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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 06.01.2009 09:23
von Michael Lüttke
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Ich schreibe ALLES spontan.
Nichts ist erarbeitet, nichts ist überarbeitet, nichts ist überdacht.
Natürlich entstehen so auch grottig schzlechte Werke.
Aber das ist gut so, weil meine Texte wie mein Leben sind.
Mal gut, mal schlecht, mal lustig, mal traurig. mal nachdenklich.
Ich beschäftige mich jetzt seit dreißig Jahren mit Lyrik ( nicht meine eigene ). Ich habe fast alles gelesen. Früher Morgestern, Rilke, Guggenmoos, Mörike usw. bis dann zum Beathotel, Zappa, Bukowski etc.
Heute lese ich in Foren.
Normalerweise sollte es hier einen Querschnitt der aktuellen Lyrik geben, aber das ist nicht so.
90 % ist einfach Mist oder überhaupt keine Lyrik.
Trotzdem setzen sich die Leute mit Lyrik auseinander.
Das ist gut.
Aber alles hat seine Grenzen.
Spätestens da, wo das Interesse und die Auseinandersetzung mit Lyrik erstetzt wird durch pseudointellektuelle Betrachtungen des Umfeldes.
Wenn sich alle ein bisschen mehr mit ihrem "Hobby" beschäftigen würden, sich mehr gehen lassen würden und nicht imer jedes Wort überdenken würden, dann wären Foren viellecht irgendwann die Plattform für Kunst.
So wie es jetzt ist, reduziert sich alles ( besser fast alles ) auf ein unnötiges Blabla um die Literatur.
Angeheizt immer wieder von genau den Leuten, deren Stil einfach nur erstaunlich einseitig und langweilig ist.
Michael
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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06.01.2009 10:06
von MosesBob
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Michael Lüttke hat Folgendes geschrieben: | Ich schreibe ALLES spontan.
Nichts ist erarbeitet, nichts ist überarbeitet, nichts ist überdacht. |
Das merkt man leider auch. Zwar nicht immer, aber man merkt's. Und jedes Mal fragt man sich, wann sich der Michael endlich mal zusammenreißt und vorankommt, anstatt so lange schon auf der Stelle zu treten. - Das ist nicht böse gemeint, aber es ist die Frage, die ich mir permanent stelle. Ein bisschen Überarbeitung hätte deinem Band 'Manneskraft' zum Beispiel nicht geschadet, allein schon wegen dieser grauenhaften Rechtschreibfehler, deretwegen ich den Verlag an deiner Stelle am liebsten durch den Schredder gezogen hätte.
Nun ist es so, dass spontanes Schreiben zwar unersetzbar ist. Aber man kommt nicht in allen Bereichen der Literatur damit weiter. Umfangreiche Prosa, Romane, werden vielleicht spontan erdacht, aber nicht spontan vollendet. Da steckt auch Arbeit drin, Recherche, Nachdenken, Abwägen, Konstruieren, Synchronisieren, ... nichtsdestotrotz sollte man sich darin schulen, spontan zu schreiben. Spontanität sprengt die Blockaden, die wir uns immer wieder einbilden (ich mir auch).
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 06.01.2009 10:20
von Michael Lüttke
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Mit dem Verlag hast du Recht und daraus habe ich auch gelernt.
Der jetzt in Kürze erscheinende Band ist gut lektoriert etc.
( Das war aber ehrlich gesagt nicht mein Verdienst ).
Ich lebe von der Quantität, in deren Wind auch sehr gute Lyrik entsteht.
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass das meiste, was jetzt von mir veröffentlicht wird ( in Büchern ) , nicht in Foren steht.
Das hat auch Gründe.
Die Qualität der Rezensionen in Foren ist schlecht, weil die meisten der Selbstdarstellung dienen.
Der einzige Vorteil von Foren ist es, dass man gelesen wird.
So natürlich auch die guten Sachen die man schreibt.
Die nächsten drei Bücher die dieses Jahr erscheinen und in denen ich mitschreibe sind alles Einladungsarbeiten.
Für diese Bücher schreibe ich Texte, die wieder nicht in Foren erscheinen.
So schließt sich der Kreis.
Lieber wäre es mir, wenn man gute Texte zur Textarbeit in Foren einstellen könnte.
Das kann man aber nicht, weil gute Lyrik selten erkannt wird.
So muss man es dabei belassen sich Inspiration zu holen, in dem man "testet" welche Themen reflektieren. interessieren oder aufmerksam machen.
Die Qualität ust dabei sekundär.
Die Arbeit findet dann unter Auschluss der Öffentlichkeit statt.
Ich denke, dass meine Vorgehensweise die richtige ist.
Der langsam aufkommende Erfolg und die gesteigerten Nachfrage
bestätigen mich darin.
Nicht jeder hier kann das so sehen.
Das hat unterschiedliche Gründe.
Einige liegen auf der Hand, andere weiß ich nicht.
Michael
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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06.01.2009 11:17
von MosesBob
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Dass du nicht alles in Foren veröffentlichst, was später mal in Buchform erscheinen soll, ist klar (warum sich noch ein Buch kaufen, wenn der ganze Modder im Internet zu finden ist?). Ich an deiner Stelle würde mir aber die Auslese und die Quantität nicht so dick auf die Brust kleistern, denn ...
Michael Lüttke hat Folgendes geschrieben: | Die Qualität der Rezensionen in Foren ist schlecht, weil die meisten der Selbstdarstellung dienen. |
... hier evoziert das eine das andere. Ich gehe mit meinen Veröffentlichungen sparsam um. Ich will Qualität abliefern, das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle. Ich will mich nicht selbst inflationär behandeln. Das Problem bei Texten, die quantitativ in Foren geschüttet werden, liegt darin, dass man sich selbst abnutzt und verschleißt, und irgend wann entsteht ein Bild von dir, dass dir vielleicht gar nicht gerecht wird. Du wirst an dem gemessen, was die Leute von dir zu sehen bekommen: Unerarbeitet, unüberarbeitet, unüberdacht und quantitativ - das sind die Worte, die du benutzt hast. Und zwischen alledem obliegt es nun dem Leser, dem Forum-User, die eine oder andere Perle zwischen fliegensirrenden Müllhalden aus benutzten Tampons, zweckentfremdeten Taschentüchern und vollgeschissenen Unterhosen zu fischen? Wenn man so oft ins Klo greifen kann, wird man schnell des Suchens müde. Du veröffentlichst eine Altkleidersammlung und erwartest, dass jemand den Nike-Turnschuh findet oder das blankpolierte Kettenhemd mit den schmucken Glitzersteinchen. Wenn du sagst, dass gute Lyrik nicht erkannt wird, dann liegt das vielleicht auch (auch!) an dem Gerümpel, dem alten Klamottensack und dem Abfall, unter dem du deine eigene Lyrik versteckst?
Ich denke, dass das ein allgemeines Problem von Viel-Postern ist: In deinem Fall denkt man sich "Aha, der Lüttke hat auch mal wieder was veröffentlicht ... naja, was gibt's denn sonst noch so Neues?". In meinem Fall würde man vielleicht denken: "Ja, spinn ich denn! Da leck mich einer fett! Leute, kommt mal her und schaut euch an, was hier im Licht der Götter strahlt, überzogen mit der Käseschmiere der Heiligen Mutter Maria! Der Moses hat einen Text gesendet! Der Wahnsinn! Der helle Wahnsinn! Dass ich das noch erleben darf! Bei den Hindus bricht das goldenen Zeitalter an, Halleluja und allah ekbar!" Und es gibt noch einen Vorteil: Wenn man versucht, sich wirklich konstruktiv mit Texten auseinanderzusetzen - und zumindest den Versuch kann ich mir zusprechen, ohne dabei einen Tropfen Nachwuchs auf den Spiegel zu kleckern -, dann erfährt man auch selbst umso konstruktivere Kritik.
Ursache und Wirkung.
Ursachen und Wirkungen.
Ursachen wirken.
Ursächliches Wirken? Scheiß was drauf. Nennen wir es anders:
Begegne den Menschen immer so wie du möchtest, dass sie dir begegnen.
Begegnest du ihnen mit Quantität, erhältst du Quantität.
Begegnest du ihnen mit Scheiße, erhältst du Scheiße.
Begegnest du ihnen mit MosesBob, erhältst du MosesBob. Und eines Tages, wenn du MosesBob erreicht hast, wirst du die Welt und ihr Getriebe begreifen.
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
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(Laotse) |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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06.01.2009 11:26
von Pencake
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Dieser Beitrag ist mir drei Grinsepeter wert:
Weißt du Martin, wenn ich dich nicht hätte, wäre mir
fast mal wieder die Wahrheit von den Tasten geflossen.
Meine Wahrheit natürlich.
So bleibt das Lächeln des Moses das Lächeln der Welt.
Und wollen wir das nicht alle?
Lächeln und Moses,
Moses und Lächeln,
Lächelnden Moses,
Lächelnde Mösen?
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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06.01.2009 11:35
von MosesBob
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Ich mag den Plural, den du mir gegeben hast.
Aber ich wollte mit meinem schiefmäuligen Lächeln nicht den Granit deiner Wahrheit in turmhohe Dämme zwingen. I love your truth, Bruce.
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
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(Laotse) |
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WhereIsGoth Eselsohr
W
Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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W 06.01.2009 12:19
von WhereIsGoth
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Ich finde diese Diskussionen über Kunst oder nicht-Kunst lächerlich.
_________________ "Man kann eine Idee durch eine andere verdrängen, nur die der Freiheit nicht."
Ludwig Börne |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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06.01.2009 12:42
von Brynhilda
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Lara hat Folgendes geschrieben: | Dann wäre die Kritik, dass in dem Text des anderen nichts "Weltbewegendes"
zu lesen ist, ein Indiz dafür, dass der Kritiker selbst solche Texte gern schriebe, aber....?! Ich weiß, dass ich eigentlich besser Prosa schreibe, aber trotzdem lese ich gerne in der Lyrik anderer. Ich kritisiere (für mich ganz leise) dann oft die "abgehobene" Sprache, in die ich zuviel hinein interpretieren kann. Genauso geht es mir bei der surrealistischen Malerei. Ich könnte weder so schreiben, noch so malen. Also bemängele ich in dem Falle bei dem Anderen das, was ich selbst nicht kann oder? Liebe Ilka, ich hoffe, ich habe jetzt keinen Knoten gemacht... vielleicht kannst du die Diskussionsfäden wieder entknoten! Eigentlich bin ich ja auch in der Versenkung. Gruß an alle, lara |
Hallo Lara!
Schön, dich mal wieder zu lesen.
Ich finde den Aspekt den du hier hineinbringst, spannend.
Du meinst also, man würde an anderen Dinge kritisieren, zu denen man selbst nicht fähig ist, um sie auf diese Weise abzuwerten.
Dahinter steckt der Wunsch, mit sich selbst zufrieden zu sein und diese Selbstzufriedenheit auf Kosten der anderne, die man kritisiert, zu erreichen.
Wie der Fuchs, der die Trauben, die er nicht erlangen kann, als sauer beschimpft und sich von ihnen abwendet.
bloody_mary hat Folgendes geschrieben: | Ich denke, wie ja oben auch schon irgendjemand schrieb, dass da durchaus was dran ist. In jedem Fall wird man, wenn man selbst schon öfter auf bestimmte eigene Fehler hingewiesen wurde, genau diese Fehler auch bei den anderen schneller finden, weil man ja darauf sensibilisiert ist. |
Ich finde das, was du sagst, sehr interessant, weil du dadurch meine Fragestellung ein wenig dem Raum des Unbewußten entreißt.
Man lernt natürlich am meisten, wenn man aus seinen Fehlern lernt, vorausgesetzt, sie werden korrigiert.
In diesem Fall ist man sich seiner Fehler bewußt und hat ein Wissen, daß man an andere weitergeben kann.
So kritisiert man bei dem anderen schon die eigenen Fehler, aber nicht nur aus Gründen der inneren Abwehr, sondern auch deshalb, weil man selbst über diese Fehler gelernt hat, sie zu vermeiden oder weil man selbst die Vermeidung dieser Fehler zumindest anstrebt.
bloody_mary hat Folgendes geschrieben: | Brynhilda, bei dir ist mir noch nicht aufgefallen, dass du bei anderen genau das kritisierst, was auch deine eigenen Fehler sind. Allerdings geht's mir da so wie den anderen: Ich weiß zu wenig über deine typischen Fehler (so du denn welche hast ), um das beurteilen zu können. |
Ich mache sehr viele Fehler. Als Legasthenikerin mache ich viele Rechtschreibfehler, um damit zu beginnen.
Und dann ist mein größter lyrischer Makel die Textstringenz. Leider läßt der sich nicht so leicht beseitigen, weil er - wie man so schön sagt - systemimmanent ist.
Dieser Makel resultiert aus der Art, wie ich schreibe.
Aber ich arbeite daran und habe einige gute Lehrer unter den Lebenden und den Toten.
Deshalb mag ich so sehr Formen, die auch inhaltliche Kriterien anlegen, wie beispielsweise das Sonett. Bei einem Sonett kann man gar nicht, vorausgesetzt, man kann Sonette schreiben, in der Textstringenz fehl gehen.
Die Menschen sind eben - zumindest die meisten von ihnen - tiefe, vielschichtige und komplexe Wesen, und es gibt auf Fragen, die das Menschliche betreffen, keine einfachen Antworten. Das Beste, was wir erwarten können, ist ein Blick in die Mannigfaltigkeit unseres eigenen Wesens.
Wie sagte Oscar Wilde so scherzhaft: "Es gibt nur einen Menschen, den ich gern kennenlernen würde, und das bin ich selbst, aber im Augenblick sehe ich dazu keine Möglichkeit."
Dazu sei nur angemerkt, daß Oscar Wilde einer der seltenen Menschen war, die wirklich ihre Dämonen beim Namen nennen konnten, und daß, ohne andere Menschen zu verletzen, zu töten oder zu quälen. Er hat immer im Bewußtsein seiner inneren Dunkelheit gelebt und war dennoch ein guter und - was viele nicht wissen - gottesfürchtiger Mensch.
Mancher mag das, was ich jetzt sage, als Esoterik oder Gottestümelei abtun und verunglimpfen, aber ich sage es dennoch:
Vielleicht kann uns der Glaube an einen Gott wirklich zu besseren Menschen machen, wenn wir uns bemühen und wenn wir uns - das ist jetzt ein großer Einwand gegen alle Fundamentalisten - nur auf die eigenen Finger schauen, wenn wir Nächstenliebe und Menschlichkeit an unseren Nachbarn üben und uns selbst an unseren eigenen Maßstäben messen.
Wo sind wir nun anlangt?
Beim Kathegorischen Imperativ:
"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
Es gibt diesen wunderschönen Satz in Kants "Kritik der praktischen Vernunft": "Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir."
Wenn es nur so einfach wäre?
Ach, man müßte Dichter und Philosoph und Sterndeuter zugleich sein, um nur einen Teil unseres Wesens zu begreifen.
Kommen wir mit dem Kategorischen Imperativ in der Literaturkritik weiter?
Irgendwie schon.
"Schreibe so, daß die Maxime deines Schreibens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Poetik gelten könnten."
Ich bin gespannt, welcher Aufschrei sich nun erheben wird.
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 06.01.2009 19:28
von Michael Lüttke
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Wozu und warum sollte einer schreien, wenn die Ausgangszitate nur das Geflüster von Fremden ist.
Weißt du was uns unterscheidet, liebe Ilka?
Ich sage es dir.
Ich bin ich und zitiere mich.
Weil ICH hier schreibe.
Du zitierst meistens andere.
Und genau darum schreibst du nur wie andere.
Denk mal drüber nach.
Michael
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WhereIsGoth Eselsohr
W
Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 06.01.2009 19:56
von Michael Lüttke
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Eine These wird nicht richtig, wenn man sie durch das Zitat eines Anderen stützt.
Erstens weiß man nicht ob dieser andere ( bewiesen ) im Recht ist, noch weiß man dadurch, worauf sich eine EIGENE These stützt.
Die Kommunikation untereinander sollte gekennzeichnet sein durch ein offenes Miteinander.
Ich habe in den letzten Jahren nur sehr wenige kennengelernt, die sich nicht hinter Zitaten, Metrik, Jamben und was weiß ich was versteckten.
Aber ich habe einige wenige kennengelernt, die habe sich hingestellt ( geschrieben ) und geschrien: Schaut her, das bin ich.
Ich bin sicher keiner, der auf eine allgemeine Akzeptanz schauen kann, aber ich habe eine Handvoll Autoren kennen gelernt, die ich schätze.
Alleine dafür waren die Jahre in Foren schon was wert ( Abgesehen von meiner literarischen These).
Aber ich finde hier ( insbesondere im DSFO ) in letzter Zeit so etwas wie eine Obrigkeitshörigkeit. Das ist nicht schlecht, wenn junge Menschen von den älteren "lernen". Schlecht ist es dann, wenn die Jungen den Alten nur nacheifern, ohne eigene Ansatzpunkte zu entwickeln.
Michael
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WhereIsGoth Eselsohr
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Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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FallenderMond Eselsohr
F Alter: 110 Beiträge: 422
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F 06.01.2009 21:18
von FallenderMond
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Du zitierst meistens andere.
Und genau darum schreibst du nur wie andere.
Michael[/quote]
das fällt schwer, so schwer
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WhereIsGoth Eselsohr
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FallenderMond Eselsohr
F Alter: 110 Beiträge: 422
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WhereIsGoth Eselsohr
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Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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FallenderMond Eselsohr
F Alter: 110 Beiträge: 422
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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06.01.2009 22:10
von Brynhilda
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Hallo Goth und Mond!
Hey, ihr beiden! Laßt euch nicht in Diskussionen mit jemanden verwickeln, der nicht diskutieren will, sondern dem es einfach nur darum geht, sich selbst darzustellen und andere niederzumachen.
Solches Verhalten verdient einfach nur eines - Nichtbeachtung.
Es ist eben meine Neigung, zu zitieren. Ich tue das, weil ich es immer schon so tat. Außerdem ist das die Art von Diskurs, die ich während meines Philosophiestudiums erlernt habe. Ich weiß nicht, wie man es an anderen Universitäten handhabt, aber so geht es in Jena zu, wenn man über Fichte diskutiert.
Würde ich aufhören zu zitieren, weil andere das von mir verlangen, würde ich meine Persönblichkeit nach deren Wünschen zurechtstutzen.
Da bleibe ich eben eigensinnig, behalte also meinen eigenen Sinn.
Es haben sich schon öfter Menschen darüber beschwert. Deshalb hatte ich versucht, deren Unbehagen mit meiner Zitierlust auf den Grund zu gehen. Es stellte sich dann heraus, daß sie durch meine Zitate auf ihre mangelhafte Allgemeinbildung hingewiesen wurden, oder besser gesagt: Durch meine Zitate bekamen sie das Gefühl, ein mangelhaftes Allgemeinwissen zu haben. Es trägt eben nicht jeder Kant auf der Zunge. Ich denke mir da aber nichts dabei. Und nichts liegt mir ferner, als anderen eine mangelhafte Bildung zu unterstellen.
Um das zu betonen: Diese Leute hatten dieses Gefühl aus sich selbst heraus. Und sie sind mit diesem Gefühl eigener Unzulänglichkeit so verfahren, daß sie es nach außen - also auf mich - projiziert haben, indem sie mir meine Zitate als Unzulänglichkeit unterstellten.
Das ist schöne daran ist jetzt, daß uns das wieder auf die ursprüngliche Diskussion bringt.
Hier geht es also um einen innerlich empfundenen Makel, dem man sich nicht stellen möchte, und deshalb wirft man einem anderen Menschen vor, selbst makelbehaftet und unzulänglich zu sein. Das hilft - eine Weile.
Es hilft nicht immer.
Es stellen sich uns in unserem Verhältnis zu unsrem Mitmenschen immer zwei Fragen:
1. Wie gehe ich mit mir selbst um?
2. Wie gehe ich damit um, daß die anderen anders sind als ich?
Und die Art, wie ich diese Frage beantworte, bestimmt meine Persönlichkeit.
Wenn ich das jetzt aber ausführe, wird das ein Essay. Und dafür ist es heute zu dunkel, zu spät und zu kalt.
Viele Grüße,
Brynhilda
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 06.01.2009 22:13
von Michael Lüttke
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Weißt du, WhereIsGoth,
ich habe Bukowski gelesen, da war ich sechzehn oder siebzehn, also knapp vor dreißig Jahren.
Danach habe ich noch sehr viel Erfahrung gesammelt.
Dreizehn Jahre, nachdem ich Bukowski das erste Mal gelesen habe, bist du dann geboren worden.
Danke für deine literarische Aufklärung.
Mir wäre fast was entgangen.
Michael
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FallenderMond Eselsohr
F Alter: 110 Beiträge: 422
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F 06.01.2009 22:15
von FallenderMond
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Michael Lüttke hat Folgendes geschrieben: | Weißt du, WhereIsGoth,
ich habe Bukowski gelesen, da war ich sechzehn oder siebzehn, also knapp vor dreißig Jahren.
Danach habe ich noch sehr viel Erfahrung gesammelt.
Dreizehn Jahre, nachdem ich Bukowski das erste Mal gelesen habe, bist du dann geboren worden.
Danke für deine literarische Aufklärung.
Mir wäre fast was entgangen.
Michael |
weristGott ist Bukowskis Sohn?
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Zitkalasa Reißwolf
Z
Beiträge: 1088
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Z 06.01.2009 22:19
von Zitkalasa
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Was, wie kommst du darauf? Sowas kann ich Michaels Schreiben mal gar nicht entnehmen. o.O
_________________ "Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr als sie wissen. In den alten Zeiten wussten einige mehr als sie schrieben." Matthias Claudius
"Hieve-ho, thieves and beggars, never shall we die" PotC - aWE |
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