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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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K 13.06.2009 23:37 Weltuntergang von Kleka
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„Hast du Angst?“ Ihre Stimme zittert leicht.
„Nein.“ Antworte ich.
„Doch, ich habe Angst!“ Gebe ich zu und sehe in ihr, noch so junge Gesicht.
Obwohl in ihren Augen Tränen schimmern, lächelt sie.
„Es war eine gute Idee hierher zu kommen, meinst du nicht?“
Wir sitzen auf einer Decke, in vollkommener Schwärze auf einer Waldlichtung und sehen in den Himmel, die Vorboten der Katastrophe ziehen ihre Spuren über den Nachthimmel.
„Ja, hier können wir die letzten Momente noch genießen.“
Sage ich und küsse sie, ihre Tränen schmecken salzig und ihre Lippen beben.
„Wird es schnell vorbeigehen?“ Ihre Stimme zittert nun heftiger, als würde sie frieren.
„Der Aufschlag wird in Osteuropa vorausgesagt…“ ich zögere, dann fahre ich fort, „nein, es wird nicht schnell gehen, der Einschlag ist zu weit entfernt um uns sofort zu töten.“
Sie schluchzt.
Meine Hand zittert als sie sich um den Revolvergriff schließt und er scheint eine Tonne zu wiegen, als ich ihn heraushole.
„In der Trommel sind sechs Patronen, vier mehr als wir brauchen, aber ich habe nur eine Waffe, das heißt…“
„Das heißt wir müssen es nacheinander tun!“ Beendet sie den Satz für mich und ich nicke bloß.
Sie lehnt sich zurück und guckt wieder in den Sternenhimmel.
„Wie kann so etwas so schönes so schrecklich sein?“
Ich lege mich zu ihr, Tränen brennen nun auch in meinen Augen.
Nur Minuten später endet die Existenz der Rasse Mensch und in der Galaxie fällt es nicht einmal auf.
_________________ Freunde sind Gefährten auf Zeit
Loyalität ist die Definition des Preises für den man verraten wird.
Wenn du jemandem vertraust musst du hoffen das der Preis hoch genug ist aber es ist dumm und naiv...
zu glauben es gäbe ihn nicht.
Adora quod incendisti, incende quod adorasti!! |
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Matt Gambler Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 174
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14.06.2009 01:15
von Matt Gambler
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Schön! Kurz prägnant, stimmig.
Nur:
Zitat: | „Nein.“ Antworte ich. |
Zitat: | „Doch, ich habe Angst!“ Gebe ich zu und |
Zitat: | Sage ich und küsse sie, |
Zitat: | „Der Aufschlag wird in Osteuropa vorausgesagt…“ ich zögere, dann |
Groß- und Kleinschreibung bei direkter Rede ist entweder nicht so dein Ding oder es ist Absicht.
(?)
lg Matt
_________________ Ich will der Wind sein. Irgendwann. |
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schlumpfine113 Wortedrechsler
Alter: 48 Beiträge: 63 Wohnort: Schweiz
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14.06.2009 09:23
von schlumpfine113
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Hallo Kleka
Mir gefällt Dein Text sehr gut!
Zitat: | Gebe ich zu und sehe in ihr, noch so junges Gesicht |
Zitat: | Wir sitzen auf einer Decke, in vollkommener Schwärze auf einer Waldlichtung und sehen in den Himmel, die Vorboten der Katastrophe ziehen ihre Spuren über den Nachthimmel. |
Irgendwie finde ich diesen Satz etwas holperig; vielleicht liegt es an den 2x "auf einer"....ich überlege noch, ob man diesen Satz nicht etwas runder schreiben könnte. Vielleicht fällt ja jemand anderem was dazu ein.
Zitat: | Nur Minuten später endet die Existenz der Rasse Mensch und in der Galaxie fällt es nicht einmal auf. |
Es mag wohl Geschmacksache sein - irgendwie ist mir dieser Satz nach dem vorangegangenen Text etwas zu plump.
Könnte man das nicht z.B mit einem Donnergrollen, einem Blitz am Himmel oder einem rötlichen Licht am Horizont etwas ankündigen?
Wobei mir klar ist, dass es von Dir sicher so gewollt ist und womöglich kündigt sich der Weltuntergang auch nicht so an - diese Meinung ist also völlig subjektiv....
Ansonsten gefällt mir Dein Text und das gewählte Thema.
LG
Schlumpfine
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Hard2drive Leseratte
Alter: 65 Beiträge: 107 Wohnort: Köln
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14.06.2009 09:58
von Hard2drive
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Hallo Kleka,
Ich finde, dass ein Text jedenfalls schon im Ansatz gelungen ist, wenn er Gefühle im Leser erzeugt (das hatte ich schon mal in einem anderen Thread gesagt). Und das ist Dir bei mir gelungen. Ich kann mich gut in die Situation versetzen, und es entsteht Traurigkeit in mir.
Vielleicht könnte eine kleine "Phrase" wie: ihre Tränen schmecken salzig und ihre Lippen beben. weg gelassen werden. Schließlich schmecken in jedem Liebesroman die Tränen salzig (und nicht nur da), und die Lippen beben auch ständig.
Diesen bittersüßen Stil durchbrichst Du natürlich am Ende mit der Formulierung: Nur Minuten später endet die Existenz der Rasse Mensch
Das klingt eher wie ein Satz aus Star Treck.
Dennoch, wie gesagt, konnte ich mich gut in die Szene einfühlen.
Vielen Dank
hard2drive
_________________ Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5008 Wohnort: Berlin
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14.06.2009 10:04
von Nina
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Moin Kleka,
gut geschrieben. Zwei Anmerkungen habe ich :
Zitat: | und er scheint eine Tonne zu wiegen, als ich ihn heraushole |
Diesen Nachsatz würde ich streichen, da er nicht notwendig ist und sprachlich irgendwie ... unschön ist. Zu umgangssprachlich für mein Empfinden.
Den letzten Satz würde ich auch komplett streichen.
Ansonsten: Gut geschrieben. Wirkt bedrohlich, traurig. Gut gemacht.
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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Matt Gambler Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 174
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14.06.2009 14:25
von Matt Gambler
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Zitat: | Es ist nicht Absicht Embarassed Wink
Muss ich nochmal überarbeiten wies aussieht!^^
danke
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Hab die fehler gar nicht aufgezeigt... Weißt du in der Theorie wies richtig geht oder soll ichs dir schnell zeigen?
Lg Matt
_________________ Ich will der Wind sein. Irgendwann. |
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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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Noelia Pippi
Alter: 39 Beiträge: 1298 Wohnort: Villa Kunterbunt
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14.06.2009 18:56
von Noelia
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Wie so oft liebster Kleka:
Kurz und stark.
Mehr kann ich dir nicht dazu sagen, meine Vorposter waren fleißg genung aber vielleicht reicht dir auch ein
von
Noelia
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Matt Gambler Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 174
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14.06.2009 21:50
von Matt Gambler
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Zitat: | Ich würds sicher rausfinden^^
Aber es wäre nett wenn du es am Beispiel schnell zeigen könntest |
Hey Kleka!
ich mach es öffentlich, da ich selbst nur nach Gefühl erkläre und durchaus sein kann, dass mich anschließend jemand anders noch verbessert.
Du schreibst:
Zitat: | „Hast du Angst?“ Ihre Stimme zittert leicht.
„Nein.“ Antworte ich. |
Ersteres stimmt. Direkte Rede. Dann ein Satz.
Zweiteres ist ein Satz, in dem direkte Rede vorkommt. Also muss "antwortete" klein geschrieben sein.
So würde ich es machen, der Fehler kommt immer wieder vor, zieht sich bis ganz unten.
Zitat: | „Doch, ich habe Angst!“ Gebe ich zu |
Ausnahmefall:
Zitat: | „Ja, hier können wir die letzten Momente noch genießen.“
Sage ich und küsse sie, ihre Tränen schmecken salzig und ihre Lippen beben. |
Wenn man es als einen Satz liest - "sage", also klein geschrieben.
Wenn der zweite Satz einfach ein wenig von der Norm abweichend formuliert ist, aber als Satz alleine steht, stimmts so. (Denke ich.)
Zitat: | „Der Aufschlag wird in Osteuropa vorausgesagt…“ ich zögere, dann fahre ich fort, „nein, es wird nicht schnell gehen, der Einschlag ist zu weit entfernt um uns sofort zu töten.“ |
Beides groß, da Satzanfang.
Zitat: | „Das heißt wir müssen es nacheinander tun!“ Beendet sie den Satz |
Hier wieder klein, kein Satzanfang.
Soviel von mir, wünsch dir einen genialen Abend!
lg
Matt
_________________ Ich will der Wind sein. Irgendwann. |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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15.06.2009 08:46
von MosesBob
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Moin Kleka, du alter Zuchtbulle!
Das Thema hat zwar spätestens seit "Armageddon", "Deep Impact" und zahlreichen anderen Low-Budget-Ablegern einen Bart von hier bis nach Timbuktu, reizt aber zumindest mich immer noch zum Lesen und Hinsehen. Vorausgesetzt natürlich, es ist gut inszeniert und irgendwie packend. Das ist deine Geschichte hier leider nicht. Nein, warte. Sie ist es durchaus, aber nur bis hierhin:
Kleka hat Folgendes geschrieben: | „Hast du Angst?“ Ihre Stimme zittert leicht.
„Nein.“ Antworte ich.
„Doch, ich habe Angst!“ Gebe ich zu und sehe in ihr, noch so junge Gesicht.
Obwohl in ihren Augen Tränen schimmern, lächelt sie.
„Es war eine gute Idee hierher zu kommen, meinst du nicht?“
Wir sitzen auf einer Decke, in vollkommener Schwärze auf einer Waldlichtung und sehen in den Himmel, die Vorboten der Katastrophe ziehen ihre Spuren über den Nachthimmel.
„Ja, hier können wir die letzten Momente noch genießen.“ |
Die Vorboten der Katastrophe, die über den Nachthimmel ziehen, erzeugen mit wenigen Worten ein schönes Kopfkino und motorisieren die Fantasie. Auch besteht hier noch die Möglichkeit, dass nicht, wie so oft, ein Liebespärchen sich zur Lichtung hin verdrückt hat ("... in ihr noch so junges Gesicht"), sondern Vater und Tochter, Bruder und Schwester, Opa und Nichte, was der Szene einen völlig neuen Reiz anheimgedichtet hätte. Warum geht der Opa mit der Nichte in den Wald? Wo sind die Eltern der Kleinen, was ist passiert? - Fragen, die nicht zwingend beantwortet werden müssen, die sich dem Leser aber stellen werden und um die herum er seine ganz eigene Vorgeschichte spinnen wird. Statt dessen ist es aber doch wieder ein Pärchen, naja gut.
Nach dem zitierten Abschnitt dort oben verliert sich die Geschichte dann leider in einem riesigen, kitschigen, aufgeblähten Klischee: Sie ist der schwache Part, er mimt zumindest den starken. Strunzdoof ist sie obendrein, wenn sie ihn fragt, ob es schnell vorbeigehen wird. Der Einschlag wird in Osteuropa erfolgen, so viel weiß man, also wird es wohl in den Nachrichten gekommen sein, wo bestimmt auch die Auswirkungen des Einschlags dargelegt wurden. Es wird doch in ihrer Stadt das Thema schlechthin gewesen sein! Und jetzt tut das Mädchen so, als wüsste sie nichts von der Chronologie der Folgen? Appelliert sie devot an seinen Beschützerinstinkt, um noch ein kleines Nümmerchen zu provozieren, ehe es zuende geht? Ich würde es ihr nicht übelnehmen ... Nein, Spaß beiseite, irgendwie ist das Gesamtpaket der Geschichte nach dem ersten Drittel zu platt. Irgendwie war dann auch klar, dass sich die beiden erschießen werden - dieses Bild kenne ich sogar irgendwoher. Ist das nicht aus irgend einem Kometen-Film?
Der letzte Satz beschreibt dann den Tiefpunkt der Talfahrt:
MosesBob hat Folgendes geschrieben: | Nur Minuten später endet die Existenz der Rasse Mensch und in der Galaxie fällt es nicht einmal auf. |
Der Satz klingt viel zu patethisch, hochtrabend und gewollt. Ein defensiveres, leiseres und vielleicht sogar offenes Ende wäre womöglich die bessere Wahl gewesen.
Schade. Aber das erste Drittel fand ich echt gut!
Keep on weiterschreibing und beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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06.10.2009 18:56
von Hoody
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Also mir hat es gefallen.
Habe jetzt nicht die Kritik der anderen gelesen.
Nur das Ende stört mich. Das ist irgendwie so---farblos.
Der restöiche Text war voller schöner Emotionen, aber das Ende bisschen lahm.
Zitat: | „Wird es schnell vorbeigehen?“ Ihre Stimme zittert nun heftiger, als würde sie frieren.
„Der Aufschlag wird in Osteuropa vorausgesagt…“ ich zögere, dann fahre ich fort, „nein, es wird nicht schnell gehen, der Einschlag ist zu weit entfernt um uns sofort zu töten.“ |
Na hör einmal. Kleka, stell dir vor du sitzt da mit einen Mädchen.Und du sagst ihr eiskalt es wird nicht schnell vorbeigehen...taktlos...taktlos.
Zitat: | Sie schluchzt.
Meine Hand zittert als sie sich um den Revolvergriff schließt und er scheint eine Tonne zu wiegen, als ich ihn heraushole. |
Zwischen den: Sie schluchzt und Meine Hand zittert, fehlt mir etwas.
Ansonsten hat es mir gefallen und das waren ja nur kleine Kritikpunkte. Die Geschichte ist sowieso schon etwas älter, ich wette du findest die meisten Schwachstellen jetzt selber.
lg Hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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