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Eine Kamingeschichte


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag16.10.2009 20:29
Eine Kamingeschichte
von Alogius
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eine Kamingeschichte

Mein Tagebuch habe ich verbrannt, um nicht den Verstand zu verlieren. Kaum schrieb ich eine Zeile, lösten sich die Worte schon auf, weil die Welt sich wieder verändert hatte. Weigerte ich mich, das Buch zu öffnen, um sinnlos eine neue Seite zu füllen, fuhr der Wind durch das geschlossene Fenster.
Das Papier, in heller Aufregung, wehte durch mein Zimmer, wickelte sich um meinen Schemel und befahl mir, endlich zu schreiben.
Nein, das habe ich nicht nötig – und darum ist es nun zerstört.

So hoch mein Zimmer auch geraten ist; ich reiche mit dem Kopf bis zur Decke. Er ist schon ganz flach geworden, und ich könnte ein Tablett darauf tragen, wäre der Weg in die Küche nicht versperrt durch einen großen Wandschrank, der eben noch in einer anderen Ecke stand.
Auf runden Füßen ist er durch den Raum spaziert, vorbei am Bett, das auch nicht mehr ist, wie es war. Liege ich nachts darin, fesselt mich das Laken, damit das Kissen meinen Atem ersticken kann.

Ich schlafe lieber am Ofen, bis er meine Kleidung verbrennt, den morschen Boden in Brand setzt und ich wie eine Kanonenkugel ins Zimmer meiner Nachbarn stürze.
Vermutlich würden sie mich gar nicht bemerken, denn das tut niemand:
Will ich meine Unterkunft bezahlen, klopfe ich an die Tür, so fasse ich durch das Holz ins Leere.
Und wenn ich die Vermieter an der Wendeltreppe abfangen will, stolpern meine Füße über die Mausefallen, die überall ausgelegt sind. Ich lande unsanft vor ihrem Zimmer, und mein Ruf wird überhört.

Das ist kein Wunder, denn den ganzen Tag lärmen die Kinder.
Ihr Geschrei klettert wie ein Dieb in mein Zimmer, um mir den Schlaf zu rauben. Bin ich nicht dort, liege ich mit gebrochenen Beinen unten im Flur, an der Tür, finden sie mich auch hier. Ich glaube, sie sind immer da, wo ich bin. Die Nachbarn besprechen sich still, in normaler Lautstärke; sie können jedes Wort verstehen, während ich gegen den Lärm schreie und doch nicht gehört werde.

Ich schließe den verhassten und gefürchteten Ofen. Das Tagebuch gibt es nicht mehr.
Aber weil ich unendlich verwirrt bin, kratze ich meine Gedanken in die lehmige Wand, worin das Fenster mit groben Händen eingelassen wurde.

Das ist natürlich ganz unwichtig, denn in Kürze kracht mein Zimmer in tausend Stücke, und meine Gedanken fallen tief in die Erde.
Mir und den anderen wird es ein Segen sein. Dann hat dieses Klagen endlich ein Ende. Ob man mich vermissen wird? Wohl kaum.

„War da nicht ein Geräusch?“, wird man sich fragen.
Danach gehen sie mit ihren Kindern in den Garten, um den Sommer zu erwarten.
Die Mäuse werden mir zu Ehren ein Standbild aus Käse und Speck errichten – ich habe ihnen den Weg bereits geebnet.



_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag19.10.2009 11:43

von Biggi
Antworten mit Zitat

Hi Tom,
was soll ich sagen?
Eine Kamingeschichte also, dem Titel nach. Eine entspannende Erzählung, der ich lauschen soll und gleichzeitig fasziniert in die Flammen schauen, die mich zwar immer ein bisschen an Vergänglichkeit erinnern, gleichzeitig aber langsam den Raum mit einschläfernder Behaglichkeit füllen, bis ich doch hinausgehe, weil es mir zu heiß wird?
Nach den Geschichten in der Rubrik, die ich von Dir kenne, gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder Du hast Dich ganz furchtbar verändert oder mit dem Titel stimmt etwas nicht.
Und?
Du hast Dich nicht verändert wink.
Das einzige, was hier an Kamin erinnert, ist das Feuer, dem das Tagebuch zum Opfer gefallen sein soll. Kein reales, denn ich vermute, dass es auch den Ofen nicht gibt. Du lässt keinen beißenden Rauch entwickeln.
Es klingt eines Teils alles so furchtbar. Wie ein stummes Ertragen unerträglich gewordener Qualen, die Tag und Nacht gegenwärtig sind. Hoffnungslose Verzweiflung, ausgedrückt mit Bildern, die eine große Intensität haben, wenn man sie sich einzeln vorstellt. Mein Eindruck ist, dass hier alles längst verloren ist, und er dem Wahnsinn näher als seiner geistigen Erholung. Aus welchen Gründen auch immer. Es sind aber Gründe, die kein Mensch mehr erfahren wird, denn das Tagebuch ist verbrannt. Erinnerungen lassen sich aber nicht auf diese Weise vernichten. Aus dieser, seiner Welt gibt es kein Entkommen.
Nichts erreicht ihn mehr. Er ist ein nicht mehr wahrnehmbarer Schatten seiner selbst. Unsichtbar, unhörbar für andere und trotzdem macht er sich Sorgen um sein Gejammer, das (angeblich) ohnehin keiner mehr hört.
Also total durchgeknallt?

Die Mäuse werden ihn überleben. Denn er hat sich selbst die Schmerzen zugefügt, indem er in die für sie bestimmten Fallen getreten ist, sobald er sich hinausgewagt hat (allerdings hat er das schon länger nicht mehr, so wie es sich anhört).
An den kalorienreichen Vorrat mag ich auch nicht recht glauben, aber das ist vielleicht der Wunsch, den er für die kleinen Tiere hegt.
Sind virtuelle Mäuse am Ende die einzigen, mit denen er noch etwas anfangen konnte und sie mit ihm? Man könnte vielleicht fragen: welche Farbe hatten sie?
Die Hoffnung, dass es sich dabei um einen Albtraum handelt, aus dem es ein Erwachen gibt, habe ich jedenfalls nicht.
Noch einliefern oder eingehen lassen, weil er ohnehin fertig ist mit der Welt?

Ich schwanke, ob mir der Text nicht doch viel zu ernst ist am Ende. Das lag an den Standbildern aus Speck und Käse, die sie ihm zu Ehren errichten wollen. Die finde ich ziemlich putzig, aber ich hatte als Kind auch Farbmäuse als Haustiere smile.

Danke und Grüße,
Biggi
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.10.2009 15:38

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Biggi,

Zitat:
Entweder Du hast Dich ganz furchtbar verändert oder mit dem Titel stimmt etwas nicht.

Nun, wortwörtlich ist es eine Ofengeschichte, ja... ^^
Die Erwartung an eine entspannende Geschichte schürt der Titel - und dann kommt es anders. (Ich glaube, eine echte Kamingeschichte von mir wäre langweilig.)

Zitat:
Aus dieser, seiner Welt gibt es kein Entkommen.

Ja, das stimmt.
Die Ausführungen von Dir, davor, stimmen überein mit der Intention. Schön, dass es ankommt. smile

Zitat:
Unsichtbar, unhörbar für andere und trotzdem macht er sich Sorgen um sein Gejammer, das (angeblich) ohnehin keiner mehr hört.

Schon erstaunlich, wie besorgt er ist, oder?
Eigentlich ist er ein guter Mensch.

Zitat:
Die Hoffnung, dass es sich dabei um einen Albtraum handelt, aus dem es ein Erwachen gibt, habe ich jedenfalls nicht.

Es ist kein Traum - genau.
Er verschwindet einfach. Nein, einfach ist es nicht...

Zitat:
Ich schwanke, ob mir der Text nicht doch viel zu ernst ist am Ende. Das lag an den Standbildern aus Speck und Käse, die sie ihm zu Ehren errichten wollen. Die finde ich ziemlich putzig, aber ich hatte als Kind auch Farbmäuse als Haustiere

Das Putzige des letzten Bildes ist für mich absolut grotesk - es setzt dem Ganzen eine Krone aus Papier auf, finde ich. wink

Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren, Analysieren

Gruß
Tom


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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag19.10.2009 15:50

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Mir hat diese Geschichte auch sehr gut gefallen, weil ich mich - teilweise, nicht so extrem, aber immerhin - mit ihrem Ich-Erzähler identifizieren kann. Er in seiner Einsamkeit, seine Schreie, die niemand hört; seine Verzweiflung hast du sehr schön dargestellt. Das Groteske am Ende drückt für mich Traurigkeit aus, denn können Mäuse etwas erbauen? Nein. Am Ende steht also die Hoffnungslosigkeit dieses Menschen, der aus seinem teuflischen Kreislauf der Verwirrung und der Angst nicht mehr herauskommt.

Eddie


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag19.10.2009 18:38

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Mir deucht, das Feuer soll ja das Tagebuch holen, er will es doch, weil er nicht mehr kann. Er ist verwirrt und der mit den runden Füßen (Teufel) schleicht schon um ihn herum. Wie immer bleiben in solchen Fällen nur das Ungeziefer (Mäuse) übrig. Dass sie ihm was bauen ist Sarkassmus erster Klasse.

Wie immer gut. Smile

Hardy
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.10.2009 19:29

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin,


Eddie:

Zitat:
Am Ende steht also die Hoffnungslosigkeit dieses Menschen, der aus seinem teuflischen Kreislauf der Verwirrung und der Angst nicht mehr herauskommt.

Das ist das (traurige) Fazit, ja... selbst die Mäuse in ihrer grotesken Darstellung ändern nichts daran, eher im Gegenteil...

Hardy:

Zitat:
Wie immer bleiben in solchen Fällen nur das Ungeziefer (Mäuse) übrig. Dass sie ihm was bauen ist Sarkassmus erster Klasse.

Gut, dass es ankommt. Wie gesagt: ist die Spitze des Eisbergs, irgendwie.


Danke Euch smile

Gruß
Tom


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag19.10.2009 19:49

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Hallo Tom,

ich muss sagen, dein Text hat mich mit seiner düsteren, kalten - trotz des imaginären, knisternden Kamins - Aura verstört. Einsamkeit eines Menschen, der die Hoffnung auf Beachtung längst aufgegeben hat, der sich in seinem Raum - ob er metaphorisch oder real sein mag - unwohl fühlt, den die Wände zerquetschen in ihrer Enge.
So weit, so gut.
Allerdings muss ich leider sagen, dass der Protagonist teilweise in seinem Selbstmitleid zu ertrinken droht. Seine kaum mehr als solche zu benennende Betrübtheit gipfelt in der Schlussfolgerung "Mich mag ja eh keiner, mich beachtet niemand. Alles ist doof." Das ist ja auch eine gute Aussage, jedoch kommt das mir etwas zu weinerlich und etwas zu dick aufgetragen vor. Wie gesagt, dass ist nur meine Meinung.
Insgesamt hat mir dein Text aufgrund Intention (Hoffnungslosigkeit, Verbindung Raum -->Gefühle, Einsamkeit) sehr zugesagt.
Ich hoffe nur, du bist nicht in einer ähnlichen Situation wie der im Text geschilderten. Shocked smile

LG,
Traumtänzerin


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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.10.2009 21:28

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Traumtänzerin,

Zitat:
ich muss sagen, dein Text hat mich mit seiner düsteren, kalten - trotz des imaginären, knisternden Kamins - Aura verstört. Einsamkeit eines Menschen, der die Hoffnung auf Beachtung längst aufgegeben hat, der sich in seinem Raum - ob er metaphorisch oder real sein mag - unwohl fühlt, den die Wände zerquetschen in ihrer Enge.
So weit, so gut.

Ja, das soll er. Und so ist es auch. Ob der Raum real ist oder nicht, Wahrheit oder eine Metapher, ist dabei fast unerheblich.

Zitat:
Seine kaum mehr als solche zu benennende Betrübtheit gipfelt in der Schlussfolgerung "Mich mag ja eh keiner, mich beachtet niemand. Alles ist doof." Das ist ja auch eine gute Aussage, jedoch kommt das mir etwas zu weinerlich und etwas zu dick aufgetragen vor. Wie gesagt, dass ist nur meine Meinung.

Betrübtheit ist es wirklich nicht, es ist viel wesentlicher (für ihn). Er hat sich aufgegeben. Ein Tagebuch ist ja etwas, worin das "Leben" geschrieben ist. Er verbrennt es.
Stellt sich, zu Deinem weiteren Kommentar, die Frage, ob er (a) diese Probleme selbst verschuldet und (b) ob sein "Vegetieren" nicht durchaus nachvollziehbar ist. Er schreit, keiner hört ihn. Er liegt vor der Tür, niemand nimmt ihn wahr - nur das Ungeziefer...
Ich weiß also nicht, ob man das als Selbstmitleid auffassen kann. Oder eher als Selbstaufgabe, weil jeder Versuch gescheitert ist.

Zitat:
Insgesamt hat mir dein Text aufgrund Intention (Hoffnungslosigkeit, Verbindung Raum -->Gefühle, Einsamkeit) sehr zugesagt.

Danke!

Zitat:
Ich hoffe nur, du bist nicht in einer ähnlichen Situation wie der im Text geschilderten

Nein, bin ich nicht.
Ab und an grenzwertig, aber wer nicht? wink

Danke Dir!

Gruß
Tom


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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag20.10.2009 17:52

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Beunruhigende Geschichte, beunruhigende Verwandtschaft unserer beider Denkweisen.

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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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MT
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Beitrag20.10.2009 20:41

von MT
Antworten mit Zitat

Moin Tom,

metaphorisch, fast sphärisch dicht. Wie immer sehr gut. An einigen (wenigen) Stellen stockt m. E. die Semantik:

"... - und darum ist es nun zerstört."

Mich stört "zerstört". Ist "fort" nicht schöner, weil schlichter?

"Vermutlich würden sie mich gar nicht bemerken, denn das tut niemand"

Das "denn" ist überflüssig.

"Ihr Geschrei klettert wie ein Dieb in mein Zimmer, um mir den Schlaf zu rauben."

DER HAMMER!

"Dann hat dieses Klagen endlich ein Ende."

Auch das "endlich" würde ich streichen. Es stört den Fluss, und auch inhaltlich ist es nicht nötig.

"– ich habe ihnen den Weg bereits geebnet."

Ich fänd´s ohne "bereits" harmonischer (und auch selbstbewusster).

Wie immer: Nichts muss, alles kann.

MT
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.10.2009 21:37

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin allerseits,


E. Terrible:

Ach, mich wundert nichts. wink
Danke^^

MT:

Was die Vorschläge angeht: willkommen! Die baue ich ein, danke.

Zitat:
metaphorisch, fast sphärisch dicht. Wie immer sehr gut.

Danke!


Zitat:
"Ihr Geschrei klettert wie ein Dieb in mein Zimmer, um mir den Schlaf zu rauben."

DER HAMMER!

Ist auch mein Lieblingssatz.


Danke Euch,

Tom


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beiträge: 1178



Beitrag21.10.2009 16:27

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Hi Tom,

Zitat:
Stellt sich, zu Deinem weiteren Kommentar, die Frage, ob er (a) diese Probleme selbst verschuldet und (b) ob sein "Vegetieren" nicht durchaus nachvollziehbar ist. Er schreit, keiner hört ihn. Er liegt vor der Tür, niemand nimmt ihn wahr - nur das Ungeziefer...
Ich weiß also nicht, ob man das als Selbstmitleid auffassen kann. Oder eher als Selbstaufgabe, weil jeder Versuch gescheitert ist.

Ich habe mir deinen Text jetzt nochmal mehrere Male genau durchgelesen und muss sagen, deine Erläuterung hat mich überzeugt. Madame wählen das Nomen Selbstaufgabe. wink

LG,
Traumtänzerin

PS: Freut mich zu hören, dass es dir gut geht. smile


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag21.10.2009 18:48

von Alogius
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Danke Dir fürs P.S. wink

Wenn die Erläuterung Dich umstimmen konnte - gut! Denn ich finde, zwischen Selbstmitleid und Resignation und Festellen des Unausweichlichen gibt es einfach einen krassen Unterschied.

Gruß
Tom


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag05.11.2009 14:24

von Alogius
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Jetzt vorgelesen....

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Aus einem Traum:
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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beitrag05.11.2009 14:33

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Muss ich eigentlich noch was sagen, genügte doch auch ohne Weiteres diese Aussage : love ? ^^
Tom, ich such dir mal ein paar Castings für Hörbuchsprecher raus, okay?


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag05.11.2009 14:34

von Alogius
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Gern, aber ich lese keine Dan Browns... ^^

Danke...


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag05.11.2009 14:40

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Alogius hat Folgendes geschrieben:
Gern, aber ich lese keine Dan Browns... ^^
*kopfschüttel* Wer hat denn bitte was von Dan Brown gesagt, hm? Nein, ich rede hier von Agatha Christie, Sir Arthur Conan Doyle... die ganz Großen eben. Laughing

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag05.11.2009 14:48

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Okay^^

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