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Supermarktanimositäten

 
 
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
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Beitrag31.10.2008 16:22
Supermarktanimositäten
von Maria
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.
Ich zahle meist mit EC-Karte. Im Supermarkt, beim Kaffeehändler meines Vertrauens, im Schuhladen. Und immer öfter werde ich nach dem Bezahlen mit meinem Namen angesprochen.

“Vielen Dank, Frau Doe.”

Beim ersten Mal hab ich wohl ein dämliches Gesicht gemacht, bis mir jemand die Kerze im Kopf anzündete: die Kassiererin hatte den Namen von meiner EC-Karte abgelesen. Und das passt mir nicht. Garnicht.


Im Supermarkt könnte man mich als Stoffel bezeichnen. Finde Lebensmittel einkaufen langweilig und ermüdend und wünsche, den Laden auf schnellstem Wege wieder zu verlassen.
Ich will auch nicht wie ein König behandelt werden, sondern wie eine Kundin, die das Recht darauf hat - nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag - stoffelig sein zu dürfen.

Wenn man aber ausnehmend freundlich zu mir ist, dann muss ich schließlich auch mehr als das Mindestmaß an Kommunikation liefern.
Es reicht nicht mehr, sich um die schönste Erdbeere zu streiten, nein:
man muss lächeln, vielleicht dankend nicken. ‘Danke’ und ‘Ja, Ihnen auch ein schönes Wochenende’ sagen.

Mir persönlich nimmt diese Höflichkeitsoffensive die Freiheit, selbst mundfaul zu sein und das passt mir nicht mehr.

Vor einiger Zeit wurde ich schon dazu gezwungen mein Repertoire an Supermarktkommunikation zu erweitern und zwar um folgende Sätze:

‘nein, ich sammle keine Herzen, Steine, Pluspunkte’,
‘nö, Kundenkarte hab ich auch nicht.’
Wenn ich Pech habe und die Kassiererin sehr rührig ist, folgt noch:
‘nein, ich habe nichts dagegen, wenn sie meine Herzen dem nächsten Kunden geben!’
Damals beugte ich mich widerwillig und ohne Motzerei.

Eigentlich reicht es mir völlig aus wenn die Dame an der Kasse zählen kann, nicht Stunden braucht um den Barcode zu finden, meine Karte nicht auf einen Magnetstreifen wirft und einfach nur ‘Servus’ oder ‘Wiedersehn’ sagt. Reicht nicht? Ich find schon.

Dieses ‘Vielen Dank, Frau Doe’ allerdings, das vermittelt mir folgendes:
“Ich spreche im Namen aller Mitarbeiter unseres, nein, IHRES Tengelmanns an der Ecke. Und ich freue mich außerordentlich Ihnen mitteilen zu dürfen, wie froh wir sind, dass Sie, Frau Doe, bei uns einkaufen. Wir freuen uns auch über einen Umsatz von 0,79 € und sind nicht böse, dass sie den Rest bei Aldi kaufen. Garnicht. Kommen Sie wieder, jederzeit, Frau Doe, denn wir lieben Sie.”

Das mag ja im Zuge der Neuausrichtung der Unternehmensphilosophie "Gut Sortierter Supermarkt" so korrekt sein, von vielen Kunden, die stets ein lustig Lied auf den Lippen haben, sogar begrüßt werden.
Vielleicht bin ich auch ein stückweit paranoid und eine olle Zippe. Der Verfolgungswahn erscheint mir auf jeden Fall als angebracht. In der heutigen Zeit.


Ich werde mit der mir entgegengebrachten Höflichkeit förmlich dazu gezwungen, die Bemühungen der generalüberholten Kassenkraft zu würdigen, die sich alles aus dem “Kundenorientierungsseminar” und der “Schulung zur Konfliktbewältigung mit schwierigen Kunden” gemerkt hat. Und sich darüber hinaus die Mühe macht, die Verbesserungsvorschläge des Unternehmensberaters umzusetzen, sprich: meinen Namen ablesen, von wo auch immer ihr es möglich ist.

“Wir sehen den Kunden im Mittelpunkt und zwar jeden Einzelnen, ist das klar, meine Damen und Herren. Individualisieren, Personalisieren und zwar sofort!”

Wer von den Damen und Herren an den Kassen, meint das Rumgeschleime ernst? Aus tiefstem Herzen freundlich zum noch so bescheuerten Kunden sein?
Blöderweise erinnere ich mich an die ganzen Pappnasen in diesem generalüberholten Kuschelmarkt, als sie noch die Unverschämtheit dem Kunden gegenüber perfektioniert hatten. Mit der Renovierung und Neueröffnung ihres Markts war es dann vorbei mit der gemütlichen Atmosphäre in dem Chaosladen. Und trotzdem war ich langjähriger Kunde, mich schreckt doch ehrliches aber unpersönliches Rumgemotze und der böse Blick nicht ab. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich heute gründlich verarscht und belästigt, siehe oben.

Aber, ich schweife ab.
Weiterhin will ich nicht, dass die Frau hinter mir in der Schlange, die mit den Möhren und der Du-Darfst-Marmelade, mitbekommt, wie ich heiße. Ich bin ja schon immer bedient, wenn Bier, Kippen und meine Fettester-Käse-Sammlung mit gespitzten Lippen begutachtet werden und dann ein Warentrennerding zwischen der Biokost und mir landet. Demonstrativ und heimlich kopfschüttelnd. Das ist mir zu eng, zu privat. Irgendwie.

Nächstens werde ich von wildfremden Menschen auf der Straße gegrüßt. “Hallooo Frau Doe, schön Sie mal wieder zu sehen. Ist die Sauce, für die Sie kürzlich diese ultrafette Sahne und den Gorgonzola gekauft haben, lecker gewesen? Hüftgold, Sie wissen ja, Knick-Knack. Sie haben auch ein bisschen… so um die Hüften, chichichi. Ist sicherlich nur die Jacke, Frau Doe. Also man sieht sich, wa? Bei den Kartoffeln, chachacha. Tschüssi.”

Vorhin bei meinem Kaffee-Kapsel-Dealer fragt mich die äußerst adrette Person im dunkelblauen Kostüm direkt nach meinen Geheimnissen. Ich sah sofort, dass sie aus dem Kundenmittelpunkts-Ding kam, kann keine zwei Tage her gewesen sein: diese Haltung, das aufmerksame Nicken und diese vornehme Unterwürfigkeit.

“Guten Tag, unter welchem Namen kennen wir Sie?”

Ein junger Mann, der an der Nachbarkasse auf seine Kaffeeration wartete, schaute mich eindringlich und abwartend an. Soweit sind wir jetzt schon.
Verrückten, die zufällig den gleichen Kaffee trinken wie ich, meinen Namen unter die Nase reiben? Fehlen nur noch mein Geburtsdatum und der Familienstand. Eingetippt, ausgewertet: 'Tut mir leid, Herr Smith, die Frau Doe, die hat gestern bei DocMorris Tetrazepam gekauft. Wenn mir der Rat gestattet ist: Finger weg! Garnicht gut, nein. Nur Ärger mit solchen Frauen.'


Leute ausspionieren, an der Kasse in Clooney’s Kaffeeküche. Ich antwortete stotternd, dass ich heute anonym unterwegs bin und einfach nur zwei Packungen der Sorte "Roma" möchte.

Der junge Mann der eben noch an der Kasse neben mir stand, sprach mich dann vertraulich und sichtlich entrüstet beim Hinausgehen an: er hätte das mit der Anonymität auch so handhaben wollen aber er wurde als "Einzelfall" bezeichnet, dies hätte ihm seine männliche Thekenkraft mit süßlichem Lächeln versucht weis zu machen. Angeschmiert.


Mir ist das Lachen heute ein bisschen vergangen und ich weiß noch nicht genau warum. Vielleicht finde ich es nachher bei Aldi raus.
Da werde ich grandioserweise nach wie vor ignoriert, und so behandelt wie ich das gewohnt bin:
wie ein anspruchsloser König, dem das Geld zu locker sitzt und den man bei seinen Pflichteinkäufen nicht mit gefletschten Zähnen und einstudierten Floskeln vom Wesentlichen ablenkt.
.
inhaltlich editiert am 26.2.09

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Gine
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 43
Beiträge: 494
Wohnort: Berlin
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Beitrag31.10.2008 16:36

von Gine
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Hallo Mariah,

das hier gehört nicht unter 'Biographische', sondern unter 'Horror'. Passt heute irgendwie. Wink

Sind die jetzt wirklich so dreist, nach dem Namen zu fragen?  Blink

Ich finde ja schon den gigantischen 'real'en Markt um die Ecke aufdringlich. Und dabei fragen die nur nach der Wagennummer, Postleitzahl, Pfandmarken und Parkchips.

Nene, also ich zahle lieber weiter bar und pfeife auf die Kundenkarte. Warum? Na, weil du Recht hast.
Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, ich bin mindestens so paranoid, wie du. Wink

Liebe Grüße
Gine


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Locard
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 36
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Beitrag31.10.2008 18:09

von Locard
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Hey Mariah Wink

Sehr amüsanter Text, bei dem ich mehrfach schmunzeln und lachen musste, weil ich eben die andere Seite kenne. Glaub mir: Die Kassierer machen es nicht freiwillig, die nervenden Fragen zu stellen.
Es gibt auch genau die anderen Kunden, die auf den ganzen Firlefanz total abfahren und glücklich darüber sind, dass man sie an die Rabattkarte erinnert hat ...


Nein, heute gibt es das Produkt nicht umsonst. Wären Sie gestern mal hier gewesen

Zweiunddreißig,vierundachtzig, bitte.

Haben Sie eine Paybackkarte?

Es ist nicht schlimm, wenn Sie die Karte nicht finden. Heutzutage hat man ja auch förmlich einen Dschungel im Portemonnaie. Die Punkte können Sie am Automaten nachtragen.

Nein, das machen Sie am Automaten selbst.
 
Ihre ec-Karte bekomme ich. Das Lesegerät steht hier noch.

Das Lesegerät steht bei mir.

Ihre Geheimzahl eingeben und einmal mit Grün bestätigen.

Nein, einmal reicht.

Sammel Sie Treuepunkte?

Ach, Sie sind treu. Da wird sich ja Ihre Frau sicherlich darüber freuen.

Ihre Karte und der Kassenbon.

Ein schönes Wochenende noch. Tschüss.


So läuft ein klassisches Kassengespräch pro Kunde ab. Variationen sind natürlich möglich.


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Maria
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Beitrag31.10.2008 23:29

von Maria
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Gine, wenn ich nicht so verpeilt wäre, würde das mit dem Bargeld auch klappen. Man muss sich selbst dressieren, dann hört das mit diesem Kartengeschwurbel auch wieder auf. Es nervt echt !

Locard, ich möchte keinesfalls mehr tauschen. Einmal Ferienjob an der Kasse hat mir gereicht; und da gabs den ganzen Kladeradatsch noch nicht und die Kunden waren zufrieden, wenn man sie nicht beschissen hat. Aber heute? Totale Überflutung. Nicht nur für den Kunden.
Das war natürlich keine Hassrede gegen die armen Kassenkräfte: es ist das System. Ja. Das System!  
Danke Dir wink


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BlackRider
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B
Beitrag11.11.2008 12:28

von BlackRider
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Hoi Mariah,

klasse Text (naja, wie immer).
ich habe aber irgendwie das gefuehl, da koennte man was umfassenderes draus machen. Also mehr weg vom Supermarkt und mehr allgemein hin zum grossen Bruder.


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Pütchen
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Beitrag24.11.2008 08:57

von Pütchen
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Hallo Mariah,

sagte ich nicht gerade, du würdest Wahres humorvoll verpacken? lol

Bin nun zufällig über deinen Text gestolpert, als ich Gines rausgesucht hatte und mir überlegte, ob es von dir eigentlich auch schon was Neues gibt. Und nun muss mir doch gleich bestätigend auf die Schulter klopfen: Recht gehabt wink

Köstlicher (wahrer) Text Daumen hoch

(und dabei wusste ich doch gar nicht, von was die alles sprechen, als ich letztes Mal in Deutschland war. Payback, hä - was???)

Echt klasse geschrieben smile

Liebe Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Gine
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Beitrag24.11.2008 11:01

von Gine
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Puetchen hat Folgendes geschrieben:


Payback, hä - was???)


Ach ja, Payback. Ein sehr geistreiches Instrument der Kundenverfolgung.

Das geht so: Der Kunde bekommt eine eigene Kundenkarte, die er in vielen verschiedenen Ketten (Tankstellen, Supermärkte, Drogerien usw.) an der Kasse vorzeigen kann. Auf der Karte werden dem Kunden dann Punkte gutgeschrieben, die er sich als Bargeld auszahlen lassen kann. Also eine Art Rabatt.
Nur mit dem Unterschied, dass die Unternehmen dabei wertvolle Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden gewinnen, die sie hervorragend vermarkten können.
Die Ergebnisse finden ihren Einsatz in auf das Kundenverhalten abgestimmten Werbebroschüren, Gewinnspielen und dergleichen.

Kurz: je reger die Teilnahme, desto persönlicher, um nicht zu sagen aufdringlicher, der Kundenfang.

Ärgerlicherweise zahlen die Leute, die das Ausspionieren verweigern, den vollen Preis, in dem natürlich die Payback- Rabatte eingerechnet sind.

Tolle Sache, nicht?
 Wink

Liebe Grüße
Gine

P.S.: die Angaben erfolgen ohne Gewähr.


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Marten
Reißwolf

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Beiträge: 1668



Beitrag24.11.2008 11:24

von Marten
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Hallo Mariah,

hat mir sehr gefallen, dieser von Zynismus durchsetzte Text. Zynischer Humor ist bei mir ohnehin immer gern willkommen, wenn man es denn auch noch humorvoll betrachten darf. Ich finde auch der Text passt zu dir und deinem mir verbildlichtem Charakterbild.

Ich kann es nicht nachvollziehen, dieses Kontonummer + Bankleitzahl + Inhaber  gemerke, da ich offen gestanden, noch nie mit meinem Namen angesprochen wurde, nur weil ich mit der Karte bezahlt habe. Dennoch hast du mich an etwas erinnert, gerade in der vorweihnachtlichen Zeit sind die Menschen wieder einmal aufgesprungen auf den Zug der Nettigkeiten und ich habe bewusst Nett gewählt.

Bei mir hört es jedesmal auf mit der Höflichkeit, wenn so ein Kassierer mit meiner Karte so umgeht als hätte ich sie gerade aus dem letzten Dreckloch geholt. Diese an dem Magnetstreifen rubbelden Saubermänner, suggerieren mir und all den anderen Kunden in der Schlange, diese Karte ist verschmutzt und zerkratzen mir gewissenlos meine Karte, ohne auch nur das Geringste an der Ausrichtung des Magnetfeldes zu ändern.


Ein paar Stellen falls es dir wichtig ist:
Zitat:
Der Verfolgungswahn erscheint mir auf jeden Falll als angebracht. In der heutigen Zeit.
Nächstens werde ich von wildfremden Menschen auf der Straße gegrüßt.  
Ein junger Mann an der Nachbarkasse, schaut mich eindringlich an. Soweit sind wir jetzt schon? Verrückten, die zufällig den gleichen Kaffee trinken wie ich, meinen Namen unter die Nase reiben? Fehlen   nur noch mein Geburtsdatum und der Familienstand. Eingetippt, ausgewertet:
männliche Thekenkraft mit ßlichem   Lächeln versucht weis zu machen

LG Marten


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Und so erkannten die Großen derer, dass was sie einst sagten, auch gegen sie verwendet werden kann!

Die einzigen Zeilen für deren Veröffentlichung ich bezahlen werde, sind die auf meinem Grabstein und selbst das werde ich nicht mehr erleben.

Life is a long way, in a short time, we are allways on the run!
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Maria
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Beitrag24.11.2008 13:50

von Maria
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Puetchen hat gegraben..

danke Euch !

@Blackrider, verzeih mir, ich hab Deinen Kommentar glatt nicht mitgekriegt. Vielen Dank. Der große Bruder ja... angefangen hab ich ihn, aber das liegt mir dann weniger. Ich bin mehr die Frau für die kleinen Unglaublichkeiten im allerkleinsten Mikrokosmos. Die großen Verschwörungen... ich fasel gerne mit, aber selbst erdenken und 42 und so, das schafft mein verstocktes Gehirn nicht. Der große alles umfassende Zusammenhang. Geiles Thema, aber den Ball kannst gern haben. *aushol

@Puetchen, beste Werte. Danke. Ich versuch das mit dem Kartenzeug wieder zu ändern, bis Du wieder da bist. Es ist einerseits witzig nach einem Jahr seine prämie einzufordern, andererseits wird alles schon sehr Plastik. Transparent. Unheimlich, wer einen Abends so aller anruft *g

@Gine gut auf den Punkt gebracht. einmal blöd genug gewesen, schon kriegst Du all diese armen Schweine in den Call-Centern nicht mehr los. Aber nu... es gibt tolle Yoga-Matten und Salz/Pfefferstreuer-Sets.  Confused

@Marten
Merci auch Dir. Freut mich! wink Mit nett/höflich sein hab ich grundsätzlich kein Problem, das ist eigentlich eine Grundhaltung.
Aber diese antrainierte, überbordende Freude, die mir schon bei den Äpfeln entgegenspringt ist mir zuviel. Wenn ich ein Gurkenglas fallen lasse, dann will ich ein "na toll" hören und nicht ein strahlendes, glückliches Lächeln, voll der Dankbarkeit, weil ich ausgerechnet ihren Laden eingesaut habe. Kurz: normaler Umgang; höflich und aufmerksam. Für mich brauchts nicht mehr sein..

Eine sehr gestresste Dame in der Strumpfabteilung bei C&A hat meine Karte mal auf den riesigen Aufkleber "keine Kreditkarten ablegen" gelegt. Sie konnte ihn schließlich nicht lesen, der stand für sie - dort hinterm Tresen - leider auf dem Kopf ^^ Was ein Ärger danach. Tagelang ohne Bargeld, bis man mal zur Bank kommt.

Die Hinweise nehm ich gern. Hab außerdem gesehen, dass ich sagenhaft in der Zeit rumgesprungen bin. Hin und her, vor zurück. Ich zieh das gleich mal mit glatt, weil eigentlich... ja ich behalt das Ding.


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BlackRider
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B
Beitrag24.11.2008 15:38

von BlackRider
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Hiyah Mariah

Ja, ja, so ist das, ich werde immer uebersehen sad
Hm, es geht ja nicht um Verschwoerungen... eigentlich nur um das Zeug, was ohnehin schon gang und gaebe ist. Nun ja, war nur eine Idee.
Ich habe mich in Data Mining ein bisschen naeher mit Analysemethoden von Supermaerkten beschaeftigt und danach gleich eine dreissig Seiten Geschichte ueber einen privaten Rachefeldzug mit solchen Daten verbrochen... der Ball ist also schon da smile


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Olifant
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Wohnort: München


Beitrag24.11.2008 18:49

von Olifant
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Hi Mariah,

wenn Du sowieso gerade noch an Deinem Text feilst, dann könntest Du vielleicht auch über folgenden Absatz nachdenken. Den habe ich nämlich erst nach mehrmaligem Lesen verstanden, obwohl es ganz einfach gewesen wäre.
Mariah hat Folgendes geschrieben:
Leute ausspionieren, an der Kasse in Clooney’s Kaffeeküche. Ich antwortete stotternd, dass ich heute anonym unterwegs bin und ….. (Vielleicht solltest Du im Absatz davor klarer herausbringen, dass der Mann, von dem Du angesprochen wirst, kein junger Kassierer ist, sondern ein Kunde. Das kann sonst missverständlich sein. Und der nachfolgende Absatz hat für mich erst nach dieser Erkenntnis einen Sinn ergeben.)


Mariah hat Folgendes geschrieben:
….einfach nur zwei Grüne und zwei Graue Stangen möchte. (Kaffeestangen, grün und grau? Steh ich auf dem Schlauch oder liegt es an meiner mangelnden Dallmayr-Bildung? Ich habe keine Ahnung, was eine Stange Kaffee ist. )

Ansonsten finde ich den Text sehr gelungen und gut geschrieben. Auch wenn ich selbst kein Problem damit habe, wenn die Regaleinräumer, die ich in der Woche 2 mal sehe, irgendwann anfangen ‚Hallo’ zu sagen.
Wenn einer von meiner EC-Karte den Namen abliest, finde ich das auch noch nicht richtig verwerflich.
Werde ich aber von irgendwelchen penetranten Lottoa---löchern angerufen, von denen ich nicht weiß, von wem sie meine Daten gekauft haben, dann wird es mir schon angst und bang.


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Liebe Grüße,

Olifant
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Nordlicht
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Beitrag25.11.2008 00:57

von Nordlicht
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Hey, super geschrieben, ich stand mit dir im Aldi  Very Happy  Aus der Perspektive hab ich die ganze Schleimerei schon lang nicht mehr gesehen.

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Maria
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Beitrag25.11.2008 13:49

von Maria
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Servus!

@Olifant, ich strick das um. Ist mir selbst nach längerer Zeit nicht aufgefallen, dass es missverständlich ist. Klar, ich seh die Szene ja immer noch so vor mir. Danke!
Wie wärs mit einem Mord in einem bayerischen Supermarkt - ich morde, Du bist der Komissar-Prakti. Vielleicht gewinnen wir einen Blumentopf am 31.3.09

@Nordlicht
dankeschön wink Die ärmsten müssen das... und mal ehrlich. Wie Locard schon geschrieben. Das Gros der Kunden möcht ich jetz auch nicht jeden Tag vollschleimen müssen. Auch nicht für Geld *g


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Beitrag28.11.2008 23:52

von Lady_of_words
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Hallo,

ich fand deine Geschichte auch richtig amüsant geschrieben. Mich nervt auch dieses Herzchen, Punkte, Kleeblätter, oder jetzt auch Weihnachtsbäume gesammel. Am Ende darf man sich sogar an der Kasse rechtfertigen, warum man denn keine Sticker, Punkte etc. sammeln will.  Rolling Eyes

LG und weitehrin viel Spaß beim Einkaufen smile
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bloody_mary
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Beiträge: 998



Beitrag08.12.2008 15:40

von bloody_mary
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Ich hab mich auch sehr amüsiert.  lol  Kommt noch eine Fortsetzung? Biddähbiddäh!

Ich bin auch ein notorischer Herzchenverweigerer. Werd ich auch immer bleiben, jetzt wo klar ist, dass die nur auf meine Daten aus sind.

Und ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu, was die aufgesetzte Freundlichkeit betrifft. Es nervt einfach. Auch beim Fastfoodladen meines Vertrauens: "Ein blabla-Menü mit blubb und blä bitte." - "5,95 €. Vielleicht noch eine Apfeltasche?" - "Nein danke." - "Ein Eis oder einen Kaffee?" - "..."
Seh ich so aus, als wüsste ich nicht selber, was ich essen will und was nicht? Oder als könnte ich es nicht selbst auch bestellen?

Die Tankstelle fängt jetzt auch schon damit an, mir bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten einen Kaffee aufzudrängen. Natürlich meistens dann, wenn ich eh schon zu spät dran bin. Da gehen dann jedes Mal kostbare Minuten flöten, weil man dem netten Herrn an der Kasse klarmachen muss, dass man sicher keinen Kaffee braucht, wenn man gleich mit 170 auf der Autobahn unterwegs ist.  hmm

Irgendwann dann wahrscheinlich auch in der Apotheke: "Eine Packung Aspirin bitte." - "Das macht soundsoviel Euro. Vielleicht auch noch ein Antirheumatikum?" - "Äh..." - "Oder Kohletabletten gegen Durchfall?" - "Wissen Sie was, geben Sie mir zwei Packungen Aspirin. Die kann ich jetzt brauchen, glaub ich."
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Maria
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Beitrag10.12.2008 23:41

von Maria
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Mary und Lady
eben erst entdeckt, dankeschön...

ne Fortsetzung, ja wenn ich nicht so faul wär. Gäbe ja genug. Und jetzt, wo wir alle so arg sparen müssen und auch werden, wird die Herzl und Punkteflut sicherlich noch steigen. "Sie müssen schon proaktiver auf den Kunden zugehen", sagte neulich mein Metzger zu seinem verstockten Lehrling. Was für ein Vokabular zwischen Schweinehälften und Knöcherl. Sowas. Übermorgen muss ich wieder hin, mal sehn, ob der Bub Fortschritte gemacht hat  Laughing


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BlackRider
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B
Beitrag11.12.2008 00:14

von BlackRider
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Vielleicht kommt er Dir mit erhobenem Schlaechtermesser entgegengerannt. Was dann? Unsicher laecheln oder rennen wie der Teufel?

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