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Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag13.06.2008 21:22
Bereit
von Longo
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich sitze in einer der hinteren Reihen.
Und habe fast Ferien.
Ab nächster Woche Freitag.
“In den letzten neun Jahren haben diese Schülerinnen und Schüler das gelernt, was sie in einer globalisierten, oft nicht einfachen Welt brauchen: Weitsicht, Mut, ...”
Der Urlaub im Süden.
Das Blau des Meeres,
Die Wärme der Sonne,
Und Ruhe.
“... Gewiss war die Zeit vor dem Abitur mit Entbehrungen verbunden, aber das Ergebnis lässt sich sehen. Unser humanistisches Gymnasium hat... “
Danach werde ich lernen.
Mathe.
Biologie.
Und Deutsch.
Bücherlesen.
Was soll man machen.
“...Christian Bischof, Johann Streng, Petra Lowjek mit einem Abiturschnitt von 1,0. Eine wirklich außergewöhnliche Leistung. Und nun die anderen...”
Da stehen sie, dort vorne.
Und sie lächeln.
Haben ihr Abi in der Hand.
Sind frei.
Erwachsen.
Haben alles hinter sich.
Und ich habe bald Ferien.
Freiheit.
Und dann lernen.
In den Ferien.
Abiturvorbereitung.
"... Lebensweg. Als Abschluss dieser Entlassungsfeier spielt nun noch einmal die BigBand "My Way", um ..."
Dabei will ich nicht von hier weg.
Will nicht erwachsen,
Selbstständig werden.
Will immer in der letzten Reihe sitzen bleiben,
Keine Verantwortung übernehmen,
Die Jugend genießen,
Schüler sein.

<Applaus>

Nächstes Jahr stehe ich vorne,
Lächle,
Und hoffe.



MFG Longo

ps: Mit "Applaus" ist das "Abschlussklatschen" der versammelten Eltern der Abiturienten, der Lehrer und der Schulgemeinde gemeint.

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Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7760
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 21:36

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Hallo Longo!

Diese Mischung aus Tatendrang und Zukunftsangst hast du gut eingefangen.
Sehr, sehr interessanter und spannender Text.

Die Frage: Warum zählt der Erzähler dieser Episode nicht selbst zu den Abiturienten, sondern sitzt in der letzten Reihe?
Ist er ein Angehöriger? Ein Mitschüler, der das Kulturprogramm mitgestalten mußte? Einer, der durchs Abi gerasselt ist?
Oder gar ein Lehrer, der nur noch ein Jahr von seiner Pension entfernt ist?

Spannend.
Und ich finde es gut, daß diese Frage nicht geklärt wird.

Ich finde auch die Art und Weise, wie du den Text in Szene gesetzt hast, sehr gelungen.

Viele Grüße,
Brynhilda
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 21:38

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

NACHTRAG:

Ich fange an, dich hier als Autor neu zu entdecken.
Du hattest mal so einen komischen Text mit Schropfköpfen oder Propfköpfen hier eingestellt, den ich so schlimm fand, daß ich lange keine Texte von dir mehr lesen wollte.
Aber der Text hat mich wieder zurück geholt.

Entschuldige bitte meine Ressentiments.
Sie gehören nun der Vergangenheit an. Versprochen.
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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

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Beitrag02.11.2008 21:48

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Also wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich bei dem Ich-Erzähler um einen Schüler aus der 12. Jahrgangsstufe oder sehe ich das falsch?

Dieser Schüler sieht nun, wie die Schüler, die ihr Abitur erhalten haben, geehrt werden, kriegt das aber alles nicht ganz mit, weil er eben in Gedanken schon beim nächsten Jahr ist und bei den baldigen Ferien.

Die Schule eben als wichtiger Lebensabschnitt, von dem man nicht möchte, dass er vorüber geht.

Ich kenne das nur zu gut, mir geht es nämlich genauso. Was kommt danach? Studium? Zivil-/Wehrdienst? Beruf? Ausbildung? Während man zur Schule geht, geht das Leben seinen Weg. Wenn die Schule dann aber vorbei ist... dann fängt ein neuer Abschnitt im Leben an und daran wollen viele nicht denken.

Ich finde den Text sehr gut und authentisch. Gemessen an anderen Texten von Fabian, die ich alle sehr schätze und deren Stil ich sehr bewundere, finde ich diesen aber auch sehr leicht zugänglich.

Und da der Text unter "Biografisches und Sonstiges" steht, denke ich, dass es ihm so geht wie auch vielen anderen, und wie mir.

Hast du den Text unaufmerksam gelesen oder nur überflogen, Ilka, oder täusche ich mich komplett in meiner Interpretation???

Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)


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Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 21:50

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Wieso?
Es kann auch ein Lehrer sein.
Und der Ich-Erzähler sagt nirgendwo: Ich bin der und der und mache das und das.
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 21:51

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Das ist wie bei dem Witz.

"Mamma, ich will nicht mehr in die Schule gehen. Die Lehrer können mich nicht leiden und die Kinder machen über mich Witze."
"Aber Junge, du bist nun einmal der Direktor."

 Wink
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halcyonzocalo
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Beitrag02.11.2008 21:55

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Zitat:
Dabei will ich nicht von hier weg.
Will nicht erwachsen,
Selbstständig werden.
Will immer in der letzten Reihe sitzen bleiben,
Keine Verantwortung übernehmen,
Die Jugend genießen,
Schüler sein.


Hier wird aber doch eindeutig gesagt, dass es sich um einen Schüler handelt. Oder täusche ich mich da? Laughing

Verwirrte Grüße
halcyonzocalo
(Sebastian)


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 22:00

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Das kann auch ein Lehrer gesagt haben.
Vielleicht ist er ja Lehrer geworden, um in den sicheren Hallen der Schule zu bleiben. Schön verbeamtet und immer dem Lehrplan unterworfen. Als Pensionär wäre er allein auf sich gestellt, müßte selbst sein Leben organisieren und in gewisser Weise schon erwachsen werden.
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halcyonzocalo
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Beitrag02.11.2008 22:08

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Also mir will das nicht so recht einleuchten....

Diese Person aus der letzten Reihe sagt:

Zitat:
Und ich habe bald Ferien.
Freiheit.
Und dann lernen.
In den Ferien.
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Schüler sein.  


Ein Lehrer muss in den Ferien für das Abitur lernen? Das wäre mir neu! Laughing

Aus dem Satz "Will nicht erwachsen werden" schließe ich, dass die Person eben noch nicht erwachsen ist.

"Die Jugend genießen", "Schüler sein".

Wieso sollte die Person diese Sätze sagen, wenn sie kein Schüler ist?

Und nächstes Jahr muss die Person auch da vorne stehen und wird geehrt für das (hoffentlich) bestandene Abitur!

Also für MICH ist das eindeutig ein Schüler, der da denkt. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so der Lyriker bin und mir deswegen keine weit hergeholten Sachen aus den Fingern saugen muss!
 Laughing  Man muss doch nicht immer so viel reininterpretieren, oder? Die Botschaft eines Textes kann doch durchaus auch mal klar auf der Hand liegen. (Das soll jetzt keine Kritik an den Lyrikern sein - ich bewundere euch ebenso smile )


Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 22:12

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Auch als Lehrer ist man irgendwie immer Schüler.
Ich habe zum Beispiel als Nachhilfelehrerin von meinen Schülern sehr viel gelernt.

Aber wie gesagt: Es ist ja nur meine Interpretation. Eine unter vielen. Eine Arbeitshypothese zur Erschließung des Textes.
Als Leser habe ich immer eine gewisse Freiheit, um alles mögliche in einen Text hineinzulesen.
Und es ist deshalb ein gut gemachter Text, weil das möglich ist.
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halcyonzocalo
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Beitrag02.11.2008 22:14

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Gut, ich akzeptiere ja auch deine Meinung voll und ganz.

Du hast deine Interpretation und ich meine.

Ich dachte ja auch, weil der Text unter Biografisches reingestellt wurde, bezieht Fabian sich auch ein Stück weit auf sich selbst und baut eigene Erfahrungen in den Text mit ein. Vielleicht äußert er sich ja auch mal dazu.

Danke, Ilka, für die Diskussion. smile
So was gefällt mir! Very Happy

Gruß
halcyonzocalo
(Sebastian)


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 22:23

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Damit magst du recht haben.
Aber ich versuche immer, einen Text nicht allzu sehr mit dem Verfasser zu assoziieren.

Aber solche Diskussionen mag ich auch.  Wink

Schaun wir mal, was Longo dazu sagt.  Wink
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Longo
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L
Beitrag02.11.2008 22:27

von Longo
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Der Propfkopf ist eine Sache für sich, ich würde den Text als letzten Auswuchs kindischer Gedankenwelt einschätzen (Wenn es damals das Trashforum gegeben hätte, wäre es dort gelandet^^).
Danke für eure Kommentare.
Um das Rätsel aufzulösen: Ich bin selber damit gemeint. Aber dass ein Lehrer auch damit gemeint werden könnte, ist ebenfalls interessant.

MFG Longo
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag02.11.2008 23:50

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Longo hat Folgendes geschrieben:
Um das Rätsel aufzulösen: Ich bin selber damit gemeint. Aber dass ein Lehrer auch damit gemeint werden könnte, ist ebenfalls interessant.


Okay. Ich will nichts gesagt haben.

Aber ist es nicht gut zu wissen, daß man einen Text geschrieben hat, der schon größer ist als man selbst?
 Wink

PS: Gut, daß es keine Schopfköpfe mehr gibt.
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