Gigantische Umzäunung einer Winternacht

[Lesehoernchen]

Gigantische Umzäunung einer Winternacht

Es legt still die Ohren an und hofft,
dass nicht mal ein Atemlaut  nach draußen klingt,
weil dort, im Nachtschatten, fangen
Unbedarfte an zu schießen – mit dem was sie haben
und wenn es nur Schmutz und manchmal Liebe ist.

Um einen Herzton zu füllen braucht es ein Uhrwerk.
Mit dem Staccato tritt ihm Ruhe ins Gedärm -
und zarte Schritte im Schnee künden von Rissen,
die Neonlicht ins  Gemüt brannte – dort in Ruhe
fochten Himmel und Erde Scheinkämpfe.

Was ist noch zu gewinnen? Wenn nicht
ein bisschen quirlig Leben im Ofen
der Monotonie, nur manchmal
vom Willen erhitzt, explodiert ein
Funken, Synapsen bis zur Milchstrasse,
zu lang, zu dünn um zu ändern,
was feststeht im Zuckerguss.

Es hat nun am Ende der Straße halt gemacht.
Der Lärm wirft frische Minze
in den Gaumen der Zeit.
Hitze züngelt nach roten Wangen,
und es hat am Ende nur verloren,
wer nie besaß.

[Pencake]

Moin Lesehoernchen,

wow. Für mich einer der herausragenden Texte
der letzten Zeit. Du schaffst Bilder, Atmosphäre
und inhaltliche Tiefe/Rätselhaftigkeit - und das in
angemessener Sprache.  

Lieblingszeile:
Der Lärm wirft frische Minze
in den Gaumen der Zeit.

Schönen So,

Niko

[Enfant Terrible]

Meine Güte, das ist wirklich stark. Wo hast du dich so lange versteckt?
Diese Bilder ... diese Stimmung ... diese Emotionen ... alles ganz toll!

[Lesehoernchen]

hey ihr beiden vielen dank für eure kommentare und dann noch fürs gutfinden*g

ich muss sagen, ich hatte lange zeit ne blockade und alles was ich geschrieben hab, war mehr oder weniger für die katz:) an dem hier hab ich lang gesessen und war uach erst nicht so sicher, ob ich mich nicht zu sehr drin verwirre..

ich wünsch euch beiden einen schönen sonntag

[jim-knopf]

beide Daumen hoch.
kann mich nur bedingunglos meinen Vorrednern anschließen.

Gruß
Roman