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Rennschnitzel Festmahl
Alter: 33 Beiträge: 1010 Wohnort: Württemberg
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22.11.2008 23:56 Kapitel 1, Bröckchen 1 von Rennschnitzel
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Markus Gulder schlurfte träge in den grauen, trist eingerichteten Raum. Die einzigen Möbel waren ein länglicher Tisch und vier Stühle, einer vor dem Tisch und drei dahinter.
Er ging wortlos in die Mitte des Raumes und wartete darauf, sich setzen zu dürfen.
„Herr Gulder“, sagte ein bebrillter Mann in den Mittvierzigern. „Setzen Sie sich bitte.“
Der Angesprochene ließ sich auf den Stuhl sinken. Seine Augen blau wie polares Eis, die Haut weiß wie Schnee, machte er seinem Szenenamen „Schneemann“ alle Ehre.
Er sah kränklich aus in seinem etwas zu großen Baumwoll-Anzug, der charmanten Kleiderordnung in Justizvollzugsanstalten bundesweit.
„Herr Gulder“, hob der Mittvierziger erneut an, „fangen wir an. Frau Äckerich und Herrn Glaser kennen Sie wohl noch.“
Markus nickte der Staatsanwältin und dem Psychologen zu.
„Sie haben einen Antrag auf vorzeitige Entlassung wegen guter Führung gestellt.“, fuhr Richter Mann fort. „Von unseren Psychologen kam ein eindeutiges Ja.“
Markus reckte sich etwas und schenkte Herrn Glaser ein herzliches Lächeln.
Der Richter redete weiter.
„Ich will ehrlich mit Ihnen sein. Ich bin der einzige in diesem Raum, der nicht mit Ihrer Entlassung einverstanden ist. Die weiteren zwei Jahre würden Ihnen vielleicht noch etwas Vernunft einbläuen. In dieser Lage bleibt mir aber nichts übrig, als dem Antrag stattzugeben.“
Markus sah den Richter ungläubig an.
„Dann bin ich frei?“, fragte er mit merklichem Zittern in der Stimme.
„In zwei Wochen.“, erwiderte Richter Mann missmutig.
„Em – gut.“ Markus Gulder hatte sich wieder im Griff. Nein, besser noch. Neue Kraft, neue Zuvericht durchflutete ihn, die ihn während der fünf Jahre Haft fast verlassen hätte.
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_________________ You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it. |
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bloody_mary Klammeraffe
Beiträge: 998
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23.11.2008 00:03
von bloody_mary
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Hallo Schnitzel,
auch auf die Gefahr hin, dass das irgendwo anders schon mal geklärt wurde: Ist es Absicht, dass du einen real existierenden Namen ("Markus Heitz") verwendest, noch dazu von einem Schriftsteller?
Liebe Grüße, Bloody Mary
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Rennschnitzel Festmahl
Alter: 33 Beiträge: 1010 Wohnort: Württemberg
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23.11.2008 04:42
von Rennschnitzel
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Nein, das ist es nicht...
Ich hab meinen Protagonisten schon lange Markus nennen wollen. In meinem Kopf hieß er dann Markus Heinz, was doof klang, woraufhin ich "Heitz" draus gemacht hab. Ich dachte, dass so ein Name nicht in echt existieren könnte.
Wie sehr man sich irren kann.
Das wird geändert.
Ich sollte einen realen Schriftsteller nicht zum größten Drogenbaron Deutschlands aufblasen.
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bloody_mary Klammeraffe
Beiträge: 998
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23.11.2008 10:46
von bloody_mary
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Da bin ich froh, dass meine Anmerkung dann doch glatt nützlich war!
Mir kam der Name total bekannt vor, und dann hab ich ihn mal bei Google eingetippt. Das ist der Typ, der diese ganzen "Zwergen-Bücher" geschrieben hat, "Die Zwerge", "Das Schicksal der Zwerge" usw. Also ein Fantasy-Autor. Ich hab die Bücher nicht gelesen, aber immer mal wieder in der Buchhandlung liegen sehen, daher konnte ich mich wohl an den Namen erinnern.
Ich denk auch, dass du den Namen besser ändern solltest, auch wenn es ärgerlich ist.
Liebe Grüße, Bloody Mary
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Rennschnitzel Festmahl
Alter: 33 Beiträge: 1010 Wohnort: Württemberg
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23.11.2008 18:53
von Rennschnitzel
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Goodbye, Markus Heitz. Hallo, Markus Gulder.
Gegoogelt und als ungefährlich eingestuft.
_________________ You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it. |
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Mana Mensch
Alter: 39 Beiträge: 2227 Wohnort: Düsseldorf
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21.01.2009 00:46 Re: Kapitel 1, Bröckchen 1 von Mana
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Zitat: | Markus Gulder schlurfte träge in den grauen, trist eingerichteten Raum. Die einzigen Möbel waren ein länglicher Tisch und vier Stühle, einer vor dem Tisch und drei dahinter.
Er ging wortlos in die Mitte des Raumes und wartete darauf, sich setzen zu dürfen. |
Ich finde diese Beschreibung etwas träge.
Grau und trist? Bedeutet das graue, leere Wände?
Das würde ich mir etwas detaillierter wünschen.
Und zu dem Tisch, wo befindet der sich? Und wo ist bei diesem Tisch vorne und hinten?
Zitat: |
„Herr Gulder“, sagte ein bebrillter Mann in den Mittvierzigern. „Setzen Sie sich bitte.“ |
Auch wenn du am Anfang nicht erwähnt hattest, dass sich niemand in dem Raum befindet, so hatte ich bei deiner knappen Beschreibung aber das Gefühl niemand wäre im Raum. Das da jetzt jemand sitzt irritiert.
Ich würd mir also bei deiner Beschreibung oben auch wünschen zu erfahren, wer im Raum ist.
Skizziere zur Not den Raum wie du ihn dir vorstellst und beschreibe jedes noch so langweilige Detail. Es ist einfacher später zu kürzen als festzustellen, dass zuviel fehlt. Damit kann man nicht soviel anfangen.
Zitat: | Der Angesprochene ließ sich auf den Stuhl sinken. Seine Augen blau wie polares Eis, die Haut weiß wie Schnee, machte er seinem Szenenamen „Schneemann“ alle Ehre. |
Sowas finde ich sehr gelungen, es gibt dem Charakter etwas Atmosphäre.
Zitat: | Er sah kränklich aus in seinem etwas zu großen Baumwoll-Anzug, der charmanten Kleiderordnung in Justizvollzugsanstalten bundesweit. |
Das Wort kränklich genügt mir nicht. Was verstehst du unter kränklich?
Ein kleiner, dürrer Mann, mit gebeugter Statur, mit blasser Haut, bei dem man das Gefühl hat, jeder seiner Atemzüge wäre ein Asthmaanfall?
Zitat: | „Herr Gulder“, hob der Mittvierziger erneut an, „fangen wir an. Frau Äckerich und Herrn Glaser kennen Sie wohl noch.“ |
Ich mag diese Umschreibung nicht, das ist jetzt aber mehr ein persönlicher Eindruck von mir, bei dem ich sagen würde, fragen wir eine dritte Person.
Zitat: | Markus nickte der Staatsanwältin und dem Psychologen zu. |
Ich finde die Info kommt hier etwas seltsam, entweder zu spät oder zu früh
Zitat: | „Sie haben einen Antrag auf vorzeitige Entlassung wegen guter Führung gestellt.“, fuhr Richter Mann fort. „Von unseren Psychologen kam ein eindeutiges Ja.“ |
Ist Mann der Name des Richters? Wenn ja finde ich den sehr unglückich gewählt.
Insgesamt finde ich die Atmosphäre, die du zu vermitteln versuchst echt Klasse, aber ich finde es mangelt dir an Ausführlichkeit.
Etwas weniger Adjektive, etwas mehr umschreiben und vorallem beschreiben. So würde ich es mir wünschen.
Gruss Ralf
_________________ Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...
Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka
Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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27.02.2009 17:57 Re: Kapitel 1, Bröckchen 1 von Enfant Terrible
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Mana hat Folgendes geschrieben: | Insgesamt finde ich die Atmosphäre, die du zu vermitteln versuchst echt Klasse, aber ich finde es mangelt dir an Ausführlichkeit.
Etwas weniger Adjektive, etwas mehr umschreiben und vorallem beschreiben. So würde ich es mir wünschen |
Dem schließe ich mich komplett an. Wohingegen der Prolog einfach nur klasse erzählt war, zeigen sich hier Schwächen. Es wirkt roh, zu schnell geschrieben und nicht ausgearbeitet. Es gibt keine groben Fehler, aber ich habe beim Lesen des kurzen Textes immer wieder den Gedanken: Ist das Schnitzel? Der kann das aber besser!
Hier fehlt die intelligente Ironie, dein Einfallsreichtum, den du sonst immer für Umschreibungen mitbringst.
Zitat: | Markus Gulder schlurfte träge in den grauen, trist eingerichteten Raum. Die einzigen Möbel waren ein länglicher Tisch und vier Stühle, einer vor dem Tisch und drei dahinter.
Er ging wortlos in die Mitte des Raumes und wartete darauf, sich setzen zu dürfen.
„Herr Gulder“, sagte ein bebrillter Mann in den Mittvierzigern. „Setzen Sie sich bitte.“
Der Angesprochene ließ sich auf den Stuhl sinken. Seine Augen blau wie polares Eis, die Haut weiß wie Schnee, machte er seinem Szenenamen „Schneemann“ alle Ehre. |
Dieser ganze Abschnitt mit den Beschreibungen ist schwach und unkreativ. Szenerie und Charaktere erscheinen hier platt, lieblos beschrieben, die Vergleiche (blau wie Eis, weiß wie Schnee) wirken verbraucht und unbeholfen. Da rettet selbst der Einfall mit dem "Schneemann" nichts mehr.
Tut mir leid, ich sehe hier ein Absinken der Qualität im Vergleich zum ersten Teil. Aber auch insgesamt habe ich das Gefühl, du schöpfst dein Potenzial (und das hast du! In meinen Augen bist du einer der talentiertesten Autoren hier!) längst nicht aus. Wo ist der erzählerische Charme der Wanderhurenpäpstin abgeblieben?
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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