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Kurzgeschichte: Bahkauv


 
 
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metalandertaler
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Beitrag17.11.2008 03:25
Kurzgeschichte: Bahkauv
von metalandertaler
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Hallo zusammen.

Ich habe nun hier viel gelesen, viele Tipps gefunden und versuche nun, diese auch anzuwenden. Die Geschichte hat eine Legende aus Aachen zur Vorlage. Ihr könnt nun nach der Legende suchen, oder Euch überaschen lassen, wie die Geschichte ausgeht. Ich hoffe, sie zu lesen macht Euch so viel Spaß, wie mir, sie zu schreiben Smile

Natürlich bin ich als Neuling sehr dankbar für - gerade handwerkliche - Kommentare und Kritik.

Bahkauv

Am Tag, als Papst Leo XI einer Lungenentzündung erlag, schlenderte der große, muskelbepakte Hufschmied aus der Soers, Paul Quadflieg, gemütlich über den Marktplatz.  Aschgraue Regenwolken hatten ihre nasse Fracht über Aachen entladen und lösten sich nun zum Abend hin auf. Die untergehende Sonne schickte ihre letzten Strahlen durch die ersten Löcher in der Wolkendecke und tauchten das vom Regen feuchte Kopfsteinpflaster in warme Goldtöne. Paul blinzelte in den Sonnenuntergang und spazierte die Jakobstraße hinauf. Erst kurz hinter der in Bronze gegossenen Statue vom Wehrhaften Schmied machte er halt. Paul öffnete die Tür zur „Kette“, seiner Lieblingsschänke. Er trat in das rauchige Dunkel des Schankraums, der von den letzten Sonnenstrahlen nicht mehr viel mitbekam. Die Fenster waren mit der Zeit erblindet. Lediglich eine Reihe dicker, beigefarbener Kerzen und der große Kamin auf der Stirnseite des Raumes verbreiteten ein wenig Licht.

Nachdem sich Pauls braune Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, legte er gemächlich seine staubige, schwarze Schaube  ab. An dem rustikalen Holztisch neben der Theke saßen bereits einige der Männer, mit denen Paul seine Abende gerne bei Stadtgespräch und Bier verbrachte, und die er seine Freunde nannte. Paul schritt gemächlich auf den Stammtisch zu und setzte sich neben seinen alten Schulfreund, Hans Palmen. Der stämmige Torwächter begrüßte den Schmied mit einer brüderlichen Umarmung: „Hallo, mein Freund. Unsere Runde hat heute Zuwachs bekommen. Darf ich vorstellen, Bas de Groot. Er ist Händler aus Maastricht.“
„Wilkommen, Bas.“, begrüßte Paul den Holländer, „Bleiben Sie lange in Aachen?“
„Nein, nur diese Week. Am Vrijdag ist Markt und am Zaterdag reise ik wieder nach Huis.“
Der Wirt brachte Paul einen großen Humpen lauwarmes Öcher Lager, mit dem der Schmied dem Händler zuprostete.
„Passen Sie nur auf,“ ermahnte Paul den Holländer zwischen zwei kräftigen Schlücken, „daß Sie das Bahkauv nicht zu fassen bekommt.“
Bas schaute den Schmied erstaunt an: „Was ist das Bah.. kauv?“
„Bas, das Bahkauv ist ein Scheusal. Stark wie ein Eber, mit Schuppen, so scharf wie einst das Schwert Kaiser Karls. Sein Vater, Pippin der Kurze, soll schon mit ihm gekämpft haben.“ Paul lies seinen Blick langsam in der Runde schweifen. „Mit lautem gerassel, so sagt man, erschreckt es Kinder, die in der Dämmerung noch in den Straßen spielen. Wer nach einem lauschigen Abend in der Schänke nach Hause geht, der wird vom Bahkauv angefallen, erzählt man sich. Es springt auf Deine Schulter und Zack!“ Paul knallte seinen halbvollen Humpen auf den wackeligen Tisch. Bier schwappte aus dem Behälter und bildete kleine, schäumende Pfützen. „ ... bist Du alles los, was Du bei Dir trägst.“
„Das sind doch Ammenmärchen,“ widersprach der Händler, „Nur gut um Kleinkinder und Thore zu erschrecken.“
„Au Huur!“ schrie Paul aufgeregt, „Mein Freund Hans hier hat es gesehen. mit eigenen Augen!“ Dann fügte er gedämpft hinzu: „Der Stadtrat will ihn jetzt damit beauftragen, das Bahkauv zu fangen.“
Hans nickte entschlossen. Bas lies seinen Blick ungläubig zwischen den beiden Freunden hin und her wandern. Diese starrten ihn eindringlich an und warnten, diese Geschichte nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen.
„Es ist schon spät,“ brach der Holländer das Schweigen, „ich werde zur Herberge gehen und meinen Rausch ausschlafen. Guten Tag.“  

to be continued

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Pütchen
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Beitrag17.11.2008 06:27

von Pütchen
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Hi Metalandertaler,

nun kommt nur eine Kurz-Rezension, weil ich gerade nicht so kritisierfähig bin wink

Klingt schon mal ganz interessant.

Eine Anmerkung vorneweg: Das Wort Schaube war mir nicht geläufig - gestehe: musste ich googeln wink Würde ich vielleicht eine kleine Erklärung hinzufügen oder ihm einfach was anderes anziehen lol

Mehr gibt es morgen ...

Liebe Grüße, Pütchen


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xNickx
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Beitrag17.11.2008 10:15

von xNickx
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Da du den Namen von Leo XI verwendest, spielt die Geschichte wohl um 1600.
Zu dieser Zeit hatte ein Hufschmied ganz bestimmt keine "Schulfreunde". Wink

Und das Wort "Hallo" passt irgendwie auch nicht rein.
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bloody_mary
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Beitrag17.11.2008 11:41

von bloody_mary
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Hallo Metalandertaler,

erstmal herzlich willkommen!

Bei dem "hallo" muss ich xNickx zustimmen, das ist recht modern. Vielleicht besser "sei gegrüßt" oder so etwas? Außerdem müsste man mal nachforschen, welche Leute sich damals geduzt bzw. gesiezt haben und wann man sein Gegenüber mit "ihr" angesprochen hat.

Und dann ist mir noch aufgefallen, dass der Holländer seinen ersten Satz mit vielen niederländischen Wörtern spricht, seinen Satz am Schluss aber in perfektem Deutsch. Sollte irgendwie einheitlich sein, finde ich.

Ein paar Rechtschreibfehler, wahrscheinlich Flüchtigkeitsfehler, sind auch noch drin (z.B. ganz am Anfang: muskelbepackt).

Von diesen Punkten abgesehen, gefällt mir die Geschichte gut, auch wenn ich zur Zeit eine Phase habe, in der ich gar nicht so scharf auf diese historischen Sachen bin... Trotzdem interessiert mich, wie es weitergeht!

Liebe Grüße!  smile extra

@ xNickx: Von Schulfreunden habe ich nichts gefunden, wo hast du das her? Oder hab ich das überlesen?
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xNickx
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Beitrag17.11.2008 12:09

von xNickx
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Zitat:
Paul schritt gemächlich auf den Stammtisch zu und setzte sich neben seinen alten Schulfreund, Hans Palmen. Der stämmige Torwächter begrüßte den Schmied mit einer brüderlichen Umarmung: „Hallo, mein Freund. Unsere Runde hat heute Zuwachs bekommen. Darf ich vorstellen, Bas de Groot. Er ist Händler aus Maastricht.“


Das mögen manchen als Kleinigkeit abtun, für mich ist sowas aber ein Kardinalfehler. Noch dazu auf der ersten Seite.
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bloody_mary
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Beitrag17.11.2008 12:19

von bloody_mary
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Ach so. Das hab ich glatt überlesen.
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metalandertaler
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Beitrag17.11.2008 13:17

von metalandertaler
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Hi zusammen.

Mensch Nick, mit dem Schulfreund hast Du vollkommen Recht, daran habe ich garnicht gedacht.. Ich hatte Schulfreund Quasiautomatisch mit Jugendfreund gleichgesetzt. Mit 1600 hast Du recht, 1605 um genau zu sein.

Was das Duzen angeht: Das ist bewusst. Die Beiden Freunde werden sich auf jeden Fall Duzen, keine Frage. Und die Kette war nicht gerade das nobelste Wirtshaus. Daher bin ich mir nciht ganz Sicher, ob man als Oecher Bürger, der ja zu der Zeit Platt sprach, nicht sofort ins Du verfallen ist. Leider muß ich da auch erst recherchieren. Im Münsterland wäre z.B. niemand gesiezt worden. Diese Form der Anrede gibt es im Plat heute noch nicht, das hatte ich übernommen.

Eine Frage habe ich aber noch: Wenn cih den Text verbessert habe, poste ich den dann einfach hier neu, oder einmal alles komplett, wenn ich alles fertig habe?

Besten Grusz und vielen Dank euch Drei,
Malte
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bloody_mary
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Beitrag17.11.2008 13:32

von bloody_mary
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Das mit dem Posten kannst du dir überlegen, würd ich sagen. Du kannst den verbesserten Ausschnitt hier in diesem Thread nochmal posten, du kannst aber sicher auch einen neuen Thread aufmachen, in dem du dann die gesamte Geschichte postest.
Oder auch einfach die Fortsetzung hier in den Thread oder in einen neuen. Das hätte den Vorteil, dass der Text nicht so wahnsinnig lang ist und einen dann förmlich "erschlägt", sondern häppchenweise gelesen werden kann.

Liebe Grüße, Bloody Mary
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Pütchen
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Beitrag17.11.2008 16:37

von Pütchen
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Hallo Metalandertaler,

zu dem Text komme ich immer später, weil ich gleich weg muss - nur kurz zum posten: Generell sollte es wohl im selben Thread gepostet werden ...

Liebe Grüße, Pütchen


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metalandertaler
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Beitrag17.11.2008 16:52

von metalandertaler
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Achso, ich habe mich da wohal etwas unverständlich ausgedrückt. Es war nicht die Frage, ob ich einen Neuen Thread aufmachen würde, das hielte ich für unsinn und würde nur das Forum zuspammen. Die Frage war, ob ich jetzt erst den korrigierten Text poste, und dann den nächsten Teil der Geschichte, oder ob ich einfach den nächsten Teile poste und im Anschluß, wenn schon alles kommentiert wurde, die komplette Geschichte dann korrigiert in einem Rutsch...

Grusz,

..::Edit::..
Ich habe noch mal recherchiert, ob Schmied und Torwächter den Händler Duzen würden: Ja, sie würden es tun. Das hängt zum einen mit der Sprache zusammen, dem Öcher Platt, und zum anderen mit der Mentalität. Noch heute fragt man wildfremde Menschen "Kennsse Dich hier?" wenn man nach dem Weg fragt. Ausnahmen würde man bei Würdenträgern machen, aber dazu würde ich den Händler nicht zählen.
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Pütchen
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Beitrag18.11.2008 14:09

von Pütchen
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Hallo Metalandertaler,

so, nun bin ich wieder da smile

Die Geschichte finde ich gut und es hat einige Highlights darin - vor allem der Start, wie du geschickt die Jahreszahl einblendest, finde ich ganz gut (wobei ich es ehrlich gesagt hätte googeln müssen, wann dieser Papst nun gestorben ist wink )

Irgend etwas nicht greifbares ist allerdings, was ich noch nicht sagen kann. Deine anderen Texte haben mir ein bisschen besser gefallen - mit mehr Herzblut geschrieben?? Ich kann es leider nicht mit Worten beschreiben, weil es  nur ein Bauchgefühl ist. Irgendwie kommt es mir ein bisschen konstruiert vor, so, als hättest du nun unbedingt dein neu erworbenes Wissen anwenden wollen?? Wie gesagt, nicht schlecht, aber ein ganz vages Gefühl, dass irgendein Stück von dir weniger darin ist, als in deinen anderen Texten.

Klingt das jetzt schwachsinnig?? hmm


Ich denke, ich möchte einfach mal auf den zweiten Teil warten, vielleicht komme ich noch drauf, was es ist.


Ein bisschen Textarbeit noch (kein Anspruch auf Vollständigkeit wink ):

Zitat:
schlenderte der große, muskelbepakte Hufschmied


Da hat wer ein "c" geklaut in muskelbepackte (EDIT: sah gerade, das hat Bloody Mary schon erwähnt)

Ich bin mir nicht sicher, ob ich da für so einen alten Text nicht lieber eine andere Formulierung wählen würde, (sorry, bin gerade unkreativ) aber z.B. wie seine hünenhafte/bärenhafte Gestalt, was auch immer ...


Zitat:
Nachdem sich Pauls braune Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, legte er gemächlich seine staubige, schwarze Schaube ab. An dem rustikalen Holztisch neben der Theke saßen bereits einige der Männer, mit denen Paul seine Abende gerne bei Stadtgespräch und Bier verbrachte, und die er seine Freunde nannte. Paul schritt gemächlich auf den Stammtisch zu und


Wortwiederholung: gemächlich

Zitat:
zwischen zwei kräftigen Schlücken


heißt das nicht Schlucken ? Jetzt bin ich mir selbst unsicher ...

Zitat:
Mit lautem gerassel


Gerassel großschreiben

Zitat:
bist Du alles los, was Du bei Dir trägst.“


das "du" in der Anrede wird heute meist kleingeschrieben (außer in Briefen kann es groß sein), aber ich denke, du kannst es für so einen alten Text auch durchaus groß schreiben


Zitat:
„Das sind doch Ammenmärchen,“ widersprach der Händler. Punkt statt Komma „Nur gut um Kleinkinder und Thore zu erschrecken.“



Zitat:
Mein Freund Hans hier hat es gesehen. mit eigenen Augen!“


Mit groß oder wahlweise Komma.


So, dann lass mal hören, wie es weitergeht ...

Bin schon gespannt!

Liebe Grüße, Pütchen


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Beitrag18.11.2008 14:15

von Pütchen
Antworten mit Zitat

metalandertaler hat Folgendes geschrieben:
Achso, ich habe mich da wohal etwas unverständlich ausgedrückt. Es war nicht die Frage, ob ich einen Neuen Thread aufmachen würde, das hielte ich für unsinn und würde nur das Forum zuspammen. Die Frage war, ob ich jetzt erst den korrigierten Text poste, und dann den nächsten Teil der Geschichte, oder ob ich einfach den nächsten Teile poste und im Anschluß, wenn schon alles kommentiert wurde, die komplette Geschichte dann korrigiert in einem Rutsch...


Dies kannst du halten, wie du magst. Das macht jeder anders. Viele arbeiten wirklich erst den einen Teil bis zur Perfektion aus und andere machen die Überarbeitung am Schluss.

Meine persönliche Meinung ist eher später, weil ja vielleicht noch das ein oder andere dann in den Folgeteilen auftaucht, was vielleicht in den ersten Teil mit reinspielt, aber dies ist wirklich nur meine ganz ureigenes Empfinden.


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metalandertaler
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Beitrag18.11.2008 14:33

von metalandertaler
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Puetchen hat Folgendes geschrieben:
Hallo Metalandertaler,

so, nun bin ich wieder da smile

Die Geschichte finde ich gut und es hat einige Highlights darin - vor allem der Start, wie du geschickt die Jahreszahl einblendest, finde ich ganz gut (wobei ich es ehrlich gesagt hätte googeln müssen, wann dieser Papst nun gestorben ist wink )

Irgend etwas nicht greifbares ist allerdings, was ich noch nicht sagen kann. Deine anderen Texte haben mir ein bisschen besser gefallen - mit mehr Herzblut geschrieben?? Ich kann es leider nicht mit Worten beschreiben, weil es  nur ein Bauchgefühl ist. Irgendwie kommt es mir ein bisschen konstruiert vor, so, als hättest du nun unbedingt dein neu erworbenes Wissen anwenden wollen?? Wie gesagt, nicht schlecht, aber ein ganz vages Gefühl, dass irgendein Stück von dir weniger darin ist, als in deinen anderen Texten.

Klingt das jetzt schwachsinnig?? hmm


Ich denke, ich möchte einfach mal auf den zweiten Teil warten, vielleicht komme ich noch drauf, was es ist.


Erstmal Danke für Dein Lob, und natülich noch viel mehr für Deine Kritik. Schwachsinnig klingt das auf keinen Fall, ich war auch noch nicht ganz zufrieden mit dem ersten Teil und habe einige Stellen umgeschrieben. Daß ich versuche, neugelerntes umzusetzen habe ich ja Eingangs schon erwähnt. Ich finde dies nur natürlich. Hinzu kommt viellleicht, daß die anderen Texte aus der beschränktheit meines Geistes kommen, wobei ich hier Versuche, der Legende so treu wie Möglich zu bleiben. Natürlich gilt dies auch für die Zeit.

Aber dafür steht der Text ja auch in der Talentschmiede. Hier versuche ich ja zu lernen und gelerntes umzusetzen.  
Puetchen hat Folgendes geschrieben:

(...)
Ich bin mir nicht sicher, ob ich da für so einen alten Text nicht lieber eine andere Formulierung wählen würde, (sorry, bin gerade unkreativ) aber z.B. wie seine hünenhafte/bärenhafte Gestalt, was auch immer ...

Hehe, es ist ja auch meine Geschichte, da kann cih mir die adjektive auch wohl selber aus dem Kopf drücken, oder? Smile
Puetchen hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
zwischen zwei kräftigen Schlücken


heißt das nicht Schlucken ? Jetzt bin ich mir selbst unsicher ...

Laut Wiktionary geht beides. Ich weiß, das ist nun nicht die ultimative Referenz, aber derzeit meine einzige Referenzmöglichkeit. Mein Duden ist noch aus meiner Schulzeit, um genau zu sein von 1992. Den ziehe ich lieber nicht mehr zu Rate.

Puetchen hat Folgendes geschrieben:


So, dann lass mal hören, wie es weitergeht ...

Bin schon gespannt!

Liebe Grüße, Pütchen


Folgt. Ich hoffe, ich kann die Spannung auch noch im zweiten Teil halten Smile

Besten Grusz,[/quote]
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Olifant
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Beitrag18.11.2008 18:33

von Olifant
Antworten mit Zitat

Hi Metalandertaler,
ein grundsätzliches Ja zum Thema, ob es mir Spaß gemacht hat, den Text zu lesen. Ob das am hier Gelernten liegt oder nicht, ist mir dabei eher Jacke wie Hose.
Die Umsetzung finde ich insgesamt sehr gelungen, trotz leichter, behebbarer Fehlerchen.
Ich finde die Idee ebenfalls gut, eine lokale Sage als Aufhänger für einen historischen Roman zu verwenden. Ich ziehe historische Romane, deren Handlung nicht komplett fiktiv ist, gänzlich erfundenen auf jeden Fall vor.
Dein Stil gefällt mir auch, da er weder krampfhaft „mittelalterlich“ wirken möchte, noch zu modern gehalten ist. Abgesehen natürlich vom ein oder anderen Wort, das schon angesprochen wurde.

Zusätzlich zu den schon angesprochenen Punkten (Schulfreund, Hallo, etc.) sind mir noch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die ich anders geschrieben hätte. Aber da sind wir schon sehr weit im Feld „persönlicher Geschmack“.
Wenn ich so pingelig werde bedeutet das, dass ich an nichts anderem nörgeln kann. wink
metalandertaler hat Folgendes geschrieben:
Die untergehende Sonne schickte ihre letzten Strahlen durch die ersten Löcher in der Wolkendecke (Das Wort gefällt mir nicht ganz so gut. „Lücken“ würde mir besser gefallen.)

Die Fenster waren mit der Zeit erblindet. (Ich glaube nicht, dass Fenster „erblinden“. Fenster können nur blind werden. Also „blind gewordene“ statt „erblindeter“ Fenster. Ich würde ggfs. sogar noch ergänzen, wieso sie blind geworden sind. Vom Ruß und Dreck in der Schankstube, von Regen, Sonne und Frost o.ä.)

Bas schaute den Schmied erstaunt an: „Was ist das Bah.. kauv?“
„Bas, das Bahkauv ist ein Scheusal. Stark wie ein Eber, … (Je nachdem, ob Du aus Deiner Geschichte einen Roman oder nur eine Kurznovelle machen möchtest, solltest Du an dieser Stelle ein wenig ausführlicher werden. Bas fragt hier nach dem Bahkauv und Paul legt quasi im gleichen Atemzug mit einer Erklärung los, wie unsereiner über das Aussehen des neuesten BMW reden würde. Ich stelle mir stattdessen vor, dass Paul vor seiner Erzählung noch ein Schlückchen trinkt und abwartet, dass sich alle Zuhörer gespannt zu ihm drehen, obwohl sie die Geschichte schon kennen. In Zeiten ohne Fernseher nutzte man Geschichten über Monster gerne dazu, sich und anderen einen gruseligen Schauer über den Rücken zu jagen.)

 „Nur gut um Kleinkinder und Thore zu erschrecken.“ (Ich weiß nicht, obs schon jemand bemängelt hat, aber es sind wohl die „Toren“ gemeint und nicht der Gott „Thor“ oder „das Tor“ jeweils im Plural, oder?)

„Au Huur!“ schrie Paul aufgeregt (Der Ausruf hat mich dann doch irgendwie verwirrt. Wahrscheinlich, weil mein niederländisch ziemlich schlecht ist und mir falsche Assoziationen im Kopf herumschwirren.)

(Den letzten, viel zu hochdeutschen Satz von Bas hat ja schon jemand angesprochen. Der sollte auch weiterhin Kauderwelsch sprechen. Allein schon wegen des Wiedererkennungswerts.)

Ich halte es für lohnenswert, die Geschichte weiter zu verfolgen. Ich hoffe nur, sie wird nicht zu kurz.


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Liebe Grüße,

Olifant
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metalandertaler
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Beitrag18.11.2008 20:49

von metalandertaler
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Hallo Olifant.

Vielen Dank auch Dir für Deine Kritik. Es freut mich, wenn es Dir gefällt.

Das "Au Huur!" kommt nicht aus dem Holländischen, sondern ist Öcher Platt für "Alte Hure!". Ein alter Ausdruck um erstaunen zu äußern, so etwa wie "Potz Blitz!" oder "Alter Verwalter!"

Dei Geschichte habe ich bisweilen nicht als Roman geplant, daher wird es auch (vorerst) eine Kurzgeschichte bleiben. Inwieweit sich das lohnt, sie später noch zu erweitern, sei dahingestellt. Aber  es gibt in Aachen viel schönere Sagen, die sich als Vorlage eignen.

Aber hier nun der zweite Happen des Bahkauv:




Der Wirt füllte die Krüge noch einige Male mit lauwarmen Lagerbier. „Weißt Du schon, wann der Rat Dir die Jagd genehmigt?“, wollte Paul wissen.
„Nein, dazu hat sich Stadtrat Kaussen nicht geäußert.“
„Der Küster von St. Foillan kommt morgen und bringt den Gaul vom Bischof zum Beschlagen. Ich kann ihn ja mal fragen. Der Küster geht doch bei den feinen Herren ein und aus.“
Die beiden Freunde tranken schweigend ihr Lager und hingen ihren Gedanken nach.
„Weißt Du“, offenbarte Paul seinem Freund, was ihn beschäftigte, „Wenn Du den Auftrag bekommst, war es das wohl für die nächste Zeit mit unseren täglichen gemeinsamen Feierabenden. Hoffen wir, dass Du das Bahkauv schnell erlegst.“
Hans schaute seinem Freund in die Augen, doch Paul hatte das unbestimmte Gefühl, dass der zukünftige Monsterjäger durch ihn hindurch blickte. „Wir werden sehen“, murmelte er geistesabwesend.

Am darauf folgenden Morgen stand Paul Quadflieg wieder an seiner Esse. Über einer ausgebeulten Leinenhose trug er eine Schürze aus dickem, braunen Schweinsleder. Flammen umspielten das glühende Hufeisen, das der Schmied aus dem Feuer nahm. Schweißperlen strömten ihm über die muskulösen Arme, als er mit singenden Hammerschlägen den Kohlenstoff in das Eisen trieb. Der Küster hatte Favellus, den braunen Oldenburger des Bischofs, bereits vor der Schmiede angebunden. Nun betrachtete er interessiert die Werkzeuge und Halbzeuge, die für den Beschlag eines Hufs notwendig waren.

Zwischen den Hammerschlägen berichtete der Küster: „Der Rat hat … gestern getagt. … Der Vorsitzende … Kaussen dürfte … just auf dem Weg sein, Herrn Palmen offiziell zu bestellen.“ Paul wendete das Hufeisen, um es von der anderen Seite zu schlichten. „Da wird sich Hans aber freuen.“ Der Schmied hatte das Eisen geglättet und legte es erneut in die Esse. Sorgsam beobachtete er die Färbung des Metalls, während der Küster ihn mit dem neuesten Klatsch versorgte. Paul brannte das heiße Hufeisen mit einem kurzen Zischen auf Favellus' Huf. Da vernahm der Küster das erste Mal in seinem Leben den Geruch verbrannten Horns, der sich in der schwefelhaltigen Luft der Schmiede zu einem bestialischem Gestank entwickelte. Er musste sich fast übergeben.



Besten Grusz,
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Beitrag19.11.2008 06:45

von Pütchen
Antworten mit Zitat

Lieber Metalandertaler,

sehr schön! Gefällt mir wieder gut, wie du alles beschreibst! Lebendig, man fühlt sich fast schon selbst in der Schmiede. Falls ich das falsch ausgedrückt habe, die Atmosphäre hast du auch im ersten Teil schon gut rübergebracht.

Ich habe die Sage nicht gegoogelt, weil ich mich von dir überraschen lassen will. Und ich muss gestehen, ich bin wirklich schon sehr gespannt, wie es weitergeht wink

Schön gemacht!

Wenig Textarbeit (und du weißt, kein Anspruch und so ... wink lol)

Zitat:
Weißt Du“, offenbarte Paul seinem Freund, was ihn beschäftigte, „wenn (kleinschreiben) Du den Auftrag bekommst ...


offenbarte Paul seinem Freund, was ihn beschäftigte

Dieses Textstück macht mich nicht so glücklich, obwohl ich die Idee mit der Offenbarung gut finde. Vielleicht irgendwie umformuliert??

Zitat:
Hans schaute seinem Freund in die Augen, doch Paul hatte das unbestimmte Gefühl, dass der zukünftige Monsterjäger durch ihn hindurch blickte


in die Augen schauen empfinde ich als etwas sehr bestimmtes

Ich würde lieber nur ... schaute ihn an ... wählen, da er ihn ja offensichtlich nicht wirklich wahrnimmt ...


So, nun lass uns wissen, wie es weitergeht wink

Gern gelesen!! smile

Liebe Grüße, Pütchen


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