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Autor |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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19.09.2009 17:29 Erinnerung von Jocelyn
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Wenn ich Sehnsucht habe,
gehe ich an den Strand.
Du hast deine kleinen Hände
in den weißen Sand
tief eingedrückt.
Ich nehme ihn auf
und reibe ihn langsam
über mein warmes Gesicht.
Setze mich hin
zum Spiegel der See.
Lasse den Wind
die Zeit sein
bis das Wasser kommt
mit deiner Welle.
Mich waschend.
Weitere Werke von Jocelyn:
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 19.09.2009 17:43
von Angst
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Hey,
Aus Zeitmangel nur kurz: ich finde dieses Gedicht, sehr, sehr schön. Es berührt mich.
Liebe Grüsse,
Scheinheilige
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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19.09.2009 17:56
von EdgarAllanPoe
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Das gefällt mir ausnehmend.
Ein kleiner Schnitzer jedoch:
Zitat: | Lasse den Wind
die Zeit sein,
bis das Wasser kommt |
Nur ein kleines Komma vergessen!
Ansonsten: makellos.
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 19.09.2009 18:06
von Michael Lüttke
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Bleibe hier zwiegespalten.
Einerseits schöne Bilder,
andererseits etwas ungeschickt formuliert.
Was mir gar nicht gefällt, ist der indirekte ( oder gewollte ) Ansatz auf die Waschung.
Diese christliche Metapher reibt sich an der beschreibenden Grundstimmung des Gedichtes.
Alles in allem aber wirklich gut.
Michael
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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19.09.2009 22:16
von BlueNote
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Dieses Gedicht gefällt mir auch sehr gut. Ich lese hier die Trauer der Mutter über das verstorbene (?) Kind heraus.
Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen: Der weiße Sand (eigentlich eine allzu oft bemühte Phrase) ... Nasser Sand ist alles andere als weiß (oder? Frage an die Nordlichter), trockenen Sand könnte man, wenn es unbedingt sein muss, als "weiß" bezeichnen. Aber meintest du wirklich, dass das Kind die Hände in den trockenen Sand eindrückte?
Die letzte Zeile: "Mich waschend" gefällt mir nicht (einfach, weil sich das Wort nicht gut anhört und wegen der Assotiationen, die ich hier habe)
Die Stimmung des Textes ist jedoch sehr schön und melancholisch. Und den anderen gefiel er ja auch ausnehmend gut - ich bin halt immer ein bisserl kritisch
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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20.09.2009 13:11
von Jocelyn
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Hallo,
vielen Dank für die schönen Rückmeldungen und Federn.
Zitat: | Ich lese hier die Trauer der Mutter über das verstorbene (?) Kind heraus. |
Erinnerung ist nicht zwangsläufig gleich Trauer.
Die kleinen Hände können auch die eines Kindes, vielleicht des LI, vielleicht dessen, den man liebt, vielleicht der Kindheit überhaupt....vielleicht hat jeder eine andere Assoziation, das "kleine" kam eher aus dem Bauch raus.
An das Christentum dachte ich keinen Moment, ich habe nur die Welle gesehen. Aber sicher passt auch das, warum nicht.
Lieben Gruß, Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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