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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Mein Roman (noch ohne Namen)


 
 
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Omg
Geschlecht:männlichErklärbär
O

Alter: 32
Beiträge: 3



O
Beitrag06.05.2009 03:41
Mein Roman (noch ohne Namen)
von Omg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Leute!

Ich bin noch neu hier in diesem Forum (genauer gesagt ist dies mein erster Beitrag) und ich wollte eine Roman-Idee vorstellen. Ich versuche schon länger ein Buch zu schreiben, denn trotz der Tatsache dass ich noch relativ jung bin habe ich schon ein gewaltiges Stück Lebenserfahrung (schwere Kindheit blabla), das Talent zum Schreiben und eine rege Phantasie die in meinem Kopf ständig Purzelbäume schlägt. Die Ideen für einen Roman kommen und gehen bereits seit Jahren, ich versuche immer wieder ein Buch zu schreiben, was dann entweder in einer Schreibblockade oder einem im Zug vergessenen Laptop (dafür könnte ich mir heute noch in den Ar*** beissen, das Buch war nach ein-einhalb Jahren bereits im letzten Abschnitt!) endet. Wie dem auch sei, vor ca. zwei Wochen spukte mir abermals eine Idee im Kopf herum. Hin und hergerissen vom vergangenen Scheitern und der brennenden Lust auf "Schreiben", habe ich mich heute entschlossen abermals den Versuch zu starten, ein Buch zu schreiben. Genauer gesagt einen Roman.

Die grobe Handlung möchte ich hier folgend erläutern, die erste Seite werde ich dann in einem zweiten Beitrag posten.

Nun, es geht hauptsächlich um das streitige Thema "Was kommt nach dem Tod?"...
Nun werden viele schreien "Pah hatten wir tausend mal!", aber lest bitte weiter, vielleicht kann ich euch ja doch mit einer guten Idee überraschen!  Wink

Grundsätzlich gibt es zwei Hauptpersonen. Einer davon ist ein frustrierter Büroangestellter (nennen wir ihn mal Fred, hab noch keinen Namen), von unheilbarem Krebs befallen (er ist starker Raucher, was auch einen großen Teil der Handlung einnehmen wird), mit einem echt besch****** Leben. Recht früh am Anfang des Buches (im Einleitungsteil geht es ausschliesslich um ihn) begeht er Selbstmord (diesen Teil werde ich euch dann posten), gefasst auf alles was "danach" kommt. Doch nimmt alles eine ganz andere Wendung, als er plötzlich (nach dem Tod) von jemanden (wer das sein wird erkläre ich gam Schluss) erfährt dass er so zu sagen eine Aufgabe hat. Er ein Leben lang an der Seite eines Menschen verbringen, ihn beobachten, studieren, blablabla. Er empfindet das Anfangs als eine ziehmlich angenehme Strafe, im vergleich zum bekannten "Selbstmörder - Hölle" Szenario.

Sozusagen ist dies aber die "Strafe" für den Selbstmörder, da dieser Mensch (der die zweite Hauptperson darstellt, nennen wir ihn Johann) JEDEN Erfolg im Leben haben wird den sich "Fred" immer gewünscht hat. Er wird Familie haben, eine schöne Kindheit, Freunde, Geld, Erfolg, später eine eigene Familie etc. Am Anfang wird ihn "Fred" hassen, er wird ihm alles Mögliche antun wollen. Als die zweite Hauptperson (der bei dem "Fred" seine Zeit verbringen soll, also Johann) auch noch zu rauchen beginnt (!) wünscht ihm Fred den Krebs (den er selbst erleiden musste) an den Hals!
Doch mit der Zeit (Jahren) wird ihm Johann immer sympatischer, er teilt seine Freuden, er beginnt ihn wie einen Bruder zu sehen für den er ehrliche Liebe empfindet, Johann und dessen Familie werden auch zu Freds Familie. Doch Johann wird nach Jahren auch Krebskrank, und für Fred bricht eine ganze Welt zusammen.

Das ganze wird ein brutales Gefühlschaos, Fred wird hin und hergerissen, der Roman soll richtig zum Mitfühlen sein . Am Schluss wird sich auch Johan umbringen (mann da wird Fred richtig durchdrehen wenn auch Johann auf einem Gebäude steht, freu mich schon aufs schreiben), und Fred wird die Aufgabe (die Strafe) an ihn weiterleiten müssen. Da begreift Fred, dass das ganze Leben vorherbestimmt ist, und die Person die ihm dieses Schicksal auferlegt hatte das gleiche erleiden musste. Und so legt er auch Johan diese Aufgabe auf die Schultern, sagt ihm aber (genau wie es ihm passierte) nicht was auf ihn zukommen würde. Wie das alles genau von statten gehen wird kommt denk ich mit dem schreiben, sonst lass ich mir halt was eifallen  Wink

Wie Fred dann "erlöst" wird oder was dann passiert weis ich noch nicht  Rolling Eyes

Was haltet ihr davon? (Sofern ich es verständlich erläutert habe)

Sodala die erste Seite kommt gleich  Wink


PS.: Die Geschichte wird in der "Ich" Form erzählt, also Ich bin (ist) Fred. Ich denke diese Erzählform ist gerade für große Gefühle gut, da man sich vielleicht richtig "reinfühlen" kann. Bei mir ist das jedenfalls so  Very Happy

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Omg
Geschlecht:männlichErklärbär
O

Alter: 32
Beiträge: 3



O
Beitrag06.05.2009 03:44
die erste Seite
von Omg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also auf dieser Seite gehts um sen Selbstmord. Ich würde euch bitten meine grobe Idee, meine Schreibweise und meinen Stil zu bewerten, und mir vllt Tipps zu geben.

Verdammt, ich kann nichtmehr Editieren!  Laughing
Also, "Fred" hat nun doch einen Namen, er heist "Peter" (gesprochen - Piter).

Wovor ich ein bissel Angst habe ist dass vielleicht (falls das Buch mal rauskommt, ich glaubs zwar nicht unbedingt, doch das schreiben wird mir trotzdem große Freude bereiten) Krebskranke, angehörige, Krebsforscher etc. ziehmlich was gegen die Geschichte haben könnten  Confused

Also, hier die erste Seite! Viel Spaß (und vllt Mitgefühl) beim Lesen!  Embarassed

Nun stehe ich hier, hoch über der verpesteten Luftglocke dieser grauen Stadt. Mein Haupt höher als das eines jeden anderen, und dennoch am Tiefpunkt meines Lebens. Ich lasse meinen Blick über die Straßen und Häuser schweifen, über trostlose Bürogebäude, eine abschreckende Schule mit hohen, metallenen Zäunen, auf mit mattem Glas nach außen hin abgeschottete Wolkenkratzer, soweit das Auge reicht, dicht an dicht. Die Sonne steht hinter mir schon fast am Horizont und lässt meinen Schatten, wie einen grotesken Riesen, auf die vom Staub erstickte Straße unter mir fallen. Ein kühler Luftzug fegt die Hauswand hoch und wirbelt die Krawatte an meinem Hals vorbei, beinahe als wolle er mich zurückdrängen, weg von dem totbringenden Abgrund. Der Gestank nach Abgasen, den er mit sich zieht, reizt meinen Hals, als ich ihn mit einem tiefen Atemzug Eintritt in meine vom Krebs durchwucherten Lungen gewähre.
Bei dem Gedanken ziehe ich an meiner Zigarette und sauge den teergetränkten Qualm in mich hinein. Ich hebe sie vor mein Gesicht und blase ihr den Rauch zu, als ob ich sie mit ihrem eigenen Gift ersticken könnte. Ein armseliges Lächeln huscht mir über das Gesicht bei dem Gedanken, dass dieses kleine, glühende Stück aus Papier, Filter, Tabak und Krankheitserregern, welches den schleichenden und in meinem Falle unheilbaren Tod in mir verankerte, in einer hübschen Verpackung, mit der Aufschrift „Rauchen kann tödlich sein!“, steckte.
Mir steigen Tränen in die Augen, doch ich wische sie nicht weg. Heute muss ich nicht stark sein, heute muss ich mich nicht vor der Welt verstecken, nein, denn heute soll die Welt Anteil an meinem Schicksal nehmen. Mitfühlende Freunde traten gänzlich aus meinem Leben, mit der heuchlerischen Begründung, dass sie es nicht ertragen könnten mich langsam dahinsiechen zu sehen, und meine Familie habe ich vor Jahren an den Straßenverkehr verloren. Was soll ich dann noch hier?
Sollte ich Angst haben? Angst vor dem was danach kommt?
Wenn Selbstmörder wirklich in der Hölle landen, dem ewig brennenden Feuer und unendlichen Qualen ausgesetzt, dann steht dieser Weg für mich seit dem ersten Zug an einer Zigarette fest. Nicht umsonst steht eine Warnung auf jeder Verpackung. Der einzige Grund warum der Spruch „Rauchen ist Selbstmord!“ nicht gedruckt wird, ist wahrscheinlich eine Rechtsverdrehung der Tabakkonzerne, um noch mehr Profit aus ihren Todesstäbchen zu schlagen. Doch denen kann ich keine Schuld zuweisen, zum Rauchen hat mich niemand gezwungen.
Doch, einer. Jakob, mein bester Freund in der Hauptschule. Er sagte ich wäre nicht „cool“ wenn ich nicht rauchen könnte. Doch eigentlich ist dies nicht ihm, sondern dem uns Menschen typischen Gruppenzwang zu zuschreiben. Und natürlich mir. Wie auch immer, nachdem er sich köstlich über drei meiner „Rauchversuche“ amüsierte, die in einem Chaos aus Husten und Erbrechen endeten, brachte er mir das Rauchen bei, den allseits bekannten „Lungenzug“, welchen ich nun eher mit einem in die Lungen krachenden Schnellzug assoziiere als mit bloßem „Rauch einatmen“. Als ich am Anfang auch noch an dieser „Kunst“ scheiterte, hatten wir viel Gelächter.
Hierbei fällt mir ein, dass ich das letzte Mal wirklich gelacht habe, als ich vor einer Woche an meinem Computer, in meiner engen „Bürobehausung“, bestehend aus einem unpersönlichen Schreibtisch, vier Pappwänden und einem kleinen Durchgang für mich und meinen fettleibigen, selbstgerechten Betriebsleiter, saß. Als ich in einem Textprogramm das Wort „Zigarette“ eingab und die Funktion „Synonyme“ aufruf, schlug mir das Programm als Auswahlmöglichkeit das Wort „Sargnagel“ vor. Welch Ironie.
Ich frage mich, ob wirklich das ganze Leben an einem vorbei zieht, kurz bevor man stirbt, und ich hoffe, dass dem nicht so ist. Dafür war mein Leben einfach zu beschissen. Die kurzen, schönen Mo-mente würden von der wild schäumenden Welle aus Schlechtem einfach hinweg gespült werden. Doch nachgedacht und mich Dinge gefragt, das habe ich in den vergangenen Wochen viel zu viel.
Ich schließe langsam meine Augen, wie ein quer verlaufender Vorhang schiebt sich das Schwarz meiner Augenlieder vor meine Linsen, und ich stelle mir in meiner Phantasie noch einmal meine Familie vor, Kelly und die Kinder. Sie stehen vor mir und lächeln mich an, Ashley und Sandra am Rock Ihrer Mutter, Kelly breitet die Arme aus und wartet darauf, dass ich auf sie zugehe und sie umarme. Immer wieder schießen mir Bilder des Unfalls durch den Kopf, ihre zerschundenen Körper und Bäche von Blut, doch diesmal schaffe ich es diese Schreckensvisionen zurück zu drängen, welche mich sonst durch die Nächte jagen. Kellys Augen leuchten in diesem hellen Blau, welches mir schon bei unserem ersten Zusammentreffen den Atem raubte, ihr Kleid tanzt ihm Wind und umspielt ihren wunderschönen Körper. Die zwei Kleinen lächeln und schauen zu mir auf. So will ich dieses Bild behalten.
Kelly sieht mich an und sagt: „Peter, ich liebe dich.“ Ich trete auf sie zu und schließe sie tief in die Arme, klammere mich an meinen Engel.

Schon lange fühlte ich mich nichtmehr so glücklich, Arm in Arm, zärtliche Küsse tauschend mit mei-ner Liebsten, in freiem Falle. Nichts hat mehr Bedeutung. Der Wind bläst an meinen Ohren vorbei, laut wie ein Orkan, und dennoch höre ich noch den erschrockenen Aufschrei der Schaulustigen, hinter der Absperrung auf der Straße, als mein Körper dumpf auf dem Boden aufschlägt.
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag06.05.2009 11:58

von Telani
Antworten mit Zitat

Hi OMG!

Habe mir mal den Anfang deines Romanes durchgelesen und möchte jetzt gerne ein paar Worte darüber verlieren.

Zu allererst hierzu:

Zitat:
Krebskranke, angehörige, Krebsforscher etc. ziehmlich was gegen die Geschichte haben könnten.


mach dir doch dazu bitte erst dann Gedanken wenn es soweit ist. Also einen Roman für sich und für Andere zu schreiben sind zwei paar Schuhe. Es gibt hier zahlreiche Threads in denen du nachlesen kannst wie schwierig es ist einen Roman auch an einen Verlag anzubringen.
Talent, Lebenserfahrung und gute Ideen im Kopf sind schön, aber wenn du daran denkst deine Geschichten auch mal an einen Verlag zu senden gehört auch Fleiß, Durchhaltevermögen, eine hohe Frustrationstoleranz und sauviel Arbeit dazu! Nur als kleiner gut gemeinter Hinweiß.

Zu deiner Geschichte:
Ich finde die Idee interessant. Das Ende und die Aussage "ein Leben ist vorbestimmt" naja, also daran würd ich ehrlich gesagt noch ein bisserl feilen. Die Aussage ist mir einfach ein bisschen zu banal! Aber gut, du fangst ja erst an mit der Geschichte und da kann sich weiß Gott noch was entwickeln. Peter mit der zweiten Hauptperson zu verknüpfen und seine Einstellung so verändern zu lassen finde ich gut.

Dein Schreibstil liest sich sehr flüssig, du hast eine klare Ausdrucksweiße und schaffst es auch eine Umgebung gut an den Leser zu vermitteln. Allerdings diesbezüglich:
Zitat:
Das ganze wird ein brutales Gefühlschaos

ja genau DAS ist die Kunst! Wenn ich deinen Beitrag durchlese kommen in mir noch nicht sooo viele Gefühle hoch (und das obwohl es sich um einen Selbsmord handelt). Ich würde dir raten dir als Schreibübung gewisse Gefühle wie Angst, Liebe, Verwirrtheit vor zu nehmen und sie mit vielen Sätzen zu beschreiben. Nicht einfach: ich habe Angst, sondern was tut sich innerlich in mir? dunkle Schatten auf meinem Herzen, Enge in meiner Brust, Orkan der mir die Luft raubt...ansatzweiße hast du das auch schon gemacht! Aber um diese Szene eines Selbstmordes wirklich zum schauerhaften Leseerlebnis zu machen würde ich üben und dann auf alle Fälle die Verwirrung, Verzweiflung, Angst noch deutlicher ausführen. (Bemerkung am Rande: ich habe bei meinen Geschichten haargenau dasselbe Problem und geb dir deshalb diesen Rat).

Dann würde ich mir wirklich klar werden aus welchen Absichten heraus der Selbstmord geschieht? Ist es jetzt eine Verzweiflungshandlung, eine Kurzschlussreaktion oder ein geplantes Vorhaben. Das kommt hier nicht so deutlich rüber. Peters Gedanken drehen sich mE zuviel um diese Zigarette, zu wenig um die Krankheit, die Schmerzen, die eklige Therapie, die Angst vor dem Leiden, dem Krankenhaus, der tödlichen Flüssigkeit die sie in seine Adern spritzen um ihn heilen zu wollen. Was ist mit dem Röcheln, der Panik ersticken zu müssen?
Ich weiß nicht, ich denke ich würde mich eher darauf fokussieren und nicht auf die Hintergründe der Tabakindustrie.
Ist der Selbstmord ein Moment der extremen Stille oder Hektik? Keine Ahnung, mach was draus, vertief dich!

ABER jetzt mal ehrlich, alles in allem...ich mag deinen Schreibstil, es liest sich gut. Die Thematik ist wirklich ausgereift für dein Alter und Hut ab, dass du dich mit sowas auseinandersetzen willst. Außerdem hast ja noch Zeit bis zur großen Veröffentlichung. Hey, es ist eine gute Idee, feil dran und es wird sich echt lohnen. Ich für meinen Teil erkenne schon Talent in deiner Schreibweiße! Eben nur die paar oben genannten Sachen...mehr Eindruck, mehr Gefühl und dann klappt das.
Ich hoffe du kannst mit meinen Eindrücken etwas anfangen, auch ich hab ähnliche Probleme und meine Geschichten sind lange noch nicht perfekt. Aber gut deswegen sind wir ja hier oder? Wink

LG Telani!


_________________
Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel!
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag06.05.2009 12:28

von Maria
Antworten mit Zitat

Hallo OMG,

möchte Dir auch ein Lob aussprechen. Mir gefälllt Dein Ausdruck, kaum Fehler (oder gar keine? nicht drauf geachtet). Das Thema nunja, wär jetzt nix für mich, aber trotzdem gern gelesen.

Dieser Abschnitt, naja da passiert nix. Hast nicht irgendwas mit Handlung/Dialog? Sehe es ähnlich wie Telani, es ist ein Drumrumgerede um die Zigarette und dieses bisschen wehleidige "ja, ich weiß ich bin schuld" Gerede, dass ich weder im Buch, noch im Leben mag lol Dachte es geht um dieses konsequente "ha, wenn ich jetzt drei auf einmal rauch, dann gehts fixer, kein Bock mehr".

Liegt sicherlich nur an der Wahl des ersten Ausschnitts. Man kennt ja Deine Figuren noch nicht, da entsteht schnell ein falscher Eindruck, lass Dich davon nicht irritieren.

Mit der Ich-Form. Nunja. Gefühle bekommst du in einer anderen Perspektive ebenso gut hin. In der Kurzgeschichte mag ich sie - da muss man verdichten und für groß Beschreiben bleibt da keine Zeit und Raum . Oder in Hartmut und ich, weil sie da noch einen anderen coolen Effekt hat. Aber in einem Roman, der im Gefühlschaos enden soll? Du darfst dabei nicht vergessen, dass Du - wenn Du noch andere Figuren leiden lassen willst - das nicht beschreiben kannst. Dein "Fred" kann nicht in ihre Köpfe gucken und kann sich mit irgendwelchen Eindrücken einer Gefühlslage beim anderen sauber täuschen. Somit blieben Dir nur ständige Dialoge, in dem der eine dem anderen sein Leid klagt. Schaurig *g

Viel Spaß beim denken und Herzlich Willkommen. Vielleicht findest Du in Ralphies Schreibwerkstatt oder unsrem Leitfaden einen interessanten Schubs, was die Perspektive angeht...

BG, maria

ah... vergessen:

Zitat:
Nun stehe ich hier, hoch über der verpesteten Luftglocke dieser grauen Stadt. Mein Haupt höher als das eines jeden anderen, und dennoch am Tiefpunkt meines Lebens. Ich lasse meinen Blick über die Straßen und Häuser schweifen, über trostlose Bürogebäude, eine abschreckende Schule mit hohen, metallenen Zäunen, auf mit mattem Glas nach außen hin abgeschottete Wolkenkratzer, soweit das Auge reicht, dicht an dicht. Die Sonne steht hinter mir schon fast am Horizont und lässt meinen Schatten, wie einen grotesken Riesen, auf die vom Staub erstickte Straße unter mir fallen. Ein kühler Luftzug fegt die Hauswand hoch und wirbelt die Krawatte an meinem Hals vorbei, beinahe als wolle er mich zurückdrängen, weg von dem totbringenden Abgrund. Der Gestank nach Abgasen, den er mit sich zieht, reizt meinen Hals, als ich ihn mit einem tiefen Atemzug Eintritt in meine vom Krebs durchwucherten Lungen gewähre.


 Daumen hoch wirft einen mittenrein, gefällt mir richtig gut. Toll formuliert, schöne Bilder.


_________________
Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister
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Omg
Geschlecht:männlichErklärbär
O

Alter: 32
Beiträge: 3



O
Beitrag06.05.2009 19:33
hi
von Omg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als erstmal WOW und danke zu dieser professionellen Kritik! Noch dazu hätte ich nicht gedacht dass ich damit wirklich gut ankomme  Very Happy

Also erstmal: Das Buch möchte ich nicht nur für andere schreiben, das war nur ein Gedanke. Hauptsächlich geht es mir darum, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen, mich im Schreiben zu üben, und mit meiner Geschichte eventuell an mir selbst zu wachsen und mit ihr zu lernen. Sozusagen "An" meiner Geschichte zu wachsen. Was danach kommt steht noch in den Sternen...

Also erstmal zu Telani:


Zitat:
Das Ende und die Aussage "ein Leben ist vorbestimmt" naja, also daran würd ich ehrlich gesagt noch ein bisserl feilen. Die Aussage ist mir einfach ein bisschen zu banal! Aber gut, du fangst ja erst an mit der Geschichte und da kann sich weiß Gott noch was entwickeln. Peter mit der zweiten Hauptperson zu verknüpfen und seine Einstellung so verändern zu lassen finde ich gut.


Das Ende steht eigendlich noch voll offen, dies war nur eine erste Idee die sich wahrscheinlich im Laufe des Buches noch stark verändert. Ich will nicht mein Buch planen und leiten, nein, die Geschichte soll mich führen. Wenn ich mich geschwollen ausdrücken will, würde ich sagen dass ich mich selbst als eigenständigen und lenkfähiges Werzeug sehe, diese Geschichte wird hoffentlich mein persönliches Abenteuer (und wie bei den meisten Abenteuern weis man nie genau was passieren wird)!

Zitat:
ja genau DAS ist die Kunst! Wenn ich deinen Beitrag durchlese kommen in mir noch nicht sooo viele Gefühle hoch (und das obwohl es sich um einen Selbsmord handelt). Ich würde dir raten dir als Schreibübung gewisse Gefühle wie Angst, Liebe, Verwirrtheit vor zu nehmen und sie mit vielen Sätzen zu beschreiben. Nicht einfach: ich habe Angst, sondern was tut sich innerlich in mir? dunkle Schatten auf meinem Herzen, Enge in meiner Brust, Orkan der mir die Luft raubt...ansatzweiße hast du das auch schon gemacht! Aber um diese Szene eines Selbstmordes wirklich zum schauerhaften Leseerlebnis zu machen würde ich üben und dann auf alle Fälle die Verwirrung, Verzweiflung, Angst noch deutlicher ausführen. (Bemerkung am Rande: ich habe bei meinen Geschichten haargenau dasselbe Problem und geb dir deshalb diesen Rat).


Das hab ich mir auch gedacht bevor ich es reingestellt habe, irgendwie ist der Selbstmord etwas kurz geraten. Nicht "unspektakulär", sondern irgendwie... Naja eben dieses Chaos in einem drin fehlt noch etwas. Ich werde die Seite etwas umschreiben und dann nochmal posten, bevor ich mit der Geschichte weitermache, damit ich ein Gefühl dafür bekomme und diesen Faden durch das ganze Buch ziehen kann.

Zitat:
mehr Eindruck, mehr Gefühl und dann klappt das.


Ich werd mich voll reinhängen, viel Dank!

Nun zu Maria`s Kritik:

Zitat:
Dieser Abschnitt, naja da passiert nix. Hast nicht irgendwas mit Handlung/Dialog?


Dialoge sollten erst kommen wenn Peter gestorben ist. Er wird dann aufwachen, seine Leiche und die Leute drumherum sehen, sie beobachten, den blanken Schrecken in ihren Gesichtern, etc...; und dann von jemand seine Aufgabe zugeteilt bekommen. Wie schon Telani gesagt hat, ich werde mich bemühen mehr Gefühl reinzubringen. Als Dialog soll sich im Teil des Selbstmordes dieses "Ich liebe dich" von Kelly deutlich hervorheben, um ihm eine hohe Gewichtung, eine gewisse Stärke zu verleihen.

Zitat:
Liegt sicherlich nur an der Wahl des ersten Ausschnitts. Man kennt ja Deine Figuren noch nicht, da entsteht schnell ein falscher Eindruck, lass Dich davon nicht irritieren.


Eben, das kommt erst noch  Wink

Zitat:
Aber in einem Roman, der im Gefühlschaos enden soll? Du darfst dabei nicht vergessen, dass Du - wenn Du noch andere Figuren leiden lassen willst - das nicht beschreiben kannst. Dein "Fred" kann nicht in ihre Köpfe gucken und kann sich mit irgendwelchen Eindrücken einer Gefühlslage beim anderen sauber täuschen. Somit blieben Dir nur ständige Dialoge, in dem der eine dem anderen sein Leid klagt. Schaurig *g


Ich werde mich bemühen Peter als stillen Beobachter dar zu stellen (vor allem in dem Teil in dem er den anderen zu mögen beginnt), unfähig in die Geschehnisse einzugreifen. Der Roman soll nicht in einem Gefühlschaos enden, der ganze Roman wird ein Wechselspiel der Gefühle. Aus der Sicht des Beobachters kann ich denk ich auch das Leiden des Beobachteten beschreiben, das wird schon klapppen  Wink

 Vielen Dank für die bisherige, wirklich tolle und hilfreiche Kritik! Wenn es umgeschrieben ist werde ich den ersten Teil erneut posten.
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mayhoth
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 42



Beitrag06.05.2009 21:13

von mayhoth
Antworten mit Zitat

Hallo erstmal, bevor ich das nachher vergesse.

Vielleicht liegt es an meinem Bewuststeinszustand gerade, aber wenn man tagelag auf eine Prüfung lernt, schwirrt einem der Kopf, und wenn das auch noch Mathe ist, fällt es - zumindest mir - schwer, sich in irgendetwas anderes reinzudenken. In meinem jetzigen Zustand habe ich mich auf jeden Fall zwingen müssen, deinen Text zu lesen.

Grundsätzlich zu deiner Idee: Ich finde sie gut, wirklich sehr gut. Hat Potential. Die Botschaft finde ich auch noch - etwas banal, aber das kann noch werden wink Man erkennt erst, wo die Geschichte hingeht, wenn sie geschrieben wird.

Und nun zu deinem Text: Dein Stil hat gute Ansätze, aber du beschreibst zu genau. Da ist noch viel unwesentliches dabei, das gibt es auch bei Gefühlen. Und rede nicht soviel von Gefühlen, sondern lasse diese Gefühle deinen Text durchwirken. Vermittel mir sie! - Wie du das machst, musst du selbst herausfinden, da gibt es keine Rezepte.

Also: Fasse dich kürzer. Du redest viel über Gott und die Welt, aber es geschieht nichts; auch nicht innerlich. Der Text ist - nicht gespannt. Bereite deine Aussagen, die zentral sind, mehr vor - gib nicht alles auf einmal. Es gibt einen Spruch, der besagt: "Die Kunst zu langweilen ist die, alles zu sagen". Lass z.B. die Krebskrankheit am Anfang noch im Hintergrund dämmern und irgendwo dann schlagartig erhellen, damit dem Leser klar wird, was das eigentlich bedeutet, Krebs zu haben. Und Kürze alles überflüssige. Das ist die Kunst, das schafft Dichte, und das ist ja, was ein Schriftsteller will: (Ver)-Dichten.

Die Perspektive ist auch noch eine heikle Frage: Grundsätzlich ist bei der Ich-Perspektive immer die Gefahr da, dass du die Distanz zu deinen Figuren verlierst und mit ihnen verschmilzt, sie nicht mehr kritisch hinterfragbar machst. Da ist dann immer die Kitschgefahr da. Bei der Perspektive musst du dich auch immer fragen, wie du den Text vermitteln willst: Willst du ERZÄHLEN (dann aber bitte die Vergangenheitsform), oder willst du den sogennanten Bewusstseinsstrom oder inneren Monolog verwenden (wie du es ja ansatzweise tust, indem du die Gedanken reflektierst - aber denk mal, würd ein Hauptschüler dann die hohe Sprache verwenden, wie du es tust?) Du kannst natürlich auch mischen, musst aber dann darauf achten, dass es homogen bleibt.

Mit besten Grüßen für ein Gelingen,
mfg mayoth


_________________
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