Das Inventar einer Oberstufe

[denLars]

Der arsch,
Der kaffee
Von starbucks säuft.
Und seine kreditkarten
Gassi führt.

Das mädchen
Mit den grünen haaren,
Linke parolen schreiend
Wie ein betrunkener marx.
Nur viel lustiger.

Die gangster,
Die ihre baggy-pants
So offen tragen
Wie ihren arsch
Und ihre blödheit.

Und ich,
Der schlechte gedichte
Schreibt und das abi
An den nagel hängen will,
Um gärtner zu werden.

Endlich mal wieder etwas wachsen sehen,
Hier scheinen wir zerdrückt zu werden
Von zu viel lebenslust
Von zu viel chinesen, die den arbeitsmarkt
überschwemmen.

[Enfant Terrible]

Dein Gedicht ist zwar kein lyrisches Meisterwerk, aber mich spricht es sehr an, weil es aktuell ist und knapp Flicken aus dieser sinnlos bunten Masse herausgreift. Klar, direkt, kritisch - die letzte Strophe bringt es auf den Punkt. Du setzt dich ehrlich mit Problemen auseinander, die für unsere Generation unausweichlich sind - sie zerfrisst sich von innen heraus. Wir rauben uns selbst die Zukunft, indem wir sinnloser Coolness nachlaufen - und das Streben nach sinnloser Coolness wurzelt in dem Gefühl der Ausweglosigkeit. Ein Teufelskreis. Insofern haben mich deine prägnanten Zeilen sehr zum Nachdenken gebracht.

Nur diese Strophe hier:

[EdgarAllanPoe]

Der Interpretation Reggys kann ich mich vorbehaltlos anschließen; wenn ich das Gedicht lese, steigen mir Gesichter aus meiner eigenen Oberstufe vor Augen.
Von daher ist das Gedicht gelungen, da ich mich damit identifizieren kann!

Eddie

[denLars]

Hallo Reggy! Hey Edgar!

(Wäre es nur mit einem G, würdest du wie Regy aus dem neuesten Historienroman von Rebecca Gablé klingen. Der ist allerdings ein psychopatischer Mörder - ich hoffe, du kannst dich damit nicht identifizieren.   Wo war ich nochmal? Achja, antworten   )

Dass das Gedicht kein lyrisches Meisterwerk werden konnte, war mir klar, diesen Anspruch habe ich bei Leibe nicht gestellt, da dies hier auch ein erster, lyrischer Gehversuch ist. Aber in dem, was ich wollte, scheine ich mein Ziel erreicht zu haben, es sollte klar und direkt sein, ein wenig zum Nachdenknen bringen und ansprechen.

Nochmal hallo Edgar, ja, ich kann verstehen, dass dir auch Gesichter beim Lesen aufsteigen, ich denke, solche Stereotypen gibt es an jeder Schule. Auch bei dir hat der Text gewirkt, ein dreifaches Juheee!

Euch beiden einen riesigen Dank fürs Lesen!

Liebe Grüße,

denLars

[Schmierfink]

Ich schließe mcih hier der gefallenen Kritik an, durchaus gelungen aber ekin Meisterwekr, aber das LI sagt ja passender Weise selbst von sich schlechte Gedichte zu schreiben.

Nien ernsthaft ich finde es amüsant und leider bedient es gängige aber treffende Klischees, blos stellenweise ist es mir ein bischen zu albern und platt. DIe Wiederholung von Arsch halte ich für nicht so ganz gelungen und
die Blödheit der angster ist mir etwas zu unkreativ im VErgleich zu den anderen Strophen, trotzdem eine runde Sache.

lg
Schmierfink

[femme-fatale233]

Stellenweise mag ich das Gedicht (die erste Strophe ist richtig klasse, ich musste sofort an einen Mitschüler von mir denken), aber an anderen Stellen fand ich es dann doch etwas langweilig, weil die Klischeerollen, die du benutzt schon ein bisschen abgenutzt sind (Hiphopper, Chinese, etc.)
Literarisch ist dein Werk, wie einige meiner Vorgänger schon gesagt haben jetzt nicht bedeuten, aber nett allemal, denn es steckt ein Funken Wahrheit in all dem.

Ich muss gerade an meine eigene Oberstufe denken und daran, dass man sie danach aufteilen kann, was sie später im Leben wollen. Wobei ich sagen muss, dass ich da zu einer dieser Minderheiten gehöre, die "brotlose Kunst" lernen wollen, um eine gescheiterte Existenz zu werden. Aber dennoch bin ich damit wesentlich angesehener als die zukünftigen BWL-Studenten.    (Ist das bei euch auch so, dass die von jemandem gemobbt werden?   )