassen. So absolvierte ich mein Abitur mit 14 und suchte mir eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek.
Und genau dorthin begieb ich mich nun.
Ach ja. Mein Name. Wie unhöflich von mir (als ob ich mich um Höflichkeiten scheren würde).
Mein Name lautet Rhea.



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"Zuerst die Farben.
Dann die Menschen.
So sehe ich die Welt normalerweise.
Ich versuche es zumindest."
~Markus Zusak
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag04.01.2010 13:13
Re: Virus
von Angst
Antworten mit Zitat

Hey,

Hier in diesem Bereich wird zwar nicht so intensiv gehobelt, erlaube mir trotzdem, einige Anmerkungen zu machen. Mir ist aufgefallen, dass du oft die Kommas überspringst.

S.Rothe hat Folgendes geschrieben:
Du denkst wahrscheinlich, (Komma) ein Buch wie dieses sollte an einer stürmischen Nacht, in einer Seitengasse einer Großstadt beginnen, […]

S.Rothe hat Folgendes geschrieben:
Alles, (Komma) was in diesem Buch geschrieben steht, (Komma) ist wahr.

S.Rothe hat Folgendes geschrieben:
Ich zog mir mein Kopfkissen über den Kopf um dem konsequenten, aufdringlichen Klagen meines Weckers zu entrinnen.

Würde sich die Ich-Erzählerin ein einfaches Kissen über den Kopf ziehen, wäre die unschöne Wortwiederholung verschwunden.

S.Rothe hat Folgendes geschrieben:
[…] bis ihre Tochter sie darauf aufmerksam macht, dass sie in zwei Monaten ein neues Manuskript vorlegen können müssen.

Können müssen ist eine ungeschickte Infintiv-Anhäufung. Sollten?

S.Rothe hat Folgendes geschrieben:
Seit ich vor 17 Jahren geboren wurde, oder eher seid ich alt genug war, (Komma) sie auf ihre Fehler hinzuweisen, fällt es meinen Eltern erheblich leichter, (Komma) gegen Ende ihrer Abgabefristen nicht mit dem Kopf im Essen zu landen, wenn wir zusammen zu Mittag essen (mir würde somit schon in früher Kindheit beigebracht, dass mangelnder Schlaf zu vielen peinlichen Malören führen kann...an praktischen Beispielen).

Der Satz ist definitiv zu lang – was die Klammern leider nicht besser machen.
Zusammen zu Mittag essen ist eine klangliche Wiederholung, würde das zusammen einfach streichen.
Malör ist zu sehr Dialekt, nicht? Wieso nicht Malheur?

S.Rothe hat Folgendes geschrieben:
Nicht, (Komma) das man mit mir nicht ein kultiviertes Gespräch hätte führen können, das nicht, aber da ich noch nie in meinem Leben soziale Kontakte geknüpft hatte, resultierte das in leichten (oder auch nicht ganz so leichten) Berührungsängsten.

Das » dass.
In diesem Abschnitt finden sich zu viele Nichts. Das eine lässt sich umgehen, indem du daraus kein kultiviertes Gespräch machst, das das nicht liesse sich meiner Meinung nach ersatzlos streichen, da du die Verneinung schon stark genug betont hast.

Ich zähle zwei weiter im Text und zwei letztendlich. Diese Wiederholungen würd ich zu umgehen versuchen. Ansonsten merkt man, dass du sehr gut mit der Sprache umgehen kannst. Dein Stil ist rund und angenehm, obwohl du noch dazu neigst, etwas zu lange Sätze zu konstruieren. Auf die Textlänge sind mir das auch zu viele Klammern und Randbemerkungen. Nicht falsch verstehen, die Einleitung ist ganz bezaubernd ironisch. Sie weckt auch mein Interesse als Leserin. Im ersten Kapitel bleibt der Ton jedoch einleitend, was die Geschichte ein wenig zu distanziert wirken lässt. Es geschieht mir noch zu wenig.

Ansonsten: ein grosses Kompliment für dein Sprachgefühl!

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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S.Rothe
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 31
Beiträge: 2



Beitrag04.01.2010 20:32

von S.Rothe
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Scheinheilige!

Ersteinmal danke ich dir für die konstruktive Kritik!
Ich habe meinen Text dementsprechend verbessert (Kommas!...grr) und mir eine Memo an mich selbst hinterlassen zukünftig mehr auf Wiederholungen zu achten Smile

Es hat mich gefreut zu hören, dass dir mein Schreibstil gefällt und meine Einleitung den Effekt hatte, den sie haben sollte.

Das monotone und distanzierte im ersten Kapitel ist beabsichtigt, ich habe versucht den Schreibstil an Rheas Charakter anzupassen. Das die Einleitung weniger distanziert wirkt, hat auch seinen Grund: Der Text wird von Rhea in der Zukunft - also nach den Ereignissen in denen es in dem Buch geht - erzählt. Während des Buches durchgeht Rhea eine Wandlung, die sich auf ihre unsoziale Einstellung, Verschlossenheit und "Menschenfeindlichkeit" bezieht. Auch das habe ich versucht im Schreibstil darzustellen.

Auch die Klammern/Einwürfe haben ihren Sinn, denn außerhalb der Einleitung erzählt zwar auch die "zukünftige Rhea", aber mit der Sichtweise von der "alten Rhea", zumindest, wenn es nicht ausdrücklich andes betont wird (zum Beispiel durch: "Aber das konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen").
Die Klammern sind Kommentare, die die "zukünftige Rhea" einwirft. Vielleicht hast du auch bemerkt, dass ich darauf bedacht war sie in den Klammern etwas liebenswürdiger und offener darzustellen.

Die beiden "Weiter im Text"s sind auch bewusst gewählt um Rheas steife/strenge Haltung darzustellen, aber bei dem Rest hast du mich rothändig erwischt und ich werde garnicht erst versuchen die Tat abzustreiten ^_^

Danke das du dir die Zeit und Mühe gemacht hast um meinen Text so ausführlich zu kritisieren, du hast mich auf viele Makel aufmerksam gemacht, auf die ich zukünftig besser acht geben muss: DANKE!

Liebe Grüße
S.Rothe


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~Markus Zusak
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