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Mondscheinhedonist Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2009 09:30
von Enfant Terrible
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Das erinnert mich an die Gedichte von Ingeborg Bachmann.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Mondscheinhedonist Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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15.11.2009 12:03
von Mondscheinhedonist
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Hallo!
Wie darf ich das nun auffassen??
Einen schönen Sonntag euch allen!!!
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2009 13:40
von Enfant Terrible
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Es bedeutet, dass dein Gedicht in Stimmung, Wortwahl, Aufbau etc. starke Assoziationen weckt.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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15.11.2009 13:45
von halcyonzocalo
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Also mir gefällts.
Das Gedicht hat irgendwie etwas schwermütiges und auch einige interessante Bilder und Wörter zu bieten.
Besonders das "Labyrinthische" gefällt mir.
Was mir aufgefallen ist:
Zitat: | Wir entstiegen der Woge der Sinnlichkeit
und fielen tief auf den Grund;
spürten,
erkannten uns - und:
in den Dünen hörten wir den Wind weinen.
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Dieser Bruch gefällt mir ausnehmend gut. Dieses "und" rüttelt den Leser wach und auch der veränderte Satzaufbau danach (Zuvor begannen die Sätze mit "wir", jetzt ist das "wir" in die Satzmitte gerückt. Obendrein hat man hier eine Häufung von Wörtern, die mit "w" beginne. [War das jetzt eine Alliteration oder eine Anapher? )
Außerdem gibt mir das Gedicht auch was, es ist nicht so kryptisch wie manch anderes Gedicht, was ich hier im Forum lese.
An ein paar Stellen sind mir einzelne Verse vielleicht etwas zu lang, z.B:
Zitat: | Labyrinthische Wege führten aus einer Sackgasse
hinaus an den Strand, |
Ich würde diesen Teil beinahe in drei Verse einteilen:
Labyrinthische Wege führten
aus einer Sackgasse hinaus
an den Strand.
Aber das ist wohl Geschmacksache.
Insgesamt hat mir das Gedicht wirklich gefallen.
Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Mondscheinhedonist Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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15.11.2009 13:50
von Mondscheinhedonist
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Vielen Dank für eure lieben Worte.
Man nennt es Alliteration, genau!
Eine Anapher wäre eine Wiederholung von Worten am Anfang der Verse.
Einen schönen Sonntag wünsche ich euch!
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Mondscheinhedonist Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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15.11.2009 13:52
von Mondscheinhedonist
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Enfant Terrible hat Folgendes geschrieben: | Es bedeutet, dass dein Gedicht in Stimmung, Wortwahl, Aufbau etc. starke Assoziationen weckt. |
Das ist schön, wenn die Lyrik Bilder in der Seele des Menschen hervorruft oder ein neues Bild zeichnet.
Die geschriebenen Worte sind die Farben, zu malen unserer Seele die Empfindungsbilder
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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15.11.2009 14:19 Re: Kälte von jim-knopf
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guten tag
Auch finde das für den Anfang schon mal ziemlich gut.
Vor allem gegen Ende hin hält es das Niveau
Wogegen am Anfang führ mich noch ein paar Stellen drin, die den Text ein wenig runter ziehen.
Zitat: | Wir spürten einen Peitschenschlag
auf unserer blassen Haut;
es wurde kalt im Haus unserer Zeit.
Unsere Stimmen wurden laut; |
Ist dieser Reim hier Absicht?
Mich stört er ein wenig, weil er durch das unregelmäßige Metrum und die Einsilbigkeit und die dadurch starke Betonung der beiden Reimwörter sehr aufdringlich wirkt. Das noch vor dem Hintergrund, dass es der einzige Reim im Gedicht zu sein scheint...
Zudem hast du für meinen Geschmack vereinzelt ein paar schwächere Formulierungen drin. Das sind zum Großteil Metaphern, die sich an Orginalität und Bildhaftugkeit noch verbessern lassen. In den obigen vier Zeilen ist es vor allem das "Haus unserer Zeit". Da lässt sich sicher etwas weniger "neutrales" finden.
Auch das Tor zur Freiheit oder die zerbrechenden Scheiben der Vernunft sind nicht ganz meins. Die Wogen der Sinnlichkeit gehen für mich im Kontext des Gedichts durch und der weinende Wind scheint mir ein wenig dick aufgetragen. Auch ist diese Formulierung nicht ganz neu und hat so immer einen etwas faden Beigeschmack.
Im großen und ganzen aber:
Ein gelungener Einstand, würd ich sagen.
Gruß
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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15.11.2009 14:26
von jim-knopf
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Eine kurze Sache noch,
weil sie hier im Forum irgendwie traditioneller Weise schon immer ignoriert wird:
Ein Prosagedicht ist das nicht.
Prosagedichte haben keine Verse
Ein Prosagedicht ist ein durchgehender Text
Gruß
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Mondscheinhedonist Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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15.11.2009 14:53
von Mondscheinhedonist
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Die Geschmäcker der Menschen sind ja verschieden!
Ich kann nur das schreiben, was ich schreiben muss, soll und darf.
Danke, dass du es dir angesehen hast und dir die Mühe gemacht hast, etwas dazu zu schreiben.
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Maxine_Stuart Schneckenpost
Alter: 35 Beiträge: 14 Wohnort: München
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15.11.2009 15:00
von Maxine_Stuart
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Mir gefällt sehr gut was deine Worte für eine Stimmung herauf
beschwören. Geht einfach sehr unter die Haut. Schön gemacht.
_________________ Es ist so weil es so ist und weil es so ist, ist es so.
Klar soweit? |
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Mondscheinhedonist Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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15.11.2009 15:15
von Mondscheinhedonist
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Freut mich, wenn es dir gefällt und es dich emotional anspricht!
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