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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Maggy


 
 
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Webbi
Gänsefüßchen
W


Beiträge: 15



W
Beitrag21.08.2009 04:03
Maggy
von Webbi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Maggy zündet sich eine Zigarette an und stößt den Qualm in einem langen Atemzug aus „Das macht 50. Und 20 für … du weißt schon“. Wortlos nimmt sie ihre Bezahlung entgegen. Der penetrante Duft des benutzten Desinfektionsmittels macht sich breit. „Du kannst jetzt gehen.“.

Als die Tür ins Schloss fällt sinkt sie an der Wand nieder und schließt ihre Augen. Wie war es früher? Sie versucht sich zu erinnern, aber es fällt ihr schwer. Sie versucht in ihre alten Gedanken einzutauchen, in alte Erinnerungen zu versinken und sie zum Leben zu erwecken, versucht, die alten Gefühle wieder aufflammen zu lassen. Doch alles was sie auffindet ist Leere, eine tiefe, unendlich große Leere. Je weiter sie vordringt, desto tiefer fällt sie in ein Loch, einen bodenlosen Abgrund ohne Chance sich festzuhalten, ohne Aussicht auf Halt.

Das Telefon klingelt und reißt sie aus ihren Gedanken: „… Ja? Ja. Um vier. Ok, bis dann.“ Sie hat das Bedürfnis sich zu duschen.

Das Wasser spritzt ihr in die Augen, Wasser, das kühle Nass. Langsam flutet es ihren Körper. Ein gutes Gefühl, von tausenden Wassertropfen berührt zu werden. Wassertropfen als Diener des Körpers, die ihn entlang fließen, ihn verehren, ihn umschwärmen. Sie dreht den Duschkopf etwas zur Seite, stellt den sprudelnden Strom ab und greift zur Seife. Es tropft etwas nach. Am Fuß bildet sich ein kleines Rinnsal. Sie beobachtet es, wie es langsam, aber stetig verschwindet, wie es in das schwarze Loch des Abflussrohres sickert, wie es die Unendlichkeit betritt. Wohin fließt es? Wo wird es morgen sein?

Sie öffnet den Kühlschrank. Sie müsste eigentlich nochmal einkaufen. Auf dem Nachttisch liegen noch die Siebzig. Was ist nur los mit ihr? Alles ist so vernebelt, so verschwommen. Es ist, als blicke sie durch ein undurchsichtiges, trübes Glas. Sie versucht sich zu konzentrieren: Der Einkauf. Sie steckt sich Zwanzig in die Hosentasche. Auf dem Stuhl befindet sich ihre Handtasche, sie hängt sie sich um und verlässt benommen ihr Apartment.

Der Wind peitscht ihr ins Gesicht. Die eisige Nasskälte bildet eine unangenehme Schicht um ihren Körper. Es ist Winter.
Auf der Straße blickt sie in die leeren Gesichter der Menschen, die ihr entgegenkommen. Gesichter ohne Augen, Gesichter ohne Merkmale, ohne Züge, ohne Charakter. Wie tote Fische in einem Fluss strömen sie leblos die Straße entlang, während Maggy versucht, einen anderen Weg zu gehen.

Am Supermarkt angelangt schiebt sich langsam die Doppeltür des Eingangs auf. Leute starren Maggy an, als sie eine Münze in einen der Einkaufwagen steckt und ihn aus der Reihe zerrt. Sie beobachten, gaffen ihr nach, wie sie da steht, in ihrem kurzen Rock, dem engen Top, den glänzenden Lederstiefeln, den noch etwas feuchten Haaren. Mit leicht gesenktem Kopf manövriert sie ihren Wagen durch die gaffende Meute. Einfach nur weiter, denkt sie sich, einfach weiter. Weiter in Richtung Tiefkühlabteilung.

Fleischabteil. Gefrierschrank auf, Fleisch raus. Ein Stück weiter. Gefrierschrank auf, Gemüse raus. Auf dem Weg zur Kasse: Kurzer Griff zum Fertigreis. Sie kratzt den zerknitterten 20-Dollar-Schein aus ihrer Hosentasche, reicht ihn dem Kassierer. Der junge Mann, Mitte 30, vermutlich der Filialleiter, senkt dabei reflexartig den Blick, sammelt das Rückgeld aus der Kasse und legt es ihr hin. „Schönen Tag noch“, stammelt sie, als sie die letzte Packung wieder in den Einkaufswagen befördert.

Auf dem Rückweg in ihre Wohnung sind da wieder die leeren Gesichter. Wie ein Tunnel zieht sich der Weg vor ihr hin. Ein Tunnel voller Menschen, an denen sie sich vorbeischleichen, vorbeiquälen muss. Ein Tunnel voller Fratzen, ohne Ausdruck. Diese Typen, die nicht aufpassen können und einen anrempeln. Die Frauen, die diesen wissenden Blick haben. Sie weiß, dass sie angestarrt wird, sie weiß es.

 Vor ihrer Tür angekommen sucht sie den Schlüssel, der zwischen den Einkäufen in ihrer Tasche liegen muss. Endlich hat sie ihn gefunden. Sie schließt die Tür auf. Auf dem Weg in die Küche ein Blick auf die Uhr: Schon Zwei. Das Fleisch kommt in die Mikrowelle, der Reis muss gekocht werden. Sie hat nicht mehr viel Zeit. Bald ist es schon Vier. Das Essen braucht noch eine Weile, sie muss sich noch schminken, etwas anderes anziehen, „schön machen“, wie ihre Mutter immer sagte. Ihre Mutter?

Ein schrilles Pfeifen vertreibt die Stille der Küche: Der Kochtopf. Der Reis ist fertig. Ein Blick durch das dreckiger Fenster der Mikrowelle zeigt: Das Fleisch ist auch gleich durch. Das Gemüse? Sie hat das Gemüse vergessen. Egal, Reis und Fleisch reicht für heute. Sie nimmt den Topf vom Herd und öffnet die Mikrowelle. Das Aroma des Fleisches breitet sich in der Küche aus.

Schnell hat sie das Essen verschlungen. Essen ist auch nur eine Station auf der Strecke ihres Tages, Maggy ist der Zug. Gleich ist es Drei. Sie muss noch ins Bad. Das benutzte Geschirr kommt auf den Stapel in der Spüle, das mittlerweile aufgetaute Gemüse geht ins Gefrierfach. Maggy sieht sich die Küchentüre schließen.

Im Bad ist es immer etwas zu hell. Zu hell für Maggy. Das grelle Licht der Lampe wird von den weißen Kacheln und vom Spiegel reflektiert. Sie wollte schon lange die Birne gegen eine schwächere ausgetauscht haben, kam aber nie dazu. Jetzt nimmt sie es sich fest vor. Alles ist weiß. Der Blick in den Spiegel: Ist sie das?
Sie öffnet die Puderdose. Hastig wiederholt sie die Handbewegungen, die sie erst heute Morgen ausgeführt hatte. Züge, die ihr Leben täglich begleiten. Seit damals hat sich viel verändert, nicht nur ihre Schminktechnik.

Anfänglich war das Schminken noch ein Abenteuer gewesen. Als kleines Mädchen schlich sie sich oft in das Schlafzimmer ihrer Mutter und setzte sich an den Frisiertisch, obwohl ihr das stets von ihrem Vater untersagt wurde, ihre Mutter fand nichts dabei. Wenn Vater noch bis spät in die Nacht seinen seiner Arbeit nachging, kam es sogar manchmal vor, dass sie gemeinsam mit ihrer Mutter vor der Kommode saß, sich „schön“ machte, wie ihre Mutter es gern mit einem Lächeln bezeichnete. Das waren die schönsten Tage in ihrem Leben.

Sie gab sich Mühe, den Platz so zu verlassen, wie sie ihn vorgefunden hatte. Wenn ihr Vater aus seiner Schicht zurückkehrte, sollte von all den Experimenten nichts mehr zu sehen sein. Mit zunehmendem Alter wurde aus dem Verbot eine Duldung, aus der Duldung eine Selbstverständlichkeit, die es irgendwann zu akzeptieren galt.

Die Zeit brachte ihr die nötige Übung. Zunächst probierte sie noch einige Sachen aus, irgendwann hatte sie dann ihren eigenen Stil gefunden. Als die Liebesbriefe sich in den Kartons unter ihrem Bett stapelten, als die ersten Verehrer im Anzug  vor der Tür warteten, war das Schminken immer der letzte Schritt vor dem kommenden Abend, war eine Art Übergang vom Alltag in eine Traumwelt.
Während die Vorfreude langsam ihren Höhepunkt erreichte, dachte sie viel über ihre Verabredungen nach. Wie wird der Abend? Wird uns der Film gefallen? Werden wir uns … küssen?

Heute ist das Schminken Mittel zum Zweck. Routine. Mit wenig Aufwand viel erreichen. Was früher Teil eines Spiels war, gehört heute zum Beruf, zu ihrem Schichtbetrieb. Kleider, Röcke, Make-Up: Ihre Berufsbekleidung. Es muss nur gefallen.
Schminken ist kein Übergang mehr, es ist ebenfalls eine Station, die es abzufahren gilt: Die letzte Station vor dem nächsten Freier. Maggy fährt sie täglich.

Es klingelt. Schnell faltet sie noch das Bettzeug zusammen, versucht zu retten was zu retten ist. Hastig geht sie zur Tür. Sie schaut durch den Spion. Eine dunkel gekleidete Person, das Gesicht kann sie nicht erkennen, es ist bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Ihr letzter Freier. Sie öffnet. „Komm rein“.

[…]

Das Telefon klingelt. Es reißt sie aus ihrem Traum, wird durch die kargen Kacheln im Badezimmer stumpf wiedergehallt. Sie muss in ihrer Badewanne eingeschlafen sein. Woher kommen nur diese Kopfschmerzen? Schnell zieht sie sich ein Handtuch über und steigt aus der Wanne. Sie nimmt den Hörer ab.

„Guten Tag? Ja, Maggy, Rachel Smith vom St. Barnabas Hospital. Wir haben heute Mittag bereits telefoniert. Wir hatten doch für Vier einen Termin ausgemacht? Achso. Ja, jedenfalls: Ihr Testergebnis liegt vor. Kommen Sie doch am besten jetzt noch, bevor es zu spät wird. Wir haben nämlich nur noch bis Acht geöffnet“.

Der Einkauf, das Kochen, die Erinnerungen – alles nur ein Traum. Der Anruf am Mittag war das Krankenhaus. Maggy hat AIDS. Endstation.

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KayMan
Gast






Beitrag21.08.2009 15:00

von KayMan
Antworten mit Zitat

Hey Webbi,
ganz ehrlich: ich hatte Mühe bis zum Ende durchzukommen, aber irgendwie wollte ich doch wissen, worauf du hinaus willst.
Wenn ich mir allerdings vorstelle, dass hinter "[...]" noch ein paar Seiten stecken könnten, wird es schwieriger.
Mir machen die Wortwiederholungen zu schaffen, die du in einem Satz verwendest. Aber das ist vermutlich Geschmackssache.
Die Kochszene ist mir auch viel zu lang und im Grunde ist es für den Verlauf der Handlung egal, ob der Reis mit Fleisch oder ohne Gemüse gegessen wurde... Die Eintönigkeit, auf die du abzielst, beschreibst du damit nicht. Ein karges Mal, schnell serviert. Mir drängt sich der Gedanke auf, sie sollte fertig zusammengestellte Singlegerichte einkaufen aus der Tiefkühltruhe. Liegen direkt daneben.
Alles in allem: deine Geschichte ist mir zu langatmig. Ich muss mich also selbst durchtreiben, statt von der Handlung getrieben zu werden. Das könntest du durch Verkürzen einiger Passagen erreichen. Andererseits kommt der Seelenzustand von Maggy meiner Ansicht nach zu kurz. Sie lässt sich nur von den anderen sehen, die aber nach deiner Beschreibung keine Augen haben. Also könnte es ihr völlig gleichgültig sein...
Bin gespannt, was die "Stilsicheren" hier anzumerken haben und freue mich auf eine evtl. überarbeitete Version.

Ciao,
KayMan
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Webbi
Gänsefüßchen
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Beiträge: 15



W
Beitrag21.08.2009 15:30

von Webbi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey KayMan, Danke für deine Rezension. Nun ein paar Anmerkungen meinerseits:

KayMan hat Folgendes geschrieben:

ganz ehrlich: ich hatte Mühe bis zum Ende durchzukommen, aber irgendwie wollte ich doch wissen, worauf du hinaus willst.
Wenn ich mir allerdings vorstelle, dass hinter "[...]" noch ein paar Seiten stecken könnten, wird es schwieriger.


Nein, ganz und gar nicht, das sollte nur das Ende ihres Traumes untermalen.

Zitat:
andererseits kommt der Seelenzustand von Maggy meiner Ansicht nach zu kurz. Sie lässt sich nur von den anderen sehen, die aber nach deiner Beschreibung keine Augen haben. Also könnte es ihr völlig gleichgültig sein...


Das spielt sich alles in der Traumphase ab. Maggy steht zwar unter dauerhafter Beobachtung, aber die Menschen haben kein "Gesicht".

Maggy träumt fast den gesamten Teil der Geschichte, ich bitte, sich darüber im Klaren zu sein.

Ansonsten: Beim Lesen meiner Texte bitte etwas mehr ins Metaphysische schweifen und vielleicht das ein oder andere gestreute Symbol aufgreifen.

Es grüßt,

der Webbi


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KayMan
Gast






Beitrag21.08.2009 15:34

von KayMan
Antworten mit Zitat

Hey Webbi,
das mit der Metaphysik musst du dann aber vorne hinschreiben  Wink .
Das kam bei mir nicht so an bei dem ganzen Alltagskram, aber vielleicht bin auch nur zu doof  Cool .

Don't forget: Bin ein Einzelleser mit einer einzelnen Meinung...

Ciao,
KayMan
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Maria
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Beitrag21.08.2009 16:14

von Maria
Antworten mit Zitat

Hallo Webbi,

schließe mich KayMan vollumfänglich an. Also schon der zweite unabhängige Einzelleser....


Bis hierhin war ich gefangen in ihrer Eintönigkeit, dem Trauerspiel:

Zitat:
Das Wasser spritzt ihr in die Augen, Wasser, das kühle Nass. Langsam flutet es ihren Körper. Ein gutes Gefühl, von tausenden Wassertropfen berührt zu werden. Wassertropfen als Diener des Körpers, die ihn entlang fließen, ihn verehren, ihn umschwärmen. Sie dreht den Duschkopf etwas zur Seite, stellt den sprudelnden Strom ab und greift zur Seife. Es tropft etwas nach. Am Fuß bildet sich ein kleines Rinnsal. Sie beobachtet es, wie es langsam, aber stetig verschwindet, wie es in das schwarze Loch des Abflussrohres sickert, wie es die Unendlichkeit betritt. Wohin fließt es? Wo wird es morgen sein?


Danach werden mir die Einzelschritte zu ausführlich, hätte ebenfalls beinahe abgebrochen. Dein Schreibstil hat mich weiterlesen lassen und weil ich angenommen habe, dass noch was kommt.


Der erste Satz, da bin ich drüber gefallen:
Zitat:
„Das macht 50. Und 20 für … du weißt schon“. Wortlos nimmt sie ihre Bezahlung entgegen. Der penetrante Duft des benutzten Desinfektionsmittels macht sich breit. „Du kannst jetzt gehen.“.

würde eine Professionelle "du weißt schon sagen?" Denke doch, die nennt die Dinge beim Namen oder umschreibt sie gekonnt. Es sei denn, sie ist totale Anfängerin oder wird gezwungen oder irgendwas in der Art; aber das passte mir nicht zum Eingangsbild der Rauchwolke.


Das Ende ist holprig, beinah eine Fehlzündung. Ein gutes Ende (inhaltlich), aber es zündet nicht. Ja, also doch eine Fehlzündung *g
Zitat:

„Guten Tag? Ja, Maggy, Rachel Smith vom St. Barnabas Hospital. Wir haben heute Mittag bereits telefoniert. Wir hatten doch für Vier einen Termin ausgemacht? Achso. Ja, jedenfalls: Ihr Testergebnis liegt vor. Kommen Sie doch am besten jetzt noch, bevor es zu spät wird. Wir haben nämlich nur noch bis Acht geöffnet“.


Gna, ich weiß nicht wie ich das erklären soll lol ich sag dir was ich denke sei nicht sauer:
Als ich das Wort Hospital gelesen habe, war klar was kommen würde. Dann erklärst Du es mir, in dem Du es mir vorkaust: Maggy hat Aids. Ich möchte sagen: sag bloß. Und dann präsentierst Du mir das, was eh klar ist, als unpointierte Pointe.
Auch wenn Du danach das Ende offener gestaltest, kann sich doch jeder denken was kommen wird und es geht weicher und vor allem pointierter zu Ende.

Du hast oben Kurzgeschichte kategorisiert.
Hierfür müsstest Du stringenter, schneller, zielgerichteter die Handlung vor Dir her schieben. Auf den Punkt arbeiten. Du darfst dem Zuschauer/Leser nix erklären oder umschreiben. Aus den Handlungen der Figur selbst, erschließt sich die Geschichte.
Die Beschreibung all dieser Minischritte führen zu nichts ausser zu mehr Text. Keine Stimmung, keine Tiefe.  Kürz die Stellen raus, die für die Handlung nicht von Belang sind.
(nur am Rande, ich weiß nicht wie wichtig Dir die Kategorisierung überhaupt ist. die Rückblende/Erinnerung hat in einer KG nix verloren. Aber ok, das wär schon sehr korrekt geguckt, nur als Hinweis für evtl. Teilnahmen irgendwo).

Das mit der Metaphysik verstehe ich leider auch nicht, finde keine versteckten Hinweise oder Metaphern oder eine Art von Symbolik?
Magst Du mal drauf zeigen, vielleicht geht das in den vielen Einzelschritten unter.

Du denkst sicher, ich mag Deinen Text nicht - ganz im Gegenteil. Ich lege nur hier und da einen Finger rauf. Ich mags wie Du schreibst, ist da wirklich kein Fehler drin?

Gruß
Maria


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Renate
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Beitrag21.08.2009 20:54
Re: Maggy
von Renate
Antworten mit Zitat

Hallo Webbi!

Hier ein paar kurze Anmerkungen von mir. Das Wichtigste wurde ja schon gesagt:

Schreibe nicht: Auf dem Schreibtisch liegen noch die Siebzig, sondern die siebzig Euro, oder aber der Fünfziger und der Zwanziger. Hört sich einfach beim Lesen besser an. Lese dir deinen Text einmal laut vor, dann hörst du den Unterschied.

Leider fehlt in deinem ersten Teil jedweder Spannungsbogen. Es geht so lari fari vor sich her mit dem Text. Viel zu sehr ausgehöhlt.

Es wurde ja schon gesagt, auf die wichtigsten Details zu kürzen. Das ist auch meine Auffassung.

Dann solltest du den Übergang zur Realität flüssig gestalten. Kein (...) im Text, sondern die Person einfach aufwachen lassen, weil das Telefon klingelt zum Beispiel.

Den zweiten Teil, der, wie ich finde, der wichtigere Teil ist, solltest du spannender und ausführlicher ausbauen. Einen kleinen Schleier über das Ende legen.

Gruß Renate  Buch
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Murmel
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Beitrag23.08.2009 14:08

von Murmel
Antworten mit Zitat

Webbi hat Folgendes geschrieben:
Das spielt sich alles in der Traumphase ab. Maggy steht zwar unter dauerhafter Beobachtung, aber die Menschen haben kein "Gesicht".


Um fair KayMan gegenüber zu sein, ein Kommentar von mir.

Schon wieder ein Traum, und ein gutes Lehrstück, wann eine Traumsequenz nicht funktioniert.

Ein Leser betritt den Raum, den du mit deinem Werk kreierst, mit der Erwartung der Realität, der Jetztzeit. Wenn 70% oder gar mehr der Worte nur ein Traum sind, dann fehlt dem Leser die Realität der Figur. Das Werk bleibt leer.

Ich weiss nichts über Maggy. Rein gar nichts. Tausend Worte, die mir nichts erzählen, ausser dass die Hure Aids hat. Na und?

Der Text selbst verliert sich im Detail und Tempo is dein Problem. So wie KayMans Traumsequenz zu schnell war, ist deiner zu langsam.

Um mit einer positiven Note zu schliessen: du hast Potential, Teile der Details verdienen Beachtung.


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