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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag30.11.2008 14:07
Winterfriede?
von Enfant Terrible
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Verwaist und einsam
sinken Gedanken klirrend
auf den Boden, der bestreut
mit Zimt und Böllerasche.
Auf unzähligen winzigen Steinchen
liegt die Illusion eines Weges
schlecht gebettet.

Jedes Wort,
das über die Kälte
verloren wird,
lässt sie
noch tiefer gähnen.

So leicht fällt das Schwafeln
wenn der Schnee zuhört –
alles adelt er durch Verschlucken;
taugt nicht einmal im Schmelzen
als Spiegel für Schlechtes.

Weiß war noch nie
eine Kriegsbemalung.

Bedeckt vom Schlafpulver,
wirken die Äste der Bäume
in meiner Welt nicht mehr,
als wollten sie
nach jemandem greifen.
Nicht einmal nach dem Himmel.


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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag30.11.2008 14:53

von Eredor
Antworten mit Zitat

Hallo Reggy,

Zitat:
Verwaist und einsam
sinken Gedanken klirrend
auf den Boden, der bestreut
mit Zimt und Böllerasche.


Die rot markierte Stelle ist ein tolles Gegensatzpaar!
Auf der einen Seite steht das stille Weihnachtliche, auf der anderen das laute, Vergangene.
Das Bild von einsamen Gedanken lässt sich leider nicht in meinem Kopf projezieren.
Ich dachte an ein Meer aus Schneeflocken - doch das vereint sich auf dem Boden wieder und somit wäre... DANKE! Mir kommt soeben eine Idee für ein Gedicht smile

Auf jeden Fall mag mir das Bild nicht so ganz gefallen. Vor allem das klirrende passt meiner Meinung nach überhaupt nicht hinein.


Zitat:
Auf unzähligen winzigen Steinchen
liegt die Illusion eines Weges
schlecht gebettet.


Das wiederum ist eine schöne Ausleitung, das wieder Bezug zum Gegensatzpaar aufbaut. Ein Weg, der aus Gegensätzen besteht - das ist wirklich schlecht gebettet.

Zitat:

Jedes Wort,
das über die Kälte
verloren wird,
lässt sie
noch tiefer gähnen.


Noch so eine starke Stelle, die zwei Interpretationsmöglichkeiten aufwerfen.
1. Die Kälte gähnt - eine Personifikation. Sie ist der Worte überdrüssig geworden.
2. Die Kälte gähnt, wie eine tiefe Schlucht. Sie gewinnt an Macht.

Zitat:

Weiß war noch nie
eine Kriegsbemalung.


Noch etwas, das mir sehr gefällt.



Generell muss ich sagen, dass mich das Gedicht noch nicht ganz überzeugt hat.
Obwohl es die von dir gewohnten guten Bilder aufweist, ist es noch nicht ausgereift.
Vielleicht schaffst du es, mehr Gefühle einfließen zu lassen? Auf mich wirkte das Gedicht so kalt und unpersönlich wie der Winter selbst. Vielleicht war das auch dein Ziel.
Aber meiner Meinung nach liest sich das ganze mit Emotionen leichter und besser.

lg Dennis
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag02.12.2008 09:18

von Enfant Terrible
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber Dennis, ich danke dir ganz herzlich für deine ausführliche Kritik.
Dass es so ein bisschen holperig und unausgereift wirkt, liegt vllt daran, dass ich lange, lange, lange keine Gedichte mehr geschrieben habe und nun versuche, halbwegs wieder reinzukommen... Embarassed  Da ist eine Kritik wie deine besonders hilfreich.
Zum "Unpersönlichen": Nunja, eigentlich war es beabsichtigt, das gesamte Gedicht "kalt" darzustellen, doch wenn es sich schlecht liest, dann hat das nicht funktioniert. Mich würde interessieren, wie du es dir vorstellst, das Gedicht "emotionaler" zu gestalten? Wäre sehr spannend!


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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag02.12.2008 16:51

von Eredor
Antworten mit Zitat

Da ich nicht so sehr der Freund von Beispielen bin, lasse ich dich das selbst herausfinden.
Ihr Frauen seid doch sonst so emotionale Wesen  Rolling Eyes

Du hast tolle Bilder in deinem Gedicht geschaffen, die auf eine Fantasiereise einladen. Stelle dir all das vor, was du in deinem Text dargestellt hast und sieh dir das Ganze noch einmal an.
Überlege dann, ob du etwas ändern würdest.


Ohje, das versteht ja kein Mensch...
Ich werde doch ein Beispiel anführen lol2
Zitat:

Verwaist und einsam
sinken Gedanken klirrend
auf den Boden, der bestreut
mit Zimt und Böllerasche.


Das hier ist wunderbar. Perfekt. Da kommt alles rüber.
Doch die Gefühle sterben sofort wieder mit
Zitat:

Auf unzähligen winzigen Steinchen
liegt die Illusion eines Weges
schlecht gebettet.


Vielleicht findest du einen Weg, das anders auszudrücken und nicht so statisch und feststellend?

Goethe brachte in seine Gedichte meist ein "Ach", ein "Oh weh" etc. pp. hinein. Mir gefällt das zwar nicht, aber es gibt zum Glück genug Möglichkeiten, um dieses "Ach" zu ersetzen.

Du wirst eine finden smile

lg Dennis
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag03.12.2008 16:06

von Enfant Terrible
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Okay, danke nochmal für deine Ausführung. Jetzt verstehe ich einen Tick mehr, was du meinst, und versuche, das Gedicht dementsprechend zu bearbeiten. Ich habe zwar das Gedicht genau als statische, kalte Betrachtung angelegt, doch wenn es sich nicht liest, ändere ich es.

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Pencake
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Beitrag03.12.2008 16:58

von Pencake
Antworten mit Zitat

Hi Reggy.

Hello again schöne Bilder, die von Phantasie nur so strotzen und kluge
Gedankengänge (mein Lieblingssatz: "Weiß war noch nie eine Kriegsbemalung" -- sagenhaft, jetzt im Ernst).

Doch hello again auch zum Zweiten: weiterhin denke ich darüber nach, was der enscheidende Hinweis sein könnte, dass deine Bilder und Ideen nicht versuppen. In einem Meer, das beim Lesen über mich schlägt - und mich sofort an die Oberfläche tauchen lässt, damit ich atmen kann. Das soll ja eigentlich nicht sein, ich möchte gerne in deinem Text schwimmen und in Ruhe auskosten.

Natürlich habe ich garantiert auch nicht DEN Hinweis, soviel steht fest. Aber ich kann dir sagen, was mich persönlich überfordert.

Nehmen wir mal an, ganz statisch, es gäbe zwei Möglichkeiten den Leser zu fesseln. Durch ein Bild, das so außergewöhnlich/treffend gesponnen ist, dass es fesselt. Oder durch eine Bedeutung, eine Idee, eine spezielle Sprache, die dahinter steht und entsprechende Wirkung ausübt.

Bei dir habe ich das Gefühl, dass du immer beides willst. Und zwar gleichzeitig. Treffendes Bild UND Tiefsinn; fantasiereiche Beschreibung UND die außergewöhnliche Formulierung/die spezielle Idee. Das überfordert mich. Exemplarisch folgender Vers:

So leicht fällt das Schwafeln
wenn der Schnee zuhört –
alles adelt er durch Verschlucken;
taugt nicht einmal im Schmelzen
als Spiegel für Schlechtes.

"So leicht fällt das Schwafeln wenn der Schnee zuhört": klingt erstmal nicht so kompliziert, will aber durchdacht sein: warum fällt es schwer, das Quatschen - achso, Schnee - Assoziation aufsaugen, dämpfen etc.

Ich bin mit meinem Gedankengang so halbwegs klar, da haust du mir Folgendes um die Ohren: "alles adelt er durch verschlucken". Adeln, adeln, da war doch was - was genau bedeutet adeln - ah, ja, verbessern, besser machen, veredeln, ja, sowas in die Richtung - aber wieso adelt der Schnee jetzt - und was genau wird geadelt - das Geschwätz adelt er, ok, er verschluckt es und macht es dadurch wertvoller - hmmm

Bin ich noch irgendwie so durchgeschleudert. Jetzt wirds richtig kandidelt: "taugt nicht einmal im Schmelzen": Der Schnee schmilzt jetzt - mitsamt dem Geschwätz - das er geadelt hat - jetzt verschwinden also Geschwätz und Schnee - warum tut er das - oh, schnell zum nächsten Satz, der erklärt das bestimmt ...

Es wartet die Krönung für die, die sich in luftiger Sparchhöhe zu Hause fühlen: "als  Spiegel für Schlechtes". Der geschmolzene Schnee - Spiegel - ach ja, Wasser - aber taugt nicht als Spiegel - warum nicht? - vielleicht weil ja das Geschwätz noch drin steckt - alles stumpf macht - hmm ... hmm ... ich tauge nicht für diese Luft.

Was will ich damit sagen? Will ich mich lustig machen? Nein! Ich will nachvollziehen und offenlegen, weshalb ich bei deinen Texten regelmäßig aussteige. Natürlich ist die Darstellung meiner Lesart übertrieben. Aber auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass all diese Gedankenprozesse innerhalb von Millisekunden beim Lesen ablaufen.

Meine Lösung? Hab ich keine. Meine Erkenntnis und ein Hinweis, der dir helfen könnte: Versuch dich verstärkt und eventuell ganz stur auf das Eine (Bild, fantasiereiche Beschreibung) ODER das Andere (einfallsreiche Idee, anspruchsvolle Folgerung) zu beschränken, nur mal so als Versuch.

Mir ist bewusst, dass die Aufteilung in diese beiden Bereiche für den eigentlichen Prozess Schreiben Grobmotorik hoch zehn bedeutet. Dennoch könnte es eine Hilfestellung sein, wie du dein überdichte(te)s Output entzerren kannst.

Ich bin weiter ein Riesenanhänger vieler deiner einzelnen Ideen und Bilder. Nur im Zusammenhang verliere ich weiterhin allzuoft den Zugriff.

Herzlich, Niko
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag04.12.2008 15:03

von Enfant Terrible
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich danke dir ganz herzlich für deinen ausführlichen Beitrag, Niko. Ich bewundere deine Mühe und deinen Sachverstand - es freut mich sehr, dass du dir Zeit genommen hast, denn die Erklärung hilft mir wirklich sehr.
Ich stehe, lyrisch gesehen, noch lange nicht auf festen Füßen - wer tut das schon? Ich befinde mich auf Stilsuche, schlage mal den, mal den Weg ein. Um zu verstehen, was gelungen ist und was nicht, sind mir Kritiken wie deine von großer Hilfe.
Ihc glaube, mein aktueller Fehler ist, dass ich zu sehr "verdichte", zu konzentrierte Bilder verwende, die sich in meiner Vorstellung (klar, ich habe ja etwas dazu gedacht) eine exakte Bedeutung haben, für den Leser jedoch mehr als kryptisch wirken. Ich werde versuchen, das zu vermeiden.
Danke nochmals!


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Pencake
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Beitrag04.12.2008 15:41

von Pencake
Antworten mit Zitat

Hi Reggy.

Da hab ich noch ne gute Nachricht für dich - aus meiner Sicht.

Diese ganze Stilfrage, diese "Suche" nach "dem Stil" wird dermaßen hochSTILisiert. Wir alle sind auf der Suche nach dem persönlichen Ausdruck, klar.
Doch das unverwechselbare Markenzeichen liegt oft unter der Haut oberflächlicher Stilistik. Es gibt viele blendende Autoren, die diese Haut immer mal wieder wechseln, den äußeren Stil ändern, um das, was sie mit ihrem Text erreichen wollen, eben besser hinzukriegen.
Dennoch ist darunter etwas verborgen, was den Schreiber ausmacht. Ein bestimmter Blick aufs Leben, eine bestimmte Form von Wachheit, eine gefühlsmäßige Färbung, die stets durchscheint. Und das macht auf Dauer auch außerhalb äußerer Stilistikmerkmale unverwechselbar.

Ich bin der Meinung, sowas "sucht" man sich nicht wie eine Stück Bernstein am Strand. Geschweige denn wie ein bestimmtes Schmuckstück aus der Auslage eines Juweliers. Sowas steckt in uns allen, muss gefüttert, geortet und dann Stück für Stück freigelegt werden. Und das alles in einem Kreislauf, der sich stets fortsetzt.
Gefüttert und geortet hast du, in diesem Sinne hast du längst deinen Stil. Nur dir gelingt es noch nicht, das, was dir bei der Prosa-Form zumeist spielerisch gelingt (Ralphie würde von einem professionellen Schreibstil sprechen), in der Lyrik entschlackt, handlich und poliert aufs Tableau zu bringen - zumindest nicht so häufig, wie du das möchtest.

Damit wir uns nicht missverstehen: mir gelingt das auch nicht so häufig, wie ich das möchte. Also bin ich auch weiter ständig auf der Suche nach meinem persönlichen Ausdruck.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Schürfen,

herzlich - Niko
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag05.12.2008 19:26

von Enfant Terrible
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Pencake hat Folgendes geschrieben:
Diese ganze Stilfrage, diese "Suche" nach "dem Stil" wird dermaßen hochSTILisiert.

Dann habe ich mich wohl nicht ganz richtig ausgedrückt. Aber ich denke, wir haben uns schon verstanden.  Laughing Ich habe in Word einen ganzen Antwortroman zusammengetippt, aber er hat sich als unnötig herausgestellt.
Was wollte ich eigentlich sagen? Vielen Dank, dass du mich mit deinen klugen Worten ermutigst!


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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag05.12.2008 23:00

von MrPink
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Ich bin beeindruckt, wie du es schaffst, der ach so beschaulichen Winteridylle
einen derart schwarzen Überzug zu verpassen.
Die Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit sind im Dunkeln so sichtbar, wie der Nebel, der uns beim Atmen aus den Mündern wabert und so schmerzhaft wie ein dicker Eiszapfen, er einem vom Fenstersims ins Auge fällt.
Wenn ich deinen Text lese, habe ich Bilder vor Augen, düstere beklemmende Bilder. Dies macht es für mich aus, es ist fühlbar. Mir fällt es schwer, den Kopf einzuschalten, nach Symbolen und Metaphern zu suchen, innere Zusammenhänge zu erkennen.

Es wirkt und ich will diese Wirkung.
Kalt und Hart und Hoffnungslos.
Und trotzdem bleiben Formulierungen haften (Zimt und Böllerasche...genial).
Ich würde, nur um der Wirkung Willen, das "der" in der 3. Zeile einfach weglassen.

andi


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Beitrag05.12.2008 23:11

von WhereIsGoth
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Ich wollte mich nicht durch eure Diskussion vollständig durcharbeiten, aber trotzdem einen kleinen Kommentar ablassen. nicht sofort verständliche Lyrik ist sogar ein Merkmal modernerer Lyriker. Genies wie Celan grüßen aus dem Jenseits. Man könnte das Gedicht irgendwie zur konkreten Lyrik zählen, aber ich bin mir nicht sicher.


Das Gedicht gefällt mir, eine Interpretation wäre interessant, aber auch aufwändig. Mal schauen wann ich genügend Zeit habe, aber wenn du willst kannst du mir mal eine kleine Zusammenfassung des Inhalts per PN schicken ( @Reggy ). Hm, definitiv aber eine abstrakte Dichtung ^^


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag06.12.2008 11:42

von Enfant Terrible
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Ich danke euch beiden fürs Lesen und eure Kommentare.

@ Mr. Pink: Über deine Antwort freue ich mich ganz besonders. Es ist schön, dass dich die Stimmung, die ich aufzubauen versucht habe, erreichen konnte - denn genau dieses Kalte, Düstere ist ja nicht jedermanns Sache. Dass du die Bilder fühlen konntest, ist für mich das größte Lob. Vielen, vielen Dank!

@ WhereIsGoth: Ja, abstrakt trifft es ganz gut. Ich kämpfe immer wieder mit dem Problem, ob meine Gedichte nicht "zu" abstrakt, zu verworren, zu bildhaft werden. Es ist mir eben wichtiger, Bilder vorm inneren Auge des Lesers zu erzeugen als eindeutige Botschaften zu schmettern.
Du möchtest eine kleine Eigeninterpretation? Kann ich gerne nachreichen.

Ach ja, ich habe das Gedicht in meiner freien Zeit jetzt mal per Telefon eingelesen. Ich denke, meine monotone Leseart - die bei vielen Gedichten eher hinderlich ist - hier ganz gut zur Stimmung passt. Was meint ihr?


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Bärbel
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Beitrag07.12.2008 19:15
Hallo, Terrorkrümel!
von Bärbel
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Mich hat die Art, wie du dieses Gedicht geschrieben hast, sehr angesprochen. Ich mag es gern, wenn Worte Bilder malen, die man eine Weile betrachten muss, bis man sie versteht.

Jetzt mach ich mich auf die Suche nach noch mehr Texten von dir!  Confused

lg
Bärbel


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag07.12.2008 19:28

von Enfant Terrible
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Vielen Dank für dein Lob, Bärbel! Da es sehr geschmacksabhängig ist, ob man mit abstrakter Bildlyrik was anfangen kann, freut mich dein Kommentar ganz besonders!
Ich habe einen Haufen Gedichte, lass dich davon nicht erschlagen... vielleicht magst du dir eines meiner neuen, "Die Dämmerung hier ist anders", ansehen? Ich würde mich sehr freuen!


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Beitrag07.12.2008 19:38
Ich mach mich gleich auf die Suche!
von Bärbel
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... dass mich deine Gedichte erschlagen, befürchte ich nicht, denn ... selbst wenn ein Gedicht im Moment nicht passt .... kann es in einem anderen Moment wieder ganz besonders sein! Deswegen lese ich Gedichte immer öfters!

Einen schönen Abend noch!
Bärbel Wink


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