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Alte Männer I - Der Stier


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag28.11.2009 15:30
Alte Männer I - Der Stier
von Alogius
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Alte Männer I

Der Stier

1

Der Stier lag in den Ketten seiner Irrwege, als es an der Pforte klopfte. Er hob seinen gehörnten Kopf und spähte durch einen Spalt hinaus. Neun Jünglinge und sieben Jungfrauen standen unter dem Torbogen, der den Weg ins Labyrinth zeigte. Aber weil er alt und gebrechlich war, die Hörner bereits innen hohl und bald zerbrochen, wagte er es nicht, zu öffnen. Die Sorgen in Athen waren ihm ebenso bekannt wie die Forderung des Minos, man möge dem Minotauros ein Opfer bringen, um ihn zu besänftigen.
„Was schert mich das Schicksal der Griechen? Was kümmert mich Minos?“, schallte es durch die grenzenlosen Gänge und Kammern des sich stets verändernden Gemäuers.
Er sah die ratlosen Gesichter der Wachen, die ihre Gefangenen in Fesseln hielten. Erleichterung lag in den gepeinigten Gesichtern der Männer und Frauen. Aber keinem wollte eine Antwort einfallen. Sie schwiegen.

Wo waren sie nur hin, die großen Tage? Aus den Fluten gestiegen im Namen der Götter, kraftvoll und furchterregend die Opfer verspeist – und nun lag er da, wollte kein Werkzeug für andere Herren mehr sein.
Die Wachen schlugen mit ihren Speeren an das Tor, doch der Stier hatte kein Interesse mehr. Warum er diese trüben Gedanken erst im Alter, umgeben von den Knochen der Verspeisten, hatte, konnte er sich nicht erklären. Wie ein Meuchler war ihm die plötzliche Trauer in den Kopf gestiegen, um den Mut und die Tatkraft der Jugend zu erwürgen.
Sein Fell war grau geworden, die ehemals donnernde Stimme, die jeden Helden der Griechen in die Flucht schlagen konnte, war nur noch ein tiefes Krächzen, worunter sich grelle Töne wie Eindringlinge mischten.

„Öffne dein Tor, hier sind deine Opfer! In Athen tobt die Pest!“, rief eine Wache.
Doch die Aufforderungen blieben unbeantwortet. Nach weiteren Schreien gaben sie endlich auf und errichteten ein einfaches Lager.
Der Stier lehnte den Kopf an eine Mauer und gab sich den dunklen Gedanken hin.
Ein kleiner Schatten lief durch einen der Gänge. Dazu hörte der Stier ein leises Klopfen, das sich mit den flinken Bewegungen des Besuchers näherte. Wie konnte jemand einen anderen Eingang als diesen benutzen? Gab es ein zweites Tor, von dem er nichts ahnte? Durch den Spalt war niemand eingedrungen.
„Das Leben ist eine Last, nicht wahr?“, fragte eine kleine Ratte, die einige Schritte von ihm entfernt ihr Bündel abgelegt hatte.
Sie trug ein Holzbein, und ihr Gesicht verriet die Spuren von Wind und Wetter. Ihr Bart war ungekämmt, die Augen alt und grau. Vorsichtig musterten sie den alten Herrn des Kerkers, während eine Hand einen dünnen Faden hielt.
„Ich bin wohl erst jetzt zu diesem Ergebnis gekommen. Aber, Ratte, erkläre mir, wie du hierhergekommen bist“, sagte der Stier.
„Dein Labyrinth ist ein Haus mit vielen Löchern und Rissen. Du hast es nicht besonders gut gepflegt in den letzten Jahren, oder?“
Die Ratte schien zu lächeln. Ihre Stimme war freundlich.
„Mit der Zeit fiel mir das Gehen schwer. Meine Hände zittern, und ich habe keine Lust mehr, diesen Kerker zu erhalten. Soll er doch mit mir verfallen“, knurrte der Stier.
„Ich verstehe das. Glaube mir, ich kann das verstehen, ja.“
„Und was lässt es dich begreifen?“, fragte er überrascht.
„Ach, ich bin ein alter Seemann. Auf vielen Schiffen heuerte ich an, aber keines war wie mein erstes. Die erste Reise, wenn man jung und voller Ideen ist, sie ist doch die beste Reise von allen! Mich hat es angespült, als der letzte Kahn gesunken ist. Dein Leiden kann ich mit dir teilen, mein großer Freund“, erklärte die Ratte und seufzte.
„Die Jugend ist wie eine Blüte. Nach und nach verliert sie ihre Pracht“, erwiderte er. Endlich einer, der seine Not zu begreifen schien.
„Und was ist das für ein Gepolter vor dem Tor?“, fragte sie.
Er seufzte. Die Menschen klopften wieder, riefen ihn und wollten ihre lästigen Gefangenen endlich dem mächtigen Minotauros überlassen.
„Dauernd diese Opfer. Ich kann mich nicht wehren. Wenn ich nicht öffne, dann stehen sie noch dort, wenn sie alt und grau sind, die Götter genug davon haben und die Insel ins Meer sinken lassen. Poseidon selbst wird sich das nicht mehr lang gefallen lassen, glaube ich“, antwortete der Stier.
„Im Hafen von Athen haben wir die Pest gesehen. Das Opfer würde die Menschen retten“, erklärte der Seemann.
Der Stier nickte. Es lag in seinen Händen, den Zeus zu besänftigen. Aber waren ihm die Menschen und ihre Sorgen nicht egal?
„Soll doch die Welt einstürzen. Soll die Sieche jeden Landstrich befallen – was soll es mich denn scheren!“, rief er wütend.
Der Seemann öffnete das Bündel. Darin eingewickelt war eine Karte.



_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag29.11.2009 15:24

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

2

„Und jetzt? Willst du einfach hier sitzen und jammern?“, fragte die Ratte.
Er betrachtete die Karte. Die Insel war zu sehen. Die Küste des Festlandes lag am Rand der Karte.
„Die Götter haben mich in diesen Kerker geworfen. Die Menschen halten mich für ein Ungeheuer, das ihre Söhne und Töchter verspeist. Ich kenne keinen anderen meiner Art, und es gibt nichts, das ich tun kann. Jeden Tag steht eine Mauer anders, ein Gang verschwindet, um an anderer Stelle aus Fels und Stein zu schlagen. Die Türen flüstern über mich, wenn ich vorüber gehe, beinahe wie ein Kind durch verschwindende Tunnel krieche. Bin ich mehr? Bin ich nicht auch nur eine Ratte, verloren im eigenen Labyrinth, das zum Spaß der anderen erschaffen wurde?“, fragte der Stier, während die Wachen unablässig gegen das Tor pochten.
„Jetzt wirst du aber ausfallend“, sagte die Ratte.

Der Stier schlug ein Horn gegen das Gemäuer. Die Spitze brach ab, und bis zum Schädel löste es sich auf. Er fing mit seiner riesigen Hand etwas Staub davon auf und ließ ihn durch seine Finger langsam auf den Boden rieseln.
„Ausfallend?“, fragte er, ohne sich um seinen Verlust weiter zu kümmern.
„Das Volk der Ratten ist zahlreich. Wir sind große Seeleute, haben die fernsten Strände und Häfen entdeckt. Ich würde nicht sagen, dass wir verloren sind. Und du? Du hast dir deinen Platz doch ausgesucht. Hast du je daran gedacht, eine der Jungfrauen zum Weib zu nehmen? Warum hast du nicht das Tor geöffnet und bist mit ihr in die Welt gezogen?“, fragte die Ratte.
Aus der Freundlichkeit wurde eine deutliche Anklage.
„Was ist mit dir? Warum bist du nicht auf deinem ersten Schiff geblieben, großer Seefahrer? Du bist mit eiligen Schritten dem Ende deiner Tage gefolgt. Du hast kein eigenes Schiff gebaut, dem Sturm getrotzt, die Ferne der Welt festgehalten. Nein, immer wieder erreichst du den Hafen Athens. Zwar mit Geschichten und vielen Worten im Gepäck, aber wo kann deine Erfüllung sein, wenn du jetzt hier bei mir bist? Das ist das Ende der Welt, Ratte!“, zürnte der Stier.
Der Seemann war nicht viel besser!
„Schau dich nur an, Minotauros. Dein Horn hast du verloren. Nicht in der Schlacht, nicht im Kampf oder beim Bändigen einer wilden Jungfrau. Nein, du hast den Schädel gegen den Stein geschlagen. Wie ein Hund, der seinem Herrn nachplappert, erwiderst du wahre Worte mit haltlosen Beschimpfungen. Du hast allerdings in einem Punkt die Wahrheit gesagt, mein tapferer Freund“, schmunzelte die Ratte, „du bist in der Tat nicht mehr. Eine Ratte, verschollen im eigenen Gefängnis, die nicht mehr den Speck und den Käse annehmen will, die auf sie warten. Und warum? Weil Alter und Gram dein wahres Gefängnis sind!“, schrie sie nun.

Das Klopfen verstummte endlich. Der Stier knurrte. Gerade wollte er sich erheben und den Seemann erschlagen, als er wieder einen Blick auf die Seekarte warf.
„Was ist mit der Karte?“, fragte er.
„Oh, ich dachte, wir wollen gemeinsam nach Athen reisen, um das Elend zu bestaunen.“
„Warum sollten wir das tun? Von mir aus können sie alle verenden, es spielt keine Rolle mehr für mich“, antwortete er.
„Weil du ein alter Narr geworden bist. Erkennst du denn nicht, dass das Ende Athens das Ende aller Menschen ist?“, fragte die Ratte.
„Bist du auf deinen Reisen den Sirenen begegnet, und haben sie mit ihrem Gesang dein Gehör in alle Winde verstreut? Die Menschen kümmern mich nicht!“, brüllte er wieder.
Die Fäuste erhoben, knurrte er den alten Seemann an. Die Ratte sprang leichtfüßig zur Seite, um den Fäusten auszuweichen, die in den Boden schlugen. Blut klebte an ihnen. Geschwächt sank der Stier wieder zusammen.
„Das ist schon alles, was der große Minotauros zu bieten hat? Man kann es den Jungfrauen nur gönnen, nicht von dir getötet zu werden. Wie unwürdig es wäre, von einem wirren Greis in den Hades gestürzt zu werden. Selbst Charon lacht über dich!“, spottete der Seemann.

Der zornige Herr des Kerkers erhob seinen Leib. Mühsam und keuchend folgte er der Ratte in alle Winkel und Ecken, durch alle Säle und Kammern. Aber sie war schnell und konnte jedem Schlag ausweichen, jeder Tritt ging ins Leere. Bald verlor er sein anderes Horn. Kraftlos lehnte er am Ende der Verfolgung an der großen Kette, die neben der Innenseite der Pforte hing.
„Herein mit euch!“, brüllte der große Minotauros und öffnete das Tor.
In seiner Wut war es ihm gleich, wer für die Frechheiten der Ratte zahlen musste. Die Wachen schoben die gefesselten Opfer hinein. Eilig versteckte sich die Ratte in einer Nische, um zu sehen, wie der Minotauros die Jünglinge in wilden Kämpfen und unter Aufbietung aller Kräfte besiegte, sich mit den Jungfrauen vergnügte, um sie in wilder Raserei zu erdrücken.
Atemlos lag der Stier am Tor, das noch offen stand. Die Wachen hatten sich im Dickicht versteckt und traten nun langsam näher.
Sie sahen, wie die Ratte, in Wahrheit jung und heldenhaft, blitzschnell in seine Kehle biss. Alle Menschen auf dem Festland jubelten, als sie erfuhren, dass Theseus, König von Athen, den Schrecken Kretas besiegt hatte.
Ob der Stier sein Selbstmitleid bereut hatte, war nicht mehr von Bedeutung.


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

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Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag29.11.2009 15:25

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

(Ende)

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Aus einem Traum:
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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag01.12.2009 21:26
Re: Alte Männer I - Der Stier
von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Hallo Tom,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Und es wundert mich, dass bisher noch niemand sich dazu aufgerafft hat, seinen Senf dazu zu geben. wink Also übernehme ich das mal.
Habe den Text in alter Gewohnheit "zerfieselt". Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich immer damit ankomme, aber ich finde, dadurch kann ich die verschiedenen Aspekte meiner Meinung am besten beleuchten. wink

Zitat:
Er hob seinen gehörnten Kopf und spähte durch einen Spalt hinaus.
Einen Spalt worin? Beschreibung wäre für Pingelige wie mich hilfreich. Vorschlag: ...durch einen Spalt im Holz (der Pforte) hinaus.

Zitat:
„Was schert mich das Schicksal der Griechen? Was kümmert mich Minos?“, schallte es durch die grenzenlosen Gänge und Kammern des sich stets verändernden Gemäuers.
Das "es" ist mir zu unpersönlich. Dem unaufmerksamen Leser entgeht, wer es da nun schallen lässt. Zwar nur im ersten Augenblick. Aber immerhin.
Vorschlag:
... schallte (donnerte?) seine Stimme durch...

Zitat:
Sein Fell war grau geworden, die ehemals donnernde Stimme, die jeden Helden der Griechen in die Flucht schlagen konnte, war nur noch ein tiefes Krächzen, worunter sich grelle Töne wie Eindringlinge mischten.
Hier widersprichst du dir. (Falls ich es richtig verstanden habe, dass der Stier die "Ursache des Schalls" von vorhin ist) Wenn seine Stimme nunmehr ein Krächzen, also ein ziemlich schwacher Laut ist, wie kann er dann vorher schallen?

Zitat:
Ein kleiner Schatten lief durch einen der Gänge. Dazu hörte der Stier ein leises Klopfen, das sich mit den flinken Bewegungen des Besuchers näherte.
Diese Beschreibung wirkte seltsam auf mich. Und statt "lief" vielleicht "huschte"? Passte besser zu "Schatten", finde ich. Vorschlag meinerseits (extrem verändert, ich weiß):
Er sah einen Schatten durch die Gänge huschen. Dazu hörte der Stier leises Trippeln kleiner Pfoten, die sich ihm rasch näherten.

Zitat:
Soll er doch mit mir verfallen“, knurrte der Stier.
Dass ein Kerker verfällt, okay. Aber ein Lebewesen?! Das kann verenden. Vorschlag:
Soll er doch verfallen und mich unter sich begraben. (Es ist mir gleich)
Zitat:
„Ich verstehe das. Glaube mir, ich kann das verstehen, ja.“
Das "ja" ist hier überflüssig. Die Ratte braucht diese dritte Bekräftigung nicht.
Zitat:
„Ach, ich bin ein alter Seemann. Auf vielen Schiffen heuerte ich an, aber keines war wie mein erstes. Die erste Reise, wenn man jung und voller Ideen ist, sie ist doch die beste Reise von allen!
Betonung respektiert. Aber eigentlich könnte man das markierte "sie" auch weglassen. wink
Zitat:
„Im Hafen von Athen haben wir die Pest gesehen. Das Opfer würde die Menschen retten“, erklärte der Seemann.
Leicht ironische Bezeichnung, ist sie ausgesprochen von einem Menschen. Wäre "Seeratte" nicht auch für dich okay?
Zitat:
„Soll doch die Welt einstürzen. Soll die Sieche jeden Landstrich befallen – was soll es mich denn scheren!“, rief er wütend.
Eine einstürzende Welt. Hier drängte sich mir der Verdacht auf eine Relation zum Labyrinth des Minotauros zu ziehen. Seine "Welt" ist das Labyrinth. Sehr schön! smile Ach ja, und ich glaube, du meintest "Seuche" und nicht "Sieche".

Kommen wir nun zum zweiten Teil.
Zitat:
Er betrachtete die Karte. Die Insel war zu sehen. Die Küste des Festlandes lag am Rand der Karte.
Hier ist mir der Übergang von der Frage der Ratte etwas zu abrupt. Vorschlag: Er antwortete nicht und betrachtete die Karte.

Zitat:
Die Türen flüstern über mich, wenn ich vorüber gehe, beinahe wie ein Kind durch verschwindende Tunnel krieche.
Vorübergehen und kriechen. Beides Arten der Fortbewegung, die du - finde ich - vielleicht besser mit einem "und" als mit einem bloßen Komma verbunden hättest. Radikaler Vorschlag:
Ich höre die Türen mir nachflüstern, wenn ich vorübergehe und gleich einem Kind durch verschwindende Tunnel krieche.
Zitat:
Bin ich mehr? Bin ich nicht auch nur eine Ratte, verloren im eigenen Labyrinth, das zum Spaß der anderen erschaffen wurde?“, fragte der Stier, während die Wachen unablässig gegen das Tor pochten.
Bin begeistert von "Bin ich mehr bis "Bin ich nicht auf nur eine Ratte..." smile Selbstzweifel/Verzweiflung des Stiers sehr schön ins bewegliche Bilder umgesetzt. Man kann mit ein bisschen Fantasie die Grundhaltung des immer fragenden und auf sich selbst zurückgeworfenen Menschen darin sehen. Daumen hoch Einzige Pingelei an dieser Textpassage ist der letzte Teilsatz.
Vorschlag:
(...) fragte der Stier laut über das Pochen der Wachen gegen das Tor hinweg.
„Jetzt wirst du aber ausfallend“, sagte die Ratte.

Zitat:
Er fing mit seiner riesigen Hand etwas Staub davon auf und ließ ihn durch seine Finger langsam auf den Boden rieseln.
Ein Horn besteht aus (oh Wunder!) Horn. Die zertrümmerten Reste dieses Materials schlicht als "Staub" zu bezeichnen, ist mir zu wenig. Vorschlag: Adjektiv hinzufügen, z.B. bröselig. wink

Herrlich, wie sie allmählich aneinander geraten. lol2
Aber der Satz hier:
Zitat:
Der Seemann war nicht viel besser!
macht das irgendwie wieder kaputt. Diesen Ausruf braucht es wirklich nicht. *den Satz  schnapp, mit der Beute wegrenn und ihn in ein geheimes Versteck trag*

Zitat:
Weil Alter und Gram dein wahres Gefängnis sind!“, schrie sie nun.
Das ist die Quintessenz. Die Hauptaussage. Das Grundproblem/ Leiden des Stiers. Daumen hoch

Zitat:
Erkennst du denn nicht, dass das Ende Athens das Ende aller Menschen ist?“, fragte die Ratte.
Da haben wir ja noch einen wichtigen Satz! Sogar kurz nach dem ersten! smile Minotauros als Sinnbild für die heutige, von Regeln eingeschränkte, bequemliche und egozentrische Menschheit, die sich nicht mehr um ihre Umwelt kümmert. Oder vielleicht der frustrierte Gott, ganz ohne Elan und Ansporn, sich zu erheben. Über den Tellerrand hinauszusehen (das gilt auch für die Gesellschaft).

Zitat:
Geschwächt sank der Stier wieder zusammen.
Zusammensinken. Hm. In sich zusammensinken, so kenne ich das. Aber vielleicht täusche ich mich ja auch.

Ach ja, das dauernde "Seemann" hatte ich schon im ersten Teil erläutert, deshalb habe ich es nicht immer wieder auf ein Neues angekreidet. ^^

Zitat:
Mühsam und keuchend folgte er der Ratte in alle Winkel und Ecken, durch alle Säle und Kammern.
Ein bloßes "Folgen" ist mir zu zahm. Der (ehemals) gigantische Minotauros schäumt vor Wut, er möchte diese erbärmliche Ratte zertrampeln, die ihn so sehr in seinen mit Selbstmitleid getränkten Argumenten erschüttert hat. Deshalb lass den Stier bitte: rennen, verfolgen, nachsetzen oder ähnliche Wörter, die eine dynamische Fortbewegung bezeichnen!

Zitat:
Eilig versteckte sich die Ratte in einer Nische, um zu sehen, wie der Minotauros die Jünglinge in wilden Kämpfen und unter Aufbietung aller Kräfte besiegte, sich mit den Jungfrauen vergnügte, um sie in wilder Raserei zu erdrücken.
Vergnügt er sich tatsächlich mit ihnen, allein mit dem Zweck, sie zu erdrücken? Oder beschreibst du hier eine Folge und "und" wäre angebrachter?
Zitat:
Sie sahen, wie die Ratte, in Wahrheit jung und heldenhaft, blitzschnell in seine Kehle biss. Alle Menschen auf dem Festland jubelten, als sie erfuhren, dass Theseus, König von Athen, den Schrecken Kretas besiegt hatte.
Die listenreiche Menschheit. lol2 Schönes Ende. Auch wenn mir die (meiner Meinung nach) durch den Stier dargestellte heutige Gesellschaft leid tut. ^^

Insgesamt ein äußerst geistreicher Text, der sehr zum Nachdenken anregt. Wie bereits erwähnt, empfinde ich deine Darstellung des Minotauros als eine sehr gelungene Charakterisierung des heutigen Zeitgeistes bzw. der heutigen Gesellschaft der Egozentriker, die in ihrem Selbstmitleid zerfließen und letztendlich daran zugrunde gehen werden. smile

Seeeeeehr gerne gelesen.

LG,
Traumtänzerin


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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag01.12.2009 21:31

von Alogius
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Vielen Dank, Traumtänzerin - ich gehe nach Analyse genauer darauf ein.

Eines aber, bevor ich es vergesse:

Seuche kann man sehr wohl als "Sieche" schreiben (Siechtum). wink


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Elvis Brucelee
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Beitrag01.12.2009 21:34
Re: Alte Männer I - Der Stier
von Elvis Brucelee
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Traumtänzerin hat Folgendes geschrieben:
Hallo Tom,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Und es wundert mich, dass bisher noch niemand sich dazu aufgerafft hat, seinen Senf dazu zu geben. wink


Hatte ich gerade vor.

Traumtänzerin hat Folgendes geschrieben:
Also übernehme ich das mal.


Danke für die Mühe. Dann beschränke ich einfach mal aufs Loben.  Laughing


EDIT:

Alogius hat Folgendes geschrieben:
Seuche kann man sehr wohl als "Sieche" schreiben (Siechtum). wink


Ja, stimmt. Aber kann es sein, dass es eher im Sprachgebrauch der Süddeutschen geläufig ist?
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Traumtänzerin
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Beitrag01.12.2009 21:44
Re: Alte Männer I - Der Stier
von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber kann es sein, dass es eher im Sprachgebrauch der Süddeutschen geläufig ist?

@Mir: Keine Ahnung. Ich kannte das Wort "Sieche" bis jetzt nicht. *grübel* Könnte also durchaus sein, dass es regional bedingt ist. wink


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Einherjer
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Beitrag01.12.2009 21:58

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Nabend Alogius.

Ist der Minotauros denn an seinem Selbstmitleid gescheitert?

Doch wohl nicht. Es war ein kleines Teufelchen das in ihm die alten Leidenschaften geweckt hat, den Zorn, den Kampfgeist und die Lust.

Erst das Ausleben dieser Leidenschaften, für die er zu alt(?) geworden ist, hat dem Mäuschen die Gelegenheit gegeben ihn zu töten.

Eitelkeit war seine Schwäche.


Gern gelesen.


Gruß

Einherjer


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Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag01.12.2009 23:35
Re: Alte Männer I - Der Stier
von Alogius
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Traumtänzerin hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Aber kann es sein, dass es eher im Sprachgebrauch der Süddeutschen geläufig ist?

@Mir: Keine Ahnung. Ich kannte das Wort "Sieche" bis jetzt nicht. *grübel* Könnte also durchaus sein, dass es regional bedingt ist. wink


Ich kenne "siechtuom" aus dem Mittelhochdeutschen.

Alles weitere dann später smile


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Alogius
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag02.12.2009 23:06

von Alogius
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Wenn es recht ist, antworte ich Traumtänzerin später. Muss noch ein wenig was tun.


@Mir:

Zitat:
Danke für die Mühe. Dann beschränke ich einfach mal aufs Loben.


Vielen Dank dann wink
Zur Sieche habe ich ja schon was geschrieben.

@Einherjer:


Zitat:
Ist der Minotauros denn an seinem Selbstmitleid gescheitert?

Doch wohl nicht. Es war ein kleines Teufelchen das in ihm die alten Leidenschaften geweckt hat, den Zorn, den Kampfgeist und die Lust.

Erst das Ausleben dieser Leidenschaften, für die er zu alt(?) geworden ist, hat dem Mäuschen die Gelegenheit gegeben ihn zu töten.

Eitelkeit war seine Schwäche.

Die Frage ist natürlich sehr interessant, und ich habe das offen gelassen. Sicher gibt es mehr als nur eine Sichtweise und beide stimmen. Finde ich nicht paradox.
Gute Kurzanalyse!


Meinen besten Dank Euch beiden!

(Traumtänzerin, ich vergesse nicht.^^)


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patar
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P


Beiträge: 6



P
Beitrag03.12.2009 16:13

von patar
Antworten mit Zitat

So, habe mir mal neugierig ein paar Geschichten mit nach Hause genommen, um sie dort offline durchzusehen. Deine stand wegen der Thematik schonmal weit oben. Ich kann auch gleich sagen, daß ich sie mit Interesse gelesen habe und zumindest bis zum Schluß nicht in meiner Erwartung entäuscht wurde.
Irritierend fand ich allerdings die mangelnde Präzision Stier - Minotaurus, was dann soweit ging, daß ich überrascht war, als plötzlich von einer Hand die Rede war. Übrigens, da bin ich mir allerdings nicht sicher, doch das dürfte eine kurze Internetrecherche klären, glaube ich, daß die Sache mit den Hörnern biologisch so nicht korrekt ist. Jedenfalls sind sie immer hohl.

Das plötzliche Auftauchen der Karte gefällt mir nicht. Warum eine Karte, warum sollte sich der Minotaurus für sie interessieren?

Du bevormundest den Leser, wenn du "Aus der Freundlichkeit wurde eine deutliche Anklage" schreibst und wenig später dann "der Seemann war nicht viel besser!" Auf Ausrufungszeichen würde ich sowieso verzichten, da sie die Aussage nicht wahrer machen.

"Bändigen einer wilden Jungfrau", diese Phantasie haben wir zwar alle einmal, würde ich jedoch ersetzen.

Der wütend brüllende Minotaurus, der jetzt seine blutigen Fäuste ersatzweise in das Gesicht irgendwelcher Gefangener graben und noch ganz Anderes mit den attischen Jungfrauen anzurichten gedenkt, in blinder und rasender Wut, öffnet ihnen das Tor? Wie ein alter Mann, wenn die Zeugen Jehovas sich mal wieder nicht abwimmeln lassen? Gefällt mir partout nicht. Laß die Bemittleidenswerten doch in einer Arena warten, in die sie vielleicht herabgelassen werden oder etwas in der Art, so daß er, nun entschlossen, hineinrasen kann o.ä.
Jedenfalls ihn die Tür antworten lassen, schockt nicht.

Leider gefällt mir der Schluß gar nicht. Die Ratte, so erfahren wir, ist also gar keine Ratte sondern ein junger Mann, du schreibst, sie sei "jung und heldenhaft", doch wodurch zeichnet sich diese Heldenhaftigkeit aus? Ist es die Tat, der junge strahlende Held, der einem alternden, tattrigen Greis den Todesstoß versetzt? Meint heldenhaft die List, die Täuschung? Und natürlich: zu schnell. Gerade noch treten die Wachen aus dem Dickicht, was auch immer sie genau dort machten, da ist ihm Theseus schon an die Kehle gesprungen und beißt sie durch. Wie das so junge attische Könige ja machen.
Dann folgt eine lapidare Schlußbemerkung, daß sich der Leser jetzt auch nicht mehr fragen müße, ob der Minotaurus nun zur Einsicht gelangt sei, weil Klappe zu.
Worüber eigentlich? Ich finde, du arbeitest nicht richtig heraus, warum er ausgerechnet sein Selbstmitleid hätte bereuen sollen und nicht seine Grausamkeit, das Blut an seinen Fäusten, möglicherweise auch das verschwendete Leben, die Chance zur Flucht, die er nie ergriff? Von allen sich anbietenden Fragen stellst du die sich am wenigsten anbietende. Was geht so einem Ungeheuer, das sein Leben in einem Labyrinth verbrachte zwischen den Gebeinen der Opfer also an einem Ort, dessen Grauen wir nur erahnen können, durch den Kopf?
Worin liegt sein Fehler, worin seine Tragik?

Persönlich finde ich, du greifst das ja auch auf, führst es dann aber nicht konsequent aus, daß der fatal flaw des Minotaurus sein Auflehnen gegen die Götter ist. Dadurch, daß er sich seiner ihm zugedachten Aufgabe verweigert, seinen Platz in der Hierarche, der heiligen Ordnung verläßt. Er weigert sich trotz aller Konsequenzen, das Opfer anzunehmen.
Da hast du ein großartiges Potential, doch meiner Meinung nach vergibst du diesen Punkt zu leichtfertig. Schön, unsere Sympathien liegen also mit dem jungen Helden aber warum? Der Minotaurus, altersschwach und beinahe lächerlich geworden, ist kein Gegner, den zu töten man sich rühmen könnte. Die Tat des Theseus wäre also nur insofern beachtenswert, als daß keiner weiß, wie erbärmlich der große Minotaurus auf seine alten Tage geworden war. Auch in dieser Richtung könnte man übrigens weiterdenken und den Helden dekonstruieren.
Wie gesagt, der interessantere Aspekt ist für mich der, daß seine selbstsüchtige Weigerung der Rolle als Mittler zwischen göttlicher und diesseitiger Welt gerecht zu werden, Hybris darstellt. Ein Verbrechen gegen die Götter. Mir gefällt, wie du die Pest ansprichst, nicht allerdings, daß jeder gleich an Seemansshanties dabei denkt (wir lagen vor Athen und hatten die Pest an Bord) und daß es an ihm liegt, am göttlichen Willen zum Heil mitzuwirken. Das ist ein sehr hübscher, weil für den Leser ja zunächst überraschender Gedanke und interessanter als die allzumenschlichen Betrachtungen über die Vergänglichkeit des Lebens.

So hast du eine recht schwache Moral: Selbstzweifel bringen noch den größten (altesrschwachen) Stier zu Fall.
Das überzeugt mich nicht und auch wenn für dich das Versagen des Minotaurus in etwas Anderem liegen sollte, mußt du es deutlicher machen.

mfg,
patar
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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.12.2009 16:17

von Alogius
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Hi,

zur Kenntnis genommen.
Du bekommst nachher eine ausführliche Antwort, wie auch Traumtänzerin.
Deine Gedanken dazu sind recht interessant - dann also mehr dazu!

Gruß

Tom


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.12.2009 21:10

von Alogius
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(Habe hier ein paar Netzwerkprobleme... melde mich. Sorry folks.)

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag04.12.2009 13:43

von Alogius
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Dann wollen wir mal. Zuerst Traumtänzerin, dann patar.

@Traumtänzerin:

Zitat:
mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Und es wundert mich, dass bisher noch niemand sich dazu aufgerafft hat, seinen Senf dazu zu geben.

Dankesehr!
Ja, man denkt immer, vor dem ersten Kommentar, es wird ne Nullnummer. Und dann eben doch nicht.^^

Zitat:
Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich immer damit ankomme, aber ich finde, dadurch kann ich die verschiedenen Aspekte meiner Meinung am besten beleuchten.

Warum sollte mich das stören? Alles bestens.

Zitat:
Einen Spalt worin? Beschreibung wäre für Pingelige wie mich hilfreich. Vorschlag: ...durch einen Spalt im Holz (der Pforte) hinaus.

Pingelig, aber korrekt: wird gemacht.

Ebenso das:
Zitat:
Das "es" ist mir zu unpersönlich. Dem unaufmerksamen Leser entgeht, wer es da nun schallen lässt. Zwar nur im ersten Augenblick. Aber immerhin.
Vorschlag:


Zitat:
Wenn seine Stimme nunmehr ein Krächzen, also ein ziemlich schwacher Laut ist, wie kann er dann vorher schallen?

"Schallen" war als Verstärkung seiner Stimme durch die Räumlichkeiten gedacht. Hab mir das angesehen. Wird nicht deutlich und damit präzisiert - danke für den Hinweis!

Hier
Zitat:
Dass ein Kerker verfällt, okay. Aber ein Lebewesen?! Das kann verenden. Vorschlag:
Soll er doch verfallen und mich unter sich begraben. (Es ist mir gleich)

will ich aber stur bei meiner Variante bleiben! ^^

Zitat:
Betonung respektiert. Aber eigentlich könnte man das markierte "sie" auch weglassen.

Ja, könnte. Das muss ich dennoch überdenken, weil mir das so gefällt...

Zitat:
Leicht ironische Bezeichnung, ist sie ausgesprochen von einem Menschen. Wäre "Seeratte" nicht auch für dich okay?

Nein, bitte nicht! Seemann, das muss!

Zitat:
Eine einstürzende Welt. Hier drängte sich mir der Verdacht auf eine Relation zum Labyrinth des Minotauros zu ziehen. Seine "Welt" ist das Labyrinth. Sehr schön!  Ach ja, und ich glaube, du meintest "Seuche" und nicht "Sieche".

Vielen Dank dafür!
Sieche/Seuche: Hab ich schon erläutert. Ich meinte die Sieche. wink
Übrigens hat man die Pest "früher" als solche nicht bezeichnet, sondern sie u.a. "Sieche" genannt.

Zitat:
Hier ist mir der Übergang von der Frage der Ratte etwas zu abrupt. Vorschlag: Er antwortete nicht und betrachtete die Karte.

Die manchmal erschreckend beengende 500 Wörter Begrenzung hat mir den Übergang erschwert, ja.
Darum: okay.

Das
Zitat:
Vorübergehen und kriechen. Beides Arten der Fortbewegung, die du - finde ich - vielleicht besser mit einem "und" als mit einem bloßen Komma verbunden hättest. Radikaler Vorschlag:
Ich höre die Türen mir nachflüstern, wenn ich vorübergehe und gleich einem Kind durch verschwindende Tunnel krieche.

werde ich überdenken - danke.

Danke und ja, ist gut so:
Zitat:
Bin begeistert von "Bin ich mehr bis "Bin ich nicht auf nur eine Ratte..." Selbstzweifel/Verzweiflung des Stiers sehr schön ins bewegliche Bilder umgesetzt. Man kann mit ein bisschen Fantasie die Grundhaltung des immer fragenden und auf sich selbst zurückgeworfenen Menschen darin sehen.  Einzige Pingelei an dieser Textpassage ist der letzte Teilsatz.
Vorschlag:
(...) fragte der Stier laut über das Pochen der Wachen gegen das Tor hinweg.
„Jetzt wirst du aber ausfallend“, sagte die Ratte.


Zitat:
Die zertrümmerten Reste dieses Materials schlicht als "Staub" zu bezeichnen, ist mir zu wenig. Vorschlag: Adjektiv hinzufügen, z.B. bröselig

Ja, das Horn. Hat mir Kopfzerbrechen bereitet, weil es eigentlich nicht stauben würde im engeren Sinne...
Derzeit betrachte ich es als künstlerische Freiheit, die mein Unvermögen an dieser Stelle verschleiert, wenn man so will.^^

Zitat:
Weil Alter und Gram dein wahres Gefängnis sind!“, schrie sie nun.
Das ist die Quintessenz. Die Hauptaussage. Das Grundproblem/ Leiden des Stiers

Exakt. Eines von zweien. patar hat das erweitert, da komme ich dann noch zu in meiner Antwort.

Genau:
Zitat:
Minotauros als Sinnbild für die heutige, von Regeln eingeschränkte, bequemliche und egozentrische Menschheit, die sich nicht mehr um ihre Umwelt kümmert. Oder vielleicht der frustrierte Gott, ganz ohne Elan und Ansporn, sich zu erheben. Über den Tellerrand hinauszusehen (das gilt auch für die Gesellschaft).


Zitat:
Ein bloßes "Folgen" ist mir zu zahm. Der (ehemals) gigantische Minotauros schäumt vor Wut, er möchte diese erbärmliche Ratte zertrampeln, die ihn so sehr in seinen mit Selbstmitleid getränkten Argumenten erschüttert hat. Deshalb lass den Stier bitte: rennen, verfolgen, nachsetzen oder ähnliche Wörter, die eine dynamische Fortbewegung bezeichnen!

Ist richtig. Meine Sorge war/ist, dass er auf seine alten Tage ZU dynamisch wirken würde. Ich schaue mal, ok?

Zitat:
Schönes Ende. Auch wenn mir die (meiner Meinung nach) durch den Stier dargestellte heutige Gesellschaft leid tut.

Danke. Und ja, mir auch.
Komme ich bei patars Rezension noch zu.

Zitat:
Wie bereits erwähnt, empfinde ich deine Darstellung des Minotauros als eine sehr gelungene Charakterisierung des heutigen Zeitgeistes bzw. der heutigen Gesellschaft der Egozentriker, die in ihrem Selbstmitleid zerfließen und letztendlich daran zugrunde gehen werden.


Vielen Dank für die Analyse und die zahlreichen Anmerkungen und Vorschläge! smile

Gruß

Tom


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag04.12.2009 14:32

von Alogius
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@patar:

Bedanke mich für die detaillierte Analyse. Ich werde zunächst auf einzelne Zitate eingehen!

Zitat:
Ich kann auch gleich sagen, daß ich sie mit Interesse gelesen habe und zumindest bis zum Schluß nicht in meiner Erwartung entäuscht wurde.

Dankesehr.

Zitat:
Irritierend fand ich allerdings die mangelnde Präzision Stier - Minotaurus, was dann soweit ging, daß ich überrascht war, als plötzlich von einer Hand die Rede war. Übrigens, da bin ich mir allerdings nicht sicher, doch das dürfte eine kurze Internetrecherche klären, glaube ich, daß die Sache mit den Hörnern biologisch so nicht korrekt ist. Jedenfalls sind sie immer hohl.

Die Hörner, habe es eben bereits geschrieben, sind biologisch auch nicht korrekt. Ich wollte unbedingt den Staub haben, weshalb ich darüber hinweg gegangen bin. Ich suche noch Alternativen.
Dich hat Stier - Minotauros irritiert? Sicher, der Minotauros ist kein anatomischer Stier. Mir war jedoch daran gelegen, eine eigene Abwertung aufzuzeigen, ebenso mag auffallen, dass "Minotauros" von ihm selbst auch kaum verwendet wird. Das sollte als Stilmittel gedacht sein.

Zitat:
Das plötzliche Auftauchen der Karte gefällt mir nicht. Warum eine Karte, warum sollte sich der Minotaurus für sie interessieren?

Es ist eher der Übergang, den auch Traumtänzerin als störend empfand. Mir geht es auch so.
Sein Interesse entsteht erst, als er seine Wut wenigstens temporär noch zügeln kann. Wie ein Durchatmen.

Zitat:
Du bevormundest den Leser, wenn du "Aus der Freundlichkeit wurde eine deutliche Anklage" schreibst und wenig später dann "der Seemann war nicht viel besser!" Auf Ausrufungszeichen würde ich sowieso verzichten, da sie die Aussage nicht wahrer machen.

Mit dem Ausrufungszeichen wollte ich den Zorn unterstreichen.
Zur Bevormundung:
Da kann ich nicht zustimmen, denn es ist genau das, was der Minotauros wahrnimmt.

Zitat:
Laß die Bemittleidenswerten doch in einer Arena warten, in die sie vielleicht herabgelassen werden oder etwas in der Art, so daß er, nun entschlossen, hineinrasen kann o.ä.

Eine Arena vor dem Labyrinth?

Zitat:
Die Ratte, so erfahren wir, ist also gar keine Ratte sondern ein junger Mann, du schreibst, sie sei "jung und heldenhaft", doch wodurch zeichnet sich diese Heldenhaftigkeit aus? Ist es die Tat, der junge strahlende Held, der einem alternden, tattrigen Greis den Todesstoß versetzt? Meint heldenhaft die List, die Täuschung? Und natürlich: zu schnell. Gerade noch treten die Wachen aus dem Dickicht, was auch immer sie genau dort machten, da ist ihm Theseus schon an die Kehle gesprungen und beißt sie durch. Wie das so junge attische Könige ja machen.

Es stellt sich eher die Frage, OB Theseus eine Ratte ist bzw. ob die Ratte Theseus und damit ein Mensch ist, WIRKLICH ist.
Die Menschen freuen sich, dass der heldenhafte Theseus den Minotauros besiegt hat, ja. Aber haben wir genau das gesehen?
Was Tatsache ist: Die Ratte hat ihr eigenes Alter verschleiert. Insofern ist ihre Heldentat ihre List.
Theseus, der König, hat den Minotauros besiegt, weiß man aus der Sage. Ob man die Ratte mit ihm gleichsetzt, will ich nicht beantworten - es sei denn, ich muss es.
Die Wachen haben sich versteckt vor dem Stier, nachdem sie die Opfer ins Labyrinth geschoben haben.

Zitat:
Ich finde, du arbeitest nicht richtig heraus, warum er ausgerechnet sein Selbstmitleid hätte bereuen sollen und nicht seine Grausamkeit, das Blut an seinen Fäusten, möglicherweise auch das verschwendete Leben, die Chance zur Flucht, die er nie ergriff? Von allen sich anbietenden Fragen stellst du die sich am wenigsten anbietende. Was geht so einem Ungeheuer, das sein Leben in einem Labyrinth verbrachte zwischen den Gebeinen der Opfer also an einem Ort, dessen Grauen wir nur erahnen können, durch den Kopf?
Worin liegt sein Fehler, worin seine Tragik?

Hier liegt die Frage, ob seine Grausamkeit nicht notwendig war aus Sicht derer, die ihn "platzierten". Bereits das geschah aus seiner Sicht ja nicht freiwillig, sondern durch göttliche Weisung.
Sein Fehler mag gewesen sein, nicht auszubrechen. So, wie die Ratte es auch sagt. Einfach gehen, die Aufgabe missachten und leben. Richtig.
Die sich am wenigsten anbietende Frage habe ich bewusst unter dieser Prämisse gewählt, denn sie ist in sich bereits beantwortet.
Ihm ging vor seiner "Melancholie" (vorsichtig gesagt..) gar nichts durch den Kopf, weil er sich gedankenlos gefügt hat, ewig.
Erst im Alter kam der Moment, in dem er reflektierte und merkte, dass seine Zeit nicht nur abgelaufen ist, sondern auch verschwendet. Ich finde schon, dass dies absolut deutlich wird.
Nochmals:
Die Frage am Ende ist nur eine von vielen - die wichtigste, das widerspricht sich auch nicht mit der Analyse der anderen, ist sie nicht. Das ist von mir ganz wissentlich so gesetzt worden. Aus dem Grund bin ich sehr froh, dass Du das Thema angesprochen hast.

Zitat:
daß der fatal flaw des Minotaurus sein Auflehnen gegen die Götter ist. Dadurch, daß er sich seiner ihm zugedachten Aufgabe verweigert, seinen Platz in der Hierarche, der heiligen Ordnung verläßt. Er weigert sich trotz aller Konsequenzen, das Opfer anzunehmen.
Da hast du ein großartiges Potential, doch meiner Meinung nach vergibst du diesen Punkt zu leichtfertig. Schön, unsere Sympathien liegen also mit dem jungen Helden aber warum? Der Minotaurus, altersschwach und beinahe lächerlich geworden, ist kein Gegner, den zu töten man sich rühmen könnte. Die Tat des Theseus wäre also nur insofern beachtenswert, als daß keiner weiß, wie erbärmlich der große Minotaurus auf seine alten Tage geworden war. Auch in dieser Richtung könnte man übrigens weiterdenken und den Helden dekonstruieren.

Sein - zumindest gedankliches und zunächst durch temporäre Weigerung dargestelltes - Auflehnen gegen die Götter ist Resultat einer Unzufriedenheit, Depression und Wut, die er im Alter pflegt. In der Jugend gedankenlos, bemerkt er nun erst (es ist zu spät) seinen Fehler. Sein Leben ist verschwendet.
Liegen die Sympathien wirklich bei der Ratte, die nur durch List gewonnen hat, die alten Lebensgeister erweckt hat und den Stier im Prinzip so sich hat in den Tod rasen lassen? Ich sehe diese Sympathie sehr zweideutig, denn sie bezieht sich ja auch auf die Wahrnehmung des jubelnden Volkes.
Ich gebe offen zu, dass der Minotauros mir näher ist. Sagen wir: Ich kann ihn begreifen, auch wenn ich nicht so fühle (noch nicht^^).
Ist der "Held" nicht bereits durch sein ganzes Auftreten dekonstruiert?

Zitat:
Mir gefällt, wie du die Pest ansprichst, nicht allerdings, daß jeder gleich an Seemansshanties dabei denkt (wir lagen vor Athen und hatten die Pest an Bord) und daß es an ihm liegt, am göttlichen Willen zum Heil mitzuwirken. Das ist ein sehr hübscher, weil für den Leser ja zunächst überraschender Gedanke und interessanter als die allzumenschlichen Betrachtungen über die Vergänglichkeit des Lebens.

Die Pest in Athen, ja. Sie war Mittel zum Zweck und ist Teil der bekannten Sage.
Wie Du allerdings in Klammern zitierst, muss ich auch schmunzeln. Ich hab das gar nicht so gesehen, aber auch nicht so geschrieben...

Zitat:
Selbstzweifel bringen noch den größten (altesrschwachen) Stier zu Fall.
Das überzeugt mich nicht und auch wenn für dich das Versagen des Minotaurus in etwas Anderem liegen sollte, mußt du es deutlicher machen.

Sein Versagen hat die Ursache im Selbstmitleid, was eigentlich nur ein Schleier für die Konsequenz daraus ist. Nur darum steht die Frage am Ende so da.
Einherjer hat das richtig bemerkt; Traumtänzerin hat den gesellschaftlichen Weg gewählt - beide Aussagen sind richtig und kein Widerspruch, meine ich. Zumindest hat meine Intention beide Lesarten zugelassen: die Gesellschaftskritik und die eher metaphysische Ebene.
Ich meine durchaus, dass das auch klar wird. Kritischer Punkt ist die Frage am Ende deshalb, weil sie so gesehen einengt in der Perspektive.
Da überlege ich, ob ich sie entfernen könnte.

Vielen Dank für Deine Meinungen und Ausführungen!

Gruß,

Tom


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