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Kapitel 6 - Frau des Lichtes


 
 
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kydu
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 45
Beiträge: 29
Wohnort: zu weit weg


Der Fluch Von Arabien
Beitrag23.11.2008 21:33
Kapitel 6 - Frau des Lichtes
von kydu
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als ich die Augen öffnete und wieder zu mir kam, war es dunkel um mich. So dunkel, dass ich meine eigene Hand nicht vor den Augen erkennen konnte. Ich rief nach Raihan, aber ich spürte, dass er nicht mehr da war. Meine Schreie verhallten ganz langsam und leise, fast so, als ob ich mich in einem riesigen Saal befinden würde. Ich versuchte mich irgendwie in der Finsternis zu orientieren und drehte mich ein paarmal um die eigene Achse. Aber ich konnte beim besten Willen nichts erkennen, so dunkel war es. Ich spürte wie die Angst langsam in mir hochstieg. Wenn ich nicht bald etwas sehen konnte, würde ich fürchterlich in Panik geraten.

„Da!“ Wie aus dem nichts sah ich plötzlich ein helles Licht, das zwar noch ziemlich weit entfernt von mir war, dessen heller Schein mich aber dennoch zu blenden vermochte. „Hallo! Ist da jemand?“ rief ich, aber außer meiner Stimme, die sich in der Weite des Raumes verlor, hörte ich nichts.

„Suche das Licht und sei stark.“ So hieß es doch im Gedicht. Und weiter: „Dann zeigt es dir die richtige Fahrt.“ Mich durchzuckte ein Geistesblitz. Ich war die Auserwählte und ich war hier, um zu tun, was Felestra von mir wollte. Also nahm ich alle Kraft zusammen, fixierte das gleisende Licht und lief darauf zu.  

Es kam mir so vor, als ob ich bereits einige Stunden gelaufen sein musste. Meine Beine taten weh und ich war geblendet von dem Licht, das immer heller zu werden schien, je näher ich ihm kam. Als ich ihm bereits so nah war, dass ich schon fürchtete, ich müsste verbrennen, ließ  es aber auf einmal schlagartig nach. Ich atmete erleichtert auf und plötzlich – meine Augen hatten sich noch nicht richtig an die wieder etwas dunklere Umgebung gewöhnt - stand eine Frau vor mir! Sie war wunderschön anzusehen und trug ein langes weißes Kleid mit goldenem Muster. Ich fühlte aber sofort, dass es sich dabei nicht um Felestra handeln konnte. Vielmehr erinnerte sie mich, auch wenn das jetzt ziemlich verrückt klingen mag, eher an eine Göttin oder zumindest eine Fee. Da ich instinktiv spürte, dass mir von dieser Frau keine Gefahr drohen würde, wagte ich es, sie anzusprechen. „Wer ... wer bist du? Und wo sind wir hier?“
Sie lächelte mich mit dem schönsten Lächeln an, das ich je gesehen hatte  und sprach mit der Stimme eines Engels zu mir: „Wer ich bin ist nicht wichtig. Du bist die Auserwählte und das alleine zählt!“
„Woher weißt du das?“
„Du trägst das Medaillon des Falken am Herzen und hast so deine Liebe bewiesen. Dein Mut, den magischen Spruch zu sagen, obwohl du die Gefahr kanntest, hat dich an Andavalerios, dem Wächter der Dunkelheit, vorbei geleitet. Und du bist dem Licht gefolgt, so wie es geschrieben steht und hast dadurch gezeigt, dass du wirklich Willens bist, den Fluch zu brechen.“ Sie sah mir tief in die Augen. „Kyra, bitte sag mir, dass du hier bist um den Fluch zu brechen!“
„Ja, nur deshalb bin ich hier.“
„Gut. Um den Fluch zu besiegen, musst du zuvor verhindern, dass das Gesetz gebrochen wird.“
„Aber …“
„Schweige still und höre gut zu!“ unterbrach mich die Frau des Lichtes. „Du wirst dich nun auf eine Reise begeben, auf eine lange Reise zurück in die Zeit bevor König Amir und Felestra mit ihrer Freveltat den Zorn des Wächters hervorgerufen haben. Deine Aufgabe ist es, die Hochzeit der Beiden zu verhindern, damit dem Gesetz genüge getan wird. Hast du mich verstanden, Kyra?“
„Ja, ich denke schon. Aber was ist … was ist, wenn ich die Hochzeit nicht verhindern kann?
„Dann, mein Kind, wird der Fluch für immer auf dir und deinen Vorfahren lasten.“
Ich schloss die Augen und dachte nach. „ Also, wenn ich es nicht schaffe, die Hochzeit zu verhindern, werde ich sterben, richtig?“
„Ja.“
„Aber falls es mir doch irgendwie gelingen sollte, kann ich dann je wieder in meine Zeit zurückkehren?“
„Ja, es gibt einen Weg, aber der ist nicht leicht zu gehen!“
„Wie kann ich ihn gehen?“
„Wenn du den Fluch wirklich gebrochen hast, wird Andavalerios dadurch sehr wütend sein und sich an dir rächen wollen. Einen Tag nach dem nächsten Vollmond wird er kommen, um dich zu holen. Er wird versuchen, dich in sein Reich der Dunkelheit zu verschleppen, wo du bis in die Ewigkeit furchtbare Höllenquallen erleiden musst.“
„Na super! Das sind ja tolle Aussichten…“ ich versuchte trotz meiner Angst nicht verrückt zu werden und meine große Furcht durch etwas Humor zu überspielen.
„Unterbrich mich nicht immer! Du hast eine Möglichkeit, diesem grausamen Schicksal zu entkommen. Wohl gemerkt nur eine.“ Sie nahm einen Dolch, der am Gürtel ihres Kleides befestigt war, und reichte ihn mir. „Auf dem Weg von der Erde zu seinem Reich ist er verwundbar, aber nur dann und nur durch diese Klinge kann er getötet werden.
Ich starrte auf die Waffe in meiner Hand und zitterte. „Nein … das kann ich nicht.“
„Doch, du bist die Auserwählte. Du wirst es können.“
„Und … und wenn ich ihn … wenn ich ihn wirklich erstochen habe?“
„Dann, mein Kind hast du den Fluch ein für alle mal besiegt, Felestra und Amir können zusammen glücklich werden und du kehrst unversehrt in deine Zeit zurück.“
„Und wenn Andavalerios ahnt, dass ich ihn töten will?“
„Dann stirbst du wenigstens mit dem guten Gefühl, alles versucht zu haben.“
Mein ganzer Körper begann zu zittern und mir schossen Tränen der Verzweiflung in die Augen. Aber es half nichts. Ich war die Auserwählte, ich musste es tun … für Felestra, für König Amir, für Mama, für Raihan und natürlich auch für mich. Ich versuchte mich zu beruhigen, was mir aber sehr schwer fiel. Als ich endlich wieder etwas Kraft und Zuversicht in mir zu spüren glaubte, gab ich der Frau des Lichtes zu verstehen, dass ich nun bereit sei, meine Aufgabe zu erfüllen.
„Knie dich nieder Auserwählte.“ befahl sie und ich tat, was sie wollte.
„Jetzt sprich mir nach!“
Ich umklammerte das Medaillon auf meiner Brust, dachte an Raihan und wiederholte ihre Worte.

„An tja khawe
Hok ade
An aitnuh daut agen döcha”



_________________
Wenn die Liebenden fallen, die Liebe fällt nicht,
Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.
-Dylan Thomas-
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Stefie1708
Erklärbär
S


Beiträge: 1



S
Beitrag21.12.2009 23:16

von Stefie1708
Antworten mit Zitat

Hallo, ich habe deswegen noch nicht´s Bewertet, weil ich gerade so Fasziniert von dem Buch bin, sorry

_________________
Denke öfter an deinen Schutzengel und Danke ihm, er könnte dich sonst vergessen
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