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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig [Krimi] Jeder ist ein Mond


 
 
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag04.12.2009 13:26
[Krimi] Jeder ist ein Mond
von lupus
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

hab ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass ich vorhabe, einen Krimi zu schreiben. Das also ist - oder soll sein - der Prolog dazu. Und weil ich - in einem Anflug von Größenwahn - mir auch vorgenommen habe, ihn so gut zu schreiben, dass ich ihn möglicherweise an einen Verlag schicken kann, würd' ich euch bitten, wirklich hart ins Gericht zu gehen. Davon, wie der Prolog wirkt, hängt viel ab. Zum Schluss dann die Frage: Unter der Annahme ihr wolltet einen Krimi kaufen, würdet ihr nach dem Prolog zuschlagen?

Vielen Dank, haut's rein.

______________________________


Jeder ist ein Mond

Prolog

Als der unbeleuchtete Geländewagen kurz vor Mitternacht über den
Forstweg rollte, der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald
und dem Acker entlang zog, war alles gesagt, alles getan.

Seit Wochen war die Temperatur nicht mehr über den Gefrierpunkt
gestiegen. Der Schnee war ausgeblieben, aber die Bauern sprachen
davon, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie könnten ihn riechen,
den Schnee. Sagten sie. Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen
durch das Laming-Tal,  bis es an der Südwand des Hochschwabs zerbarst,
als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte.
Niemand sprach von Pichl-Obertalern. Pichler hießen sie, die Bewohner
des fünfzig Seelen Ortes, den sie einfach nur Obertal nannten. Mit der
Betonung auf Tal. Und die Pichler kümmerte das Wetter nicht. Nicht im
Winter. Gerätschaft wurde instand gesetzt, mit dem Finanzamt gestritten
und es wurde das nächste Jahr geplant. Kinder wurden gezeugt, die Alten
starben. Zur Kirche wurde gegangen, und ins Wirtshaus. Zum Doblinger.
Ansonsten warteten sie darauf, dass der Boden auftauen würde, um
endlich den Dünger ausbringen zu können. Der Winter war von Gott
geschaffen, damit sich die Pichler ausruhen konnten und um die Welt für
ein paar Monate wieder etwas kleiner werden zu lassen. Das war immer
schon so und es würde immer so bleiben. Auch die wenigen Touristen
konnten das nicht ändern, die auf ihren Langlaufschiern ‚die Elemente des  
Wassers, der Luft und der Erde wieder spüren lernen und in sich
aufnehmen’ sollten, wie es die Prospekte vollmundig versprachen. Der
Gerschten-Bauer soll vor langer Zeit, vor Ewigkeiten also, einmal gemeint
haben, dass der Winter für das Jahr wäre, was die Nacht für den Tag. Alle
waren sich einig, dass er ein weiser Bauer gewesen sein musste. Der
Viehbauer vom Kneschen-Hof - Angerer Toni hieß er - sah dies alles
naturgemäß anders, aber der war in der Unterzahl, weil er aus Untertal
stammte. Mit der Betonung auf Unter. Die Wälder gehörten den Bauern
längst nicht mehr.

Die beiden Männer waren sich im Dunkel gegenüber gestanden. Der eine
an den Geländewagen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, der
andere die Hände in den Taschen seines Ansitzmantels vergrabend; an
seiner Seite hing ein Jagdgewehr mit gekipptem Doppellauf. Sie strahlten
Ruhe aus. Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.
„Und?“
„Ja.“
„Werden sie ihn finden?“
„Ja.“
„Wann?“
„Zwei, vielleicht drei Monate.“
„Und wie?“
Der andere gab zu verstehen, dass er diese Antwort schuldig bleiben würde.
„Gut.“
So war es vereinbart worden.

Mit kurzen, kräftigen Schlucken leerten sie die Schnapsgläser, die wie
kleine Pokale auf der Motorhaube des Wagens bereit gestanden hatten.
Wortlos, ohne sich die Hände zu reichen, trennten sie sich und besiegelten
so ihr ewiges Schweigen.

Als der Geländewagen im Schritttempo am Doblinger vorbei fuhr, Richtung
Bruck, drang Gelächter auf den Bürgersteig, als wollte es die
Geschehnisse dieser Nacht umarmen und einfach wegtragen; und die
ersten Schneeflocken fielen. Es würde ein harter Winter werden, so viel
stand fest für die Pichler.

______________________________



_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag04.12.2009 14:05

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi lupus,

zunächst wünsche ich natürlich viel Erfolg, was Deine Pläne angeht!

Zum Prolog:

Vorab möchte ich betonen, dass ich grundehrlich sein werde (was ich natürlich immer bin^^).

Insgesamt bietet der Prolog meiner Ansicht nach alles, was es braucht, um auch als Prolog durchzugehen und nicht als ein erstes Kapitel, das manche dann gern wie einen Prolog benutzen. Der Schleier ist hier fort und klar abgegrenzt, weil (a)die Handlung angedeutet und komprimiert ist bzw. (b) eine grobe Andeutung des Geschehens gegeben wird und schließlich (c) eine Einleitung und Vorstellung des "settings" stattfindet.
An dieser Stelle: Ja, ich würde unbedingt mehr lesen wollen. Ganz klare Sache.

zu (a):
Der erste Absatz macht deutlich, allein schon durch den unbeleuchteten Geländewagen, dass etwas nicht stimmt. Dieses Etwas wird die Geschichte wohl entweder antreiben oder motivieren. Auf jeden Fall wird uns hier ein Schlüsselmoment präsentiert, der nachwirkt, Neugier erzeugt und klipp und klar sagt: 'Da kommt noch mehr.'

Theoretisch könnte man
Zitat:
Als der unbeleuchtete Geländewagen kurz vor Mitternacht über den
Forstweg rollte, der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald
und dem Acker entlang zog, war alles gesagt, alles getan.

aufteilen in zwei Sätze:
"Kurz vor Mitternacht rollte der unbeleuchtete Geländewagen über den Forstweg, der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald und dem Acker entlang zog. Es war alles gesagt, alles getan."
Man würde gerade den letzten Aspekt betonen.
Andererseits ist Deine Variante in meinen Augen kunstvoller. Daher nur teilweise ein Vorschlag, eher eine Beschreibung, was gehen würde.

zu (b):
Forgesetzt wird die Andeutung (wie in a erläutert) am Ende des Prologs. Das ist recht geschickt, denn dazwischen wird das "setting" beschrieben. Anschließend kehren wir zu den beiden Geheimnisträgern zurück:
Man erfährt etwas mehr, aber eben nicht alles. Das Geheimnis wird niemals ausgesprochen, aber durch kleine Nuancen kann man sich denken, dass etwas Bedeutsames und vermutlich gleichsam Niederträchtiges geschehen ist (sie besiegeln es sogar!).

Interessant:
Zitat:
Sie strahlten Ruhe aus. Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.

Wenn sie GEWOLLT diese Ruhe ausstrahlen, hätte man es mit einer Art personalem Erzähler zu tun, multiperspektiv verwendet.
Ich nehme aber eher an, es handelt sich im Prolog (was ja auch die Ortsbeschreibung in c zeigt) um einen auktorialen Erzähler.
Eine sehr klassische und naheliegende Herangehensweise für einen Prolog. Ich vermute, Du wirst sie im fortlaufenden Text nicht einhalten, oder?
Keine Kritik, nur eine Beobachtung - ich finde es so nämlich stimmig, für einen Prolog dieser Machart.

Der folgende Dialog lässt in seinen Andeutungen tief blicken. Ellipsenhaftes Gespräch, das dennoch viel sagt, gleichzeitig fast nichts. Weckt noch mehr Interesse bei mir als Leser.

zu (c):
Hier wird das "setting" also beschrieben. Und zwar sehr atmosphärisch, teilweise düster - aber, und das ist das Gelungene, so, als würde man sich gleich wie daheim fühlen. Oft sind es Orte, die Geheimnisse bewahren, wo man sich als Leser oder Zuschauer wohl fühlt. Dieses Paradoxe kommt sehr stark rüber.
Eine sehr kühle Gegend, ländlich, ideal für Geheimnisse und Morde, würde ich sagen. Schon klassisch, aber durch die Menge an Details, die dennoch nicht erschlagen, passt alles zusammen.
Man merkt die Ambition, in die Tiefe zu gehen.
Zentral:
Zitat:
Die Wälder gehörten den Bauern
längst nicht mehr.

Konflikte stehen an. Glasklar.
In der Ortsbeschreibung finden sich wie in a und b weitere Handlungsknoten, die nicht nur zur Orientierung beitragen, sondern ebenfalls Möglichkeiten aufzeigen, Ideen, was sein könnte. Man versucht bereits, zu verknüpfen. Für mich auch gelungen.

Fazit:

Ist nur meine Meinung, aber hier herrscht eine Menge an Möglichkeiten. Wenn Du im weiteren Text die exakte Sprache einhältst und das "setting" nicht überstrapazierst, sondern subtil die Chancen auslotest und verwendest, sehe ich Erfolge und wünsche sie mir auch.
Der Prolog hat eine klare Struktur:
Wer? Wo? Wann?
Der Ort, die Personen (angedeutet) und das Was (angedeutet) werden klar.
Für einen Prolog auch eine angenehme Kürze, kein unnötiges Geschwafel.

Das war jetzt ehrlich. Kein Honigbrot, auch wenn es sich so lesen mag.

Mir gefällt es,

Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag04.12.2009 14:10

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Hallo Lupus,

erstmal ja, ich bin neugierig geworden. Am Ende des Prologs arbeitet die Phantasie bei mir auf Hochtouren und ich habe eine Szenerie von Selbstjustiz vor meinem inneren Auge und will wissen, ob ich Recht behalte.

Dann aber zum Zähnefletschen:

Zitat:
der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald
und dem Acker entlang zog, war alles gesagt, alles getan.
Die Natter sprang mich im ersten Satz an und wollte mich beißen. Das ist mir zu dick aufgetragen. Vorstellen könnte ich mir: "... der sich zwischen dem dichten Fichtenwald und dem Acker entlang schlängelte, ..."

Zitat:
sie könnten ihn riechen,
den Schnee. Sagten sie.
Manchmal gefällt mir so eine nachgeschobene Betonung, hier nicht. Zwei Worte, die für mich wegfallen könnten.

Zitat:
Der Winter war von Gott
geschaffen, damit sich die Pichler ausruhen konnten und um die Welt für
ein paar Monate wieder etwas kleiner werden zu lassen.
Nach dem Satz hätte ich mich entschieden, das Buch zu kaufen.  Very Happy

Zitat:
Auch die wenigen Touristen
konnten das nicht ändern, die auf ihren Langlaufschiern(Freistelle vor dem Komma weg und dahinter eine hin) ‚die Elemente des
Wassers, der Luft und der Erde wieder spüren lernen und in sich
aufnehmen’ sollten, wie es die Prospekte vollmundig versprachen.
Brauchst Du die Touristen später noch? Wenn nicht, scheint es mir etwas weit ausgeholt zu sein.


Zitat:
Die Wälder gehörten den Bauern
längst nicht mehr.
Der Satz hängt etwas in der Luft, finde ich.

Zitat:
Die beiden Männer waren sich im Dunkel gegenüber gestanden.
Waren gestanden? Liest sich für mich sehr südlich, was nicht schlimm sein muss.

Zitat:
Der eine
an den Geländewagen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, der
andere die Hände in den Taschen seines Ansitzmantels vergrabend
Würde Dir vorschlagen, das einheitlich zu halten: verschränkt/vergraben oder verschränkend/vergrabend - wobei mir die erste Version dann besser gefiele.

Zitat:
Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.
Ich bin mir nicht sicher wie "zu eigen" richtig geschrieben wird. Zusammen kommt es mir auf jeden Fall falsch vor. Hinter dem "und" würde sich vielleicht ein "die" trotz der häufigen Wiederholung zur Entzerrung des Satzes gut machen. Das Begraben des eigenen Dünkels gefällt mir und stört mich zur gleichen Zeit. Vielleicht, weil mir automatisch "dem Wohl der Gemeinschaft unterzuordnen" einfällt. Und auch, weil ich mir nur schwer vorstellen kann, dass ein Dünkel tot ist, auch wenn das schön wäre.

Zitat:
trennten sie sich und besiegelten
so ihr ewiges Schweigen.
ewig klingt für mich pathetisch.

Zitat:
,drang Gelächter auf den Bürgersteig, als wollte es die
Geschehnisse dieser Nacht umarmen und einfach wegtragen
; und die
ersten Schneeflocken fielen.
Brauchst Du den kursiven Teil? Gelächter, das Ereignisse umarmt und wegträgt? Mir würden die Schneeflocken nach dem Gelächter reichen.

So, jetzt habe ich meinen Laiensenf dazu gegeben. Und? Wann ist das Buch fertig?  Wink

Lieben Gruß
Sabine
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Gast







Beitrag04.12.2009 14:44

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo lupus,

ein Krimi mit regionalem Bezug also? Da fühl' ich mich ja richtig zuhause. wink Das Schwierige daran ist, den regionalen Bezug auch demjenigem verständlich zu machen, der mit dieser Region eigentlich nichts zu tun hat - der Leser muss verstehen und die regionale Besonderheit erkennen, darf sich von ihr aber nicht irritiert fühlen. Gar nicht so einfach, meistens. Nun aber zu deinem Prolog: Um ehrlich zu sein, bin ich hin- und hergerissen. Einerseits empfinde ich durchaus eine gewisse Neugier, was hier abgeht und wie das nun weitergeht. Auch sprachlich ist das durchaus in Ordnung. Andererseits gibt's hier für mich schon einige Stolpersteine, außerdem wolltest du hier mit diesem Prolog schon fast zu viel erreichen - er enthält für mich zu viele Informationen, die ich im Geiste gar nicht schnell genug verarbeiten kann (evtl liegt das aber auch an der Langsamkeit meines Denkapparats wink ). Für einen kurzen Text finde ich eine derartige Fülle an Infos durchaus okay, bei einem Roman würde ich mich davon aber erschlagen fühlen. Und ich muss zugeben: Noch würde ich den Roman nach Anlesen des Prologs wieder weglegen. Nun aber zu den Details:

Zitat:
Als der unbeleuchtete Geländewagen kurz vor Mitternacht über den
Forstweg rollte, der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald
und dem Acker entlang zog,
war alles gesagt, alles getan.


Gleich der erste Satz macht mich ziemlich platt, muss ich gestehen, und zwar durch den von mir fett markierten Teil. Dieser Vergleich gefällt mir zwar prinzipiell schon, aber der Satz wäre viel eindrucksvoller und "eye-catchender", wenn du den fett markierten Teil einfach streichst. An Atmosphäre ginge für mich dadurch nichts verloren, im Gegenteil. Der Schluss des Satzes hingegen ist absolut stark.

Zitat:
Seit Wochen war die Temperatur nicht mehr über den Gefrierpunkt
gestiegen.


Das holpert für mich, bedingt durch die Satzstellung, glaube ich. "Die Temperatur war seit Wochen nicht mehr über den Gefrierpunkt gestiegen." gefiele mir besser, oder gleich eine andere Variante, die das "über den ... gestiegen" eliminiert. Das ist jetzt aber nur mein ganz persönlicher Geschmack.

Zitat:
Der Schnee war ausgeblieben, aber die Bauern sprachen
davon, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie könnten ihn riechen,
den Schnee. Sagten sie.


Es ist immer schwer, den persönlichen Schreibstil eines anderen zu kritisieren, und ich hoffe, du fühlst dich von mir nicht auf den Schlips getreten... Aber das hinzugefügte "Sagten sie." klingt für mich zu gewollt. Wir wissen ja schon, dass sie davon sprechen. hmm Würde ich also streichen. Und aus dem vorhergehenden Satz zwei Sätze machen - das wäre in meinen Augen einfach prägnanter.

Zitat:
Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen
durch das Laming-Tal, bis es an der Südwand des Hochschwabs zerbarst,
als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte.


Regionalbezug mit der Brechstange. 3 lokale Gegebenheiten in einem Satz, und ich kenne davon keine einzige... Das erschlägt mich, aber dermaßen. 2 würde ich durchgehen lassen, aber das ist mir zu viel... Ansonsten ist der Satz klasse. Würde ich lesen: "Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen durch das Tal, bis es an der Südwand des Berges zerbarst, als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte." wäre ich einverstanden, denn dann wüsste ich einfach: Okay, wir sind in Pichl-Obertal (wo auch immer das liegt wink ).

Zitat:
Und die Pichler kümmerte das Wetter nicht. Nicht im
Winter.


Im Sommer schon? Hier ist mir nicht ganz klar, was du damit sagen willst. Den Zusatz mit dem Winter könntest du dir für mich sparen, da du im Folgenden sowieso die klassischen "Wintertätigkeiten" aufzählst und wir ja bereits wissen, dass wir uns nicht im Hochsommer befinden... wink

Zitat:
Gerätschaft wurde instand gesetzt, mit dem Finanzamt gestritten
und es wurde das nächste Jahr geplant.


Hier fehlte mir nach dem Komma was... Vielleicht: "Gerätschaft wurde instand gesetzt, es wurde mit dem Finanzamt gestritten
und das nächste Jahr geplant."?

Zitat:
Kinder wurden gezeugt, die Alten
starben.
Zur Kirche wurde gegangen, und ins Wirtshaus. Zum Doblinger.


Blau: Supergeil! Daumen hoch Danach wird mir das aber zu viel Passiv - würde mir im Aktiv besser gefallen.

Zitat:
Ansonsten warteten sie darauf, dass der Boden auftauen würde, um endlich den Dünger ausbringen zu können.


Fett markiertes finde ich etwas ungelenk formuliert - vielleicht "Ansonsten warteten sie auf das Auftauen des Bodens, ..."?

Zitat:
Das war immer
schon so und es würde immer so bleiben.


Hier fehlt mir nach dem ersten "so" ein "gewesen".

Zitat:
die auf ihren Langlaufschiern die Elemente des
Wassers, der Luft und der Erde wieder spüren lernen und in sich
aufnehmen’ sollten, wie es die Prospekte vollmundig versprachen.


Rot markiertes Anführungszeichen müsste meines Erachtens oben stehen - sonst sieht es aus wie ein verirrtes Komma. Außerdem kapiere ich da den "Werbeslogan" nicht - was hat das Element Wasser mit Langlauf zu tun? Klar, Schnee kann man auftauen, aber beim Element Wasser sehe ich eher einen Ozean vor mir als einen Schneemann... wink

Zitat:
Die beiden Männer waren sich im Dunkel gegenüber gestanden.
Ist das Plusquamperfekt hier gewollt? Mich bringt's völlig durcheinander, muss ich gestehen. Wie bring' ich das jetzt zeitlich unter, mit dem Geländewagen, dem aktuellen Winter, den Betrachtungen über den Angerer Toni und den Gerschten-Bauer? Sind diese beiden Männer sogar der Angerer Toni und der Gerschten-Bauer? Der Verdacht drängt sich auf, nachdem diese beiden als einzige bisher namentlich genannt wurden. Aber der Gerschten-Bauer scheint schon tot zu sein? Absolute Verwirrung...

Zitat:
Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.


Das liest sich für mich im Vergleich zum Rest des Textes viel zu hochgestochen - würde ich kürzen oder vereinfachen. Klar, du willst damit den Inhalt unterstreichen, aber naja - irgendwie sagst du halt trotzdem dreimal so ziemlich das Gleiche... wink

Zitat:
Der andere gab zu verstehen, dass er diese Antwort schuldig bleiben würde.


Wie gibt er das zu verstehen? Kann ich mir nicht vorstellen - an dieser Stelle würde ich das gute alte "Show, don't tell" bemühen.

Zitat:
Mit kurzen, kräftigen Schlucken leerten sie die Schnapsgläser, die wie kleine Pokale auf der Motorhaube des Wagens bereit gestanden hatten.


Die PQP-Konstruktion finde ich wieder zu umständlich... Könnte leicht umgangen werden, wenn du das einfach umstellst, z.B. so: "Wie kleine Pokale standen die Schnapsgläser auf der Motorhaube des Wagens bereit. Entschlossen griffen die beiden Männer danach und leerten sie mit kurzen, kräftigen Schlucken."

Zitat:
Als der Geländewagen im Schritttempo am Doblinger vorbei fuhr, Richtung Bruck, drang Gelächter auf den Bürgersteig,


Woher kommt das Gelächter? Aus dem Geländewagen? Dann müsste das aber auch so geschrieben werden.

Zitat:
als wollte es die
Geschehnisse dieser Nacht umarmen und einfach wegtragen; und die
ersten Schneeflocken fielen. Es würde ein harter Winter werden, so viel
stand fest für die Pichler.


Der Schluss gefällt mir, der ist klasse.

Fazit: Straffen, präzisieren, versuchen, nicht allzu viele verschiedene Erzählzeiten zuzulassen, stellenweise ein bisschen kürzen - dann würde ich das absolut klasse finden. Und ich bin sehr gespannt, was dahintersteckt - falls es dazu irgendwann eine AG gibt, bin ich gerne dabei! wink

LG

Soraya
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag04.12.2009 14:44

von Alogius
Antworten mit Zitat

Kann man mal sehen, wie sich Meinungen strecken. wink

Also, ich will betonen, dass ich immer noch dazu stehe:
Die Kleinigkeiten sind für MICH ok. Schreibe das nur, um glaubwürdig zu sein. wink

Was aber den in der Luft hängenden Satz angeht:
Nein, nein! Der muss so bleiben.

T.


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Biggi
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Beiträge: 782
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Beitrag04.12.2009 17:02

von Biggi
Antworten mit Zitat

Hallo lupus,
vorab: wenn es jetzt Mehrfachnennungen gibt: ich hab’s jetzt alles so gelassen. Merkst es ja dann selber, was vorherige Rezensenten schon angemerkt haben.
Ja. Ich würde weiterlesen, muss aber zugeben, dass ich Anlaufschwierigkeiten hatte, die sich aber leicht bereinigen lassen.
Will heißen: in einer Buchhandlung stehend und mit der ersten Seite vor Augen, würde ich es noch nicht kaufen. (Allerdings hat jeder Krimi bei mir auch noch die Chance auf eine Seite mittendrin nach dem Prinzip 'Wenn die jetzt sympathischer wirkt'...).
Die Formulierungen, über die ich speziell gestolpert bin, habe ich im Text markiert, so wie Du es auch gern tust. Alles nur Vorschläge und ich bin heute extrem streng mit mir und allen anderen. Frag meine Kinder. Entschuldige mich also schon im voraus dafür, dass es so schlimm aussieht und es doch nicht ist!

Zitat:
Als der unbeleuchtete Geländewagen kurz vor Mitternacht über den Forstweg rollte, der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald und dem Acker entlang zog, war alles gesagt, alles getan. Würde ich gnadenlos umstellen, weil ich einen Krimianfang mit „als“ nicht mag (persönliche Aversion). Vorschlag: Der unbeleuchtete Geländewagen rollte über den Forstweg, der sich… Es war drei Minuten vor Mitternacht und alles war gesagt. Alles getan.
Seit Wochen war die Temperatur nicht mehr über den Gefrierpunkt
gestiegen. Harter Übergang. Jetzt lass uns übers Wetter reden. Vielleicht ein Satzerl dazwischen, dass den ganzen Tag schon der Schneewind zu spüren war. Oder den Wintersturm schon hierher vorziehen. Der Schnee war bisher ausgeblieben, aber die Bauern sprachen davon, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie könnten ihn riechen, den Schnee. Sagten sie.
Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen durch das Laming-Tal,  bis es an der Südwand des Hochschwabs zerbarst, als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte. Klingt gewollt poetisch, passt meiner Ansicht nach nicht zum Rest des Textes. Überdenken, was bleiben soll. Niemand sprach von Pichl-Obertalern. Pichler hießen sie, die Bewohner des fünfzig Seelen Ortes, den sie einfach nur Obertal nannten. Mit der Betonung auf Tal. Und die Pichler kümmerte das Wetter nicht. Nicht im Winter. außerhalb der Ferienzeit / wenn kein Fremder da war o.ä. als Vorgriff auf die Touristen Gerätschaft wurde instand gesetzt, mit dem Finanzamt gestritten und es wurde das nächste Jahr geplant. Kinder wurden gezeugt, die Alten starben. Evtl. umdrehen? Erst Sterben, dann Zeugen? Zur Kirche wurde gegangen, und ins Wirtshaus. Die Reihenfolge passt sicher! Zum Doblinger.
Ansonsten warteten sie darauf, dass der Boden auftauen würde, um
endlich den Dünger ausbringen zu können. damit sie ...ausbringen konnten? um zu stört mich hier Der Winter war von Gott geschaffen, damit sich die Pichler ausruhen konnten und um die Welt für ein paar Monate wieder etwas kleiner werden zu lassen konnten. Passt. Ist also ein Ferienort im Sommer, aber: 50 Seelen? Alle im Tourismusgewerbe tätig… Das war immer schon so und es würde auch (Obwohl es ein Füllwort ist, ich weiß schon)immer so bleiben. Das ist 50-Seelen-Gemütlichkeit. Der Satz gehört dahin. Auch die wenigen Touristen konnten das nicht ändern, die auf ihren Langlaufschiern ‚die Elemente des Wassers, der Luft und der Erde wieder spüren lernen und in sich aufnehmen’ sollten, wie es die Prospekte vollmundig versprachen. Prospekttext noch einmal überdenken, klingt zu langatmig/mir nicht eingängig genug. Der Gerschten-Bauer soll vor langer Zeit, vor Ewigkeiten also, einmal gemeintgesagt haben, dass der Winter für das Jahr wäre, was die Nacht für den Tag. Alle waren sich einig, dass er ein weiser Bauer gewesen sein musste. Der Viehbauer vom Kneschen-Hof - Angerer Toni hieß er - sah dies das alles naturgemäß anders, aber der war in der Unterzahl, weil er aus Untertal stammte und hatte allein schon deswegen schlechte Karten. oder: der war nicht nur aus Untertal, sondern auch in Unterzahl.Mit der Betonung auf Unter. Die Betonungsspielchen gefallen mir nicht so recht. (Die Obertaler müssten logischerweise Ober betonen, tuns aber nicht.) Die Wälder gehörten den Bauern
längst nicht mehr.

Die beiden Männer waren sich im Dunkel gegenüber gestanden. standen einander im Dunkeln gegenüber. Der eine an den Geländewagen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, der
andere die Hände in den Taschen seines Ansitzmantels vergrabend; an seiner Seite hing ein Jagdgewehr mit gekipptem Doppellauf. Sie strahlten Ruhe aus. Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war, ausstrahlen konnten/können? Würde ich hier ganz bewusst wiederholen die sich der Redlichkeit verpflichtet wusstenfühlten?, die all ihr Tun einer Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten zweimal „die“ hintereinander, würde ich umstellen. und gedachten, ihren eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.
„Und?“
„Ja.“
„Werden sie ihn finden?“
„Ja.“
„Wann?“
„Zwei, vielleicht drei Monate.“
„Und wie?“
Der andere gab zu verstehen, dass er diese Antwort schuldig bleiben würde.
„Gut.“
So war es vereinbart worden.

Mit kurzen, kräftigen Schlucken leerten sie die Schnapsgläser Moment. Das sind zwei gstandne Mannsbilder. Oa Stamperl, oa Schluck und des Stamperl steht wieda alloa da, bittschön! , die wie kleine Pokale auf der Motorhaube des Wagens bereit gestanden hatten.Pokale klingen zu vornehm für die Gegend oder waren das echt Potschamperl?
Wortlos, ohne sich die Hände zu reichen nur mit einem Handschlag (zum Ambiente passend) , trennten sie sich und besiegelten so sieihr ewiges Schweigen. Traue nie einem Menschen, wenn er von Ewigkeit spricht. Perfekt für einen Krimi! und trennten sich.

Als der Geländewagen im Schritttempo am Doblinger vorbei fuhr, Richtung Bruck, drang Gelächter woher? auf den Bürgersteig, alssic! zweimal als in einem Satz wollte es die Geschehnisse dieser Nacht umarmen besser: einfangen? und einfach mit dem Sturm/Wind wegtragen; und Die ersten Schneeflocken fielen. Es würde ein harter Winter werden, so viel stand fest für die Pichler. Perfektes Ende dieses Prologs! Kompliment.


Und jetzt bitte weiterlesen lassen…

Liebe Grüße,
Biggi
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag04.12.2009 17:46

von lupus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Alogius, Sabine, Soraya,  genau so hab ich das erhofft, vieieielen Dank.


der Reihe nach

@Tom

ich freu mich, dass es dir gefällt und bin selbst ein bisserl überrascht, das es mir - zumindest bei dir - gelungen ist, genau das hervorzurufen, was geplant war: dass es mir anscheinend gelungen ist, ein bisserl Neugier hervorzurufen und die Atmosphäre rüber zu bringen. zu dem 'Satz in der Luft' antwort ich Sabine. Alles in Allem: genau so hab ich mir das gedacht, so is es angekommen, passt also.

wenn da nicht die

(@)Soraya wär.

Suuper Einwände, einige werd ich tatsächlich umsetzen. was den Rest betrifft will ich versuchen, klar zu machen, was ich mir dabei gedacht hab. (möglicherweise konstruier ich auch zu viel, oder aber das Gedachte kann ich nicht sprachlich umsetzen). Würs mich feun, wenn du bei Gelegenheit noch eine Kommentar nachschicken könntest, ob meine Erklärungsversuche fruchten.

Zitat:

Als der unbeleuchtete Geländewagen kurz vor Mitternacht über den
Forstweg rollte, der sich wie eine Natter zwischen dem dichten Fichtenwald
und dem Acker entlang zo
g, war alles gesagt, alles getan.


Gleich der erste Satz macht mich ziemlich platt, muss ich gestehen, und zwar durch den von mir fett markierten Teil. Dieser Vergleich gefällt mir zwar prinzipiell schon, aber der Satz wäre viel eindrucksvoller und "eye-catchender", wenn du den fett markierten Teil einfach streichst. An Atmosphäre ginge für mich dadurch nichts verloren, im Gegenteil. Der Schluss des Satzes hingegen ist absolut stark.


Du hast recht. Der Satz wäre in deiner Variante prägnanter. Und  - du wist lachen - genau so stand er erst da. Aber: mE wirkt er dann wie eine Ohrfeige. Danach kommt eine recht ruhige Passage und - Wie du anmerkst - dann eine (durchaus beabsichtigte - dazu später) getragenere ("hochgestochene"). Da paßt dann der erste Satz in deiner Version nicht mehr dazu, reduziert sich faktisch zu einem (wenn auch ein bisserl langen) Werbeslogan, nach dem Motto: Buch nicht weglegen, es is was passiert! Und genau dehalb hab ich den Teil eingefügt. Irgendwie nachvollziehbar?

Zitat:

Seit Wochen war die Temperatur nicht mehr über den Gefrierpunkt
gestiegen.


Das holpert für mich, bedingt durch die Satzstellung, glaube ich. "Die Temperatur war seit Wochen nicht mehr über den Gefrierpunkt gestiegen." gefiele mir besser, oder gleich eine andere Variante, die das "über den ... gestiegen" eliminiert. Das ist jetzt aber nur mein ganz persönlicher Geschmack.


einmal yep, einmal nope
gestiegen kommt weg
Satzstellung muss fast bleiben, weil ich will, dass der Leser die 'Wochen' betont. Is auch für den Inahlt nötig, damit die Sache logisch bleibt/wird.

Zitat:

Der Schnee war ausgeblieben, aber die Bauern sprachen
davon, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie könnten ihn riechen,
den Schnee. Sagten sie.


Es ist immer schwer, den persönlichen Schreibstil eines anderen zu kritisieren, und ich hoffe, du fühlst dich von mir nicht auf den Schlips getreten... Aber das hinzugefügte "Sagten sie." klingt für mich zu gewollt. Wir wissen ja schon, dass sie davon sprechen.  Würde ich also streichen. Und aus dem vorhergehenden Satz zwei Sätze machen - das wäre in meinen Augen einfach prägnanter.


Das 'sagten sie' hat zwei Gründe:
zum einen is es dieses Bauern'wissen', das zwar nicht selten recht hat, aber oft halt auch nicht, aber dennoch wird so getan, als wär's ununstößlich. Mit dem 'Sagten sie' sollte ein implizites 'aber wer weiß ob's stimmt' mitschwingen.
zum zweiten is es der örtlichen Sprache gewidmet. Das 'hot a g'sogt' / 'homs g'sogt' wird verwendet um klar zu machen, das es einfach stimmen muss, weil ma's ja mit eigenen Ohren gehört hat.

Ob das jetzt Sinn macht, das so einzubauen?

Zitat:

Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen
durch das Laming-Tal, bis es an der Südwand des Hochschwabs zerbarst,
als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte.

Regionalbezug mit der Brechstange. 3 lokale Gegebenheiten in einem Satz, und ich kenne davon keine einzige... Das erschlägt mich, aber dermaßen. 2 würde ich durchgehen lassen, aber das ist mir zu viel... Ansonsten ist der Satz klasse. Würde ich lesen: "Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen durch das Tal, bis es an der Südwand des Berges zerbarst, als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte." wäre ich einverstanden, denn dann wüsste ich einfach: Okay, wir sind in Pichl-Obertal (wo auch immer das liegt  ).


diesmal ein eindeutiges: recht hast --> wird erledigt

Zitat:

Und die Pichler kümmerte das Wetter nicht. Nicht im
Winter.


Im Sommer schon?


ja, im sommer schon, sind ja Bauern.  Wink Aber du hast recht, braucht's nicht. --> wird erledigt

Zitat:

Gerätschaft wurde instand gesetzt, mit dem Finanzamt gestritten
und es wurde das nächste Jahr geplant.


Hier fehlte mir nach dem Komma was... Vielleicht: "Gerätschaft wurde instand gesetzt, es wurde mit dem Finanzamt gestritten
und das nächste Jahr geplant."?


stimmt, aber ich würd gern das 'und weglassen', dafür vor dem 'es' ein Punkt.

ad Passiv: das war Absicht mit dem Ziel zu vermitteln, dass es sich um Dinge handelt, die 'man tut in Pichl-Obertal'. Auch wenn man eigentlich nicht will. Genau dieser Aspekt wird inhaltlich noch (ein bisserl) wichtig.

haut das hin so?

Zitat:

Ansonsten warteten sie darauf, dass der Boden auftauen würde, um endlich den Dünger ausbringen zu können.

Fett markiertes finde ich etwas ungelenk formuliert - vielleicht "Ansonsten warteten sie auf das Auftauen des Bodens, ..."?


hm, die Subjektivierung gefällt mir nicht so richtig. Vielleicht das mit dem Auftauen ganz weglassen? mal seh'n.

Zitat:
Das war immer
schon so und es würde immer so bleiben.


Hier fehlt mir nach dem ersten "so" ein "gewesen".


gefällt mir zwar nicht, aber grammatikalisch hast du recht. Der Punkt is, dass es sich ja faktisch um die Wiedergabe eines 'Zitates' handelt und keiner sagt: Des wor imma scho so g'wesn

werd ich mir durch den Kopf gehen lassen.

Zitat:

die auf ihren Langlaufschiern ‚die Elemente des
Wassers, der Luft und der Erde wieder spüren lernen und in sich
aufnehmen’ sollten, wie es die Prospekte vollmundig versprachen.


Rot markiertes Anführungszeichen müsste meines Erachtens oben stehen - sonst sieht es aus wie ein verirrtes Komma. Außerdem kapiere ich da den "Werbeslogan" nicht - was hat das Element Wasser mit Langlauf zu tun? Klar, Schnee kann man auftauen, aber beim Element Wasser sehe ich eher einen Ozean vor mir als einen Schneemann...  


war ursprünglich kursiv, hab ich vergessen. Sorry.
Ein See (mask.), etwa 500 Meter vom Treffpunkt der beiden Herren wird eine tragende Rolle spielen.Genau aus dem Grund ist das Wasser drinn, obwohl's Winter is.

Zu viel herumkonstruiert?

Zitat:
Die beiden Männer waren sich im Dunkel gegenüber gestanden.

Ist das Plusquamperfekt hier gewollt? Mich bringt's völlig durcheinander, muss ich gestehen. Wie bring' ich das jetzt zeitlich unter, mit dem Geländewagen, dem aktuellen Winter, den Betrachtungen über den Angerer Toni und den Gerschten-Bauer? Sind diese beiden Männer sogar der Angerer Toni und der Gerschten-Bauer? Der Verdacht drängt sich auf, nachdem diese beiden als einzige bisher namentlich genannt wurden. Aber der Gerschten-Bauer scheint schon tot zu sein? Absolute Verwirrung...


o.k. Das ging gewaltig daneben. Wenn diese Assoziation entsteht, naja, das wär nicht so ein Problem, glaubt halt der Leser er wüßte was und kommt dann drauf, dass es nicht so ist  Wink Zwar nicht beabsichtigt aber nagut. wenn sie sich aufdrängt, dann is was faul.

Der geländewagen is der aus dem ersten satz und weil der ja eigentlich schon weg ist, sich die beiden also vorher getroffen haben, gehört das PQP hin.

--> wird überarbeitet, das haut so - ohne Zusatzinfo -ganz offensichtlich nicht hin. Nur unter der Annahme der Tom hat das so verstanden, wie ich das geplant hab, reicht in dem Fall ein Leser, der nicht dahinterkommt. Mein Fehler.

Zitat:
Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.  


Das liest sich für mich im Vergleich zum Rest des Textes viel zu hochgestochen - würde ich kürzen oder vereinfachen. Klar, du willst damit den Inhalt unterstreichen, aber naja - irgendwie sagst du halt trotzdem dreimal so ziemlich das Gleiche...  


da muss ich sagen, bin ich nicht einverstanden. Das is sogar ausnehmend wichtig für diesen Textteil und den gesamen Inhalt. Und so ein kleiner Tipp an den Leser soll ja nicht schaden. Es ist nicht das gleiche, sondern mE eine steigerung, angeblich ein Stilmittel, für das es sicher auch einen Fachausdruck gibt.

Zitat:
Mit kurzen, kräftigen Schlucken leerten sie die Schnapsgläser, die wie kleine Pokale auf der Motorhaube des Wagens bereit gestanden hatten.

Die PQP-Konstruktion finde ich wieder zu umständlich... Könnte leicht umgangen werden, wenn du das einfach umstellst, z.B. so: "Wie kleine Pokale standen die Schnapsgläser auf der Motorhaube des Wagens bereit. Entschlossen griffen die beiden Männer danach und leerten sie mit kurzen, kräftigen Schlucken."


Auch da: dein Vorschlag kommt mir dann ein bisserl zu einfach rüber und unterstreicht nicht den Ritualcharakter. Ob's mein satz tut, sei jetzt einmal dahin gestellt.  Wink Tut er tun?
 
Zitat:
Als der Geländewagen im Schritttempo am Doblinger vorbei fuhr, Richtung Bruck, drang Gelächter auf den Bürgersteig,

Woher kommt das Gelächter? Aus dem Geländewagen? Dann müsste das aber auch so geschrieben werden.


Herrschoft noch amoi. Sollte nicht passieren --> wird erledigt.

Zitat:
Fazit: Straffen, präzisieren, versuchen, nicht allzu viele verschiedene Erzählzeiten zuzulassen, stellenweise ein bisschen kürzen - dann würde ich das absolut klasse finden. Und ich bin sehr gespannt, was dahintersteckt - falls es dazu irgendwann eine AG gibt, bin ich gerne dabei!  


werd ich mir durch den Kopf gehen lassen.

Noch einmal: herzlichen Dank, super Input Daumen hoch

Ja und jetzt:
@Sabine

Zitat:
Auch die wenigen Touristen
konnten das nicht ändern, die auf ihren Langlaufschiern(Freistelle vor dem Komma weg und dahinter eine hin) ‚die Elemente des
Wassers, der Luft und der Erde wieder spüren lernen und in sich
aufnehmen’ sollten, wie es die Prospekte vollmundig versprachen.  

Brauchst Du die Touristen später noch? Wenn nicht, scheint es mir etwas weit ausgeholt zu sein.


Ja, brauch ich noch, kurz nur, aber doch.

Zitat:
Die Wälder gehörten den Bauern
längst nicht mehr.  

Der Satz hängt etwas in der Luft, finde ich.


hm, ihr bringt mich ganz schön ins Schwitzen Wink
an sich ist der Satz nur deshalb drinn, weil ja Bauern sehr oft auch Forstwirte sind/waren, zumindest dort wo das speilt. Forstarbeit fällt im Winter an. Hätten sie die Wälder noch, müßten sich arbeiten und der Winter wäre nicht die zeit zu ruhen und nicht die Jahreszeit, die die Welt wieder kleiner werden läßt, das aber ist zu einem kleinen Teil nötig. Zwickmühle. Auch deshalb, weil Tom hier einen Konfliktpunkt erkennen mag, den es eigentlich nicht geben wird. echt sch...e. Confused

Zitat:
Der eine
an den Geländewagen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, der
andere die Hände in den Taschen seines Ansitzmantels vergrabend


Würde Dir vorschlagen, das einheitlich zu halten: verschränkt/vergraben oder verschränkend/vergrabend - wobei mir die erste Version dann besser gefiele.


hatte ich, läßt sich aber mit dem nötigen PQP ganz schwer lösen, ohne Wortwiederholung und ziemlichen Satz-Geschwurbel. Wer's aber noch einmal versuchen, denn gefallen hat es mir auch nur als Notlösung.

Zitat:
Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.  


Ich bin mir nicht sicher wie "zu eigen" richtig geschrieben wird. Zusammen kommt es mir auf jeden Fall falsch vor. Hinter dem "und" würde sich vielleicht ein "die" trotz der häufigen Wiederholung zur Entzerrung des Satzes gut machen. Das Begraben des eigenen Dünkels gefällt mir und stört mich zur gleichen Zeit. Vielleicht, weil mir automatisch "dem Wohl der Gemeinschaft unterzuordnen" einfällt. Und auch, weil ich mir nur schwer vorstellen kann, dass ein Dünkel tot ist, auch wenn das schön wäre.


zueigen ... wird überprüft
das 'die' würd mir ncht gefallen, weil es mE die Stimmung aus dem Satz nimmt,

weil
Zitat:
trennten sie sich und besiegelten
so ihr ewiges Schweigen.  

ewig klingt für mich pathetisch.


das soll es sein.

Zitat:
drang Gelächter auf den Bürgersteig, als wollte es die
Geschehnisse dieser Nacht umarmen und einfach wegtragen
; und die
ersten Schneeflocken fielen.
 
Brauchst Du den kursiven Teil? Gelächter, das Ereignisse umarmt und wegträgt? Mir würden die Schneeflocken nach dem Gelächter reichen.


na geh, ich fand's irgendwie schön. Aber ja, es muss schon sein - nicht so bildhaft zwar - weil der Winter auch die Zeit des Vergessens ist. Kilngt wie ein Wetterbericht.

Zitat:
Der Winter war von Gott
geschaffen, damit sich die Pichler ausruhen konnten und um die Welt für
ein paar Monate wieder etwas kleiner werden zu lassen.
Nach dem Satz hätte ich mich entschieden, das Buch zu kaufen.  


Das freut mich, is auch mein Lieblingssatz, so far.

12 Monate Wink

So, hoffentlich hab ich euch nicht vertrieben mit meinem Geschwafel. Danke noch einmal

LGL


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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*
Beitrag04.12.2009 17:59

von *Gast*
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Hallo Lupus,

jetzt versteh ich immerhin, was Du mit dem "schwebenden Satz" gemeint hast. Vielleicht liegt es nur an der Position im Text, oder daran, dass ich nicht genug Ahnung von Forstwirtschaft habe. Vielleicht ein kleiner Halbsatz dazu? Die Wälder, die früher im Winter für Arbeit sorgten, ...  

Ansonsten bin ich gerade entsetzt:
Zitat:
12 Monate Wink  
  ohh  grr  wink  

Lieben Gruß
Sabine
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Gast







Beitrag04.12.2009 18:32

von Gast
Antworten mit Zitat

Hey lupus,

lupus hat Folgendes geschrieben:

wenn da nicht die

(@)Soraya wär.


ja, diese vermaledeite, alte ... *hust* *grummel* lol

Zitat:
Würs mich feun, wenn du bei Gelegenheit noch eine Kommentar nachschicken könntest, ob meine Erklärungsversuche fruchten.


Gelegenheit ist schon da - wird im Folgenden erledigt. wink

Zitat:
Du hast recht. Der Satz wäre in deiner Variante prägnanter. Und  - du wist lachen - genau so stand er erst da. Aber: mE wirkt er dann wie eine Ohrfeige. Danach kommt eine recht ruhige Passage und - Wie du anmerkst - dann eine (durchaus beabsichtigte - dazu später) getragenere ("hochgestochene"). Da paßt dann der erste Satz in deiner Version nicht mehr dazu, reduziert sich faktisch zu einem (wenn auch ein bisserl langen) Werbeslogan, nach dem Motto: Buch nicht weglegen, es is was passiert! Und genau dehalb hab ich den Teil eingefügt. Irgendwie nachvollziehbar?


Ja, nachvollziehbar. Aber im Hinblick auf Ambitionen, eventuell veröffentlichen zu wollen, finde ich eine "Begrüßungswatsch'n" wink als ersten Satz immer noch besser als dieses momentan etwas "Überladene" (ich mein's nicht böse.) Eventuell gibt's einen Mittelweg, z.B. in der Richtung, die Sabine vorgeschlagen hat? Auch wenn mir die "Natter" als Bild supergut gefällt, aber hier verwässert sie für mich einfach eher.

Zitat:
einmal yep, einmal nope
gestiegen kommt weg
Satzstellung muss fast bleiben, weil ich will, dass der Leser die 'Wochen' betont. Is auch für den Inahlt nötig, damit die Sache logisch bleibt/wird.


Klar, kein Ding - kann mir auch vorstellen, dass das ganz wunderbar passt, wenn einfach das "gestiegen" rausfällt.

Zitat:
Das 'sagten sie' hat zwei Gründe:
zum einen is es dieses Bauern'wissen', das zwar nicht selten recht hat, aber oft halt auch nicht, aber dennoch wird so getan, als wär's ununstößlich. Mit dem 'Sagten sie' sollte ein implizites 'aber wer weiß ob's stimmt' mitschwingen.
zum zweiten is es der örtlichen Sprache gewidmet. Das 'hot a g'sogt' / 'homs g'sogt' wird verwendet um klar zu machen, das es einfach stimmen muss, weil ma's ja mit eigenen Ohren gehört hat.


Verstehe ich. Funktioniert für mich aber trotzdem ohne Dialekt nicht so 100%ig, obwohl unsere regionalen Wurzeln gar nicht so weit auseinanderliegen (bin a bayerisches Mädel wink ). Damit meine ich jetzt aber nicht, dass du plötzlich anfangen sollst, in Dialekt zu schreiben wink. Ich finde nur, dass durch den vorhergehenden Satz (Sie könnten ihn riechen, den Schnee.) die Mentalität der Pichler schon gut rauskommt - und halte deswegen das "Sagten sie." für überflüssig und sogar - obwohl bekennende Dialekt-Sprecherin - störend.

Zitat:
Zitat:

Gerätschaft wurde instand gesetzt, mit dem Finanzamt gestritten
und es wurde das nächste Jahr geplant.


Hier fehlte mir nach dem Komma was... Vielleicht: "Gerätschaft wurde instand gesetzt, es wurde mit dem Finanzamt gestritten
und das nächste Jahr geplant."?


stimmt, aber ich würd gern das 'und weglassen', dafür vor dem 'es' ein Punkt.

ad Passiv: das war Absicht mit dem Ziel zu vermitteln, dass es sich um Dinge handelt, die 'man tut in Pichl-Obertal'. Auch wenn man eigentlich nicht will. Genau dieser Aspekt wird inhaltlich noch (ein bisserl) wichtig.

haut das hin so?


Jep und jep, je länger ich über das Passiv und das "Macht ma hold aso." wink nachdenke, desto besser gefällt's mir!

Zitat:
hm, die Subjektivierung gefällt mir nicht so richtig. Vielleicht das mit dem Auftauen ganz weglassen? mal seh'n.


Jep, das wäre eine gute Lösung - dass im Winter kein Dünger ausgebracht wird, ist auch den Nicht-Bauern unter uns klar, denke ich. wink

Zitat:
Zitat:
Das war immer
schon so und es würde immer so bleiben.


Hier fehlt mir nach dem ersten "so" ein "gewesen".


gefällt mir zwar nicht, aber grammatikalisch hast du recht. Der Punkt is, dass es sich ja faktisch um die Wiedergabe eines 'Zitates' handelt und keiner sagt: Des wor imma scho so g'wesn

werd ich mir durch den Kopf gehen lassen.


Das ist wieder sehr ähnlich wie "Sagten sie." Stünde das hier im Dialekt, dann würde ich sagen - klar, logisch. Mia kennnan ja a koa Plusquamperfekt. Aber auf Hochdeutsch haut's mich einfach raus...

Zitat:
Ein See (mask.), etwa 500 Meter vom Treffpunkt der beiden Herren wird eine tragende Rolle spielen.Genau aus dem Grund ist das Wasser drinn, obwohl's Winter is.

Zu viel herumkonstruiert?
Man stolpert halt - ich weiß nicht, ob du das bezweckst oder nicht? Vielleicht kannst du den See wenigstens vorher schon erwähnen - evtl. in der Nähe des Berg-Tal-Donnergrollen-Satzes? Dann wäre der Leser einfach nicht verwundert über das hier plötzlich auftauchende Element Wasser.

Zitat:
o.k. Das ging gewaltig daneben. Wenn diese Assoziation entsteht, naja, das wär nicht so ein Problem, glaubt halt der Leser er wüßte was und kommt dann drauf, dass es nicht so ist  Wink Zwar nicht beabsichtigt aber nagut. wenn sie sich aufdrängt, dann is was faul.

Der geländewagen is der aus dem ersten satz und weil der ja eigentlich schon weg ist, sich die beiden also vorher getroffen haben, gehört das PQP hin.

--> wird überarbeitet, das haut so - ohne Zusatzinfo -ganz offensichtlich nicht hin. Nur unter der Annahme der Tom hat das so verstanden, wie ich das geplant hab, reicht in dem Fall ein Leser, der nicht dahinterkommt. Mein Fehler.


Urgsl... Vielleicht liegt's einfach auch nur an mir? Confused (Tom, gib mir mal ein bisschen Hirnmasse ab! wink )
Zitat:

Zitat:
Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war,
die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer
Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren
eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.  



Das liest sich für mich im Vergleich zum Rest des Textes viel zu hochgestochen - würde ich kürzen oder vereinfachen. Klar, du willst damit den Inhalt unterstreichen, aber naja - irgendwie sagst du halt trotzdem dreimal so ziemlich das Gleiche...  


da muss ich sagen, bin ich nicht einverstanden. Das is sogar ausnehmend wichtig für diesen Textteil und den gesamen Inhalt. Und so ein kleiner Tipp an den Leser soll ja nicht schaden. Es ist nicht das gleiche, sondern mE eine steigerung, angeblich ein Stilmittel, für das es sicher auch einen Fachausdruck gibt.


Klimax oder so? Na, irgendwie sowas wird's schon sein... wink Klar, ich will dir hier nicht wüst herumfuhrwerken - wenn das nicht nur der Beschreibung der Situation dient, sogar sogar eine richtige Message in sich trägt, dann lass das! Es war für mich nur einfach so aus dem Gesamttext herausgestochen, aber wenn das so sein darf, dann ist das überhaupt kein Problem!

Zitat:
Auch da: dein Vorschlag kommt mir dann ein bisserl zu einfach rüber und unterstreicht nicht den Ritualcharakter. Ob's mein satz tut, sei jetzt einmal dahin gestellt.  Wink Tut er tun?


Meine Vorschläge sind hier selten literarisch ausgereift, das muss ich zugeben, sondern eher schnell, so als kleine Anregung, zusammengezimmert - immer dann, wenn ich in Worten nicht gründlich beschreiben kann, woran's in meinen Augen exakt hapert. (Oder wenn ich dafür ewig bräuchte... wink ) Vielleicht kriegst du ja irgendwie die richtige zeitliche Reihenfolge hin, elementierst damit das PQP und kannst trotzdem den Ritualcharakter beibehalten? Keine Ahnung, wie. Confused Und muss natürlich auch nicht sein. wink

Liebe Grüße,

Soraya
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lupus
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Beitrag04.12.2009 18:35

von lupus
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Hallo Biggi,

auch dir vielen DAnk.

Entschuldigen brauchst di wirklich nicht, mir taugt's und viele deiner Einwände sind 1A und rot is a schene Foab.

Deinen Vorschlag zum Einstieg find ich gelungen, werd ich mir sicher überlegen.
Auch ein Übergang zum Wetterbericht wär nicht schlecht möglicherweise, mal sehen (Sturm nach vorne? klingt gut)

Ein bisher einzufügen --> der schnee war bisher ausgeblieben scheint mir ein unnötiges Füllwort zu sein. Wir sind ja erst im 'Bisher'
Das andere Füllwort (auch) kommt aus Authentizitätsgründen rein Wink

Dein Vorschlag zum angerer toni mit den KArten gefällt --> nachdenk

das PQP muss sein, aber nachdem das schon so oft angesprochen wurde, werd ich da noch einmal gründlich drübergehen müssen

ad Schnaps und Mannsbilder: sind ja zwei, wenn jeder einen schluck nimmt, muss es Mehrzahl sein, oder? Ahst aber recht, is irreführend --> nachdenk.

einige kleinere Punkte werd ich noch umsetzen, andere wahrscheinlich nicht.

Zwei sachen noch:
In der Steiermark sind diese Betonungsunterschiede tatsächlich üblich. Hier (der Ortsname an sich is ja erfunden) hieß Obertal einmal nur Tal  (die Betonung blieb auf em Wichtigen teil des Wortes), bevor sich die Untertaler (vor 100 AJhren oder so) eingebildet haben, sie müßten ein eigener Ort werden, weshalb die sich auch nicht ausstehen können.

Prospekttext is original vom Fremdenverkehrsverein einer anderen gemeinde. War Absicht. Ich schreib seit ca 200 Jahren kleinere Werbetexte, noch dazu in der Touristik und hab mir gedacht: so ein Sch...! Drum hab ich genommen Wink

LGL


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lg Wolfgang

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Biggi
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Beitrag04.12.2009 18:45

von Biggi
Antworten mit Zitat

Servus lupus,

no, da bin i jetz aber beruhigt...
Zitat:
ad Schnaps und Mannsbilder: sind ja zwei, wenn jeder einen schluck nimmt, muss es Mehrzahl sein, oder? Ahst aber recht, is irreführend --> nachdenk.

Jedem sein Schnaps, scho klar, aber jeder trinkt doch auf ex, oder? So wars gmoant.
Zitat:
einige kleinere Punkte werd ich noch umsetzen, andere wahrscheinlich nicht.

Ganz nach gusto, freilich. Ich werde es ja dann lesen, wenn Dein Krimi gedruckt vor mir liegt im Laden.
Zitat:
Zwei sachen noch:
In der Steiermark sind diese Betonungsunterschiede tatsächlich üblich.

Ein echter Insider also. Dem war schwer zu folgen als nicht Steiermärker. Aber jetza: Ois klar!
Zitat:
Prospekttext is original vom Fremdenverkehrsverein einer anderen gemeinde.

Ja, da weiß ich doch auch schon, wo wir nicht hinfahren werden wink. Passt scho.

LG
Biggi
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Beitrag04.12.2009 21:26

von Gast
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Hallo Lupus,

stimmt, vom Einstieg eines Krimis hängt einiges ab, gleich ob Prolog oder Kapitel. Nur erfordert der Prolog auch die korrekte technische Umsetzung. Deiner hat inhaltlich nichts von einem Krimi geboten und deshalb würde ich ihn nicht kaufen. Neben dem Inhalt ist auch die technische Frage der späteren Wiedereingliederung des Prologes im Auge zu behalten.

Da nicht bekannt ist, ob du die klassische Variante (Kommissar oder Detektiv) oder die unkonventionelle (z.B. Miss Marple) im Sinn hast, und auch nichts über die Art der Straftat weiß, kann ich nicht ableiten wovon dein Krimi leben soll. Die schaurige Wahrheit eiskalt serviert, oder Wettstreit mit der Leserschaft oder Thriller-Einschlag, und was es da noch so alles gib.

Ein Prolog greift dem SPANNENDEN Teil der Handlung ein Stück weit vor. Nicht mit Andeutungen, sondern mit klaren Worten. später wird die Prolog-Szene / Situation wieder aufgegriffen. Darf gern aus völlig anderer Perspektive sein. Aber ein Zusammenhang sollte MINDESTENS erahnt werden können. Zum besseren Verständnis – inhaltlich wie technisch – biete ich dir mal ein Beispiel an, dass ich aus dem Ärmel geschüttelt, und deshalb nicht auf Dichte getrimmt habe.

Im Prolog könnte folgendes zu lesen sein.

Ein gut gekleideter Kerl sitzt in einem Kleintransporter, der zu späten Stunde in einer Seitenstraße geparkt ist. Er amüsiert sich über Gags aus dem Radio und raucht eine Zigarette. Sobald jemand aus einem bestimmten Bürohaus kommt, wird er aufmerksam, entspannt sich aber wieder, bis zwei Männer auf die Straße treten, von denen einer einen metallenen Koffer bei sich trägt. Der Kerl schaltet das Radio ab und belauert die Ahnungslosen.

Der Begleiter des Kofferträgers verschwindet in einer Tiefgarage. Der Insasse des Transporters startet den Wagen und rollt langsam los. Der Kofferträger betritt die Straße, der Transporter beschleunigt rasant, überfährt den Mann und schleift ihn ein Stück weit mit. Dann hält er und prüft den Puls des Opfers. Es lebt, also tritt er dem Opfer ins Genick, dass man es brechen hört. Der Fahrer des Transporters nimmt den Stahlkoffer an sich und braust davon. Alles klipp und klar erzählt.

Prolog ende.

Kapitel 1

Der Ermittler könnte intypischen Situationen vorgestellt werden. Ist es ein Kommissar, der z.B. Rufbereitschaft haben könnte. Erste Charakterstudie.

Kapitel 2 – hier könnte sich folgendes ereignen.

Ein Mann (Mister X), dunkler Mantel und Hut, treibt sich zu später Stunde (Dunkelheit) und scheinbar ziellos in einem Park rum. Seine Erscheinung führt dazu, dass Einzelpersonen und Paare ihn zu meiden suchen. Plötzlich tritt ein Mann mittleren Alters (Mister Y) aus dem Busch und begleitet den Unbekannten. Mister Y fragt nach dem Grund für das Treffen. Mister X erzählt ihm folgende Geschichte. Er erklärt in Kürze einen grausamen Krebstod erleiden zu müssen und beauftrag Y damit ihn zu töten. Allerdings muss der Tod wie ein Unfall aussehen, damit die Hinterbliebenen von der dann fälligen Lebensversicherung sorgenfrei existieren können. Als Bezahlung für den Mord, schlägt Mister X folgendes vor. Er gibt sich als Bote eines offiziellen aber betrügerischen Diamantenhändlers zu erkennen, für den er regelmäßig Ware für mehrere hunderttausend Euro transportiert, die am Finanzamt vorbei laufen und buchhalterisch nicht existieren! Er bietet den Inhalt des Koffers als Bezahlung an und klärt Ablauf und Umstände. Zum Beweis überreicht er dem Killer einen Diamanten. Wichtige Bedingung. Der vermeintliche Verkehrsunfall muss unter allen Umständen tödlich ausgehen! (Hier wird sich ein geschickt platzierter Hinweis auf den Täter finden, der aber völlig belanglos rüber kommt. Gern auch so belanglos, dass der geifernde Leser ihn kaum bemerkt. Eine Geste, ein Geräusch der Schuhe, der Uhr, ein Duft. Was immer dienlich ist.  

Kapitel 3
Ein Tag im Büro des Diamantenhändlers. Hier werden einige Personen vorgestellt und weitere Hinweise geliefert, deren Wert sich zeitverzögert zu erkennen gibt.

Kapitel 4
Ein Mann lässt einen Diamanten schätzen. Der Klunker erweist sich von beeindruckender Reinheit. Er freut sich über einen lukrativen Job.

Kapitel 5
Der Abend des Kommissars ist gelaufen. Er ist stinke sauer, weil er wegen eines tödlichen Unfalls gerufen wird. `Doch die Geschichte eines Augenzeugen passt halt nicht zu einem Unfall.

Kapitel 6
Der Fahrer des Transporters sichtet den Kofferinhalt. Lauter glitzerende Steine. Doch die Freude hält nicht lang an. die Dinger stellen sich als billige Ausstellungsimitate heraus.

Beispiel ende.

Der Fall scheint klar. Jo, dett wär ja watt. Im gegebenen Beispiel könnte von zwei Seiten ermittelt werden. Der geprellte Täter und der Kommissar.

Wie klar ist der Fall, wenn der Killer raus findet, dass sein Opfer unverheiratet, und kern gesund war?

Wie gesagt, ich hab selbstverständlich nicht verdichtet, weil er hier nur darum ging, das Prinzip und die Anforderungen eines Krimi-Prologes und die spätere Gliederung zu erläutern. Er soll Spannung und Infos zum Geschehen liefern und sich in den späteren Ablauf einfügen. Selbstverständlich ist das nur ein Weg von vielen. Aber das Prinzip gilt schon. Also, denk nach und erweise dich als würdiger Verbrecher, cleverer Erzähler und trickreicher Kommissar.

Grüße

Bobbi
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag04.12.2009 22:45

von hobbes
Antworten mit Zitat

Hallo Lupus,

ich lese gerade mit Erstaunen, dass Dein Prolog inhaltlich nichts von einem Krimi geboten hat. Sehe ich anders. Ich lese heraus: zwei Schnapstrinker haben jemanden umgebracht (oder waren zumindest irgendwie beteiligt). Für mich ist das Krimi genug. Aber ich mag auch eher "leise" Krimis, in denen es mehr um Menschen als um die Tat an sich geht.

Mir gefällt das Setting und die Menschen, die Du beschreibst. Vermutlich hätte ich Dein Buch im Laden aber doch wieder zur Seite gelegt, was unter anderem an den Gründen liegt, die meine Vorschreiber schon genannt haben. Die Natter gefällt mir auch gar nicht. Und bei der Wintersturm-Beschreibung bin ich auch ins Straucheln gekommen, woher und wohin der Wind jetzt geht. Und... Das ist mir dann gleich ein bisschen zu anstrengen zu lesen und schwupp, nächstes Buch.

Mehr schreib ich jetzt nicht, wurde ja alles schon genannt.

Liebe Grüße,
hobbes
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BlueNote
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Beitrag05.12.2009 09:22

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hi lupus,

ich geh mal durch deinen Text und mache der Reihe nach Anmerkungen:

Warum soll ein Forstweg zwischen Wald und Acker geschlängelt sein? Der einzige Grund, den ich mir dafür vorstellen kann, ist, dass der, der ihn anlegte, betrunken war. Ist also unlogisch.
Für meinen Geschmack zu oft "war" hintereinander.
Hübsch: Das Riechen des Schnees.

Zitat:

Der Schnee war ausgeblieben, aber die Bauern sprachen
davon, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie könnten ihn riechen,
den Schnee.


Dass der "Schnee" nicht lange dauern würde? Man weiß zwar, was gemeint ist. Könnte als Umgangssprache noch durchgehen.

Sprachen sie, sagten sie. Wozu das nachgeschobene sagten sie?

Zitat:

Der Wintersturm jener Nacht jagte sein Fauchen
durch das Laming-Tal, bis es an der Südwand des Hochschwabs zerbarst,
als Donnergrollen zurück kehrte und sich über Pichl-Obertal legte.


Klingt hübsch, aber ist das für eine Kriminalgeschichte nicht zu poetisch. Wenn der Prolog repräsentativ für den Gesamttext ist, würde ich darauf aufpassen.

Zitat:

Pichler hießen sie, die Bewohner
des fünfzig Seelen Ortes


Die Sequenz mit den "Pichlern" finde ich zwar gut, allerdings finde ich solche Satzkonstruktionen wie oben machen den Text unnötig kompliziert. Warum nicht einfach "Pichler hießen die Bewohner ..." Das "sie" zwischendurch hat überhaupt keine Bedeutung. Es weist eher auf einen nichtgeradlinigen Erzählstil hin.

Zitat:

Und die Pichler kümmerte das Wetter nicht. Nicht im
Winter


Wie gesagt, diese Sequenz ist gut, aber wiederaufnehmende Wiederholungen "nicht. Nicht" würde ich weitgehend vermeiden. Das ist so eine gewollte Poetensprache.

Zitat:

Gerätschaft


Wenn du schreiben würdest, was das für Gerätschaft ist, würde mir besser gefallen. Oder: die Maschinen (was weiß ich).

An dieser Stelle gehäufte Wiederholung von "wurde".

Zitat:

Der Winter war von Gott
geschaffen, damit sich die Pichler ausruhen konnten und um die Welt für
ein paar Monate wieder etwas kleiner werden zu lassen.


Hübsch! (Hoffentlich nicht zu hübsch für einen Krimi)

Zitat:

Das war immer
schon so und es würde immer so bleiben.


Tempusfehler? Das war schon immer so gewesen?

Zitat:

Auch die wenigen Touristen konnten das nicht ändern


Dass Gott den Winter geschaffen hat? Etwas unklare Beziehung.

Zitat:

aber der war in der Unterzahl


Wenn die anderen zwei sind, ist er natürlich in der Unterzahl wink

Zwischenbemerkung: Bis jetzt erscheint mir deine Sprache noch nicht ganz genregemäß. Du solltest auf die Schnörkel etwas verzichten. Im nächsten Absatz scheint sich das zu ändern.

Zitat:

des Wagens bereit gestanden hatten.


Bereit? Das ist auch so ein Schnörkel.

Zitat:

als wollte es die
Geschehnisse dieser Nacht umarmen und einfach wegtragen


"Umarmen" ist auch so ein Schnörkel.

Fazit: Ich persönlich würde deine stellenweise fast schon poetische Sprache durchaus schätzen, aber ich bin kein Maßstab, da ich sowieso nicht gerne Kriminalromane lese. Der allgemeine Leser und vor allem der Lektor stellen sich sicherlich eine geradlinigere Sprache vor. Auch würde ich dazu raten, den Lektor im Prolog nicht zu lange auf die Folter zu spannen (was ist nun geschehen), denn die Geduld eines Lektors bei eingereichten Manuskripten ist sicherlich sehr beschränkt. Nicht umsonst stellen viele Krimis einen ganz spektakulären Mord an den Anfang, der jeden Leser sofort in den Bann ziehen soll. Spannung erzeugen ist OK, ich bezweifle jedoch, dass ein Fragment, das noch alles in der Schwebe hält, für eine Textprobe an einen Verlag geeignet ist.

Soweit meine "Schnellgedanken". Ich hoffe, du konntest etwas damit anfangen.

BlueNote
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Gast







Beitrag05.12.2009 18:41

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:
ich lese gerade mit Erstaunen, dass Dein Prolog inhaltlich nichts von einem Krimi geboten hat. Sehe ich anders. Ich lese heraus: zwei Schnapstrinker haben jemanden umgebracht (oder waren zumindest irgendwie beteiligt). Für mich ist das Krimi genug. Aber ich mag auch eher "leise" Krimis, in denen es mehr um Menschen als um die Tat an sich geht.


Hallo Hobbes,

was genau erstaunt dich denn? Du beziehst dich offenbar auf dein Lesegefühl. Es mag sein wie es ist, wichtiger scheint doch wohl die handwerkliche Seite. Und da siehst gar nicht gut aus.  

Bernd JOST hat die größten Irrtümer Krimi interessierter Nachwuchsschreiber sehr treffend formuliert.  

Der ansonsten lammfromme Gärtner, der zum Massenmörder wird, weil die Nachbarn ihre Pflanzen nicht richtig gegossen haben.

Der Irrglaube, es genüge eine Reihe gute Krimis gelesen zu haben, um selbst einen schreiben zu können.

Angesichts der Werke von GRASS, MANN und Pasternak, dürfte es  leichter sein einen Krimi zu schreiben.

Das feste Schema des Kriminalromans kann man getrost missachten, wenn nur die Story nur spannend genug wird.

Die Leseprobe krankt von allen Seiten. Der gesamte mittlere Teil zur Umgebung, den Einwohnern, deren Sprachgewohnheiten, dem Wetter und der einzelnen Bauern hat nichts im Einstieg eines Krimis verloren. Sie überfluten den Leser mit uninteressanten Fakten, die vermutlich den detailierten Ortskenntnissen des Autors entliehen sind. Sie sind belanglos, lesen sich die das Werbeprospekt eines Reiseveranstalters und haben mit der Geschichte nichts zu tun. Werden Teile davon wichtig, gehören sie später, sparsam dosiert und der Situation entsprechend eingeführt.
  
Einzig der erste und letzte Teil, in denen es um die Personen und dem Fahrzeug geht, beschäftigen sich mehr oder weniger mit der Story. Aber da kommt der Autor nicht auf den Punkt. Geschichten wollen aber nun mal erzählt, und nicht verschwiegen werden. Das er um den heißen Brei schreibt, ist nicht zu überlesen.

Handlung und Charaktere eines Krimis vertragen KEINE Eigendynamik. Sie werden, der Glaubwürdigkeit wegen, sehr sorgfältig geplant. Die beiden Männer und ihr Verhalten könnten unglaubwürdiger nicht sein. Nehmen wir an, sie haben einen Menschen getötet. Dann stehen sie im Winterstrum, strahlen völlige Ruhe aus und trinken Schnaps. Scheint sich doch eher um Wilderer zu handeln, die einen Hirsch erlegt haben. Vom Menschen war zumindest keine Rede. Dagegen spricht bereits die völlige innere Ruhe. Ein Mensch müsste emotional tot sein, um nach einem Mord vollkommen ruhig zu ein. Siehe Irrtümer! Bei einem Hirsch läge es sicher anders.

Ein weiterer Irrtum ist; ein Krimi lebe vom Verschweigen. Der Versuch, die eigentliche Tat zu verschleiern wird gnadenlos abgestraft. Von Krimiautor wird erwartet, dass er die Fakten zur Lösung des Falles dem Leser die Fakten des Falles im Laufe der Geschichte fein dosiert und geschickt platziert unter zu jubeln, ohne dass selbst geübte Leser den Wert der Hinweise auf Anhieb erkennt. Der Leser muss am Ende nach lesen können, dass ihm nichts vorenthalten wurde, um den Fall vor dem Detektiv zu klären. Wie soll das funktionieren, wenn der Autor schon bei der Schilderung der Tat ins Schwimmen geraten ist und aus Angst, wichtige Dinge zu verraten, in nebulöse Andeutungen abschweift und mit unwichtige Fülldaten überfragtet? Von ihm wird erwartet, dass er den Lesern und den Lektor die Fakten zur Klärung des Falles unterjubelt, ohne dass sie als solche erkannt werden. Beherrscht der Autor die Techniken geschickter Platzierungen und Lesermanipulation nicht, wird er das nicht verbergen können.

Das gilt auch für die allgemeingültigen Vorgaben, denen Krimiautoren nun mal unterliegen.

Der Erzähler ist zur Objektivität und Neutralität verpflichtet.

Der Erzähler ergreift keine Partei.

Der Erzähler ist der Wahrheit verpflichtet.

Der Erzähler deutet, spekuliert und deutet nicht. Das ist allein Sache der Leser.

Liest man den unteren Abschnitt, wird die Problematik deutlich.

Zitat:
Sie strahlten Ruhe aus. Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war, die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.


Wären die zwei Mordkomplizen, käme die Aussage der Glorifizierung eines Morde gleich. Der Lynchmord wäre keinen Deut besser. .

Davon ab, wird deutlich, dass in dem kurzen Abschnitt gegen jede oben genannte Pflicht verstoßen wurde. Eine direkte Folge des Versuchs um den heißen Brei herum zu schreiben. Dir mag das Krimi genug sein, ein Lektor dürfte das etwas anders sehen. Und darum ging es meiner Ansicht nach.

Grüße

Bobbi
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lupus
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Beitrag05.12.2009 21:20

von lupus
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vielen Danke euch allen,

nette Diskussion, die da entstanden ist. Smile

nicht bös sein, aber das ist jetzt so viel nützliche Information, sind so
viele sich z.T. widersprechende  nichts desto weniger interessante
Argumente, dass ich das erst auseinanderglauben muss. dann lass ich es
mir durch den Kopf gehen und dann werde ich antworten. In kompakter
Form, damit nicht wieder so eine Wurscht daraus wird. (vorauss. Montag
NM)

Also Gemach, Gemach.

Nur so nebenbei: eine Grundsatzdiskussion - sollte sie entstehen - würde
mich nicht stören, vergewaltigt diessen Thread nach belieben, bis die
Mods einschreiten. Man kann nur lernen. Wink

Für alle anderen gilt: wer will ... bitte darum.


LGL


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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hobbes
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Beitrag05.12.2009 23:26

von hobbes
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@lupus
Danke für die Erlaubnis zu diskutieren Smile


Hallo Bobbi,

ja, ich beziehe mich nur auf mein Lesegefühl bzw. auf die Frage von Lupus "würdest Du diesen Krimi kaufen/lesen wollen".
Was das Handwerk des Krimischreibens angeht - keine Ahnung. Da bin ich kein Experte.
Was ein Lektor dazu sagt - keine Ahnung, bin ich auch kein Experte.

Aber für mich bin ich Experte. Die Menschen, die Lupus beschreibt, die kann ich mir vorstellen, die interessieren mich, von denen will ich mehr wissen.
Und im Gegensatz zu Dir sind die beiden für mich glaubwürdig. Ich glaube denen, dass die jemanden umbringen und danach einen Schnaps trinken. Die haben lange überlegt, was das (für sie) richtige ist und was (ihrer Meinung nach) getan werden muss. Dann haben sie sich entschieden und fertig.

Und ich habe keinen Augenblich gezweifelt, dass die einen Mensch umgebracht haben und keinen Hirsch. Den würden sie lautstark beim Doblinger feiern.

 
Zitat:
Der Erzähler ist zur Objektivität und Neutralität verpflichtet.

Der Erzähler ergreift keine Partei.

Der Erzähler ist der Wahrheit verpflichtet.

Der Erzähler deutet, spekuliert und deutet nicht. Das ist allein Sache der Leser.

Liest man den unteren Abschnitt, wird die Problematik deutlich.

Zitat:
Sie strahlten Ruhe aus. Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war, die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.


Wären die zwei Mordkomplizen, käme die Aussage der Glorifizierung eines Morde gleich. Der Lynchmord wäre keinen Deut besser. .


Mir scheint, Du und ich lesen/interpretieren da völlig anders... Oder verstehe ich Dich vielleicht falsch?
Meinst Du, dass im obigen Zitat der Erzähler Partei ergreift? Den Mord glorifiziert?
Für mich beschreibt er die Männer und ihre Einstellung zu dem Thema.

Liebe Grüße,
hobbes
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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag05.12.2009 23:35

von Alogius
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Ohne in die Diskussion einsteigen zu wollen:

Zitat:
Die Menschen, die Lupus beschreibt, die kann ich mir vorstellen, die interessieren mich, von denen will ich mehr wissen.
Und im Gegensatz zu Dir sind die beiden für mich glaubwürdig. Ich glaube denen, dass die jemanden umbringen und danach einen Schnaps trinken. Die haben lange überlegt, was das (für sie) richtige ist und was (ihrer Meinung nach) getan werden muss. Dann haben sie sich entschieden und fertig.


Das war auch mein Punkt - danke.


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Gast







Beitrag06.12.2009 02:28

von Gast
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Und dem schließe ich mich gerne an. Ohne mich gewissen handwerklichen Punkten entziehen zu können - siehe meine Bitte um stellenweise Präzision -, kann man sich meines Erachtens auch zu Tode reglementieren, muss man aber nicht. wink Dass Krimis auch fernab von den gängigen "Konventionen" funktionieren, hat ja in meinen Augen z.B. Andrea Maria Schenkel hinlänglich bewiesen.
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Gast







Beitrag06.12.2009 16:44

von Gast
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Zitat:
Hobbes schrieb
Die Menschen, die Lupus beschreibt, die kann ich mir vorstellen, die interessieren mich, von denen will ich mehr wissen.
Und im Gegensatz zu Dir sind die beiden für mich glaubwürdig. Ich glaube denen, dass die jemanden umbringen und danach einen Schnaps trinken. Die haben lange überlegt, was das (für sie) richtige ist und was (ihrer Meinung nach) getan werden muss. Dann haben sie sich entschieden und fertig.


Hallo Hobbes,

nicht das Schnapstrinken ist unglaubwürdig. Im Gegenteil. Es ging um die Umstände.

Menschen, die einen anderen töten, gleich aus welchem Grunde, gleich mit welchem Vorsatz, werden emotional bewegt. Kühle Gelassenheit nach einem Mord / Lynchmord ist unglaubwürdiger Nonsens. Menschen reagieren IMMER auf den Tod, gleich in welcher Form er ihnen begegnet. Da macht selbst der „routinierte“ Serienmörder keine Ausnahme! – dazu gilt es unbedingt einschlägige Lektüre zu studieren! Wobei dessen Reaktion meist gleichzeitig auch das Motiv ist. Maßstab ist das wahre
Leben.

Siehe dazu die Pflichtlektüre für Krimi-Autoren:
John DOUGLAS & Mark OLSHAKER „Die Seele des Mörders“. ISBN-Nr. 3.442.12960-5 / Goldmann Verlag.

DOUGLAS war der FPI-Profiler, dessen Arbeit unter anderem als Vorlage zum Film: „das Schweigen der Lämmer“ diente.
Dazu kommen Werke zur Gerichtsmedizin, Kriminaltechnik, Ballistik, und so weiter. Die List der Pflichtlektüren für Krimi-Autoren ist lang.

Selbst Menschen, die im großen Zorn oder beruflich (Scharfrichter und Helfer) getötet haben, kommen nicht ohne emotionale Konsequenzen davon. Der eine oder andere hat lediglich gelernt damit zu leben. Bemerkenswert ist, dass Hardliner der Todesstrafe – ehemalige Wärter und Hinrichtungshelfer in US-Gefängnissen, nach einer oder mehreren Hinrichtungen zu militante Gegner der Todesstrafe geworden sind! Solche Recherchen werden von Krimi-Autoren mit erwartet!

Neben der sachlichen Unglaubwürdigkeit gilt es die stilistische Seite zu beachten. Wie soll es mit den unterkühlten Zombies weiter gehen? Welche persönlichen Umstände und Charakterzüge passen zu solchen Gestalten? „Glaubwürdig“ weiter geführt werden sich die Täter bereits beim ersten Folgeauftritt durch völlige Emotionslosigkeit verraten. Oder soll wegen einer Unbedachtheit ein ganzes Dorf zur blassen Zombielandschaft erklärt werden, um den Täter zu tarnen? Nebenher wurde durch die verunglückte Passage das Motiv aufgedeckt! Das gehört eigentlich zu den Fährten –Ermittlungen.

Wie du sehr richtig festgestellt hast, kommen Krimis, in denen es um Menschen geht, spannender rüber. Aber es geht in allen guten Krimis um die Menschen. Hier fehlte die Nähe zu den Menschen. Nur Globale Schilderungen. Und die wenigen Sätze, die man auf Krimi beziehen konnte, verraten bereits mehr über die Täter, als dem Autor lieb sein dürfte. Von dieser Linie kann er nicht mehr weg.  

Das Motiv: Lynchmord. Zwei Täter, sie wohnen im kleinen Ort, fahren einen Geländewagen oder haben Zugriff drauf, fühlen sich für die sittliche Reinheit der Gemeinschaft verantwortlich. Setzt also eine gewisse Stellung innerhLB der Gemeinschaft voraus. Siehe Motiv –, besitzen eine Büchse, die gleichzeitig Tatwaffe war, trinken auch am Steuer Schnaps und tragen bestimmte Kleidung. Sie beinhalten innerhalb der Gemeinschaft eine gewisse Stellung und sind völlig emotionslos. Für einen Krimi, indem der Leser einen Wissensvorsprung vor dem Kommissar bekommt, zu wenig. Für einen, indem der Leser mit dem Detektiv gleichauf laufen soll, entschieden zu viel. Und das obwohl der Autor weder von der Tat noch vom Ablauf erzählt hat, und weder Mörder noch Opfer nahe war.

Die Täter müssen einen engen Bezug zum Opfer gehabt haben – siehe Dialog. Die Schätzung der Fund-Zeit kann nur auf das Wetter oder die Umstände beziehen. Oder aber das Opfer muss allein stehend sein, und würde deshalb von niemand vermisst. Andernfalls würde die Fahndung früher anlaufen und zwangsläufig zum Ort führen. Gäbe es keine zeitnah zu verfolgende Spur, wäre es nur sehr schwer Monate später eine glaubwürdige Fährte zu installieren. Kommissar Zufall dürfen Krimiautoren sich aus dem Kopf schlagen. Alles Dinge, die den späteren Ermittlungen zuzuordnen sind, nicht dem Einstieg. Womit will der Autor die Leser noch füttern, wenn all das bereits bekannt ist?

Eine weitere mögliche Unglaubwürdigkeit lauert im Dialog der Täter:  stammen beide aus demselben winzigen Ort, dürfte ihr Wissen gleichauf sein. Das würde den Dialog inhaltlich zu Füllmaterial reduzieren.
Von welcher Seite man es auch betrachtet, ein Krimi erfordert ein Höchstmaß an Planung und vielfältige Betrachtungswinkel. Erfahrung und Willen zur gründlichen Recherche, und ein bisschen auch die Lust sich mit der einschlägigen Leserschaft zu messen. Fair und ohne Umschweife, wohl aber mit Hilfe bewährter Techniken.

Der Teil wäre sehr viel intensiver gewesen, wenn er Täter oder Opfer sehr viel näher gewesen wäre. Ein fokussiertes Bild vom Geschehen und dem unmittelbaren Umfeld gezeichnet hätte. Aktuelles Wetter ja, aber Wetterberichte der letzten Wochen interessieren ebenso niemanden, wie das der kommenden Monate, oder den Sprach- und Gedankengut der Einheimischen. All das ist Beiwerk und kann, wenn es wichtig wäre, als Beiwerk der Ermittlungen dienen.

Zu dieser Feststellung:

Zitat:
Für mich beschreibt er die Männer und ihre Einstellung zu dem Thema.


 Sehr richtig: Ein weiterer stilistischer Fehler, der beseitig werden sollte. Er versucht durch Erzählung zu charakterisieren. Das funktioniert nicht und wird zur blassen Schwere führen. Wie im richtigen Leben, definieren wir uns durch unsere Taten. Will sagen, Charakterisiert wird durch Handlung.

Zur Erinnerung noch einmal der Text.

Zitat:
Sie strahlten Ruhe aus. Jene Ruhe und Besonnenheit, wie sie nur Männern zueigen war, die sich der Redlichkeit verpflichtet wussten, die all ihr Tun einer Gerechtigkeit höherer Ordnung verschrieben hatten und gedachten, ihren eigenen Dünkel unter dem Wohl der Gemeinschaft zu begraben.



Die Ausgangssituation. Erzähler und Akteure sind NICHT ein und dieselben Personen. Folgedessen kann er weder Gedanken noch Gefühle der Akteure kennen und unterliegt automatisch den genannten Anforderungen.

„Glorifiziert“ war bewusst übertrieben, um die Problematik hervor zu heben. Er liefert ihr Motiv, hebt es vor und bezeichnet die Männer der Redlichkeit und der Gemeinschaft verpflichtet. Kann er nicht, weil er keine Interna wissen kann. Kommissare, die auf mindestens 159 Seiten ins Leere stochern, und am Ende plötzlich drauf kommen, werden es nicht ins Regal schaffen.

ein entlarvender Beitrag ist dieser:

Zitat:
Und dem schließe ich mich gerne an. Ohne mich gewissen handwerklichen Punkten entziehen zu können - siehe meine Bitte um stellenweise Präzision -, kann man sich meines Erachtens auch zu Tode reglementieren, muss man aber nicht.  Dass Krimis auch fernab von den gängigen "Konventionen" funktionieren, hat ja in meinen Augen z.B. Andrea Maria Schenkel hinlänglich bewiesen.


Ein super Beitrag, der was sagen soll? Dass die Autorin zwar eine ungelernte Laterne ist, aber tolle Romane schreibt? Wird sie sicher gern hören. Schreib ihr das mal und poste die Antwort.

Frag unterschiedliche Autorin nach ihrem Weg zum Schreiben. Die Antworten werden sich erschreckend ähneln und dürften etwa so lauten:
Ich hab’s einfach getan“.  Zu mehr sind Autoren gegenüber Lesern aus gutem Grunde nicht bereit -, WEIL sie um den in Amateurkreisen vor herrschenden Märchenglaube (Talent+Lust+Glück = Schriftsteller) wissen, und weder Lust noch Interesse an Diskussionen dazu haben.
Ihr Interesse ist klar fixiert: „Kauf das Buch, vielleicht auch eine Frage zur Geschichte, dann gehab dich wohl. Das Privatleben geht niemand was an.

Bemerkenswert ist die bekannte Diskrepanz zwischen den Erfolgs- und Misserfolgs-Erwartungen. Gründe zur Ablehnung fließen vielen Autoren nur so aus der Tastatur und meist liefern sie den für das eigene Scheitern meist mit. Gründe für den Erfolg scheint’s, über die Vielschreiberei hinaus, offenbar keine zu geben. Idolen wird kurzerhand die spezifische Bildung abgesprochen, ihr Erfolg zum Zufall erklärt. Ganz als wäre das Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied“, eine Aufforderung nach mehr Glück zu streben. Glück ist NICHT der bestimmende Faktor für Schriftsteller. Ansichten wie oben aber Garant für’s scheitern. So, genug Zeit verplempert.

Grüße

Bobbi
[/quote]
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Gast







Beitrag06.12.2009 17:14

von Gast
Antworten mit Zitat

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Ein super Beitrag, der was sagen soll? Dass die Autorin zwar eine ungelernte Laterne ist, aber tolle Romane schreibt?


Das war nicht die Intention, nein. Aber da ich davon ausgehe, dass das so ziemlich allen anderen hier klar war, spare ich mir eine weitere Erklärung. ^^
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag07.12.2009 14:27

von lupus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

bin begeistert, so viel gleich zu Beginn. Zumindest was Inhalt und Intensität der Diskussion betrifft, über den Ton könnte man wohl streiten ... is aber wurscht, sind ja alle schon groß. Wink

Bobbi, du hast wohl in so ziemlich allem recht was du sagt. Theoretisch. Denke aber doch, dass einige deiner Aussagen Schnellschuß-Argumente sind, was ich dir keinesfalls übel nehme, schließlich weiß ich, dass du auch noch anderes zu tun hast. Bin dir somit für jedes einzelne Statement aufrichtig dankbar. Deine Aussage
Zitat:
und weder Lust noch Interesse an Diskussionen dazu haben
lässt mich schließen, dass bei dir beides vorhanden ist. Da eine Diskussion nun mal auch die Widerrede beinhaltet, wirst du mir in der Folge auch nicht bös sein.

An alle anderen: wie schon angedeutet, werde ich viele eurer Anregungen aufnehmen (sollte mich Bobbi nicht doch noch zu allen Punkten überzeugen). Die veränderte Version (möglicherweise völlig andere) werde ich dann hier rein stellen.

Kurz noch an BlueNote:

1) Das mit der ‚hübschen’ Sprache werde ich mir überlegen. Die Lektüre von tausenden Seiten Krimis in letzter Zeit, lies mich mutmaßen, dass das gerade zu gefordert scheint. Aber: es handelt sich durchwegs um Krimis von Bestseller Autoren. Möglicherweise wird das denen eher ‚verziehen’. Mal schaun.

Gleichzeitig werd ich mir derartige Passagen, sollten sie mir passieren Wink x-fach überlegen.

2) Forstwege (Rücke) passen sich mW an die forstlichen Gegebenheiten an, im Gegensatz zu Feldwegen, die tatsächlich meistens schnürlg’rad sind, soweit es die Eigentumsverhältnisse zulassen. Forststraßen hingegen sind – aufgrund ihrer ‚Langlebigkeit’ auch weniger geschlängelt.

3) Gerätschaft ist ein weiterer Begriff als Maschinen. So wäre es möglich unter Gerätschaft auch die Reparatur eines Hackstiels zu verstehen. Dein Einwand is aber  - einfach weil das Wort schirch  ist – durchaus berechtigt. Mal seh’n

4) die anderen Vorschläge werd ich großteils übernehmen weil auch die anderen sich daran gestoßen haben. Also wird schon was dran sein.

So, jetzt ans Eingemachte:

Bobbi, alles was ich jetzt schreib ist zwar als Feststellung formuliert, würd dich aber bitten, immer eine kleine Frage mitschwingen zu lassen. (kann ich das so machen? ist das logisch schlüssig? Etc.)

Mord, Ermittlung, Lösung wurden zwar nicht mittels Douglas/Olshaker überprüft, dafür aber im Gespräch mit einem hohen Beamten der ungarischen Polizei, der so nett war, das Ganze auch von seinen Kollegen überprüfen zu lassen. Weiter is das nicht verwunderlich, schließlich hab ich den Fall aus den verschiedensten Berichten zusammengeschustert. Kein FBI Profiler, aber auch hier zu Lande werden Mordfälle gelöst.

Außerdem recherchiere ich seit geraumer Zeit Unmengen von Aufsätzen in verschiedensten Journalen zur Kriminologie (deutsch und englisch).

Sowohl technisch, wie auch psychologisch schient (!) mir die Sache Hand und Fuß zu haben. Ich bin an sich jemand, der viel und gerne recherchiert, sobald eine Geschichte nicht völlig klar macht, dass es sich um einen erfundenen Handlungs-Ort handelt, wird nicht einmal eine Kreuzung zu finden sein, die es nicht gibt. Mein Beruf bringt es mit sich, alles möglichst stichhaltig zu untermauern. Alles andere wäre finanzieller Selbstmord.

Zur Emotionalen Unterkühlung der beiden Herren im Wald:

Bobbi, du hast völlig recht, dass jeder Mord / eigentlich jedes (Kapital)verbrechen seine emotionalen spuren hinterlässt. Aus der Psychologie ist aber auch bekannt, dass es zu einer Verzögerung kommen kann, wenn etwa die Planung als perfekt angesehen wird oder das Motiv als eine hehres interpretiert wird. Außerdem: wenn du dir die Körpersprache der beiden vor Augen führst, wirst du erkennen, dass beide eine Blockadestellung einnehmen, die nicht – wie oft fälschlich angenommen – ein Verschluss nach innen, sondern einer nach außen ist.  Anders formuliert: die beiden werden in einer Position gezeigt, die darauf schließen lässt, dass sie ihre Emotionen gezielt (!) vor dem anderen zu verbergen trachten. Weshalb auch dein Einwand: der Erzähler könne nicht in die beiden hineinschauen mE nicht ganz stichhaltig ist. Das AUSstrahlen von Ruhe ist mE keine Beschreibung des Gemütszustandes, sondern des Erscheinungsbildes. Eines Bildes, das nicht zwangsläufig lange aufrecht zu erhalten ist. Schließlich deutet aber auch nichts zwingend darauf hin, dass der Dialog länger dauert als wiedergegeben. Genau, weil der Erzähler nicht in die beiden blicken kann, hab ich diesen Ansatz gewählt. Was mich weiters dazu motiviert hat war die Tatsache, dass es dunkel war, weshalb auch nur Dinge erwähnt wurden, die auch in der Dunkelheit wahrnehmbar sind: wer aus einem stamperl trinkt, trinkt Schnaps. Deshalb steht da auch nur Schnaps und nicht Obstler oder Zirbenschnaps. Deshalb wird auch die Kleidung des einen nicht beschrieben, wohl aber der Ansitzmantel erwähnt, denn das ist von der Facon ablesbar.

All das impliziert auch, dass hier nicht gegen die Objektivität verstoßen wurde. Btw. Ich hab all deine Kommentare in diesem Forum aufmerksam und gewinnbringend gelesen, und es ist nicht das erste Mal, dass du auf die nötige Objektivität hinweist. Hab durchaus versucht, mich daran zu halten. Von einer Glorifizierung kann dem zu folge auch nicht die Rede sein.

Du schreibst weiters, dass ich nicht beschreiben hätte sollen, sondern durch Handlung zeigen (wenn ich das richtig verstanden haben): Nun, die Frage ist doch, was ich zeigen wollte. Ich war der Meinung, dass ein Dialog durchaus als ‚Handlung’ zu deuten ist und mittels Dialog gezeigt wird. mE zeigt (untermauert) der Dialog die zu sehende(!) Ruhe und Besonnenheit (keine Diskrepanz). Dasselbe gilt für den Schnaps. Somit wird beschrieben und(!) gezeigt, nicht widersprüchlich, sondern verstärkend. Ich war der Meinung, das wäre in Ordnung. Was auch sicher ist: es handelt sich um einen Menschen. Warum? Ließe man einen Menschen nach dem Mord einfach so liegen, wäre es sicher, dass davon (in einem Wald) bald nichts mehr übrig wäre. Die Knochen wären über das gesamte Fuchsrevier verstreut (wesahlb auch die Winter-sequnezen nötig werden).  Dann etwas daraus zu machen ist in der Tat ein Ding der Unmöglichkeit. Fazit: die Täter wollen(!) dass die Leiche gefunden wird, (wird man ihn finden?) weshalb sie entsprechende Vorkehrungen getroffen haben dürften. So ein Trara wegen eines Hirschen is eher unwahrscheinlich. Die Leiche wird im übrigen auf den folgenden Seiten präsentiert. Sollte ich das möglicherweise in den Prolog einbauen, dn prolog länger machen? Dem zufolge kann ich nicht sehen, was dem Leser verschwiegen wurde: es gibt a Leich, es gibt zwei Täter. Die Anforderung, Fakten unterzujubeln, ohne dass diese erkannt werden scheint mir erfüllt. Auch wurde der Leser nicht zwangsläufig auf eine falsche Fährte gelockt.

Der text – und ich hab ihn mind. 100 Mal ...naja ... darauf überprüft – legt nicht zwingend (!) den Schluss nahe, dass die beiden aus dem Dorf stammen. Was sicher ist: die Leiche liegt in der Nähe des Dorfes, weshalb sich die Ermittlungen erst einmal auf dieses Dorf beziehen werden, wehalb auch die Infos zum Ort nötig waren. (Klar, es wäre möglich, diese Infos später einfließen zu lassen, möchte aber zu bedenken geben, dass es sich um einen Prolog handelt und dieser ganze 2 Normseiten umschließt. Wenn ich mir Prologe von Krimis anschau, scheint mir das gar nicht unüblich zu sein.) Was auch sicher ist – und das geht zwingend aus dem Text hervor: die fast schon hermetische Abgeschiedenheit des Dorfes wird zu Schwierigkeiten bei der Ermittlung führen. (von 150 seiten kann allerdings keine Rede sein) Im Grunde steht nicht einmal fest, dass der Mord dort statt gefunden hat. (hat er aber Wink ). Viel mehr legt die Formulierung ‚nach Bruck’ nahe, dass die Täter nicht aus dem Dorf sind. Hier allerdings müsste ich wohl tatsächlich genauer sein. Muss ich dem Leser Info servieren, die ihn in die Lage versetzt weiter zu sein als die Ermittler? Wenn ja – jetzt schon?

Also scheint mir auch nicht zu viel über die Täter verraten zu sein.

Was allerdings auch mir Kopfzerbrechen bereitet hat war die teilweise(!) Aufdeckung des Motivs. Weil aber eben doch nur teilweise, hatte ich den Eindruck es wagen zu können. Möglicherweise zu unrecht.

Über die Aufnahme des Prologs in weiterer Folge hab ich mir Gedanken gemacht und ja, es ist möglich und wird aus der Perspektive des Ermittlers (klassisch) geschehen.

Deine Anmerkungen unter Motiv (Tatwaffe, Kleidung, Sonderstellung, etc.): (1) siehe oben zu ‚sie wohnen in einem kleinen Dorf’. Weiters: dort (am Land) besitzt jeder ... also fast jeder ... ein Jagdgewehr. Am Rand eines Gebirges zur hohen Jagd mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch doppelläufige Büchsen. Nichts lässt deshalb zwingend darauf schließen, dass es sich um die Tatwaffe handelt. Jeder dort besitzt Jagdkleidung.

Du hast natürlich völlig recht, nur Krimis lesen is ein bisserl wenig. Analysen in Bezug auf Spannungsaufbau aber schon. Wieder gilt: möglicherweise können sich etablierte Autoren viel mehr herausnehmen. Mir scheint also, dass ich eigentlich alles erfüllt habe, was du einforderst. Wie gesagt: der Hergang vom Mord bis zur Klärung is realistisch, psychologisch seh ich keine Probleme so far. Wiederaufnahme des Prologs is möglich, vertuscht wurde nix, vorweggenommen auch nix unnötigerweise (außer Motiv teilweise).

Zum Abschluss - in Wien sagt man:
Das Glück is a Vogerl,
gar liab, aber scheu,
es lasst si schwer fangen,
aber fortg'flogn is glei.

Darauf – würd’ ich annehmen – verlassen sich nur ganz wenige Wink

Also, herzlichen Dank für deine Mühe und

GBLGL

P.S.: sollt' ich was vergessen haben, pls let me know und wie geasgt: hab das nicht geschrieben um den Text zu verteidigen - daran liegt mir nix, er soll ja gut werden - auch nicht um dir zu widersprechen - was hätt' ich davon - , sondern um klar zu machen, dass die Dinge durchdachter sind, als du annimmst. Möglicherweise immer noch alles Schwachsinn, aber das kann sich ja alles ändern Wink


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