Nackt

[Pencake]

Gestern Abend,
Schlieren auf dem Wasser,
ein Mädchen steigt in die Alster,
ihre Haut schimmert
wie der Putz ufernaher Herrenhäuser;
in einem
sieht sich ihr Freund
einen Kunstband an,
sieht schwachbleiche Farben,
sie erinnern ans Wasser
vor den Marmorfliesen;
auf den Rand aus Schmiedeeisen
fällt ein Blatt
und taumelt
in der Dämmerung
nach unten,
wie ein Körper,
der auf den Grund eines Flusses
sinkt.

[phönixe]

Hallo pencake,
aufgrund der verwendeten Wörter, liest es ich so, als wäre das nackt an manchen Stellen unangenehm gewesen,
sollte es so verstanden werden?
Oder ist der Denkmaßstab am Mamor anzusetzen und nicht am Schmiedeeisen?

lg phönixe

(ps, frage nach, weil ihr hier immer sehr nüchtern interpretiert, und mir das nicht so liegt)

[Pencake]

Moin phoenixe,

Dank dir für deine Rückmeldung.

"Nackt" ist einmal die äußere Bezugnahme.
Und der innere Gegensatz eines so
beschriebenen Gefühls zur Opulenz
der Außenwelt. Der Marmor und das Schmiedeeisen
gehören zu dieser Außenwelt und Gesellschaftsschicht.

HG, Niko

[phönixe]

Hallo pencake,
vermutlich ist es ein Denkfehler von mir,
denn Mamor verträgt kein stehendes Gewässer( zumindest nicht der unserer Fensterbänke- gibt häßliche Flecken, kenne aber nicht die Unterschiede, ob Fliesen nicht so Empfindlich sind)
liest sich in einer Gesellschaft, wie Imprägniertes( das ist so ein Pump Spray, für Lederjacken und Schuhe, damit keine Schneeränder entstehen, als Vorsorge)
so ähnlich habe ich dein Gedicht verstanden,
denke aber auch viel zu simpel( sollte dein kreatives nicht schmälern)


lg phönixe

[Pencake]

Nö, nö, du denkst wohl ganz und gar nicht zu
simpel. Eher andersrum, vielleicht ist der Text
"simpler" zu verstehen, als du denken magst.
Und keine Sorge, empfinde keine Schmälerung
bei deinem Kommentar. Finde es viel eher
spannend und bereichernd, was du herausliest.

Marmor wird (wurde) meines Wissens in vielen
Fällen bei Terrassen o.ä. verwandt, auch wenn
sie "ufernah" liegen.

Schönen Tag, Niko

[MrPink]

ein rundum schlüssiges bild. super zu lesen, das sinken ist richtig gut nachzuempfinden.

andi