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Autor |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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02.01.2009 21:07 Straßen von jim-knopf
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Straßen
Ich wäre gern für ein paar Stunden
nicht mehr so allein.
Was gäb ich fort für fünf Sekunden,
fünf Sekunden glücklich sein?
Ich hab gelesen, unsre Straßen
schneiden sich in der Unendlichkeit.
Doch was lohnt das Ziel,
wenn der Weg doch einsam bleibt?
Ich hab gehört, wer sucht, der findet nicht
und wer nicht sucht, wird gefunden.
Wer soll mich finden, wo ich mich
verkrochen habe in den Stunden,
die ich glücklich wäre
und nicht bin.
Wo geh ich hin, jetzt, da mein Weg
geschwungen um die Häuser streicht?
Ich werd dich nicht mehr wieder sehen.
auch nicht in der Unendlichkeit.
Weitere Werke von jim-knopf:
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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WhereIsGoth Eselsohr
W
Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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W 02.01.2009 21:14
von WhereIsGoth
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Wunderschöne Lyrik. Nicht zu dick aufgetragen, ohne unnötigen Ballast, du hast hier einfach auf den Punkt gebracht was du fühlst.
mfg,
devid
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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02.01.2009 21:27
von Rheinsberg
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Das ist geradezu unfair - schön. Bittersüß.
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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02.01.2009 21:59
von jim-knopf
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hey ihr zwei
vielen dank für die kommentare und für das lob
war so im grunde mein erster versuch an gereimter, richtiger lyrik
ich warte noch auf einen Kommentar von Ilka...
ILKA....
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Gast
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02.01.2009 22:29
von Gast
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Hallo Jim-Knopf,
entsetzlich schoen gejammert und in Selbstmitleid zerflossen, echt klasse formuliert.
Haette einen etwas weniger blassen Titel verdient!
Hier noch drei ganz kleine Anmerkungen bzw. Vorschlaege:
Straßen
Ich wäre gern für ein paar Stunden
nicht mehr so allein.
Was gäb ich fort für fünf Sekunden,
fünf Sekunden glücklich sein?
Ich hab gelesen, unsre Straßen
schneiden sich in der Unendlichkeit.
Doch was lohnt das Ziel, Doch, lohnt sich das Ziel?
wenn der Weg doch einsam bleibt?
Ich hab gehört, wer sucht, der findet nicht
und wer nicht sucht, wird gefunden.
Wer soll mich finden, wo ich mich
verkrochen habe in den Stunden,
die ich so gerne glücklich wäre
und nicht bin.
Wo geh ich hin, jetzt, da mein Weg
geschwungen um die Häuser streicht? "geschwungen" passt zwar zum Rhythmus, aber irgendwie von der Beschreibung her nicht. Wie waere es mit "geknickt" (leider ne Silbe zu wenig) oder "im Zickzack" oder "vergeblich"?
Ich werd dich nicht mehr wieder sehen.
auch nicht in der Unendlichkeit.
Gruss
Nudelino
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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03.01.2009 01:06
von Tiefgang
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Hey Roman,
bin in letzter Zeit sehr kommentierungsfaul -
d.h. aber nicht, dass ich die Werke nicht dennoch
mit Freude verfolge und lese.
Hier muss ich kurz raussenfen, dass ich es auch
sehr gelungen finde. Mir gefällts, dass du dich
mal an einem gereimten Werk probiert hast. Das
auch gleich sehr ungezwungen, sehr gut gemacht,
auch ich bin deshalb sehr gespannt, was die
Reimhassering Nr. 1 (sorry Ilka ) dazu
sagen wird.
Ach ja: die Vorschläge von Nudelino finde ich gut.
Solltest du übernehmen!
LG, Gerold
_________________ DOPLPACK Verlag
- schreiben & bleiben - |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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03.01.2009 10:25
von Pencake
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Moin Roman.
Ha, kannst wohl doch Tiefe in Reime packen, wa?!
Schon gut, schon gut, ganz ehrlich: Ich finds auch
gelungen ... schmerzt "schön", jemanden in solcher
Stimmung zu finden.
Nudelinos ersten beiden Änderungen finde ich gut.
Bei der dritten wäre zerronnen/zerflossen meine
Alternative.
Jedenfalls gern gelesen.
Herzlich, Niko
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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03.01.2009 17:47
von jim-knopf
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hey nudelino
vielen Dank für den Kommentar und auch für die Verbesserungsvorschläge. Ich werde darüber nachdenken, aber auf den ersten Blick kommen sie mir alle sehr anständig vor.
Als Alternative zu "geschwungen" hatte ich noch "im Kreise":
Wo geh ich hin, jetzt, da mein Weg
im Kreise um die Häuser streicht?
Wie ist das?
Und schön, dass dir der Text gefällt.
hey Gerold
auch dir vielen Dank und schön, dass es dir gefällt.
hey Pencake
Zerronnen, zerfloßen...
auch sehr gut.
Und vielen Dank für den Kommentar.
Ich hätte nicht gedacht, dass gerade mein erstes Gedicht in Reimen so Anklang findet. Aber freut mich.
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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03.01.2009 17:48
von jim-knopf
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Und jetzt brauch ich nur noch einen Kommentar von Ilka
Ilkaaaaaaaaaa
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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03.01.2009 18:02
von Brynhilda
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Wer ruft mir?
Ich habe dein Gedicht schon ein paar Mal gelesen, aber ich weiß noch nicht so recht, was ich dazu sagen soll.
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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03.01.2009 18:06
von Rheinsberg
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Dann sag ich noch was: von nudelinos Vorschlägen gefällt mir am besten:
"... vergeblich um die Häuser schweift."
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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03.01.2009 18:09
von jim-knopf
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Zitat: | Ich habe dein Gedicht schon ein paar Mal gelesen, aber ich weiß noch nicht so recht, was ich dazu sagen soll. |
Deine ehrlich Meinung.
Du kannst mich auch zerfleischen.
Aber was ist denn ein gereimtes Gedicht ohne einen Kommentar von Ilka unten drunter? Nichts und wieder nichts
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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03.01.2009 18:21
von Brynhilda
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Na gut. Du hast es nicht anders gewollt.
Das wäre ein ganz schönes Gedicht, wenn es nicht "gereimt" wäre.
Denn richtig gereimt ist das Gedicht nicht.
In der ersten Strophe gibt es zwar so etwas wie einen Kreuzreim, aber dann hört das auf.
Das sind dann einfach keine Reime mehr.
Außerdem verlagen Reime auch ein Metrum, und das ist auch nur ansatzweise vorhanden.
Für einen ersten Reimversuch ist es allerdings akzeptabel.
Aber Übung macht den Meister, wie es so schön heißt.
Also - nicht verzagen!
Vielleicht solltest du ein paar gereimte Gedichte lesen und daran Reim und Metrum studieren.
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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03.01.2009 19:26
von Tiefgang
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben: | Na gut. Du hast es nicht anders gewollt.
Das wäre ein ganz schönes Gedicht, wenn es nicht "gereimt" wäre.
Denn richtig gereimt ist das Gedicht nicht.
In der ersten Strophe gibt es zwar so etwas wie einen Kreuzreim, aber dann hört das auf.
Das sind dann einfach keine Reime mehr.
Außerdem verlagen Reime auch ein Metrum, und das ist auch nur ansatzweise vorhanden.
Für einen ersten Reimversuch ist es allerdings akzeptabel.
Aber Übung macht den Meister, wie es so schön heißt.
Also - nicht verzagen!
Vielleicht solltest du ein paar gereimte Gedichte lesen und daran Reim und Metrum studieren. |
Hehe, Ilka, du bist einfach unverbesserlich - bzw., genau diese Art macht dich besonders; toll!
Roman, meine Meinung: ich finde genau das an dem Gedicht so schön, dass du KEINE klassischen Reimstrukturen verfolgst; für mich bist du also schon einen Schritt weiter. Die Avantgardisten im Rückspiegel sozusagen
_________________ DOPLPACK Verlag
- schreiben & bleiben - |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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03.01.2009 20:23
von Eredor
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Hi Roman,
ich habe zuerst auf Ilkas Kommentar gewartet. Jetzt will ich mich ganz bescheiden auch mal zu Wort melden:
Sie hat recht. Das ist zu frei für meinen Geschmack.
Ich weiß zwar nicht warum, aber es heißt ja "entweder reim oder kein reim" und du solltest das dann schon mit einem Takt und Reimschema durchziehen.
An sich ist das vom Inhalt her ein schönes Gedicht. Aber wie gesagt, ich kann mich mit den Reimen nicht anfreunden, nach allem was ich darüber gelernt habe.
lg Dennis
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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03.01.2009 21:37
von jim-knopf
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hey leute
vielen dank für die antworten
Zitat: | Außerdem verlangen Reime auch ein Metrum, und das ist auch nur ansatzweise vorhanden. |
Ich denke nicht, das Reime unbedingt ein Metrum verlangen.
Es gibt so viele gereimte Gedichte von Brecht oder von Rilke oder von Tucholski, die völlig ohne geregeltes Metrum auskommen.
Kennt ihr "der Falter" von Isabel Tuengerthal?
oder "die Legende von der Dirne Evelyn Roe" von Brecht
oder "Aus!" von Tucholski
Das sind Beispiele dafür und trotzdem wunderbare Gedichte.
Und nicht zuletzt ist doch die eigentlich einzige Versform, die der deutsche Sprachraum hervor gebracht hat gereimt und ohne Metrum. Der Knittelvers.
Ich muss gestehen, dass ich solche Gedichte in den immer selben Reimschemas nicht sonderlich gern mag.
Deswegen kann ich auch mit vielen Dramen von Schiller, Goehte, Grillparzer usw. wenig anfangen.
Und was die Reime betrifft. wenn es keine unreinen Reime mehr sind, dann sind es wohl Halbreime. Aber Reime sind es definitiv.
Klar kann es nicht jedermans geschmack sein.
Ich bin euch trotzdem dankbar für eure Meinung.
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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03.01.2009 22:00
von Brynhilda
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Hallo Roman!
Ich habe mir mal das Gedicht von Brecht vorgenommen, weil ich dessen am schnellsten habhaft werden konnte.
Also: Erstens hat dieses Gedicht ein Metrum, zweitens ist dies kein handwerklich besonders gut gemachter Text, drittens handelt es sich dabei um eines seiner Frühwerke, in dem sein Stil und seine Dichtkunst noch nicht ausgereift waren.
Auch ein Brecht hat einmal angefangen.
Reime verlangen natürlich ein Metrum. Das steht außer Frage. Reime verlangen ein Metrum, so wie ein Lied nach einer Melodie verlangt.
Außerdem - du hast ja kaum gereimt. Nur in der ersten Strophe.
Und eben habe ich den Tucholksky gefunden. Das Gedicht hat auch ein Metrum.
Aber darauf kommt es eigentlich nicht an, weil du dir mit diesen Argumenten nur deine Unfähigkeit schönreden willst.
Das hast du doch nicht nötig.
Besser ist es, sich seinem Unvermögen zu stellen und daran zu arbeiten.
Metrum ist nur Rhythmus.
Und für Reime braucht man nur ein wenig mehr Geühl für den Klang der Sprache.
Das kann man alles lernen.
Es fallen eben keine Meister vom Himmel, sonst würde ich drausen warten, bis ich einen auffange.
Viele Grüße,
Brynhilda
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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03.01.2009 22:13
von jim-knopf
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hey ilka
nochmal vielen dank
ich muss aber doch nochmal nachfragen:
Warum denkst du, hat mein Gedicht kein Metrum, das Tucholski Gedicht aber schon? Das ist mir nicht ganz klar.
Für den Fall, das wir aneinander vorbei reden. Wie würdest du Metrik definieren? Und brauchen nicht gereimte Gedichte deiner Meinung nach kein Metrum?
Und das Brecht Gedicht ist eines meiner Lieblings-Gedichte. Ich finde es einfach großartig
Grüsse
ROman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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03.01.2009 22:30
von Brynhilda
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Metrik ist Rhythmus.
Du bist doch auch Musiker, oder?
Ich würde dir das gern am Beispiel erläutern, aber ich kann zur Zeit nicht sprechen. Deshalb geht das leider gerade nicht.
Aber sobald es möglich ist, bekommst du deine Demonstration.
Versprochen.
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