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Autor |
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versgerber Eselsohr
V Alter: 32 Beiträge: 425 Wohnort: Berlin
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V 07.10.2009 20:15
von versgerber
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Hey,
Auch hier will ich erstmal die Länge des Textes würdigen, die natürlich kein Qualitätsgarant ist, aber dennoch konzentrierte und konditionierte Schreibe erfordert.
Bis auf ein paar Schnitzer saß der Stil auch recht sicher.
Vom Inhalt her stört mich - wie übrigens auch bei fast allen anderen Texten - das Ende.
Die Darstellung des Protas und sein Verhalten, das der Bankbewohnerin immer ähnlicher wir ist überwiegend dezent gehalten.
Das find ich gut.
Das Haudrauf - Ende will dazu nicht recht passen.
Schade, aber schlecht was trotzdem nicht.
lg
_________________ Lachen kann so leicht sein, wenn man genügend oder gar keine Gründe hat |
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m-chen Wortedrechsler
Beiträge: 93 Wohnort: Berlin
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08.10.2009 18:34
von m-chen
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Okay, ein echt verdammt langer Text. Die Idee war ganz interessant, leider uferte es doch ziemlich aus. Nach der 5. Beschreibung, dass er dasselbe macht, worüber er sich gerade noch aufgeregt hat, hat man es doch kapiert. Es hätte einfach viel kürzer gefasst werden können.
_________________
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Biggi Klammeraffe
Alter: 52 Beiträge: 782 Wohnort: BY
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08.10.2009 20:27
von Biggi
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Die Geschichte gewinnt an Fahrt bis zum unvorhersehbaren Ende.
Ist ein sehr unsympathischer Typ, dieser Wilhelm.
Mich haben im Text die vielen Füllwörter sehr gestört.
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5335 Wohnort: NRW
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10.10.2009 11:26
von Bananenfischin
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Gleich am Anfang haben mich unglückliche Formulierungen wie "zum Entsetzen seines Stolzes" ganz arg stolpern lassen.
Danach wurde es besser, aber ich finde, der Text ist zu lang, enthält viel Überflüssiges. Wie alt die Möbel auf dem Balkon sind und wann sie gekauft wurden, ist für die Geschichte nicht wichtig. Um zu wissen, dass der Erzähler recht verwahrlost lebt, hätten auch weniger Details ausgereicht.
Arg aus dem Konzept gebracht hat mich die Tatsache, dass er das Teleskop tatsächlich anfänglich kauft, um die Sterne zu betrachten. Das "hoffentlich" und das "gehetzt" sowie die Tatsache, dass er zuvor schon Gefallen am Beobachten der Frau gefunden hat, sprechen für mich total dagegen. Dieser "Umweg" ist folglich unnötig und verlängert den Text wiederum.
Wären diese Überflüssigkeiten weggelassen worden, dann wäre vielleicht auch noch die Zeit dagewesen, den Schluss auszubauen, der mich so nun leider gar nicht überzeugt.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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10.10.2009 11:30
von Enfant Terrible
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Recht flott erzählt, allerdings stört mich der griesgrämige Erzähltonfall, er wirkt zu gestellt. Nichts scheint Meurer zu passen, alles malt er schwarz ... das meine ich nicht im Sinne von fehlender Fröhlichkeit, die wäre hier deplatziert, aber durch die Standard-Missmutsfloskeln wirkt der Stil vorhersehbar und beliebig. Das Ende haut mich nicht wirklich von den Socken, da es recht berechenbar ist und mich nicht mitfühlen lässt, da vorhin keinerlei emotionale Spannung aufgekommen ist. Hölzern wirkt der Protagonist, seine Gefühle, seine Reaktion.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8657 Wohnort: Bayern
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10.10.2009 12:30
von Merlinor
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Bin unschlüssig. Eine im Grunde interessante innere Entwicklung des Mannes, die in einer starken Pointe endet, aber für meinen Geschmack zu langatmig und umständlich umgesetzt.
Dazu immer wieder stilistische und inhaltliche Brüche, die mich aus dem Lesefluß werfen. Beispiel: Die Frau setzte sich "ächzend" auf die Parkbank.
Prinzipiell o.k. aber wie will der Mann, der ja ein Fernglas braucht, um die Frau zu beobachten, so weit ist er von ihr entfernt, dies wissen?
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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10.10.2009 18:41
von halcyonzocalo
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Also die Idee der Geschichte finde ich wirklich gut. Der Mann, der langsam wahnsinnig wird und die Frau am Ende umbringt - gute Idee.
Leider mangelt es hier an der Umsetzung. Besonders am Anfang und dann wieder im letzten Drittel klingt der Stil recht unschön und ungelenk. Das Wort "anwidern" kommt in dem text wohl häufiger vor als die verschiedenen Artikel.
Irgendwie auch faszinierend, wie viel man in zwei Stunden schreiben kann.
Wegen der Idee gerade noch so 6 Federn.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6458 Wohnort: München
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11.10.2009 02:18
von sleepless_lives
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Hat mich leider weder sprachlich noch inhaltlich so ganz überzeugt. Schleppt sich die meiste Zeit ein bisschen dahin, doch das stört eigentlich nicht sehr, denn da sind viele gut beobachtete Details drin und es gibt sogar Graustufen im Charakter des Protagonisten. Und auch darüber, dass es sprachlich ein bisschen flach ist, kann man gut wegsehen. Aber dann kommt ein wirklich problematisches Ende. Das ist ist mir jetzt schon ein paar Mal aufgefallen, dass die "Sucht" nach einem pointierten Ende zu seltsamen Extremen führt. Der Mord ist kaum vorbereitet, da wird nicht textlich daraufhin gearbeitet. Zudem werden Leute, die schauen, normalerweise nicht plötzlich gewalttätig. Wär meiner Meinung nach eine wesentlich stärkere Geschichte gewesen, wenn die Obdachlose über die Zeit der Beobachtung an irgendeinem Leiden gestorben wäre. Dann würde auch die Bemerkung des Polizisten so richtig ins Mark treffen.
Wieso diese Angst vor der Beschreibung des alltäglichen Wahnsinn?
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Olifant Eselsohr
Beiträge: 417 Wohnort: München
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11.10.2009 16:09
von Olifant
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Hallo FFF-Teilnehmer,
aufgrund der erstaunlich hohen Anzahl an Beiträgen, musste ich mir für die Bewertung ein einfaches, einheitliches Schema zurechtlegen.
Für meine Feststellungen fehlen daher meistens die Begründungen oder Beispiele. Falls mehr Details gewünscht sind, einfach bei mir melden!
Sprache/Rechtschreibung/Stil:
Sprachlich in Ordnung, wenn auch mit kleineren Mängeln. Gerade anfangs sind die Sätze ein wenig Adjektiv-lastig. Einige Gedankensprünge in der Hitze des Gefechts sind zu verschmerzen.
Was mir besonders auffiel?
Schon wieder eine verdammt lange Geschichte. Wie schafft man sowas bloß in nur zwei Stunden?
Ganz leicht unplausibel ist, dass der Beobachter Wilhelm sich ein Teleskop kauft, mit man sogar noch nachts Fotos vom Hof schießen kann. Seltsam mutet an, dass er beim Nachhause Kommen einfach so ins Treppenhaus kotzt. Ist das normal? Erst im weiteren Verlauf der Geschichte wird klar, dass sich der Mann eigentlich vor sich selbst ekelt, auch wenn er die Obdachlose als Grund für seinen Ekel vorschiebt. Sein Verhalten ist weitaus widerlicher, als das der Frau im Hof.
Das Finale kommt etwas überraschend und ist m.E. sogar ein bisschen verwirrend. Nach einer derart ausführlichen Einleitung fehlt mir trotzdem ein bisschen das Motiv, weswegen Wilhelm die Alte erstochen hat. Allein die Tatsache, dass man ein Kotzbrocken ist, macht einen ja noch nicht zum Mörder. Bei mir jedenfalls ist das nicht so.
Mein Gesamteindruck
Ganz nett, aber leider mit einem nicht ganz zum Inhalt passenden Finale. Gut geschrieben. Und ich wundere mich noch immer über die erstaunlich vielen Buchstaben. Beneidenswerte Tippgeschwindigkeit!
_________________ Liebe Grüße,
Olifant |
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pripri Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 281 Wohnort: Schweiz (Zürich)
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11.10.2009 16:56
von pripri
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Sehr gut und flüssig geschrieben, lässt das Kopfkino in Cinemascope vorüberziehen.
Nur der Schluss ist für meinen Geschmack etwas zu abrupt, fast, als würde eine Szene fehlen.
Aber sonst, für nur zwei Stunden Zeit Kompliment...
lg pripri
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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11.10.2009 19:41
von SylviaB
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Oki, das hier ist mein Text und ich weiß um seine Fehler Und ich fand den jetzt gar nicht sooooo lang Aber stimmt schon, ich musste das Ende pressen, weil ich keine Zeit mehr hatte. *brummel* Hatte ich aber auch schon irgendwo im Diskussionsthread geschrieben. Irgendwie bin ich es gewöhnt einen Text über mehrere Tage hinweg zu schreiben und mir Zeit dabei zu lassen. Aber ich nehme mir für das nächste Mal FFF vor, einen kürzeren und besseren Text zu schreiben. *schwör*
Um die einzelnen Kommentare kümmere ich mich nach und nach, denn meine Große ist zu Besuch und ich muss jetzt auflegen *verstört gugg*
Ein großes Lob an die doch recht ausführlichen und guten Kommentatoren und dass ihr euch solche Mühe gegeben habt.
Ganz lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Mana Mensch
Alter: 39 Beiträge: 2227 Wohnort: Düsseldorf
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11.10.2009 21:45
von Mana
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Liebe Sylvia,
es hat schon was wirklich witziges, dass deine eigene Geschichte der Auslöser für meine Unsicherheit war, über die wir uns schon mal unterhalten hatten. Deine Geschichte war technisch und stilistisch nicht schlecht, nur hat es nicht meinen persönlichen Geschmack getroffen. Es ist als ob man ein Lied hört, bei dem die Stimme und der Text zwar einwandfrei sind, aber man es trotzdem nicht mag. Oder wie die Frage Cola oder Pepsi. McDonalds, oder Burger King. In diesen Fällen gibt es kein wirkliches gut oder schlecht. Da ich nicht einschätzen Konnte wie ich die Gewichtung meiner Eindrücke verteilen soll, bin ich das bei jedem Werk individeull angegangen. Bei dir hab ich mich für die Mitte (5 Federn) entschieden, wenn ich mir recht erinnere.
Gruss Ralf
_________________ Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...
Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka
Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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12.10.2009 07:49
von SylviaB
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Lieber Ralf
Wie du anhand der Antworten liest, kristallisiert sich hier gut heraus, was die hauptsächlichen Fehler in meiner Geschichte sind. Es gibt Geschmacklichkeiten und es gibt echte Fauxpas. Das Ende hat mir selbst absolut nicht gefallen, ich hätte es einfach weglassen sollen. Lieber kein Ende als so eins. *soifz*
Wir haben alle das Problem gehabt, nach welchen Maßstäben soll die Befederung stattfinden. Mir ging es genauso. Die erste Geschichte die ich gelesen hatte gab bei mir die Federvergabe vor. Es war eine der guten Geschichten und ich bin wirklich nicht böse weil ich nicht irgendwo in den ersten Rängen rumhantiere. Nein, ich sehe was falsch ist und ich sehe auch, dass die Idee gut war aber die Umsetzung echt haperte.
Ich bin froh, dass du gewertet hast und ich freue mich über jede Wertung die hier steht. Das FFF war ein voller Erfolg und ich bin stolz dazu gehört zu haben. Es war eine Herausforderung und alleine diese zu meistern, empfinde ich als toll.
So, bevor ich noch pathetischer werde und mit der Deutschlandfahne rumfuchtel, werde ich nun arbeiten gehen. *schmunzel*
*wink*
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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