Succumbere

[Alogius]

Succumbere

Unter deinen weiten Gewändern liegt eine Pracht, die mich einschließt. Zögernd fasse ich deine bleiche Haut, streiche darüber und betrachte die feinen Poren; ich keuche schwer; ich falle an deine Lippen, die zwischen den meinen zu messerscharfen Wunden werden.
Wenn dein schwarzes Haar mich berührt, spüre ich schon die Fesseln an mir. Sie halten mich fest, während deine Klauen meinen Rücken packen.
Die Saat ist aufgegangen. Verkleidet in Scham blicke ich dir nach, und du verschwindest mit deiner Beute.

[EdgarAllanPoe]

Musste erstmal den lateinischen Titel nachsehen, aber dann habe ich den Text um einiges besser verstanden: "succumbere" - unterliegen. Der Ich-Erzähler unterliegt der Kraft der Frau, die er liebt, sozusagen mit Haut und Haar. Er kann sie nicht behalten, da sie bereits weiterzieht.
Wie ich sicher schon mal gesagt habe, mir gefallen diese winzigen Prosastücke, wie auch dieses hier. Es bringt in meinem Inneren etwas zum Klingen (mag sich kitschig anhören, ist aber so).

Danke
Eddie

[Alogius]

Danke Dir!

Exakt, zumal das Wort "Succubus" auch noch daher kommt...